DE2745240C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Flüssigkeiten auf Behandlungsflächen von Trägern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Flüssigkeiten auf Behandlungsflächen von TrägernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Flüssigkeiten auf BehandlungslFIächen von Trägern,
insbesondere von Färbeflüssigkeit auf Objektträger mit mikroskopisch zu untersuchenden Präparaten, bei dem
die Träger mit ihren Behandlungsflächen parallel und in geringem Abstand zu ortsfesten Auftragsflächen, die
hintereinander angeordnete Stationen zum Aufbringen jeweils einer Flüssigkeit bilden, voirbewegt werden und
die Flüssigkeiten in auf die Bewegung der Träger abgestimmter Weise in abgemessenen Einzelmengen in
den Spaltraum zwischen den Auftragsflächen und den Behandlungsflächen der gerade in den jeweiligen
Stationen befindlichen Träger eingespritzt werden.
Ein solches Verfahren ist bereits bekannt (US-PS 31 886). Es findet Anwendung bei der Untersuchung
beispielsweise von Blut oder Gewebe, wobei ein Abstrich oder ein dünner Gewebeschnitt auf die
Behandlungsfläche eines Objektträgers aufgebracht und zur Ermöglichung oder Erleichterung der visuellen
Untersuchung mit Kontrastmitteln eingefärbt bzw. mit flüssigen Lösungen behandelt wird. Dabei muß häufig
eine Reihe von Lösungen bzw. Flüssigkeiten aufgebracht werden, die z.T. bestimmte Einwirkungszeiten
erforderlich machen. Üblicherweise wird auch das Präparat nach der Behandlung mit einem Auswaschmittel
(Wasser) weiterbehandelt, und so kann es sein, daß gelegentlich bis zu zwölf Lösungen aufgebracht werden
müssen.
Bei dem bekannten Verfahren werden die Räder kontinuierlich durch die Aufbringstationen bewegt Es
ist ersichtlich, daß das automatisierte Verfahren mit einem gezielten Aufspritzen der jeweils benötigten
Flüssigkeitsmengen dem gleichfalls bekannten Verfahren, bei dem die Träger nacheinander in die entsprechenden
Flüssigkeitsbäder eingetaucht werden, die dabei Verunreinigungen ausgesetzt sind, überlegen ist
Auch kann eine Vielzahl von gleichartigen Trägern mit verschiedenen Präparaten problemlos behandelt werden.
Gleichwohl hat sich gezeigt, daß das bekannte Verfahren nicht in allen Anwendungsfällen voll
zufriedenstellt. So wurde festgestellt, daß je nach Anwendungsfall die erwünschte Intensität und insbesondere
Gleichmäßigkeit der Einwirkung der Flüssigkeit auf das gesamte flächige Präparat verschiedentlich
nicht erreicht wird, obwohl die Träger mit einer Geschwindigkeit durch die Stationen bewegt werden,
die einer intensiven Einwirkung gleichmäßigen Verteilung der eingespritzten Flüssigkeit über die gesamte
Behandlungsfläche genügend Zeit läßt. Andererseits begrenzt aber auch diese Arbeitsgeschwindigkeit, mit
der die Träger vorbewegt werden, die Leistung des Verfahrens und damit den Durchsatz an Trägern in
unerwünschter Weise.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren so zu gestalten, daß
ein gleichmäßigeres Aufbringen der Flüssigkeiten bei gleichzeitig erhöhter Leistungsfähigkeit des Verfahrens
erreicht wird
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Träger schrittweise von Station zu Station
vorbewegt und in den einzelnen Stationen für eine vorbestimmte Zeitspanne angehalten werden.
Dieser Übergang von der kontinuierlichen zur diskontinuierlichen Verfahrensweise führt überraschend
zu einer Leistungssteigerung, die nach den gemachten Feststellungen etwa 33 bis 100% beträgt,
was einen entsprechend erhöhten Durchsatz an Trägern bzw. Präparaten bedeutet. Zusätzlich wird eine gleichmäßigere
Einwirkung bzw. Einfärbung der in den Stationen aufgebrachten Flüssigkeiten erreicht. Die
beim bekannten Verfahren festgestellten, von der Einspritzstelle ausgehenden Abstufungen der erzielten
Einfärbungen sind beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht mehr anzutreffen. Diese Abstufungen beim
bekannten Verfahren dürften auf vorhandene Oberflächenspannungen in Verbindung mit auftretenden
Schwerkräften infolge der kontinuierlichen Bewegung der Träger in engem Spaltabstand über die betreffenden
Auftragsflächen hinweg zurückzuführen sein.
Zweckmäßigerweise werden die Träger während einer Zeitspanne zwischen 10 und 60 Sekunden in den
Stationen angehalten. Entsprechend lange Stillstandszeiten der Träger in den Stationen sichern nach den
gemachten Erfahrungen die erwünschte vollständige und gleichmäßige Einwirkung auf das zu behandelnde
Objekt Durch einen vergleichsweise schnellen Trägertransport von Stat'on zu Station wird die erstrebte
Leistung sichergestellt.
Die Flüssigkeiten können während des Stillstands der Träger eingespritzt werden, jedoch hat· es sich auch als
möglich herausgestellt, die Flüssigkeiten schon vor der Unterbrechung der Bewegung der bereits an den
Stationen angekommenen Träger einzuspritzen. Dieses frühe Einspritzen der Flüssigkeiten, das im Interesse
einer Leistungssteigerung liegt, hat sich als für die Vollständigkeit und Gleichmäßigkeit der Flüssigkeitseinwirkung
unschädlich erwiesen.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit
einer Transporteinrichtung zum Vorbewegen der Träger längs einer durch Führungen vorbestimmten
Bewegungsbahn, mit an der Bewegungsbahn hintereinander angeordneten, die Aufbringstation bildenden
Auftragsflächen, die zur Bildung eines Spaltraumes mit in der Station befindlichen Trägern auf die Führungen
ausgerichtet sind, und mit den einzelnen Stationen zugeordneten, intermittierend betreibbaren Flüssigkeitseinspritzeinrichtungen,
deren Spritzdüse im Bereich der betreffenden Auftragsfläche angeordnet ist.
Eine solche Vorrichtung ist ebenfalls bereits bekannt, wobei jedoch die Transporteinrichtung kontinuierlich
betrieben wird (US-PS 34 31 886).
Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäß so ausgeführt, daß eine als Zeitschalteinrichtung ausgebildete Unterbrechereinrichtung
zum periodischen Anhalten der Transporteinrichtung an den Stationen vorgesehen ist
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß durch diese Ausbildung ein entsprechender Fortschritt erreicht
wird, wie er im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dargelegt wurde.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird zusammen mit einer Abwandlung nachfolgend anhand
schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach der Erfindung, die eine Transporteinrichtung mit
Förderschnecken zum Fördern von Objektträgern an einer Platte entlang zeigt,
Fig. 2 eine Teilansicht von oben einer anderen Transporteinrichtung zur Verwendung gemäß der
Erfindung,
F i g. 3 die Ansicht 3-3 in F i g. 2,
F i g. 4 eine vereinfachte Darstellung eines Objektträgers aus Glas mit einer Probe, die eine abgestufte
Einfärbung zeigt, wie sie bei herkömmlichen automatisierten Färbevorrichtungen für Objektträger eintreten
konnte,
F i g. 5 eine vereinfachte Darstellung eines Objektträgers aus Glas mit einer Probe, die eine im wesentlichen
gleichmäßige Einfärbung zeigt, die erzeugt wird, wenn der Objektträger in einer automatisierten Färbevorrichtung
für Objektträger nach der Erfindung eingefärbt wird, und
F i g. 6 eini;n vereinfachten Schaltplan der elektrischen
Steue^chaltung für eine automatisierte Vorrichtung zur Behandlung mit flüssigkeit nach der Erfindung.
Ganz allgemein bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung Xum selbsttätigen Auftragen einer einzelnen
flüssigen Lösung oder von mehreren flüssigen Lösungen an wenigstens einer Fläche oder Oberfläche
eines ebenflächigen Gegenstandes. Das System ist besonders nützlich zum selbsttätigen Färben von
Material, das an einer Flache jedes aus einer Vielzahl von hintereinander angeordneten Objektträgern für
mikroskopische Präparate getragen wird. Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform hat eine Färbevorrichtung
10 für Objektträger eine Mehrzahl von Behandlungsstationen 13, 14 und 15, d.h. Flüssigkeitsauftragsstationen,
und eine Transporteinrichtung mit Förderschnecken 17 und 18 zum Vorwärtsbewegen von
im wesentlichen ebenen Gegenständen, wie z. B.
durchsichtigen Objektträgern 20, 21 und 22 aus Glas an der Mehrzahl von Behandlungsstationen 13, 14 und 15
vorbei. An jeder der Behandlungsstationen 13,14 und 15
ist eine Flüssigkeitsauftragseinrichtung angeordnet, die eine Fläche jedes Objektträgers 20, 21 und 22 mit der
zugemessenen Menge der gewünschten Flüssigkeit selbsttätig in Berührung bringt
L'm eine Färbevorrichtung 10 geringer Abmessungen zu schaffen, die in der Lage ist eine ziemlich große
Anzahl von Objektträgern 20, 21 und 22 zu verarbeiten, ist die Transporteinrichtung so ausgelegt, daß sie, wie
am Beispiel des Objektträgers 20 dargestellt, Objektträger aufnimmt die parallel zueinander. Fläche gegen
Fläche weisend so angeordnet sind, daß sie auf einer Längskante aufruhen und dadurch in im wesentlichen
vertikalen Ebenen liegen. Wenn die Objektträger durch die Transporteinrichtung vorwärtsbewegt werden,
werden sie, wie das Beispiel des Objektträgers 21 zeigt, nach vorn gekippt bis sie eben liegen und im
wesentlichen parallel zueinander, Kante gegen Kante weisend in einer im wesentlichen waagerechten Ebene
angeordnet sind, wenn sie über die Flüssigkeit auftragenden Behandlungsstationen 13, 14 und 15
hinweggehen, wie am Beispiel des Objektträgers 22 gezeigt. Nachdem die Objektträger 20, 21 und 22 die
Flüssigkeit auftragenden Behandlungsstationen 13 und 14 durchlaufen haben, werden sie in der Behandlungsstation 15 ausgewaschen und dann selbsttätig aiii der
Transporteinrichtung entfernt.
Die Färbevorrichtung 10 weist ein Paar End- oder Stirnplatten 27 und 28, eine vordere Platte 20 und eine
hintere Platte 30 auf. Um verschiedene, für das Funktionieren der Färbevorrichtung 10 wichtige Bauteile
erkennen ?u lassen, ist die Färbevorrichtung 10 in den Zeichnungen ohne obere Abdeckungen dargestellt
Die Transporteinrichtung weist eine im wesentlichen waagerechte Führung auf, die sich in Längsrichtung der
Färbevorrichtung 10 erstreckt und von einem Paar im wesentlichen paralleler Schienen 25 gebildet ist, von
denen in F i g. 1 nur eine gezeichnet ist und von denen jede an und im wesentlichen parallel zu einer der
Förderschnecken 17 und 18 angeordnet ist. Die Schienen 25 haben einen waagerechten Abstand
voneinander, der kleiner ist als die Länge eines normalen Objektträgers aus Glas. Üblicherweise hat ein
Objektträger aus Glas eine Länge von etwa 75 mm und eine Breite von etwa 25 mm. Die Schienen 25 können
von getrennten Stäben oder Stangen oder von demselben »U«- oder »Doppel-Tw-Profilstück gebildet
sein. Bei einem normalen Einsatz dieses Typs von Vorrichtung übergreifen oder überdecken die Objektträger
die Schienen 25 in der Weise, daß jede Schiene 25 an jedem Objektträger an einer Stelle angreift, die von
einem Ende des Objektträgers im Abstand nach innen gelegen ist.
Bei der in F i g. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform
der Transporteinrichtung werden Objektträger 20, 21 und 22 an den Schienen 25 entlang in der
Weise vorwärtsbewegt, daß zwischen ihnen eine im
sä i„ ß
voraus festgelegte räumliche Beziehung beibehalten wird. Bei dieser Ausfiihrungsform weist die Transporteinrichtung
im wesentlichen wendeiförmige Förderelemente oder Förderschnecken 17 und 18 auf, welche
seitlich von den Schienen 25 angeordnet und durch eine Antriebsvorrichtung, z.B. den in Fig.6 gezeigten
Motor, drehanJreibbar sind. Der Motor treibt die Förderschnecken 17 und 18 in Drehung in entgegengesetzten
Richtungen an und bewegt dadurch Gegenstände, wie z. B. Objektträger 20, 21 und 22 aus Glas, an
einer im voraus festgelegten, durch die Führung gebildeten Bewegungsbahn entlang. Die Förderschnekken
17 und 18 sind vorzugsweise im wesentlichen gleich miteinander ausgeführt, ausgenommen hinsichtlich der
Gangrichtung ihrer Wendel. Die Ganghöhen der die Förderschnecken 17 und 18 bildenden Wendeln können
über der Länge der Förderschnecken 17 und 18 veränderlich sein. Am entsprechend Fig. 1 rechten
Ende der Förderschnecken 17 und 18 sind deren Ganghöhen so, daß die Windungen der Wendeln
ziemlich dicht beieinander liegen. Die Lücke zwischen benachbarten Windungen einer gegebenen Wendel ist
nur etwas größer als die Dicke des zu behandelnden ebenen Gegenstandes, beispielsweise eines Objektträgers
20, 21 oder 22 aus Glas. In den mittleren Abschnitten der Wendeln verändern sich deren
Ganghöhen so, daß sich die Lücke zwischen benachbarten Windungen auf einen Abstand vergrößert, der etwas
größer ist als die Breite des zu behandelnden ebenen Gegenstandes. Diese Veränderungen der Ganghöhe bei
jeder der Wendeln ermöglichen es, daß die Objektträger 20, 21 und 22 aus einer im wesentlichen vertikalen
Stellung (rechtwinklig zur Ebene der Führung) in eine im wesentlichen waagerechten Stellung (parallel zur
Ebene der Führung) gedreht werden. Da die Wendeln der Förderschnecken hauptsächlich zur Verwendung
mit Objektträgern 20,21 und 22 aus Glas ausgelegt sind, sind sie vorzugsweise aus einem gegenüber Glas
abriebfesten Werkstoff hergestellt.
Die Außen- und Innendurchmesser der Förderschnecken 17 und 18 sind so gewählt, daß der
Mindestabstand zwischen den Förderschnecken 17 und 18 kleiner ist als die Länge eines normalen Objektträgers.
Auf diese Weise wird beispielsweise der Objektträger 22 an den Schienen 25 entlang zwischen
benachbarten Windungen der Wendelabschnitte der Förderschnecken 17 und 18 bewegt oder transportiert
Die Förderschnecken 17 und 18 können von demselben Antriebsmotor unter Verwendung einer Gruppe von
nicht gezeichneten Zahnrädern drehangetrieben sein, die gleichzeitige, jedoch gegenläufige Drehung der
Förderschnecken 17 und 18 hervorrufen. Somit werden die Förderschnecken 17 und 18 in entgegengesetzten
Richtungen drehangetrieben, wobei die Förderschnecke 18 entsprechend Fig. 1 im Gegenuhrzeigersinn, die
Förderschnecke 17 im Uhrzeigersinn gedreht wird. Da die eine Förderschnecke 18 linkssteigend und die andere
Förderschnecke 17 rechtssteigend ist ruft die Drehung der Förderschnecken 17 und 18 dementsprechend
Vorwärtsbewegung der Objektträger 20,21 und 22 von rechts nach links durch die Färbevorrichtung 10 hervor.
Statt über einen Zahnradantrieb können die Förderschnecken 17 und 18 über einen Kettenantrieb
angetrieben sein. Ferner könnten im Bedarfsfall zwei rechtssteigende oder zwei linkssteigende Wendeln
durch entsprechende Abänderung des Antriebes benutzt werden, so daß beide Wendeln sich in der gleichen
Richtung drehen wurden.
Die Objektträger 20, 21 und 22 werden abhängig von der Drehung der Förderschnecken 17 und 18 nach links
an den verschiedenen Flüssigkeit auftragenden Behandlungsstationen 13, 14 und 15 vorbei vorwärtsbewegt.
Wenn in der dargestellten Färbevorrichtung 10 Objektträger für mikroskopische Präparate behandelt
werden, wird das zu färbende Material an der Unterseite der Objektträger getragen, wenn diese in der
waagerechten Stellung an den Flüssigkeit auftragenden Behandlungsstationen 13,14 und 15 vorbeiwandern. Die
Zeichnung zeigt zwei getrennte Flüssigkeit auftragende Behandlungsstationen 13 und 14 und eine als Auswaschstation
dienende Behandlungsstation 15. Selbstverständlich kann jede beliebige Anzahl von Behandlungsstationen vorgesehen werden; die Stationenzahl bei der
dargestellten Ausführungsform ist nur Beispiel für ein bestimmtes Färbeverfahren zum Färben von Blutausstrichen.
Wenn in der Färbevorrichtung 10 das Wright-Verfahren durchgeführt wird, wird die Färbeflüssigkeit
an der ersten Behandlungsstation 13 aufgetragen; eine in einer nicht gezeichneten entsprechenden
Vorrichtung, beispielsweise in einer Mischschlange mit Farbstoff vermischte Pufferflüssigkeit wird an der
zweiten Behandlungsstation 14 unmittelbar aufgetragen; an der dritten Behandlungsstation 15 wird eine
Waschflüssigkeit aufgetragen. Die Flüssigkeit wird aus Behältern 33, 34, 35 und 36 durch entsprechende
Pumpvorrichtungen, beispielsweise durch peristaltische Pumpen 37, 38, 39 und 40 zugepumpt und durch
Öffnungen 42, 43 und 44 in einer Platte 46 nach oben gespritzt. Zum Einschalten der Pumpvorrichtungen
lassen sich entsprechende Steuereinrichtungen, wie z. B. weiche oder leichtgängige Schalter 48, 49 und 50
verwenden, die über drahtförmige Schaltfahnen und durch die Bewegung der Objektträger 20, 21 und 22
betätigbar sind.
Wie am Beispiel der Behandlungsstation 13 veranschaulicht, weist jede der Flüssigkeit auftragenden
Behandlungsstationen 13, 14 und 15 eine ebene Flüssigkeitsauftragsfläche als Flächenabschnitt an der
Oberseite einer ortsfesten Platte 46 auf, die in dem vertieften Abschnitt zwischen den Schienen 25 befestigt
ist. Die Platte 46 ist so positioniert, daß ihre Flüssigkeitsauftragsflächen an den Behandlungsstationen
13,14 und 15 parallel in geringem Abstand von der Ebene der Oberseite der Schienen 25 angeordnet sind,
so daß sie parallel und in geringem Abstand von der Unterseite eines Objektträgers 22 angeordnet sind, der
an den Schienen 25 aufruht und über ihnen angeordnet ist. Die Platte 46 weist an jeder Flüssigkeit auftragenden
Behandlungsstation 13, 14 und 15 eine Öffnung 42, 43 bzw. 44 auf, durch die eine im voraus festgelegte
Flüssigkeitsmenge in den Kaum zwischen der Flüssigkeitsauftragsfläche
der Platte 46 und dem darüber angeordneten Objektträger 22 einspritzbar ist, um
dadurch die Unterseite des Objektträgers 22 und das von dieser getragene Material mit der genannten
Flüssigkeit in Berührung zu bringen. Da sich die Unterseite des Objektträgers 22 dicht, beispielsweise
mit einem Abstand von einigen Hundertstelmillimetern (d.h. von etwa 0,127 bis etwa 0305mm) an der
Flüssigkeitsauftragsfläche befindet, reicht die Oberflächenspannung
der eingespritzten Flüssigkeit aus, um den Spalt zwischen den beiden ebenen Flächen
vollständig aufzufüllen, und daher wird der Bereich der Unterseite des Objektträgers 22, der Fläche gegen
Fläche über die Flüssigkeitsauftragsfläche der Platte 46 hinwegwandert, auf diese Weise mit der Flüssigkeit in
Berührung gebracht.
Die Platte 46 ist gemäß Fig. 1 vorzugsweise aus einem einteiligen Bauteil ausgebildet, das querveflaufende
Vertiefungen oder Nuten 52 aufweist, welche die Flüssigkeit auftragenden Behandlungsstationen 13, 14
und 15 begrenzen.
Bei Bedarf kann die Platte 46 weitere vertiefte Abschnitte oder Nuten aufweisen. Der Zweck solcher
Nuten ist, Flüssigkeit über den Objektträger anzusaugen und/oder überschüssige Flüssigkeit abzuführen. Die
Anzahl, die Größe und die jeweilige Lage solcher Nuten sind vom angewandten speziellen Färbe- oder Flüssigkeitsauftragsverfahren
abhängig. Diese sind apparative Abänderungen, die vom Fachmann ohne weiteres festgelegt werden können.
Es hai sich herausgestellt, daß, wenn ein Objektträger,
z. B. der Objektträger 22, wie bei herkömmlichen Färbevorrichtungen für Objektträger durch eine kontinuierliche
Bewegung über die Platte 46 hinweg vorwärtsbewegt wird, im Flüssigkeitsfilm zwischen der
Unterseite des Objektträgers und der zugehörigen Flüssigkeitsauftragsfläche der Platte 46 eine zirkulatorische
Bewegung erzeugt wird. Diese wird durch die Tatsache hervorgerufen, daß Flüssigkeit an einer Seite
des Objektträgers über eine öffnung, beispielsweise die Öffnung 42, eingeleitet wird, während der Objektträger
über die Platte 46 hinwegwandert. Kontinuierliche Bewegung des Objektträgers an der Führung entlang
bewirkt wegen der Oberflächenspannung und der Scherungscharakteristiken als Folge der Bewegung des
Objektträgers über die Flüssigkeitsauftragsfläche, daß sich ein Auftrag der Behandlungsflüssigkeit nach einem
Muster ergibt. F i g. 4 ist die Darstellung eines Musters, das beim Auftragen von Behandlungsflüssigkeit unter
solchen Umständen auftreten kann. Sie zeigt eine durch einen solchen Flüssigkeitsauftrag erzeugte Stufungswirkung.
Diese Scher- oder Stufungswirkung am Objektträger ist manchmal unerwünscht, insbesondere dann,
wenn die Objektträger maschinell und nicht durch Menschen untersucht werden.
Es ist nach Wegen gesucht worden, um die Stufungswirkung auf ein Geringstmaß herabzusetzen
und einen gleichmäßigen Flüssigkeitsauftrag an einem Objektträger zu gestatten. Auch ist nach Möglichkeiten
geforscht worden, die Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung von Objektträgern in automatisierten Färbevorrichtungen
für Objektträger zu erhöhen. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß intermittierende
Bewegung der Objektträger und Auftragen der Behandlungsflüssigkeiten auf die Objektträger, während
diese stillstehen, bewirkt, daß solche Flüssigkeiten an den Objektträgern gleichmäßig aufgetragen werden,
unter Vermeidung der Scherungs- oder Stufungscharakteristiken,
die sich bei einigen der älteren Färbevorrichtungen für Objektträger als nachteilig herausgestellt
hatten. Solches Auftragen gestattet schnelleres Vorwärtsbewegen der Objektträger zwischen Flüssigkeitsauftragsstationen,
so daß die Ausbringungsleistung der Vorrichtung erhöht wird. Die Zeit, während der die
Objektträger nach dem Auftragen von Behandlungsflüssigkeiten an den Flüssigkeitsauftragsstationen stillstehen,
kann zwischen 10 Sekunden und 1 Minute betragen, wobei 30 Sekunden eine bei Anwendung des
Wright-Färbeverfahrens übliche Zeit ist F i g. 5 zeigt in vereinfachter Form eine im wesentlichen gleichmäßige
Einfärbung, die durch Auftragen von Behandlungsflüssigkeit in Obereinstimmung mit der Erfindung erzielt
wurde.
Eine andere Einrichtung zum Transportieren von Objektträgern an den Schienen 25 entlang zeigen F i g. 2
und 3, in denen die Förderschnecken 17 und 18 gemäß Fi g. 1 durch einen Kettenantrieb mit endlosen Gliederketten
55 und 56 ersetzt sind, deren oberen Stränge sich an entgegengesetzten Seiten der Platte 46 und an den
Schienen 25 entlang erstrecken. Zum Bewegen des Objektträgers 22 an den Schienen 25 entlang weisen die
Gliederketten 55 und 56 Ansätze 57 und 58 auf, welche über die Ebene der Oberseite der Schienen 25 etwas
hinausragen, um am Objektträger 22 angreifen zu können.
Natürlich lassen sich zum Vorwärtsbewegen des zu behandelnden Gegenstandes noch andere Verfahren
oder Vorrichtungen einsetzen.
F i g. 6 reigt die elektrische Schaltung für die Färbevorrichtung 10. Als Antrieb für die Transporteinrichtung
zum Transportieren von Gegenständen über die ebenen Flüssigkeitsauftragsflächen dient ein als
Dreileiter-Einphasen-Wechselstrom-Kondensatormotor ausgebildeter Motor 60, der auch Steuerkurven 76
und 77 antreibt, die mit einem Schaller 68 bzw. 72 verbunden sind. Der Motor 60 hat eine »heiße« oder
stromführende Leitungsanschlußstelle 60a und nicht gezeichnete getrennte Wicklungen für Rechts- und
Linkslauf, die mit je einem Ende mit der Anschlußstelle 60a verbunden sind. Die anderen Enden der genannten
Wicklungen sind mit gemeinsamen Leitungsanschlußstellen 606 bzw. 60c verbunden; ein nicht gezeichneter
Kondensator ist im Innern des Motors 60 mit den Anschlußstellen 60b und 60c verbunden. Die Anschlußstellen
60a und 60b sind durch je eine Leitung 65 bzw. 66 an eine Wechselstromquelle 62 angeschlossen, die über
eine Leitung 63 an Masse angeschlossen ist. Die Schalter 68 und 72 sind gemäß Fig. 6 durch die mit ihnen
verbundenen Steuerkurven 76 und 77 in Offenstellung gehalten. Die Betätigung des Motors 60 versetzt die
Steuerkurven 76 und 77 in Drehung, um Schließen der zugehörigen Schalter 68 und 72 zu bewirken. Wenn sich
der Schalter 68 schließt, wird ein Zeitgeber 70 eines einstellbaren Zeitschalters 75 mit normalerweise geöffneten
Kontakten 71 eingeschaltet, wobei die Kontakte 71 geschlossen werden. Die Schalterkontakte 71 und 72
liegen hintereinander in einer Leitung 78, die an einem Ende mit der Anschlußstelle 60c des Motors 60 und am
anderen Ende mit der Leitung 65 verbunden ist, so daß, wenn beide Schalterkontakte 71 und 72 geschlossen
sind. Strom aus der Wechselstromquelle 62 beiden Wicklungen des Motors 60 zugeführt wird, was ein
dynamisches Bremsen und Anhalten des Motors 60 bewirkt. Das dynamische Bremsen wird auf diese Weise
durch Nebenschließen des Kondensators mit den erregten Motorwicklungen erreicht.
Durch richtiges Positionieren der Steuerkurven 76 und 77 ist das Anhalten des Motors 60 mit der Ankunft
der Gegenstände über den Flüssigkeit auftragenden Behandlungsstationen 13,14 und 15 synchronisiert, und
die genannten Gegenstände bleiben dort stillstehen, während an ihnen Flüssigkeit aufgetragen wird, bis der
Zeitgeber 70 das erneute Öffnen der Schalterkontakte 71 und das Aufheben der dynamischen Bremsung des
Motors 60 hervorruft, worauf der Motor 60 wiedereingeschaltet und daher die Steuerkurven 76 und 77 und
der Antrieb für das Vorwärtsbewegen von Gegenständen wiederbetätigt werden. Der Zyklus wiederholt sich,
sobald die Gegenstände an der nächsten Flüssigkeit auftragenden Behandlungsstation 14 oder 15 eintreffen
und die Steuerkurven 76 und 77 wieder das Schließen
der Schalter 68 und 72 zulassen.
Die Vorrichtung und das System gemäß der vorstehenden Beschreibung ermöglichen es, im wesentlichen
ebene Gegenstände in neuartiger Weise von einer Eingabestation aus nacheinander an einer oder
mehreren Behandlungsstationen vorbei mit einer im voraus festgelegten Orientierung zu transportieren und
sie mit Flüssigkeit gleichmäßig zu behandeln. Mit der dargestellten Ausführungsform der Erfindung läßt sich
eine große Anzahl von Objektträgern für mikroskopische Präparate selbsttätig und nacheinander mit
Färbeflüssigkeiten in einer Weise behandeln, die eine gleichmäßige Einfärbung über der Fläche des Objektträgers
mit einer Ausbringungsrate erzielt, die um bis zu 33 bis 100% höher ist als diejenige von mit
kontinuierlicher Bewegung arbeitenden Färbevorrichtungen für Objektträger des in der US-PS 34 31 886
beschriebenen Typs. Statt mit konstanter, relativ langsamer Bewegung an der Platte werden die
Objektträger zwischen den Behandlungsstationen intermittierend, jedoch relativ rasch bewegt, und das
Auftragen von Flüssigkeit an den Objektträgern erfolgt, während diese über den Behandlungsstationen im
wesentlichen stillstehen. Dies vermeidet eine Flüssigkeitsscherströmung im an den Objektträgern aufgetragenen
Puffer-Farbstoff-Gemisch ebenso wie die Ausbildung des sekundären Einfärbungsmusters, das gelegentlich
durch die konstante Bewegung des Objektträgers relativ zur Platte erzeugt wird. Im Gegensatz zur
herkömmlichen Anordnung, bei der Objektträger, während.Farbstoff und Pufferlösung an ihnen aufgetragen
werden, mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegt werden, erlaubt die Erfindung eine weitergehende
Beeinflussung der Färbungsintensität und der zellularen Differenzierung. Die Färbungsintensilät ist in
großem Maß abhängig von der Zeitdauer, während der die Probe am Objektträger mit dem Farbstoff in
Berührung ist, und diese Zeit läßt sich, unabhängig von der Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung der
Objektträger zwischen den Flüssigkeit auftragenden Behandlungsslationen durch Einstellen des Zeitschalters
75 im Sinne einer Vergrößerung oder Verkleinern rung der Zeitdauer, während der die Objektträger über
den Behandlungsstationen stillstehen, ohne weiteres verändern. Die intermittierende Bewegung der Objektträger
mit relativ schneller Bewegung zwischen den Behandlungsstationen ergibt, anders als man erwarten
würde, eine erhöhte Ausbringungsleistung der selbsttätigen Färbevorrichtung für Objektträger.
Die selbsttätige Färbevorrichtung für Objektträger nach der Erfindung besitzt alle Vorteile, die einer
automatischen Vorrichtung dieser Art eigen sind. Sie macht beispielsweise die langweilige und sich wiederholende
Arbeit überflüssig, mit der früher Labortechniker eingefärbte Objektträger für mikroskopische Untersuchungen
vorbereiten mußten. Die Erfindung macht weiterhin das Einfärben wirtschaftlich, weil nur eine
kleine Menge, gewöhnlich etwa 1 ecm Flüssigkeit zum Einfärben eines Objektträgers an jeder Station benötigt
wird. Außerdem wird für jeden Einfärbevorgang frischer Farbstoff verwendet. Zudem werden Ergebnisse
besserer Qualität und größerer Reproduzierbarkeit erzielt, da der menschliche Einfluß entfällt, wodurch in
jedem Arbeitsschritt gleichmäßige Leistung gesichert ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufbringen von Flüssigkeiten auf Behandlungsflächen von Trägern, insbesondere
von Färbeflüssigkeit auf Objektträger mit mikrosko- =*
pisch zu untersuchenden Präparaten, bei dem die Träger mit ihren Behandlungsflächen parallel und in
geringem Abstand zu ortsfesten Auftragsflächen, die hintereinander angeordnete Stationen zum Aufbringen
jeweils einer Flüssigkeit bilden, vorbewegt in werden, und die Flüssigkeiten in auf die Bewegung
der Träger abgestimmter Weise in abgemessenen Einzelmengen in den Spaltraum zwischen den
Auftragsflächen und den Behandlungsflächen der gerade in den jeweiligen Stationen befindlichen
Träger eingespritzt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger schrittweise von Station zu Station vorbewegt und in den einzelnen
Stationen für eine vorbestimmte Zeitspanne eingehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger während einer Zeitspanne
zwischen 10 und 60 Sekunden in den Stationen angehalten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeiten während des
Stillstands der Träger eingespritzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeiten vor der
Unterbrechung der Bewegung der bereits an den Stationen angekommenen Träger eingespritzt werden.
5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, mit einer Transporteinrichtung
zum Vorbewegen der Träger längs einer durch Führungen vorbestimmten Bewegungsbahn,
mit an der Bewegungsbahn hintereinander angeordneten, die Aufbringstatiunen bildenden Auftragsflächen,
die zur Bildung eines Spaltraumes mit in der Station befindlichen Trägern auf die Führungen
ausgerichtet sind, und mit den einzelnen Stationen zugeordneten, intermittierend betreibbaren Flüssigkeitseinspritzeinrichtungen,
deren Spritzdüse im Bereich der betreffenden Auftragsfläche angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine als Zeitschalteinrichtung
(75) ausgebildete Unterbrechereinrichtung (70, 71, 72, 75, 76, 77) zum periodischen
Anhalten der Transporteinrichtung (17,18; 55,56) an den Stationen (13,14,15) vorgesehen ist.
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