DE2745743C2 - - Google Patents
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
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- Furan Compounds (AREA)
- Detergent Compositions (AREA)
Description
Furfuralderivate werden nach einem bekannten Verfahren dadurch
hergestellt, daß man ein Monosaccharid oder Disaccharid
mit Säuren in die entsprechenden Furfuralderivate überführt.
Beispielsweise wird 5-Hydroxymethylfurfural in einer Ausbeute von 30%
durch Zersetzung von Saccharose mit verdünnter Oxalsäure erhalten.
Ferner kann 5-Chlormethylfurfural in einer Ausbeute
von etwa 21% aus Saccharose in einem Wasser-Kohlenstofftetrachlorid-
Lösungsmittelgemisch unter Verwendung von
Chlorwasserstoff hergestellt werden. In jedem Fall sind
die Ausbeuten niedrig; vgl. J. Chem. Soc., 1944, S. 667, 668.
Die genannten Verfahren können nicht im technischen Maßstab
durchgeführt werden, da es zu einer Gelierung und Verharzung
kommt, die die Reaktionsführung erschwert und die Ausbeute
beeinträchtigt.
Außerdem wird im Falle der Herstellung von Furfuralderivaten
durch saure Zersetzung von Saccharose vermutet, daß nur der
Fructoseanteil des Saccharosemoleküls, der strukturell zu
den Ketohexosen gehört, an der Reaktion teilnimmt, während
dies für den Glucoseanteil unter den herrschenden Bedingungen
kaum zutrifft. Die saure Zersetzung der Gluscose, die
strukturell zu den Aldohexosen gehört, kann daher erst nach
vorheriger Behandlung der Glucose mit einer Alkalibase, wie
Kaliumhydroxid oder Calciumhydroxid, durchgeführt werden.
Bei der bisher bekannten sauren Zersetzung von Sacchariden
ist die Filtration und Abtrennung im Anschluß an die Reaktion
äußerst schwierig, da während der Reaktion große Mengen an
Niederschlägen entstehen. Aus der JA-AS 39 699/70 ist ein Verfahren
zur technischen Herstellung von 5-Chlormethylfurfural
bekannt, bei dem die Acetoxymethylgruppe von 5-Acetoxymethylfurfural
durch Umsetzen mit Salzsäure in eine Chlormethylgruppe
überführt wird. Dieses Verfahren ist jedoch unwirtschaftlich,
da das gewünschte 5-Chlormethylfurfural nur über
mehrere Stufen, z. B. eine Acetylierung und Formylierung von
Furfurylalkohol, erhalten wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches und in
technischem Maßstab durchführbares Verfahren zur Herstellung von
5-Chlormethylfurfural zur Verfügung zu stellen, das in hoher
Ausbeute verläuft, selbst wenn Aldohexosen, wie Glucose,
verwendet werden,
und andere Nachteile bekannter Verfahren vermieden
werden, z. B. die Gelbildung und Verharzung nach der Reaktion.
Die Erfindung betrifft somit den im Patentanspruch 1
gekennzeichneten Gegenstand. Die Unteransprüche 2 bis 10 betreffen bevorzugte
Ausgestaltungen.
Eine unerwünschte Hydrolyse des Produkts läßt sich
durch den micellenähnlichen Zustand des Reaktionsgemisches
verhindern. Von großer technischer Bedeutung ist ferner, daß
wichtige Zwischenprodukte für Arzneistoffe und Agrikulturchemikalien
nun unter Verwendung leicht zugänglicher und billiger
Saccharide, wie Glucose, Fructose oder Saccharose,
als Ausgangsmaterialien hergestellt werden können.
5-Chlormethylfurfural ist ein wertvolles Zwischenprodukt für
Arzneistoffe und Agrikulturchemikalien; vgl. z. B. Agr. Biol.
Chem., Bd. 33, S. 1361 (1969).
Das Verfahren der Erfindung kann allgemein auf
Hexosen oder Disaccharide, die aus Hexoseresten
bestehen, angewandt werden. Insbesondere kann
5-Chlormethylfurfural aus Aldohexosen, wie Glucose, Galactose
oder Mannose, Ketohexosen, wie Fructose oder Sorbose,
und Disacchariden, wie Saccharose, Maltose oder Lactose,
hergestellt werden. Die Verbindungen werden hier kurz als Saccharide
bezeichnet.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vermischt
man das Saccharid mit Salzsäure in Gegenwart eines
inerten organischen Lösungsmittels und einer katalytischen
Menge eines grenzflächenaktiven Mittels. Die Salzsäure kann
entweder insgesamt zu Beginn der Reaktion oder kontinuierlich
oder intermittierend im Verlauf der Reaktion zugegeben
werden oder aber man leitet Chlorwasserstoffgas in eine
wäßrige Lösung des Saccharids ein. Bei Verwendung einer
überschüssigen Menge Chlorwasserstoffgas kann dieses im
Kreislauf in das Reaktionssystem zurückgeführt werden.
Im allgemeinen wird der Chlorwasserstoff in einer Menge von
1 bis 5 Mol pro 1 Mol Saccharid verwendet. Als organische
Lösungsmittel eignen sich inerte organische Lösungsmittel,
z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol
oder Xylol, deren Halogenderivate, wie Chlorbenzol, und aliphatische
Kohlenwasserstoffe, sowie deren Derivate, wie
Methylenchlorid, Chloroform und Kohlenstofftetrachlorid.
Das Volumenverhältnis Wasser/organische Lösungsmittel beträgt
1 : 2 bis 1 : 20, vorzugsweise 1 : 3 bis 1 : 10. Das
Gewichtsverhältnis Saccharid/Wasser beträgt gewöhnlich 1 : 1
bis 1 : 5.
Im Verfahren der Erfindung können z. B. anionische, kationische
und amphotere grenzflächenaktive Mittel eingesetzt werden,
wobei anionische und amphotere grenzflächenaktive Mittel
bevorzugt, und, insbesondere bei alleiniger Verwendung,
kationische grenzflächenaktive Mittel besonders bevorzugt
sind. Als anionische grenzflächenaktive Mittel eignen sich
z. B. Alkalimetallsalze höherer Fettsäuren, wie Natriumlaurat,
Natriumpalmitat, Natriumstearat und Natriumoleat, Salze höherer
Alkylsulfonsäuren, z. B. Natriumalkylbenzolsulfonate,
wie Natriumlaurylbenzolsulfonat und Natriumdodecylbenzolsulfonat,
sowie Salze höherer Sulfonsäure-Alkoholester, wie
Natriumlaurylsulfat, Natriumcetylsulfat und Natriumoleylsulfat.
Als kationische grenzflächenaktive Mittel eignen sich
z. B. quaternäre Ammoniumsalze, wie Tetrabutylammoniumchlorid,
Tetrabutylammoniumbromid, Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid, Tetradecyldimethylbenzylammoniumchlorid,
Stearyltrimethylammoniumchlorid,
Tricaprylmonomethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid
und Pyridiniumsalze, wie Cetylpyridiniumchlorid,
und Aminsalze. Als amphotere grenzflächenaktive
Mittel eignen sich z. B. solche vom Aminsäuretyp, wie
Natriumlaurylaminopropionat, und solche vom Betaintyp, wie
Lauryldimethylbetain, Stearyldimethylbetain und Laurylhydroxyäthylbetain.
Diese drei Arten von grenzflächenaktiven Mitteln können allein
oder in Kombination verwendet werden. Unter den Kombinationen
sind z. B. anionisch/amphoter, kationisch/amphoter
und anionisch/kationisch verwendbar. Bevorzugte Kombinationen
sind anionisch/kationisch und anionisch/amphoter, wobei
die Gemische die beiden Komponenten in etwa der gleichen
Menge enthalten. In diesen Fällen bildet das System einen
micellenartigen Zustand aus, bei dem nur eine geringe Verharzung
erfolgt und der eine leichte Aufarbeitung nach der Reaktion
ermöglicht. Eine besonders bevorzugte Kombination
ist ein Gemisch aus 1 Teil eines höheren Alkylsulfonats,
und 1 Teil eines quaternären Ammoniumsalzes. Die Menge des
grenzflächenaktiven Mittels beträgt 1/1000 bis 1/10 Mol,
vorzugsweise 1/200 bis 1/50 Mol, pro 1 Mol Saccharid.
Die Reaktionstemperatur ist nicht speziell beschränkt, zur
Beschleunigung der Reaktion erwärmt man jedoch vorzugsweise,
wobei bei Temperaturen von 100° C oder darunter, vorzugsweise
etwa 10 bis 60° C, Nebenreaktionen unterdrückt werden. Unter
diesen Bedingungen ist die Reaktion im allgemeinen in 1 bis
10 Stunden vollständig. Der Reaktionsverlauf kann durch
Gaschromatographie oder auf andere übliche Weise verfolgt
werden. Nach beendeter Reaktion wird das gewünschte
5-Chlormethylfurfural in hoher Reinheit
aus der Reaktionslösung erhalten. Gegebenenfalls reinigt man
die erhaltene Verbindung chromatographisch oder auf andere übliche
Weise
Das Verfahren der Erfindung ermöglicht eine vorteilhafte
technische Herstellung von 5-Chlormethylfurfural. Aus dem von
5-Chlormethylfurfural abgeleiteten 5-Propargylfurfurylalkohol
können z. B. Pyrethroide hergestellt werden, die ausgezeichnete
Insektizide darstellen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein mit Kondensator und Rührer ausgerüsteter Dreihalskolben
wird mit 5 g (0,028 Mol) handelsüblicher D-(-)-Fructose und
zwei Arten von grenzflächenaktiven Mitteln beschickt, nämlich
89,6 mg (0,00028 Mol) Cetyltrimethylammoniumchlorid
und 97,6 mg (0,00028 Mol) Natriumlaurylbenzolsulfonat. Hierauf
gibt man 5 ml Wasser und 30 ml Toluol zu und rührt das
Gemisch. Anschließend leitet man etwa 40 Minuten bei Raumtemperatur
einen Molüberschuß Chlorwasserstoff (etwa 15 g)
unter gründlichen Rühren durch das Gemisch, rührt weitere
2½ Stunden bei Raumtemperatur und trennt dann die obere
Toluolschicht von der unteren wäßrigen Schicht ab. Die wäßrige
Schicht wird mit 30 ml Toluol und den beiden oben genannten
grenzflächenaktiven Mitteln in denselben Mengen
nochmals versetzt. Nach 2½stündigem Rühren des Gemisches
bei Raumtemperatur trennt man die obere Toluolschicht ab
und wiederholt diese Toluolextraktion noch insgesamt dreimal.
Die Toluolphasen werden dann vereinigt und durch Celite
filtriert. Das Filtrat wird mit wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung
neutralisiert, über Natriumsulfat getrocknet
und eingeengt. Hierbei werden etwa 3,1 g (theoretische Ausbeute
4,01 g) 5-Chlormethylfurfural als blaßbraune Flüssigkeit
erhalten.
Ein mit Kondensator und Rührer ausgerüsteter Dreihalskolben
wird mit 5 g (0,014 Mol) handelsüblicher D-(+)-Saccharose und
zwei Arten von grenzflächenaktiven Mitteln beschickt, nämlich
47,1 mg (0,00014 Mol) Cetyltrimethylammoniumchlorid und
51,3 mg (0,00014 Mol) Natriumlaurylbenzolsulfonat. Hierauf
gibt man 5 ml Wasser und 30 ml Toluol zu und rührt das Gemisch.
Anschließend leitet man etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur
einen Molüberschuß von Chlorwasserstoff unter gründlichem
Rühren durch das Gemisch. Nach weiterer 3stündiger
Reaktion bei Raumtemperatur trennt man die obere Toluolschicht
von der unteren wäßrigen Schicht ab. Dann versetzt
man die wäßrige Schicht mit 30 ml Toluol und den beiden oben
genannten grenzflächenaktiven Mitteln nochmals in den gleichen
Mengen. Nach 3stündiger Reaktion bei Raumtemperatur
trennt man die obere Toluolschicht ab und wiederholt die
Toluolextraktion noch insgesamt dreimal. Die Toluolphasen
werden vereinigt und durch Celite filtriert. Das Filtrat
wird mit einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonatlösung neutralisiert,
über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Dabei
werden etwa 2,6 g 5-Chlormethylfurfural als Rohprodukt erhalten.
Ein mit Kondensator und Rührer ausgerüsteter Dreihalskolben
wird mit 5 g (0,028 Mol) handelsüblicher D-(+)-Glucose und
zwei Arten von grenzflächenaktiven Mitteln beschickt, nämlich
97,6 mg (0,00028 Mol) Natriumlaurylbenzolsulfonat und
89,6 mg (0,00028 Mol) Cetyltrimethylammoniumchlorid. Hierauf
gibt man 5 ml Wasser und 30 ml Toluol zu und rührt das Gemisch.
Anschließend leitet man etwa 25 Minuten bei Raumtemperatur
einen Molüberschuß Chlorwasserstoff (etwa 13 g)
unter gründlichem Rühren durch das Gemisch und rührt dann
weitere 3 Stunden bei 45° C. Nach dem Abtrennen der überstehenden
Toluolschicht von der Reaktionslösung versetzt man
die restliche wäßrige Schicht mit 30 ml frischem Toluol.
Nach 2stündigem Rühren des Gemischs bei 45° C trennt man die
obere Toluolschicht wieder ab und wiederholt diese Toluolextraktion
insgesamt viermal. Die Toluolphasen werden vereinigt
und durch Celite filtriert. Das Filtrat wird mit
einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonatlösung neutralisiert,
über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Hierbei werden
etwa 2,4 g (theoretische Ausbeute 4,01 g) 5-Chlormethylfurfural
als blaßbraune Flüssigkeit erhalten.
Der Dreihalskolben aus Beispiel 1 wird mit 5 g (0,028 Mol)
handelsüblicher D-(+)-Galactose und zwei Arten von grenzflächenaktiven
Mitteln beschickt, nämlich 89,6 mg (0,00028 Mol)
Cetyltrimethylammoniumchlorid und 97,6 mg (0,00028 Mol)
Natriumlaurylbenzolsulfonat. Hierauf gibt man 30 ml Toluol
zu und rührt das Gemisch zu einer Suspension. Anschließend
tropft man innerhalb etwa 1 Stunde etwa 6 ml einer 35prozentigen
wäßrigen Salzsäure aus einem Tropftrichter zu. Ein geringer
Überschuß Chlorwasserstoff wird dann innerhalb 3 Stunden
bei 50° C unter Rühren langsam durch das Gemisch geleitet.
Nach weiterem 5stündigen Rühren wird die Reaktionslösung
mit etwas Wasser verdünnt und durch Celite filtriert,
das mit Toluol gewaschen wird. Die Toluolschicht wird neutralisiert,
getrocknet und eingeengt, wobei etwa 1,9 g (theoretische
Ausbeute 4,01 g) 5-Chlormethylfurfural als Rohprodukt
erhalten werden.
Der Dreihalskolben aus Beispiel 1 wird mit 5 g (0,028 Mol)
handelsüblicher D-(-)-Fructose und zwei Arten von grenzflächenaktiven
Mitteln beschickt, nämlich 62,2 mg (0,00028 Mol)
Natriumlaurat und 90,2 mg (0,00028 Mol) Tetrabutylammoniumbromid.
Hierauf gibt man 5 ml Wasser und 30 ml Kohlenstofftetrachlorid
zu und rührt das Gemisch. Anschließend leitet
man etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur einen Molüberschuß
Chlorwasserstoff durch das Gemisch. Nach weiterem 2½stündigen
Rühren bei Raumtemperatur trennt man die untere Kohlenstofftetrachloridschicht
von der oberen wäßrigen Schicht
ab. Die wäßrige Schicht wird dann mit 30 ml Kolenstofftetrachlorid
und den beiden oben genannten grenzflächenaktiven
Mitteln nochmals in der gleichen Menge versetzt. Nach
weiterem 2½stündigen Rühren bei Raumtemperatur trennt
man die untere Kohlenstofftetrachloridschicht ab und wiederholt
diese Kohlenstofftetrachloridextraktion insgesamt dreimal.
Die Kohlenstofftetrachloridphasen werden vereinigt und
durch Celite filtriert. Das Filtrat wird neutralisiert, getrocknet
und eingeengt, wobei etwa 2,0 g 5-Chlormethylfurfural
als Rohprodukt erhalten werden.
Ein mit Kondensator und Rührer ausgerüsteter Dreihalskolben
wird mit 2,5 g (0,014 Mol) handelsüblicher L-(-)-Sorbose und
zwei Arten von grenzflächenaktiven Mitteln beschickt, nämlich
47,1 mg (0,00014 Mol) Cetyltrimethylammoniumchlorid und
51,3 mg (0,00014 Mol) Natriumlaurylbenzolsulfonat. Hierauf
gibt man 2,5 ml Wasser und 15 ml Toluol zu und rührt das Gemisch.
Anschließend leitet man etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur
einen Molüberschuß Chlorwasserstoff durch das Gemisch
und rührt es weitere 2½ Stunden bei Raumtemperatur. Anschließend
filtriert man die Reaktionslösung unter Waschen
mit einer geringen Menge Wasser/Toluol durch Celite. Die
Toluolschicht wird neutralisiert, getrocknet und eingeengt,
wobei etwa 1,0 g (theoretische Ausbeute 2,0 g) 5-Chlormethylfurfural
als Rohprodukt erhalten werden.
Ein mit Kondensator und Rührer ausgerüsteter Dreihalskolben
wird mit 5 g (0,028 Mol) handelsüblicher D-(-)-Fructose und
82,3 mg (0,00028 Mol) Lauryldimethylbetain beschickt. Hierauf
gibt man 5 ml Wasser und 30 ml Toluol zu und rührt das Gemisch.
Anschließend leitet man etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur
einen Molüberschuß Chlorwasserstoff unter gründlichem
Rühren durch das Gemisch. Nach weiterer 3stündiger Umsetzung
bei Raumtemperatur trennt man die obere Toluolschicht von
der unteren wäßrigen Schicht ab. Die wäßrige Schicht wird
dann mit 30 ml Toluol und dem oben genannten grenzflächenaktiven
Mittel in der gleichen Menge versetzt. Nach 3stündiger
Reaktion bei Raumtemperatur trennt man die obere Toluolschicht
wieder ab und wiederholt diese Toluolextraktion insgesamt
dreimal. Die Toluolphasen werden vereinigt und durch
Celite filtriert. Das Filtrat wird mit wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung
neutralisiert, über Natriumsulfat getrocknet
und eingeengt. Hierbei werden etwa 2,9 g 5-Chlormethylfurfural
als Rohprodukt erhalten.
Ein mit Kondensator und Rührer ausgerüsteter Dreihalskolben
wird mit 5 g (0,028 Mol) handelsüblicher D-Glucose und zwei
Arten von grenzflächenaktiven Mitteln beschickt, nämlich
97,6 mg (0,00028 Mol) Natriumlaurylbenzolsulfonat und
89,6 mg (0,00028 Mol) Cetyltrimethylammoniumchlorid. Hierauf
gibt man 30 ml Toluol zu und rührt das Gemisch zu einer
Suspension. Anschließend tropft man innerhalb 1 Stunde etwa
6 ml 35prozentige Salzsäure unter Rühren langsam aus einem
Tropftrichter zu. Ein geringer Überschuß Chlorwasserstoff
wird dann innerhalb 3 Stunden unter Rühren bei 45° C langsam
durch das Gemisch geleitet. Nach weiterem 4stündigen Rühren
wird die Reaktionslösung mit etwas Wasser verdünnt und
unter Waschen mit Toluol durch Celite filtriert. Die
Toluolschicht wird neutralisiert, getrocknet und eingeengt,
wobei etwa 1,9 g 5-Chlormethylfurfural erhalten werden.
Der Dreihalskolben wird mit 5 g handelsüblicher D-Glucose
und zwei Arten von grenzflächenaktiven Mitteln beschickt,
nämlich 97,6 mg Natriumlaurylbenzolsulfonat und 89,6 mg
Cetyltrimethylammoniumchlorid. Hierauf gibt man 5 ml Wasser
und 30 ml Toluol zu und rührt das Gemisch. Anschließend
leitet man 25 Minuten bei Raumtemperatur einen Molüberschuß
Chlorwasserstoff durch das Gemisch. Nach weiterem
7stündigen Rühren bei 50° C verdünnt man die Reaktionslösung
mit etwas Wasser und filtriert unter Waschen mit Toluol
durch Celite. Die Toluolschicht wird auf die gleiche Weise
behandelt, wobei etwa 1,7 g 5-Chlormethylfurfural erhalten
werden.
Der Dreihalskolben wird mit 5 g handelsüblicher D-Glucose
und zwei Arten von grenzflächenaktiven Mitteln beschickt,
nämlich 97,6 mg Natriumlaurylbenzolsulfonat und 89,6 mg
Cetyltrimethylammoniumchlorid. Hierauf gibt man 5 ml Wasser
und 30 ml Kohlenstofftetrachlorid zu und rührt das Gemisch.
Anschließend leitet man einen Molüberschuß Chlorwasserstoff
25 Minuten bei Raumtemperatur durch das Gemisch. Nach weiterem
7stündigen Rühren bei 50° C wird die Reaktionslösung, die
etwas zu gelieren scheint, unter Waschen mit geringen Mengen
Wasser und Kohlenstofftetrachlorid durch Celite filtriert.
Die untere Kohlenstofftetrachloridschicht wird neutralisiert,
getrocknet und eingeengt, wobei etwa 1,5 g 5-Chlormethylfurfural
erhalten werden.
Der Dreihalskolben wird mit 5 g handelsüblicher D-Glucose und
97,6 mg Natriumlaurylbenzolsulfonat beschickt. Hierauf gibt
man 5 ml Wasser und 30 ml Toluol zu und rührt das Gemisch.
Anschließend leitet man einen Molüberschuß Chlorwasserstoff
etwa 25 Minuten bei Raumtemperatur durch das Gemisch. Nach
weiterem 7stündigen Rühren bei 50° C wird die Reaktionslösung
mit etwas Wasser verdünnt und unter Waschen mit Toluol durch
Celite filtriert. Die obere Toluolschicht wird neutralisiert,
getrocknet und eingeengt, wobei etwa 1,4 g 5-Chlormethylfurfural
erhalten werden.
Ein mit Kondensator und Rührer ausgerüsteter Dreihalskolben
wird mit 5 g (0,028 Mol) handelsüblicher D-Glucose beschickt,
die in 5 ml Wasser gelöst wird. Hierauf gibt man
30 ml Toluol zu und rührt das Gemisch. Anschließend leitet
man einen Molüberschuß Chlorwasserstoff (etwa 12 g) 30 Minuten
bei Raumtemperatur unter gründlichem Rühren durch das
Gemisch. Nach weiterem 5stündigen Rühren bei 45° C wird die
Reaktionslösung, die eine geringe Gelmenge enthält, mit etwas
Wasser verdünnt und unter Waschen mit einer geringen Toluolmenge
durch Celite filtriert. Die Toluolschicht wird mit
einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonatlösung neutralisiert,
über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Hierbei werden
etwa 1,0 g (theoretische Ausbeute 4,01 g) 5-Chlormethylfurfural
als blaßbraunes Rohprodukt erhalten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von 5-Chlormethylfurfural
durch Umsetzung von Saccharose mit Chlorwasserstoff in einem
inerten Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Hexose oder ein aus Hexoseresten
bestehendes Disaccharid mit Chlorwasserstoff in einem
Gemisch aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel
in Gegenwart einer katalytischen Menge eines
grenzflächenaktiven Mittels umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das grenzflächenaktive Mittel in einer Menge von 0,001
bis 0,1 Mol pro Mol Saccharid einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das grenzflächenaktive Mittel in einer Menge von 0,005
bis 0,02 Mol pro Mol Saccharid einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Chlorwasserstoff in einer Menge von 1 bis 5 Mol
pro Mol Saccharid einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Wasser und organisches Lösungsmittel in einem
Volumenverhältnis von 1 : 2 bis 1 : 20 einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Natriumlaurat, Natriumpalmitat, Natriumstearat, Natriumoleat,
Natriumlaurylbenzolsulfonat, Natriumdodecylbenzolsulfonat,
Natriumlaurylsulfat, Natriumcetylsulfat, Natriumoleylsulfat,
Tetrabutylammoniumchlorid, Tetrabutylammoniumbromid,
Cetyltrimethylammoniumchlorid, Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid,
Tetradecyldimethylbenzylammoniumchlorid,
Stearyltrimethylammoniumchlorid, Tricaprylmonomethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid, Cetylpryridiniumchlorid,
Natriumlaurylaminopropionat, Lauryldimethylbetain,
Stearyldimethylbetain, Laurylhydroxyäthylbetain oder deren
Gemische als grenzflächenaktive Mittel einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Kombination aus anionischen und kationischen grenzflächenaktiven
Mitteln in etwa denselben Mengen einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol, Methylenchlorid,
Chloroform, Kohlenstofftetrachlorid oder deren Gemische als
organische Lösungsmittel einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Saccharid und Wasser in einem Gewichtsverhältnis von
1 : 1 bis 1 : 5 einsetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Umsetzung bei einer Temperatur von 10 bis 100° C durchführt.
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