DE2741234A1 - Antimaligne mittel und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Antimaligne mittel und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
"Antimaligne Mittel und Verfahren zu ihrer Herstellung"
Die Erfindung betrifft antimaligne Mittel und Verfahren zu ihrer
Herstellung. Die erfindungsgemäss hergestellten Produkte weisen eine Hemmwirkung bei Leukämie und malignen Tumoren auf.
Die Erfindung beruht auf dem überraschenden Befund, dass bei einem
Leukämiepatienten die Anzahl der Leukämiezellen stark abnahm, als sich bei dem Patienten ein Abszess bildete, wobei die Leukozytenzahl
schliesslich auf den Normalwert abnahm.
Aus dem Abszess dieses Patienten wurde erfindungsgemäss ein Mikroorganismenstamm abgetrennt und gezüchtet. Ein Filtrat dieser
Kulturflüssigkeit wurde an Versuchstiere, bei denen Leukämie induziert worden war, verabfolgt. Dabei zeigte sich bei den Versuchstieren
eine Verringerung der Menge an Leukämieviren, eine Verringerung der Anzahl an Leukämiezellen, eine Wiederher-
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stellung der von Leukämie befallenen Organe, eine Verlängerung
des Lebens und eine Steigerung der Zahl an überlebenden Tieren. Bei weiteren Untersuchungen liess sich feststellen, dass dieses
Piltrat nicht nur bei Leukämie sondern allgemein auch bei anderen malignen Tumoren wirksam ist.
Erfindungsgemäss wurden Filtrate von derartigen KuItürlösungen
eingeengt. Sodann wurden die wasserlöslichen Bestandteile in mehrere Fraktionen fraktioniert. Aus den entsprechenden Fraktionen
wurden durch Isolation und Reinigung Substanzen gewonnen, die die vorerwähnte antimaligne Wirkung aufweisen.
Erfindungsgemäss wird der beim Microbic Industry Technological Institute (Bikoken) unter der Hinterlegungsnummer 3706 bzw. bei
ATCC unter der Hinterlegungsnummer 31310 hinterlegte Stamm verwendet.
Der Stamm ist bei den vorgenannten Instituten der Öffentlichkeit ohne Einschränkungen zugänglich. Der verwendete Mikroorganismenstamm
wurde aufgrund folgender Eigenschaften als Staphylococcus epidermidis identifiziert:
(1) Beweglichkeit
37°C (-)
24°C (-)
(2) Gram-Färbung (+)
(3) Katalase-Aktivität (+)
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Gestalt kokkenförmig
(5) Säurefestigkeit (-)
(6) Sporenbildung (-)
(7) Wachstum an der Luft (+)
(8) Oxidase-Aktivität (-)
(9) Glucoseverwertung (+)
(10) Qxidations-Fennentations-Test (Hugh-Leifson-Test) F
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, dass der in Frage stehende Keim zur Gattung Staphylococcus oder Aerococcus gehört.
(1) Koagulase (-)
(2) V-P-Reaktion (+)
(3) Pink-Reaktion (-)
(4) Phosphatase ( + )
(5) Nitratdeduktion (+)
Somit lässt sich der Keim als Staphylococcus epidermidis bezeichnen.
Der Stamm wird erfindungsgemass als "STF" bezeichnet.
Der Mikroorganismus (Keim) vermehrt sich in üblichen Medien, d.h. Nährmedien mit einem Gehalt an Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
und anorganischen Salzen. Zur Verwertung der durch den Mikroorganismus gebildeten wirksamen Substanzen ist es wünschenswert,
eine aerobe Kultur in einem flüssigen Medium unter statio-
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nären Bedingungen oder unter Schütteln durchzuführen. Beispiele für entsprechende Nährmedien sind nachstehend angegeben:
(1) Pepton 17 g
(1) Pepton 17 g
Bouillonextrakt NaCl K2HPO4 |
3 g 5 g 2,5 g |
Glucose | 2,5 g |
destilliertes Wasser | 1 Liter (pH-Wert 7,3) |
Maisquellflüssigkeit | 6 g |
NH4H2PO4 Hefeextrakt |
3 g 2,5 g |
Dextrose | 10 g |
CaCO, | 2,5 g |
destilliertes Wasser | 1 Liter (pH-Wert 4,5) |
Obgleich vorstehend nur Beispiele für flüssige Medien angegeben
sind, können auch übliche feste Medien verwendet werden.
Der Mikroorganismus wird 24 bis 120 Stunden bei Temperaturen von -20 bis +400C im Medium gezüchtet. Ein bevorzugter Temperaturbereich
beträgt +20 bis +4O0C. Die optimale Züchtungstemperatur
beträgt etwa +370C. Die Kolonienoberfläche ist weiss und kreisförmig.
Die erhaltene Gärflüssigkeit wird zentrifugiert. Die nach dem
Abtrennen der festen Bestandteile erhaltene Lösung (nachstehend auch als "Kulturlösung" bezeichnet) wird verschiedenen Untersuchungen unterworfen.
Abtrennen der festen Bestandteile erhaltene Lösung (nachstehend auch als "Kulturlösung" bezeichnet) wird verschiedenen Untersuchungen unterworfen.
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-X-0I 27A1234
Die erhaltene Kulturlösung wird an Tiere verabfolgt, bei denen verschiedene Erkrankungen induziert worden sind. Die Ergebnisse
sind nachstehend zusammengestellt:
(1) Hemmung; von malignen, durch Inokulation mit Leukämieviren
verursachten Tumoren
30 ICR-Mäuse werden in drei Gruppen unterteilt. Zwei Gruppen
werden mit dem Friend-Leukämievirus inokuliert. Anschliessend wird an eine dieser beiden Gruppen 0,1 ml/10 g/Tag der Kulturlösung
8 Tage lang intraabdominal verabfolgt. Die beobachtete Hemmwirkung auf die Milzhypertrophie ist nachstehend angegeben:
Gewicht der Milz (g) Hemmgrad (%)
nicht infizierte Gruppe 0,124 + 0,022 (Kontrolle)
infizierte Gruppe 0,724 + 0,239
(Kontrolle)
infizierte Gruppe, an 8 aufeinanderfolgenden
Tagen mit der Kulturlösung
behandelt 0,219 + 0,039 84,9
(2) Hemmung von malignen, durch Inokulation von Leukämiezellen
verursachten Tumoren
Durch Inokulation von Mäuse-Leukämiezellen L-1210 wird bei
BDF^-Mäusen ein Leukämiezustand induziert. Die Mäuse sterben '
innerhalb einer begrenzten Zeitdauer. Von zwei Gruppen mit jeweils
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6 Mäusen, die mit L-1210-Zellen inokuliert worden sind, wird
einer Gruppe an 5 aufeinanderfolgenden Tagen die Kulturlösung verabfolgt. Die Menge der verabreichten Kulturlösung entspricht
den Angaben in (1).
Todeszeitpunkt (Tage nach der Inokulation)
unbehandelte Gruppe 7, 7, 7, 7, 7, 7 behandelte Gruppe 7, 7, 7, 8, 8, mehr als 10
Das Verhältnis von Testgruppe zu Kontrollgruppe (Lebensverlängerungs-Verhältnis)
beträgt mehr als 112 Prozent.
(3) Bekämpfung von Ehrlich-Krebszellen
Zwei Gruppen von ICR-Mäusen mit jeweils 10 Tieren werden mit Ehrlich-Aszites-Tumorzellen
inokuliert. Die Kulturlösung wird einer der beiden Gruppen an 5 aufeinanderfolgenden Tagen intraabdominal
verabfolgt. Die Hemmwirkung, die sich aus der Anzahl der Tumorzellen
am 10. Tag feststellen lässt, ist nachstehend angegeben. Die Menge der verabfolgten Kulturlösung entspricht der in (1)
angegebenen Menge.
Anzahl der Tumorzellen Hemmgrad (%)
unbehandelte Gruppe 7y7 x 10
behandelte Gruppe Ψ,7χ 10' 93»7
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(4) Wirkung auf Sarcoma 180-Ze11en
Auf die vorstehend beschriebene Weise werden zwei Gruppen von ICR-Mäusen mit jeweils 10 Tieren intraabdominal mit Sarcom 180-Zellen
inokuliert. Die Kulturlösung wird einer der beiden Gruppen fortlaufend an 5 Tagen verabfolgt. Die am 10. Tag festgestellten
Zellzahlen sind nachstehend angegeben. Die Menge der Kulturlösung entspricht der in (1) angegebenen Menge.
Anzahl der Tumorzellen Hemmgrad (%)
unbehandelte Gruppe 2,3 x 107
behandelte Gruppe 5,3 χ 108 76,9
Zu Vergleichszwecken wird die Wirkung von Kulturlösungen, die unter Verwendung von bekannten Mikroorganismen unter den gleichen
Züchtungsbedingungen erhalten worden sind, untersucht. Kulturlösungen der nachstehend aufgeführten, bekannten Mikroorganismen
werden an mit Friend-Leukämievirus inokulierte Mäuse verabfolgt. In keinem Fall lässt sich eine Hemmwirkung beobachten.
Pseudomonas
Klebsiella
Staphylococcus aureus
Der in der Kulturlösung von Staphylococcus epidermidis ent- . haltene Wirkstoff kann beispielsweise auf die nachstehend
beschriebene Weise isoliert und gereinigt werden:
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(1) Die Kulturlösung wird 30 bis 10 Minuten bei 5000 bis 12
U/min zentrifugiert und dadurch in eine Lösung und Niederschläge getrennt. Anschliessend werden die Niederschläge mit
destilliertem Wasser gewaschen und nochmals zentrifugiert.
Die Vaschflussxgkeiten werden mit der Lösung vereinigt. Dieser
Vorgang wird 1 bis 5 mal (im allgemeinen 3 mal) wiederholt.
(2) Die auf diese Weise erhaltene Lösung wird bei Temperaturen von 10 bis 300C unter vermindertem Druck von 5 bis 30 Torr
1 bis 6 Stunden eingedampft. Der dabei ausgefallene Feststoff wird mit destilliertem Wasser gewaschen und anschliessend
gelöst. Die Lösung wird wieder eingedampft. Dieses Verfahren wird 1 bis 5 mal (im allgemeinen 3 mal) wiederholt. Man erhält
weisse, gelbe oder bräunlich-weisse kristalline Pulver, die
in Wasser löslich sind.
(3) Die erhaltenen kristallinen Pulver werden unter Verwendung einer Trennvorrichtung getrennt, beispielsweise mit einem
Molekularsieb, wie Sephadex G-25 (Gel zur adsorptiven Gelfiltration).
Die Aktivitäten der entsprechenden Fraktionen werden untersucht. Die aktive Fraktion wird wiederholt ausgewählt.
Dabei erhält man eine Substanz mit einem einzelnen Aktivitätspeak.
Der Wirkstoff wird wieder in Wasser gelöst und durch ein Reinigungsverfahren, beispielsweise durch Ionenaustauschchromatographie
oder Dialyse gereinigt.
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Der auf diese Weise gereinigte Wirkstoff kann durch Zusatz von verschiedenen organischen Lösungsmitteln zur wässrigen
Lösung, durch Veränderung des pH-Werts vom sauren Bereich in den alkalischen Bereich, durch Aussalzen und anschliessende
Umfällung und Filtration oder Einengen durch Eindampfen abgetrennt
werden.
Die auf diese Weise erhaltene Substanz hat folgende Eigenschaften:
Thermische Stabilität:
Ninhydrin-Reaktion:
Ehrl i ch-Re ak t i on: Sakaguchi-Reaktion:
stabil (die Substanz verliert ihre Aktivität nach einer 15-minütigen Behandlung bei
1000C nicht)
Die antimaligne Aktivität des auf diese Weise isolierten und gereinigten Wirkstoffs lässt sich bestätigen, indem man eine
verdünnte wässrige Lösung davon zu einer Kulturlösung von L-1210-Zellen
gibt, die Zellen 48 Stunden bei 35°C züchtet und den Hemmgrad der Vermehrung der Zellen bestimmt.
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Verdünnungsgrad Hemmgrad
50
100
200
400
800
1600 3200
Ansatz A | Ansatz B |
100 | 100 |
100 | 95,3 |
83,0 | 83,5 |
72,7 | 78,6 |
69,0 | 61,4 |
59,1 | 56,4 |
49,9 | _ |
Die durch Staphylococcus epidermidis gebildete Substanz weist also eine Hemmwirkung gegen verschiedene maligne Tumore, wie
flüssige und feste Kareinome auf. Die Substanz zeigt keine akute
toxische Wirkung.
Die jeweilige Dosis hängt vom Verabfolgungsweg ab, beträgt aber im
allgemeinen 3 bis 300 mg/kg. Die Kulturlösung, aus der feste Bestandteile entfernt worden sind, kann direkt verwendet werden.
Selbstverständlich ist es jedoch im Hinblick auf eine genaue Kontrolle der Dosis günstiger, den isolierten und gereinigten
Wirkstoff zu verwenden. Es sind verschiedene Verabfolgungsarten möglich, beispielsweise die intravenöse, subkutane, intrakutane
oder intramuskuläre Injektion, die perorale Verabfolgung, die Gabe von Suppositorien, Pastillen und Emulsionen. Dementsprechend
werden geeignete Präparate ausgewählt, wie Pulver, Tabletten
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(einschichtige und zweischichtige Tabletten, enterische Tabletten
und dergl.), Kapseln, Injektionsflüssigkeiten in Ampullen oder Phiolen, sublinguale Tabletten, Pastillen, Suppositorien oder
Pettemulsionen.
Die Figuren 1 bis 4 zeigen UV- und IR-Spektren von Fraktionen,
die gemäss Beispiel 2 erhalten worden sind.
Fig. 1 zeigt das UV-Spektrum eines Wirkstoffs mit einem Molekulargewicht
von 5000 bis 10 000 (ursprüngliche Lösung mit Wasser
zu einer 1:10-Lösung verdünnt).
Fig. 2 zeigt das UV-Spektrum eines Wirkstoffs mit einem Molekulargewicht
von 1000 bis 5000 (ursprüngliche Lösung).
Fig. 3 zeigt das IR-Spektrum eines Wirkstoffs mit einem Molekulargewicht
von 5OOO bis 10 000.
Fig. 4- zeigt das IR-Spektrum eines Wirkstoffs mit einem Molekulargewicht
von 1000 bis 5OOO.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Staphylococcus epidermidis STF wird MB Stunden bei 37°C in
einem Medium der folgenden Zusammensetzung gezüchtet:
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Maisquellflüssigkeit 6 g
NH4H2PO4 3 g
Hefeextrakt 2,5 g
Dextrose 10 g
CaCO3 2,5 6
destilliertes Wasser ad 1 Liter (pH-Wert 4,5)
Die Kulturlösung wird 30 Minuten bei 10 000 U/min zentrifugiert
und dadurch in eine überstehende Flüssigkeit und Niederschläge aufgetrennt. Die Niederschläge werden in 1 Liter destilliertem
Wasser redispergiert. Die Dispersion wird 18 Stunden bei 37°C stehengelassen und sodann erneut bei 10 000 U/min zentrifugiert
und dadurch in eine überstehende Flüssigkeit und Niederschläge aufgetrennt. Dieses Verfahren wird 5 mal wiederholt. Die erhaltenen
überstehenden Flüssigkeiten werden vereinigt und bei Raumtemperatur bei 10 Torr etwa 2 Stunden eingedampft. Nach dem Erreichen eines
Einengungsgrads von etwa 1/30 wird die vereinigte Flüssigkeit über eine Schicht von Sephadex G-25 gegeben und der UV-Spektralanalyse
unter Verwendung eines Indikators für die optische Dichte bei 265 nm unterworfen. Zur Abtrennung der entsprechenden Fraktion
bedient man sich eines Verfahrens zum Nachweis von Polysacchariden, beispielsweise der Molisch-Reaktion. Die Hemmwirkung auf die
Vermehrung von L-1210-Zellen wird festgestellt. Dementsprechend
werden die aktiven Fraktionen abgetrennt. Dieses Verfahren wird 3 mal wiederholt, um die Fraktion mit der höchsten Aktivität zu
erhalten. Aus dieser in Form einer wässrigen Lösung vorliegenden Fraktion wird durch Eindampfen ein weisses Pulver erhalten. Dieses
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Pulver wird mit Wasser gewaschen, wieder gelöst und erneut durch
Eindampfen eingeengt. Dieses Verfahren wird 5 mal wiederholt.
Man erhält ein kristallines weisses Pulver. Die Ausbeute aus 1 Liter der Kulturlösung beträgt etwa 0,3 g.
25 Liter eines flüssigen Mediums mit der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 1 werden hergestellt. Die Züchtung wird 2 Tage
bei 37°C durchgeführt. Die Kulturlösung wird zur Entfernung der
Keime 20 Minuten bei 6000 U/min zentrifugiert. Die erhaltene überstehende Flüssigkeit (etwa 23 Liter) wird bei 400C unter
vermindertem Druck auf ein Volumen von etwa 500 cm5 eingeengt.
Die auf diese Weise erhaltenen Niederschläge werden 3 nial mit
100 cm* destilliertem Wasser gewaschen. Die Waschfiüssigkeiten werden mit dem Konzentrat vereinigt. Die vereinigte Flüssigkeit
wird bei 400C unter vermindertem Druck auf ein Volumen von 500 cni
eingeengt. Das Konzentrat wird mit Diaflon Nr. 10 000 (Molekularsieb-Membran
der Amicon Far East Ltd.) in zwei Fraktionen aufgetrennt,
wobei eine Fraktion ein Molekulargewicht von mehr als 10 000 und die andere ein Molekulargewicht von weniger als 10
aufweist. Die Lösung des Produkts mit dem Molekulargewicht von ' weniger als 10 000 wird über eine mit Diathylaminoathylcellulose
beschickte Säule (OH~-Form) gegeben, wobei eine Auftrennung in saure, neutrale und basische Substanzen erfolgt. Anschliessend
werden die neutralen basischen Substanzen weiter in zwei Fraktionen aufgetrennt (eine Fraktion mit einem Molekulargewicht von 5000 bis
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10 000 (ursprüngliche Lösung) und eine weitere Fraktion mit einem Molekulargewicht von weniger als 5000, wobei Diaflon Nr. 5000
verwendet wird. Die Fraktion mit dem Molekulargewicht von weniger als 5000 wird unter Verwendung von Diaflon Nr. 1000 weiter in
zwei Fraktionen aufgetrennt, wovon eine Fraktion ein Molekulargewicht von 1000 bis 5000 und die andere ein Molekulargewicht von
weniger als 1000 aufweist. Das Konzentrat lässt sich somit in entsprechende Fraktionen aufteilen. Die UV- und IR-Spektren der
einzelnen Fraktionen werden bestimmt; vgl. Figuren 1 bis 4.
Die auf die vorstehend beschriebene Weise erhaltenen Fraktionen werden an Tiere verabfolgt, bei denen verschiedene Erkrankungen
induziert worden sind. Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengestellt.
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(A) Antimaligne Wirkung der Fraktionen 5000 < MV (Molekulargewicht)
<10 000 und 1000 < Molekulargewicht <5000 Regen in vitro gezüchtete Leukämiezellen L-121Q
Fraktion
Konz. (mg/ml)
Mittelwert der Zellenzahl + Standardabweichung
" ( xiOVI)
Konzentration, die eine 50prozentige Hemmung
Hemmgrad der Zellvermehrung (%) bewirkt ICc0 (mg/ml)
Tumorzellen-Kon trol !gruppe
1000 < MV < 5000
0,25 | 9,9 + | 0,97 |
0,50 | 8,5 + | 0,19 |
1,0 | 4,9 + | 0,13 |
2,0 | 3»7 i | 0,33 |
0,25 | 2,6 + | 0,93 |
0,50 | 1,8 + | 0,15 |
1,0 | 0,8 + | 0,001 |
29,8 39,7 65,2 73,8
0,70
5000< MW<10
81,6 87,2 94,3
< 0,25
ro
OJ
(B) Antimaligne Wirkung der Fraktionen 5000<MW<10 000 und 1000
< MV < 5000 gegen in vitro gezüchtete Ehrlich-Tumorzellen
Fraktion
Konz.
(mg/ml)
(mg/ml)
Mittelwert der Zellenzahl + Standardabweichung
" (3dOVmI)
Konzentration, die eine 50prozentige Hemmung der Zellver-Hemmgrad
mehrung bewirkt (%) IC50 (mg/ml)
Tumorzellen-Kontrollgruppe
80,4 + 3,3
O | 1000<MW<5000 0,25 | 58,7 + | 3,7 |
co OO |
0,50 | 56,6 + | 3,1 |
1,00 | 49,7 ± | 2,9 | |
O | 2,00 | 46,1 + | 2,3 |
4Ii | 5000 < MW < 10 000 0,25 | 63,2 + | 1,5 |
0,50 | 52,4 + | 2,5 | |
1,00 | 39,4 + | 2,5 | |
2,00 | 37,7 + | 1,8 |
39,9 43,8 56,4 63,1
0,72
31,6 51,5 75,^ 78,5
0,48
(C) Antimaligne Wirkung der "styeen"-Fraktionen 5000<MW<
10 000 und 1000< MV< 5000 gegen in vitro
gezüchtete Aszites-Hepatomzellen AH 41C
Fraktion
Konz. (mg/ml)
Mittelwert der Zellenzahl + Standardabweichung
* (iOVl)
Hemmgrad (%)
Konzentration, die eine 50prozentige Hemmung der Zellvermehrung
bewirkt
IC50 (mg/ml)
Tumorzellen-Kontrollgruppe 0
115,9 + 1,52
O | 1000< MW<5000 | 0,1 | 95,4 + | 1,85 | 19,8 |
co 00 |
0,5 | 95,5 + | 6,60 | 19,0 | |
1,00 | 90,5 + | 2,74 | 22,4 | ||
O | 2,00 | 87,7 + | 7,94 | 24,1 | |
tn | 5000 <MW <10 000 | 0,1 | 118,9 + | 2,59 | 0 |
0,5 | 62,9 + | 5,55 | 45,7 | ||
1,00 | 27,5 + | 2,61 | 76,7 | ||
2,00 | 25 4 + | 1,95 | 80,2 |
> 2,00
0,60
TSJ
ro
(D) Antimaligne Wirkung der "styeen"-Fraktion 5000
< MW < 10 000 und 1000 <MV<5000 bei mit Ehrlich-Aszites-Tumorzellen inokulierten Mäusen (Einfluss auf die Anzahl der gesamten Tumorzellen am
11. Tag nach der Inokulation der Zellen)
Fraktion
Menge (mgAg)
Kontrollgruppe
< MW < 5000
200 400 600
ο 5000 <MW<10 000
200
Mittelwert der gesamten Tumorzellen,-,+ Standardabweichung
(107l
Hemmgrad der Zellvermehrung (%)
115,4 + 12,6
28,4 + 6,4 31,2 + 12,5 29,0 + 3,3
47,1 + 20,4
55.1 + 17,1
42.2 + 5,1
75,3 72,9 74,5
59,1 52,2 63,2
Leerseite
Claims (13)
1. Antimaligne Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Wirkstoffen, die in einer Gärbrühe nach
Züchtung von Staphylococcus epidermidis STF (Bikoken-Hinterlegungsnummer 3706; ATCC 31310) in einem Nährmedium mit einem
Gehalt an Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganischen Salzen enthalten sind.
2. Antileukämische Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Wirkstoffen, die in einer Gärbrühe nach
Züchtung von Staphylococcus epidermidis STF (Bikoken-Hinter-
809811/1015
legungsnummer 3706; ATCC 31310) in einem Nährmedium mit einem
Gehalt an Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganischen Salzen enthalten sind.
3. Verfahren zur Herstellung von antimalignen Mitteln, d adurch gekennzeichnet, dass man Staphylococcus
epidermidis STF (Bikoken-Hinterlegungsnummer 3706;
ATCC 3I3IO) in einem flüssigen Nährmedium, das Kohlenstoff-
und Stickstoffquellen und anorganische Salze enthält, züchtet, die festen Bestandteile aus der Gärbrühe entfernt, die verbleibende
Lösung einengt, den auf diese Weise erhaltenen Niederschlag mit Wasser wäscht, den Niederschlag wieder in
Lösung bringt, diese Lösung mittels einer Trennvorrichtung in eine Anzahl von Fraktionen auftrennt, eine Fraktion mit
antimaligner Aktivität auswählt, und diese Fraktion einengt, weiter reinigt und die aJctiven Bestandteile davon abtrennt.
4·. Verfahren zur Herstellung von antimalignen Mitteln nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Züchtung bei etwa 37°C durchführt.
5· Verfahren zur Herstellung von antimalignen Mitteln nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Trennung durch Gelfiltration an einem adsorptiv
wirkenden Gel durchführt.
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6. Verfahren zur Herstellung von antimalignen Mitteln nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Trennung unter Verwendung eines Molekularsiebs durchführt.
7. Verfahren zur Herstellung von antimalignen Mitteln nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Reinigung durch Ionenaustauschchromatographie durchführt.
8. Verfahren zur Herstellung von antileukämischen Mitteln,
dadurch gekennzeichnet, dass man Staphylococcus epidermidis STF (Bikoken-Hinterlegungsnummer
3706;ATCC 31310) in einem flüssigen Nährmedium, das Kohlenstoff-
und Stickstoffquellen und anorganische Salze enthält,
züchtet, die festen Bestandteile aus der Gärbrühe entfernt, die verbleibende Lösung einengt, den auf diese Weise erhaltenen
Niederschlag mit Wasser wäscht, den Niederschlag wieder in Lösung bringt, diese Lösung mittels einer Trennvorrichtung
in eine Anzahl von Fraktionen auftrennt, eine Fraktion mit antimaligner Aktivität auswählt, und diese Fraktion einengt,
weiter reinigt und die aktiven Bestandteile davon abtrennt.
9· Verfahren zur Herstellung von antileukämischen Mitteln nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Züchtung bei etwa 37°C durchführt.
80981 1/1015
10. Verfahren zur Herstellung von antileukämisehen Mitteln nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Trennung durch Gelfiltration an einem adsorptiv
wirkenden Gel durchführt.
11. Verfahren zur Herstellung von antileukämisehen Mitteln nach
Anspruch 8, dadurch gekennze i c h η e t, dass man die Trennung unter Verwendung eines Molekülarsiebs durchführt.
12. Verfahren zur Herstellung von antileukämisehen Mitteln nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Reinigung durch Ionenaustauschchromatographie durchführt.
109811/1015
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