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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Waschen
des Speicherraumes trichterförmiger, mit mindestens einer seitlichen verschließbaren
Bodenöffnung versehener Schüttgutbehälter insbesondere von Eisenbahnwagen oder anderen
Transportfahrzeugen mittels eines von einem Wachkopfträger getragenen, umlaufend
antreibbaren, langgestrecktcn Waschkopfes, der an einem Ende ein Wasseraustrittssystem
trägt, das durch Zufuhr von Wasser in Rotation versetzt wird und den Behälterraum
wäscht.
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Stand der Technik Bei derartigen Schüttgutbehältern ist es zu Reinigungszwecken
erforderlich, die Verzurrung der stets vorhandenen und auch bei der Befüllung an
sich nicht abzunehmenden Abdeckplane zu lösen und durch die damit freigegebene Öffnung
ein Waschgerät einzuführen. Das Lösen der Verzurrung ist ein umständlicher und zeitraubender
Vorgang, und selbst das Einführen des Waschgerätes über die Oberkante des Schüttgutbelälters
hinweg ist wegen der Höhe desselben in gleicher Weise umständlich und aufwendig.
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Aufgabe Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schwierigkeiten
und Unzulänglichkeiten der bisherigen Reinigung zu vermeiden, das Einführen des
Waschgerätes zu erleichtern und die Gesamtzeit des Waschvorgangs zu verkürzen.
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Lösung und Vorteile Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Waschkopfträger in horizontaler Lage des Waschkopfes in eine der seitlichen
Bodenöffnungen eingeführt und nach Erreichen des Behälterinnenraumes um 900 geschwenkt
wird, worauf der durch die Schwenkung vertikal gestellte Waschkopf aus seiner Tieflage
in seine Hochlage verfahren wird und der Waschvorgang erfolgt.
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Die damit erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die
Verzurrung der Plane nicht gelöst und das Waschgerät nicht über die oberkante des
Schüttgutbehälters bewegt zu werden brauchen und auch keine besonderen Vorbereitungen
an dem Schüttgutbehälter bzw. dem Eisenbahnwagen zu treffen sind, sondern das Waschgerät
von der Bahnrampe aus unmittelbar durch die flachrechteckige, üblicherweise - d.h.
nach den Normen der Bundesbahn - ca. 600 x 250 mm große Bodenöffnung in den Speicherraum
eingeführt und in diesem in die gewünschte Arbeitsstellung gebracht werden kann.
Der zu reinigende Schüttgüterwagen braucht damit nicht mehr zur Waschanlage gefahren
zu werden, sondern letztere wird dem Reinigungsobjekt zugeführt und kann zu Reinigungszwecken
beliebig entlang einer größeren Zahl von Waggons bewegt werden.
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Weiterbildungen der Erfindung Um zu vermeiden, daß es infolge der
Handbedienung des Gerätes nach dem Einführen des Waschkopfes in den Schüttgutbehälter
zu einem Anstoßen des Waschkopfes gegen die Behälterwände und damit zu Beschädigungen
kommt, werden die einzelnen Teile vorzugsweise bethi&6egung bzw. nach Erreichen
der Arbeitsposition verriegelt. Zum gleichen Zweck kann, noch bevor der Waschkopfträger
in den Behälter eingeführt ist, ein den Waschkopfträger tragendes fahrbares Gestell
gegen die Bodenöffnung, den Schüttgutbehälter oder den Eisel,ahnwagen verspannt
werden. Dabei wird das Gestell zweckmäßigerweise zwischen am Rahmen des Eisenbahnwagens
gegen den Schüttgutbehälter verspannt nach Art einer Dreipunktlagerung aufgehängt.
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Um den Behälterinnenraum auch wirklich gründlich reinigen und alle
Wandungsbereiche unterschiedlichster Höhe erreichen zu können, kann der Waschkopf
zweckmäßigerweise während des Waschvorganges zwischen seiner Hochlage und seiner
Tieflage bewegt werden, wodurch sich zudem kürzeste Waschzeiten erzielen lassen.
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Besonders geeignet zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist eine Vorrichtung, bei der in einem Gestell ein Ausleger längsverschieblich angeordnet
ist, bei der in dem Ausleger ein Rohrträger schwenkbar gelagert, an seinem hinteren
Ende mit einer Schwenkvorrichtung und einer Feststellvorrichtung und an seinem vorderen
Ende mit einem einen umlaufend antreibbaren Waschkopf tragenden Waschkopfträq r
versehen ist und bei der der Waschkopf höhensgerfahrbar .usgebildet ist. So erhält
man ein konstruktiv und materialmäßig relativ einfaches und unaufwendiges Gerät,
das sich vorzugsweise auch als fahrbarer Wagen mit Rädern ausbilden und damit läßt
leicht bewegen, so daß es im Bedarfsfall schnell an zu reinigende Schüttgüterwagen
herangefahren werden kann.
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Um ein Verschieben des Gestells bzw. Wagens gegenüber dem zu reinigenden
Schüttgüterwagen zu verhindern, ist das Gestell vorzugsweise mit Mitteln zum Fixieren
gegenüber dem zu reinigenden Schüttgutbehälter versehen.
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Der langgestreckte Waschkopf, der in seiner Längslage durch die flach-rechteckige
Bodenöffnung einzuführen ist, muß' nach seinem Verschwenken in die Vertikalposition
innerhalb des zu reinigenden Schüttgutbehälters in eine Hölienlage gebracht werden
können, die es ermöglicht, daß das Wasser an alle Stellen der Behälterwände gelangt.
Zu diesem Zweck ist der Waschkopf vorteilhaft mittels eines Parallelogrammsystems
normal zur Achse des Auslegers verfahrbar. Diese Höhenbewegung des Waschkopfes läßt
sich von Hand besonders günstig dann ausüben, wenn an dem hinteren Ende des Auslegers
ein Spindeltrieb für das Verfahren des Waschkopfes angeordnet ist, wobei vorzugsweise
ein Seilzug Verwendung findet.
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Um in einfacher Weise zu erreichen, daß sich der Ausleger nicht verdrehen
kann, ist dieser vorteilhaft als Vierkantrohr quadratischen Querschnitts ausgebildet,
dessen eine Diagonale vertikal gelagert ist. Dabei kann dieservierkant
rohr
vorzugsweise von je zwei Lagerrollenpaaren gefuhrt sein, wodurch sich eine besonders
einfache und wirksame Art der Lagerung ergibt. Im übrigen ermöglicht die Vierkantausbildung
des Auslegers gerade auch die konstruktiv leicht zu verwirklichende Verriegelung
verschiedener Teile bei Bewegung in ihre Arbeitsposition.
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Die Feststellvorrichtung besteht vorzugsweise aus einer Raste und
einem Feststeller, die miteinander mindestens in den beiden 900-Schwenkpositionen
verriegelbar sind. So ist sichergestellt, daß der Rohrträger innerhalb des Auslegers
nur bei Lösen des Feststellers gedreht und damit der Waschkopfträger verschwenkt
werden kann. Um zu verhindern, daß der Waschkopfträger nach seinem Einfahren in
den Schüttgutbehälter zurückgezogen werden kann, wenn er in vertikale Position geschwenkt
ist, kann der Ausleger nach einer anderen vorteilhaften Ausbildung der Erfindung
in dieser Position des Waschkopfträgers gegen Rückbewegung verriegelt sein. Zusätzlich
kann bei dieser Position des Waschkopfträgers noch eine Verriegelung des Rohrträgers
gegenüber dem Ausleger gegen Verschwenken vorgesehen sein. Diese Verriegelung oder
Arretierung tritt vorzugsweise bei Bewegungsbeginn des Waschkopfes in Funktion.
Sie besteht zweckmäßigerweise aus zwischen dem Parallelogrammsystem und dem Ausleger
vorgesehener Kurve mit Sperrklinke. Durch die Arretierung des Waschkopfträgers gegenüber
dem Ausleger gegen Verschwenken wird sichergestellt, daß selbst bei Lösen der Feststellvorrichtung
am hinteren Ende des Rohrträgers ein Verschwenken des vertikal gestellten Waschkopfträgers
und damit eine Beschädigung desselben oder des Behälterinnenraumes durch ihn unmöglich
ist.
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Ausführungsbeispiel Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im
folgeiiden anhand der schematischen Zeichnung, die eine axonometrische Darstellung
zeigt, näher erläutert.
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Ein mittels nicht<Räderg fahrbares Gestell 1 umfaßt zwei im Abstand
zueinander angeordnete Querträger 11, von denen jeder ein Paar im Abstand voneinander
senkrecht aufragende Lagerstege 111 trägt, einen Stützhaken 17 und ein Paar Füße
18, mit denen eine feste Dreipunktlagerung der Vorrichtung am Waggon möglich ist.
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Die Lagerstegpaare 111 tragen über entsprechende Lagerwellen 14 je
ein oberes und ein unteres Lagerrollenpaar 15. Zwischen den jeweils zwei Lagerrollenpaaren
15 der beiden Querträger 11 ist ein Ausleger 2 quadratischen Rohrquerschnitts horizontal
verschieblich und mit der Diagonale seines Querschnitts in vertikaler Ebene in Richtung
des Pfeilpaares A verschieblich geführt. An seinem hinteren Ende trägt der Ausleger
2 am oberen Ende einer senkrecht aufragenden Stütze 21 einen Spindeltrieb 22, dessen
Spindel 221 an ihrem unteren Ende mit einem Spindelkopf 24 versehen und mittels
einer Handkurbel 23 in Richtung des Pfeilpaares s höhenverschieblich ist. Der Spindelkopf
24 trägt an seiner dem Ausleger 2 zugewandten Seite eine frei drehbare Spindelrolle
25.
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An dem Ausleger 2 ist außerdem eine Befestigung 26 und an einem Tragarm
27 eine frei drehbare erste Umlenkrolle 28 angeordnet.
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Die Rollen 25, 28 sowie die Befestigung 26 befinden sich in der vertikalen
Querschnittsebene des Auslegers 2. An seinem hinteren Ende ist an dem Ausleger 2
außerdem eine ringförmige Raste 29 befestigt. In dem Ausleger 2 ist ein Rohrträger
3 kreisförmigen Querschnitts drehbar gelagert, der - bezogen auf die dargestellte
Zwischenposition der Vorrichtung, in der diese bereits in einen zu reinigenden,
nicht gezeigten Behälter eingeführt, aber noch nicht in die ausgefahrene Waschkopfposition
gebracht ist - an seinem vorderen Ende einen nach oben ragenden Waschkopfträger
4 und an seinem hinteren Ende einen seitlich - nach rechts - weisenden Schwenkarm
32 mit einem diesem zugeordneten Feststeller 34 trägt. Der Schwenkarm 32 ist an
seinem Ende mit einem abgewinkelten Handgriff 33 versehen, der Feststeller 34 wird
durch eine nicht dargestellte Feder in der Raste 29 verriegelt gehalten. Der Waschkopfträger
4 umfaßt zwei parallele, an dem Rohrträger 3 befestigte Tragstege 41,
in
denen übereinanderliegend je ein Lenkerpaar 44 und ein Koppelpaar 45 schwenkbar
gelagert sind, die ein Trägerparallelogramm für einen Waschkopf 43 bekannter Bauart
bilden. Mittels dieses Trägerparallelogramms ist der Waschkopf 43 in Richtung des
Pfeilpaares W verfahrbar. Der Waschkopf 43 hat an seinem oberen Ende eine Basis
431 für die Befestigung eines hier nicht dargestellten, von einer Wasserdruckturbine
im Innern des Waschkopfes in Rotation versetzbaren Wasseraustrittssystems in Form
von Spritzdüsen. An dem Lenkerpaar 44 ist eine Seilschtibe 46 befestigt, die von
einem Seil 49 umschlungen ist. Dieses Seil 49 führt über eine zweite Umlenkrolle
47 durch das Innere des Rohrträgers 3, in dem weitere Funktionsteile wie z.B. die
Wasserzuführung aufgenommen sind, zu der ersten Umlenkrolle 28 und über die Spindelrolle
25 zu der Befestigung 26.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Auf den Rädern wird
das Gestell 1 auf einer Bahnrampe neben einem Schüttgüterwagen so in Stellung gebracht,
daß die Achse des Auslegers 2 und des Rohrträgers 3 sich in Höhe der seitlichen,
flach-rechteckförmigen Bodenöffnung und in der Nähe von deren rechter Begrenzung
liegt, während sich der Waschkopfträger 4 und der Schwenkarm 32 mit dem Feststeller
34 gegenüber der Darstellung der Zeichnung in einer um 900 entgegen dem Uhrzeigersinn
gemäß dem Winkel V verschwenkten Position befinden. In dieser Position sind die
Breitenabmessungen des Waschkopfträgers 4 mit eingefahrenem Waschkopf 43 - d.h.
mit Trägerparallelogramm in der Lage gemäß der Zeichnung - kleiner als die - üblicherweise
genormte - Breite der Bodenöffnungen von Schüttgüterwagen.
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Das Gerät wird nun am Güterwagen aufgehängt bzw verspannt, indem der
Stützhaken 17 ein entsprechendes Teil am Schüttgüterwagen übergreift und sich die
Füße 18 gegen einen Träger am Wagen abstützen, so daß sich eine Dreipunktlagerung
ergibt.
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Dann wird der Ausleger 2 mittels des Handgriffs 33 entsprechend Pfeil
A nach rechts verschoben und damit der Waschkopfträger 4 in die seitliche Bodenöffnung
des Schüttgutbenälters eingeführt.
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Bei Erreichen seiner - ausgefahrenen - Endlage wird der Ausleger mittels
hier nicht näher dargestellter, jedoch dem Fachmann durchaus geläufiger Mittel wie
Rasten, Klinken od.dgl.
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gegen Rückbewegung festgesetzt, d.h. arretiert oder verriegelt.
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Durch Lösen des Feststellers 34 und Umschwenken des Schwenkarmes 32
in die in der Zeichnung gezeigte Lage wird der Waschkopfträger 4 sodann aus seiner
waagerechten Ruhelage in seine senkrechte Arbeitslage gebracht und in dieser durch
Entlasten des Feststellers 34 verriegelt. Durch Drehen der Handkurbel 23 des Spindeltriebes
22 läßt sich über das Seil 49 der Waschkopf 43 in die gewünschte Höhenlage bringen,
in der der Waschvorgang erfolgen soll. Durch den Beginn dieser Vertikalbewegung
mit Hilfe des Seilzuges 49 und des Parallelogrammsystems 44, 45 wird eine hier nicht
dargestellte, konstruktiv dem Fachmann durchaus geläufige Sperre wirksam, die z.B.
aus einer Kurve an dem Parallelogrammsystem 44, 45 und einer gegen den Ausleger
2 abgestützten Klinke bestehen kann und verhindert, daß trotz eventuellen Lösens
der Feststellvorrichtung 29, 34 der Waschkopfträger 4 bei ausfahrendem oder ausgefahrenem
Waschkopf 43 zurückgeschwenkt werden kann.