DE2741000A1 - Leitungsgebundenes uebertragungssystem fuer sprechverkehr und informationsverarbeitung - Google Patents
Leitungsgebundenes uebertragungssystem fuer sprechverkehr und informationsverarbeitungInfo
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Description
- Leitungsgebundenes ÜbertragungssYstem für Sprechverkehr und
- Informationsverarbeitung Die Erfindung betrifft ein leitungsgebundenes Ubertragungssystem für Sprechverkehr und Informationsverarbeitung. Unter System wird ganz allgemein ein struktuiertes Gebilde verstanden, das Eingangs informationen aufnimmt und darauf bestimmte Reaktionen zeigt, und Interformationsverarbeitung gem. DIN 44300 die Auswertung von Meßwerten, Zustandsmeldungen (Daten) und Umsetzung in Steuerbefehle.
- In Industrieanlagen, Verwaltungsgebäuden u.dgl. sind einerseits vom überörtlichen Fernsprechnetz unabhängige, aber ggf. an dieses anschaltbare Sprechanlagen und andererseits voneinander unabhängige Anlagen zur Informationsverarbeitung vorhanden. So sind tastengeeteuertewechselsprech-, Gegensprech- oder Lautsprecheranlagen bekannt, bei denen im Sprechverkehr jeder Teilnehmer über eine selbsttätig arbeitende zentrale Vermittlungseinrichtung mit elektronischen Durchschalteinrichtungen eine beliebige Zahl anderer Teilnehmer erreichen kann und für den Prüfbetrieb eine Prüfeinrichtung mit einem Tonspeicher vorgesehen ist (DT-AS 2358143). Periphere Meldeanlagen für die verschiedensten Zustandswerte, z.B. der Atmosphäre bezüglich Temperatur (Feuer), Reinheit (Rauch), Feuchtigkeit, Windstärke, Strahlung u.dgl. oder zur Uberwachung eines Produktionsablaufs auf Störungen, sind ebenfalls bekannt. auf der Eingabeseite solcher Meldeanlagen sind vorw ejend sensoren aller Art, auf der Ausgabeseite optische oder akustische Signslgeber, alphanumerische Anzeigegerate u.dgi. im Gebrauch. Zur Steuerung von Produktionabläufen werden die eingehenden Daten durch Mikroprozessoren ausgewertet und auf der Ausgabeseite elektronische Steuerschaltungen hinzugefügt, die in den Produktionsablauf oder in das Umweltgeschehen (z.ld. bei Feuer oder einem Rohrbruch) eingreifen.
- Immer bestehen solche Anlagen oder Netze autonom nebeneinander und laufen nur mit einigen Endgerdten in einer Kontroll-und Jchaltwarte zusammen, die mit einem Wärter besetzt ist.
- Im Alarmfall bei Störungen oder höherer Gewalt, wenn kurzfristig eine Fülle von je nach Lage unterschiedlichen Entscheidungen zu treffen und maßnahmen durchzuführen oder anzuweisen sind, fällt diesem härter höchste Verantwortung zu.
- Selbst wenn ihm die Entscheidungen nach vorbereiteten Programmen weitgehend vorgegeben sind, kann der Einfluß des Zeitfaktors nicht eliminiert werden, da er seine Maßnahmen nur seriell durchführen kann Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein leitungsgebundenes Übertragungssystem für Sprechverkehr und Informationsverarbeitung zu schaffen, das herkömmliche Systeme zu verwenden gestattet, ggf. auch nachrüstbar ist, und deren Effizienz entscheidend verbessert, indem Zeitverluste und Fehlentscheidungen auf ein Minimum reduziert werden.
- Hierzu schlägt die Erfindung vor, eine tastengesteuerte Wechselsprech-, Gegensprech- oder Lautsprecheranlage, bei der im Sprechverkehr jeder Teilnehmer über eine zentrale Vermittlungseinrichtung eine beliebige Zahl anderer Teilnehmer erreichen kann und für den Prüfbetrieb eine Prüfeinrichtung mit einem Tonspeicher vorgesehen ist, mit Anlagen für die Übertragung von Daten zu und von einer Zentrale über ein Koppelnetzwerk zu verbinden, das von einem Mikrocomputer steuerbar ist. Der iIikrocomputer steuert also sowohl die zentrale Verrnittlungseinrichtung als auch Datenübertragungsanlagen.
- Bs ist an sich bekannt, bei überörtlichen Fernsprech- oder Fernmeldeanlagen Zentralrechner für den Auf- und Abbau der Verbindungen, den Ruf, die Gebühren uodglo einzusetzen (z.B. NTZ, 1960, H.10, S.480). Hier wird jedoch der Zentralrechner nur für den Betrieb der Fernsprech- oder Fernmeldeanlage selbst, nicht aber für ihre Verknüpfung mit anderen Diensten eingesetzt.
- Mit der Erfindung wird es möglich, in örtlich begrenzten Anlagen in kostensparender Weise unterschiedliche und betriebsspezifisch ausgelegte nachrichtentechnische Anlagen zusammenzufassen zur zentralen Überwachung sowie programmierten Auswertung von Daten einschließlich der Entscheidungsfindung und der daraus folgenden Auslösung von wiederum betriebsspezifischen Maßnahmen über die jeweiligen Anlagen im Parallelbetrieb. Menschliches Versagen und Zeitverluste durch Kommunikationsschwierigkeiten und seriellen Betrieb sind ausgeschlossen, Bei neu eingerichteten Betriebsanlagen ist nur ein Netz notwendig, dem sämtliche Ein- und Ausgabegeräte, Speicher, Überwachungs- und Auswertungseinrichtungen und Sprechstellen angeschlossen sind, so daß sich die Investitionskosten erheblich verringern. Außerdem kann das System jederzeit erweitert und umprogrammiert werden.
- Bei der Nachrüstung können vorhandene Anlagen über Schnittstellen (interfaces) in das Übertragungssystem einbezogen werden.
- Durch die Verkopplung der konventionellen betrieblichen Sprechanlage mit den verschiedenen Datenanlager und durch die Hinzunahme eines Mikrocomputers werden neben einer Steigerung der Effizienz bei normaler Nutzung Schäden für Lienschen und Sachen in Störungsfällen auf ein Minimum herabgesetzt.
- Im folgenden wird die Erfindung an einigen Anwendungsbeispielen erläutert. In der Zeichnung ist der Aufbau eines erfindungsgemäßen Übertragungssystems dargestellt.
- In dem Blockschema ist mit 1 eine Jechselsprech- und Lautsprecheranlage (WL/EL) bekannter rt mit Rufgenerator, Verstärkern, Tasten und Schaltern für den Verbindungsaufbau, einer Anzahl Sprechstellen 2 und Lautsprechern 3, die auf dem Werkgelände verteilt sind, und einer Prüfeinrichtung 4 mit einem Tonspeicher 5 dargestellt. Dieser Tonspeicher enthält eine Anzahl Prüftexte (vgl. DT-AS 2358143).
- Mit dieser Anlage steht in Verbindung ein Mikrocomputer 10, dessen wesentliche Bestandteile ein Mikroprozessor (CPU) 11, der seinerseits aus Rechenwerk 11.1 und Steuervierk 11.2 besteht, ein Arbeitsspeicher (ROM/RAM) 12 und ein Koppelnetzwerk 13 mit Eingabe-/Ausgabe-Bausteinen (interfaces) für den Datenaustausch mit den peripheren Geräten fond.
- Zu diesen gehören neben dem Betriebstelefonnetz, der WL/EL-Anlage 1, die Sensoren 21 der verschiedenen Dienste, deren Leitungen über eine Ankoppeleinheit 15 laufen, leldegerüte optischer und/oder akustischer Art 22 für Alarmfälle und Steuergeräte 23 für den direkten Eingriff in Betriebseinrichtungen im Störungs- und Katastrophenfall. Für anwendungsspezifische Sonderfunktionen im Datenverkehr mit bestimmten Steuergeräten 23 ist eine Ziisutzlogik 14 vorgesehen. Die zur Überwachung der Gesamtanlage durch ständige Überprüfung der peripheren Geräte und der zu ihnen führenden Leitungen notwendigen Punktionen sind in einem Block 24 zusammengefaßt.
- Dem rjlikrocomputer 10 obliegt die laufende Überwachung der peripheren Geräte und der Leitungen zu diesen, also der Sensoren 21, der Meldegeräte 22 und der Funktionsfähigkeit der Steuergeräte 23. Störungen, die bei der Überwachung festgestellt werden, werden vom Mikrocomputer 10 an die zuständigen Stellen gemeldet und er entscheidet außerdem, ob die Störungen im Katastrophenfall eine niedrige oder höhere Bedeutung haben würden, Der Mikrocomputer 10 übernimmt ferner die elektronische Steuerung der WL/EL-Anlage 1 mit ihren sämtlichen Funktionen: - Tonfrequenz-Wegesteuerungen für Einzelruf, Gruppenruf und Sammelruf, - Prioritätssteuerung dieser Rufarten und Wege, - Sperrung der belegten Leitungen und Stationen gegen Doppelbelegung, - Steuerung der Besetzt- und Anrufsignale, - Speicherung der Anrufsignale, - Einsatz der Prüfeinrichtung 4 und des Tonspeichers 5 für Prüfzwecke und normierte Ansagen.
- Für alle diese Aufgaben enthält der Arbeitsspeicher 12 einen Programmspeicher, in dem die verschiedenen Programme für iswertung, Prtifung und Maßnahmen im Störungsfalle fest und gegen Stromausfall gesichert untergebracht sind, und einen Datenspeicher, der die sich dauernd ändernden und zu verarbeitenden Informationen speichert. Die programmierte Verarbeitung erfolgt im Rechenwerk 11.1 während das Steuerwerk 11.2 für die Ausführung der Befehle sorgt. Für die Ausgabe programmierter Texte (Störungs-und Alarmmeldungen textlicher rt) kann sich der ,iikrocomputer 10 des in der WL/EL-Anlage 1 bereits vorhandenen Tonspeichers 5 bedienen, dessen Kapazität ggf vergrößert werden kann.
- Im folgenden seien zwei (vereinfachte) Anwendungsbeispiele gegeben: 1. Beispiel Gasausbruch in einem Chemiewerk Wird durch Sprüh- oder Druck-Sensoren 21 ein Gasausbruch festgestellt und gemeldet, so muß ein wörter in der Schaltwarte über einen Katalog von Sofortmaßnahmen entscheiden, und Prioritäten setzen, z.B.: - Welche Personen müssen schnellstens das gefährdete Gelände verlassen? - und in welcher Richtung (abhängig von der Windrichtung)? - Welche Signale und Durchsaugen müssen gegeben werden? - Welche Personen und Dienststellen sind telefonisch zu benachrichtigen? - Welche Folgen können entstehen und sind abzuwenden? - i'tiuß die Feuerwehr und/oder der Werkschutz alarmiert werden? Eine Fehlentscheidung kann unübersehbare Folgen haben.
- Auf jeden Fall kann der Wärter im Rahmen der gewählten Prioritäten nur in zeitlicher Abfolge handeln, Unabhängig davon mögen autonome Einrichtungen bestimmte Funktionen übernehmen, z.B. einen Schieber schließen, eine Sprühanlage in Betrieb setzen, einen örtlichen Alarm auslösen.
- Der Mikrocomputer 10 nimmt in einem solchen Falle zu dem die Störungen meldenden Sensor die Augenblickswerte aller übrigen relevanten Sensoren 21 hinzu, z.B. über Windrichtung und -stärke, Luftfeuchtigkeit und -temperatur, die außerdem ständig überwacht werden, und wählt das für den Fall optimale Programm aus: Gleichzeitig werden - über die WL/EL-Anlage 1 mit Standardtexten von Tonbändern aus dem Tonspeicher 5 Anweisungen gegeben, Personen und Dienststellen angerufen und in Kenntnis gesetzt, - Störungs- und Alarmmelder in Tätigkeit gesetzt, insbesondere Feuerwehr und Werkschutz alarmiert, - Fluchtwege aus den einzelnen Bereichen in den am wenigsten gefährdeten Richtungen angezeigt, - Notbeleuchtungen und Hilfsaggregate eingeschaltet, - Türen, Tore, Schleusen, Ventile usw. zweckentsprechend geöffnet bzw. geschlossen.
- Je nach Gefahrenstufe können mehr oder weniger Schutzmanahmen getroffen werden.
- 2. Beispiel Störung in einer Fertigungsstraße. Der Mikrocomputer 10 nimmt wieder zu dem die Störung meldenden Sensor die Augenblickswerte aller übrigen relevanten Sensoren 21 hinzu,, z.B. über Temperatur, Rauch, Gase, Ausfall von Versorgungsleitungen, und wählt wiederum das für diesen Fall optimale Programm aus.
- Außer den zuvor schon beschriebenen Maßnahmen können - wiederum gleichzeitig -- Störungen auf Tableaus optisch angezeigt, - Informationen für einen Prozeßrechner aufbereitet und an diesen weitergegeben, - Programmumsteuerungen vorgenommen, - Ausfallzeiten aufgenommen und ausgewertet werden.
- Generell, nicht nur im Störungs- oder Alarmfall, können alle Betriebsabläufe auf Speichern und Druckern als Belege festgehalten werden.
- Aus diesen wenigen Anwendungsbeispielen ergibt sich bereits, daß das erfindungsgemäße Übertragungssystem außerordentlich anpassungsfähig an die jeweiligen betrieblichen Gegebenheiten ist.
- L e e r s e i t e
Claims (1)
- Patentanspruch Beitungsgebundenes Übertragungssystem für oprechverkehr und Informationsverarbeitung, dadurch gekennzeichnet, daß eine tastengesteuerte Wechselsprech-, Gegensprech- oder Lantsprecherlange (1),bei der im Sprechverkehr jeder Teilnehmer über eine zentrale Vermittlungseinrichtung eine beliebige Zahl anderer Teilnehmer erreichen kann und für den Prüfbetrieb eine Prüfeinrichtung (4) mit einem Tonspeicher (5) vorgesehen ist, mit Anlagen (21, 22, 23) für die Lbertragung vo Daten zu und von einer Zentrale iEber ein Koppelnetzweerk (13) verbunden ist, das von einem Mikrocomputer (10) steuerbar ist.
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