DE2739288C3 - Verfahren zur Herstellung von glasfaserverstärkten Kunststoffkörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von glasfaserverstärkten KunststoffkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von transparenten Formkörpern aus glasfaserverstärkten
Kunststoffen unter Verwendung eines Harzsirups, der hauptsächlich aus Acrylsäure, einem
Acrylsäureester. Methacrylsäure, einem Methacrylsäureester oder einer Mischung davon besieht
Formkörper aus glasfaserverstärkten Kunststoffen werden durch Imprägnieren von Glasfasern mit einem
Harzsirup, der hauptsächlich aus Methylmethacrylat besteht, und Härten des erhaltenen imprägnierten
Harzsirups hergestellt.
Dabei achtet man darauf, daß der Brechungsindex des Harzes mit dem Glas di■: Glasfasern übereinstimmt.
Bei einem Verfahren dieser Art wird Methylmethacrylat
mit einem vinylaromatischen Kohlenwasserstoff copolymerisiert. Man erhält dabei ein
Copolymer mit einem Brechungsindex im Bereich von 1,49 bis 1,60, und es ist möglich, den Brechungsindex
des Copolymers so einzustellen, daß er mit dem dui Glasfasern übereinstimmt (Trans. Faraday Soc, 58,
1465 [1962]). Da jedoch die Reaktionsgeschwindigkeit von vinylaromatischen Kohlenwasserstoffen
niedrig ist, verläuft die Copolymerisation von Methylmethacrylat mit dem vinylaromatischen Kohlenwasserstoff
!angsam, und eine viskose Lösung zum Imprägnieren von Glasfasern, wie sie durch Teilpolymerisation
erhalten wird (also ein Harzsirup), hat eine lange Härtungszeit. Dies ist ein Nachteil bei diesem Verfahren
zur Herstellung von glasfaserverstärkten Kunstharzprodukten.
Gemäß der JP-OS 45 972/74 wird ein Styrol-Me-Ihylmethacrylat-Copolymersirup
(Polymerisations-
K) »rad etwa 30"'<>) verwendet und der Brechungsindex
dieses Harzes ist dem von Glasfasern angepaßt. Wegen des hohen Anteiles an monomeren! Styrol in dem
Harzsirup dauert es jedoch lange Zeit, auch in Gegenwart von Katalysatoren, um Formkörper auszuhärten,
is so daß die Formen über lange Zeit besetzt sind und
eine größere Produktivität nicht möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, glasfaserverstärkte Kunststoff-Formkörper herzustellen, die innerhalb
kurzer Zeit aushärten, transparent sind und gegenüber dem Stand der Technik überlegene mechanische Eigenschaften
haben.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
Die Übereinstimmung des Brechungsindex des Harzes mit dem der Glasfasern wird erzielt mit einem
Harzsirup, der erhalten wird, indem man ein Copolymer mit hohem Brechungsindex in einem Monomeren
löst, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Acrylsäure, Acrylsäureestern, Methacrylsäure, Methacrylsäureestern
und Mischungen davon. Um den Harzsirup, mit welchem die Glasfasern imprägniert wurden, innerhalb einer kurzen Zeit zu härten, wird
beim erfindungsgemäßen Verfahren ein sogenannter Polymersirup verwendet, den man durch Auflösen des
Copolymeren in einem Monomeren erhält. Da das hier verwendete Copolymer ein acrylnitrilmodifiziertes
vinylaromatisches Kohlenwasserstoffpolymeres, beispielsweise ein Acrylnitril/Styrol-Copolymeres ist,
wird das Löslichkeitsparameter (berechnet nach der Small-Gleichung) des Polymeren gleich oder größer
dem Löslichkeitsparameter von Acrylsäure, einem Acrylsäureester, Methacrylsäure oder Methacrylsäureester
gemacht. Dadurch wird eine Lichtstreuung, die durch Unterschiede in den Brechungsindizes aufgrund
einer Phasentrennung zwischen den aufgelösten Polymeren und dem Polymeren, das durch Polymerisation
des Monomeren in dem Harzsirup erhalten wurde, vermieden. Infolgedessen kann man so transparente,
glasfaserverstärkte Kunstharzproduklc erhalten.
so Um Kunststofformkörper mit besonders guter Transparenz nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu erhalten, ist es erforderlich. Polymere mit einem berechneten Löslichkeitsparameter von wenigstens
etwa 9,30 zu verwenden. Es wurde jedoch festgestellt, daß eine Transparenz einer solchen Güte, wie sie für
die Verwendung von Plastikscheiben für Treibhäuser erforderlich sind, auch erzielt werden kann durch Polymere
mit berechnetem Löslichkeitsparameter von etwa 9.25. Die obere Grenze für das berechnete Löslkhkeitsparametcr
ist nicht besonders begrenzt, aber wenn die Kettenlänge der Acrylnitrileinheiten in dem
C opolymeren zu lang ist, so findet eine intramolekulare
ZykliMcrung beim Aushärten statt, die bei speziellen
Anwendungen zu Problemen tuhrt.
(>5 Das berechnete Löslichkeitsparameter eines
Acrylnitril/Styrol-Copolymeren beträgt 9,25, 9,35 bzw. 9,63 bei einem Acrylnitrilgehalt von 10, 20 bzw.
30Gew.-%. Dasheißt,daß das Löslichkeitsparameter
des Copolymeren mit Ansteigen des Acrylnitrilgehaltes
ansteigt. Eine ausreichende Transparenz kann noch erzielt werden bei einem Acrylnitrilgehalt von
etwa 10 Gew.-%.
Übersteigt der Acrylnitrilgehalt im Copolymeren etwa 50 Gew.-%, dann nimmt die Sequenz der Kettenlänge
der Acrylnitrileinheiten zu und es findet eine intramolekulare Zyklisierung beim Aushärten nach
dem Imprägnieren der Glasfasern mit dem Harzsirup statt, und dadurch wird die Transparenz des Endproduktes
beeinträchtigt. Außerdem nimmt der Styrolgehalt in dem Copolymeren naturgemäß ab und der Brechungsindex
im Polymeren kann nur innerhalb eines engen Bereiches eingestellt werden. Es ist deshalb
schwierig, den Brechungsindex im Polymeren einzustellen, wenn mehr als etwa 50 Gew.-% Acrylnitril
verwendet werden.
Außerdem steigt die Viskosität des Harzes sehr an und der Sirup ist schwierig zu handhaben. Die Herstellung
eines Harzsirups mit einer zu hohen Konzentration sollte deshalb vermieden werden. Um aber den
Brechungsindex des gehärteten Harzproduktes in die Nähe des Brechungsindex (1,51 bis 1,55) der Glasfasern
zu bringen und um nicht-transparente glasfaserverstärkte Harzprodukte, die durch den Unterschied
zwischen den Brechungsindizes der Glasfasern und des damit imprägnierten Harzes verursacht werden,
zu vermeiden, muß der vinylaromatische Kohlenwasserstoff zur Einstellung des Brechungsindex in dem
Harzsirup (erhalten durch Auflösen eines Acrylnitril/vinylaromatischer
Kohlenwasserstoff-Copolymeren in Acrylsäure, einem Acrylsäureester, Methacrylsäure,
einem Methacrylsäureester oder einer Mischung davon) in einer Menge von wenigstens 5
Gew.-% im Harzsirup enthalten sein.
Die Konzentration des Copolymeren aus Acrylnitril und einem vinylaromatischen Kohlenwasserstoff
in dem Harzsirup muß wenigestens K) Gew.-% betragen. Es wurde festgestellt, daß ein Harzsirup, der beispielsweise
erhalten wurde durch Auflösen eines Acrylnitril/Styrol (50:50 Monomergewichtsverhältnis)-Copolymeren
in einer Konzentration von etwa 10% (die Konzentration an Styrol beträgt etwa 5 Gew.-%) in Methylmethacrylat einen Brechungsindes
von etwa 1,505 hat und daß ein glasfaserverstärktes Harzprodukt, das unter Verwendung eines solchen
Harzsirups erhalten wurde, eine Transparenz aufweist, die für Anwendungen in der Praxis, z. B. für
Kunststoff scheiben in Treibhäusern ausreicht.
Ein Harzsirup aus einer 5()gew.%igen Lösung (das stellt die höchste Viskosität hinsichtlich der Handhabung
des Harzsirups dar, aus einem Acrylnitril/Styrol (10:90 Monomergewichtsverhältnis)-Copolymeren
hat einen Brechungsindex von etwa 1,535 und ein Harzsirup aus 50 Gew.-% Lösung eines Acrylnitril/
Styrol (50:50 Monomergewichtsverhältnis)-Copolymeren hat einen Brechungsindex von etwa 1,516. Da
Glasfasern mit einem verhältnismäßig niedrigen Brechungsindex in der Nähe von 1,510 in der Praxis zur
Herstellung von verstärkten Formkörpern dieser Art verwendet werden, kann man gehärtete Harzprodukte
mit hohem Brechungsindex eines Grades, wie er gemäß der Erfindung beabsichtigt wird, erhalten, selbst
wenn die Menge des vinylaromatischen Kohlenwasserstoffs in einem Bereich beschränkt wird, bei dem
das Handhaben des Harzsirups einfach ist, d. h. selbst dann, wenn die Konzentration des Copolymeren aus
Acrylnitril/vinylaromatischer Kohlenwasserstoff in dem Harzsirup auf nicht mehr als 50 Gew.-% beschränkt
ist.
Geeignete vinylaromatische Kohlenwasserstoffe, die gemäß der Erfindung verwendet werden können,
sind aromatische Kohlenwasserstoffe, in welchen eine Vinylgruppe direkt an den aromatischen Ring gebunden
ist, und die mit Acrylnitril copolymerisierbar sind, wie Styrol, Vinyltoluol, Vinylxylol und alpha-Methylstyrol.
ίο Die zum Auflösen des Copolymeren aus Acrylnitril/vinylaromatischer
Kohlenwasserstoff verwendeten Monomeren sind z. B. Acrylsäure, Äthylacrylat,
Hydroxyäthylacrylat, Methacrylsäure, Butylmethacrylat oder Methylmethacrylat. Diese Monomeren
is können entweder einzeln oder in Mischungen von
zwei oder mehreren verwendet werden. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist Methylmethacrylat
besonders geeignet.
Glasfasern, die gemäß der Erfindung verwendet werden können, sind z. B. die sogenannten »chemischen
Gläser«, welche einen erheblichen Anteil an Alkalioxiden aufweisen und die einen verhältnismäßig
niedrigen Brechungsindex in der Nähe von 1,510 haben.
Die Härtungszeit für den Harzsirup mit den darin enthaltenen Glasfasern kann weiter verkürzt werden
durch Anwendung von Mitteln, wie sie zur Beschleunigung der Härtung von Harzen verwendet werden,
beispielsweise indem man die Reaktivität des Harzes durch Zugabe eines Katalysators, wie Benzoylperoxid,
Acetylperoixd oder tert.-Butylperoxy-pivalat, erhöht. Diese Härtungsbeschleuniger können in geringen
Mengen zum Härten des Harzsiirups verwendet werden und weiterhin kann man die Temperatur auf
etwa 50 bis etwa 80° C erhöhen. Vorzugsweise verwendet man Kettenübertragungsmittel, die das Molekulargewicht
des erhaltenen Polymeren vermindern, wodurch ein Viskositätsanstieg des Harzsirups vermieden
wird. Es ist somit möglich, einen Sirup einer verhältnismäßig niedrigen Viskosität herzustellen, der
einen hohen Anteil an Polymeren enthält. Die Härtungszeit kann weiter vermindert werden durch die
Verwendung von polyfunktionellen Monomeren, unter Ausbildung eines Geleffektes und Ausbildung einer
dreidimensionalen Vernetzungsreaktion. Eine kürzere Härtungszeit wird im allgemeinen bevorzugt.
Geeignete Kettenübertragungsmittel, die gemäß
der Erfindung verwendet werden können, schließen Alcylmerkaptane, wie n-Dodecylmerkaptin, Isopropylmerkaptan
und n-Butylmerkaptan, Arylmerkaptane. wie Thiophenol, Thiokresol und Thionaphthol,
und Schwefelverbindungen, enthaltend aktiven Wasserstoff,
wie Thioglykolsäure und deren Ester, ein. Wirksame Mengen an Kettenübertragungsmittel Hess
gen bei etwa 0,1 bis etwa 1.0 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen Monomeres.
Beispiele für geeignete polyfunktionelle Monomere, die erfindungsgemäß verwendet werden können,
sind Äthylenglykoldimethacryla't, Diäthylenglykoldimethacrylat,
Trimethylolpropantrimethacrylat. Äthylendimethacrylat, Äthylenglykoldiacrylat. Trimethyloläthantriacrylat.
1. VButylendimethacrylat. Glyzidylmethacrylat. lctiahydrofurfurylmethacrylat.
Divinylbcnzol, Triallylcyanurat und Tnallylisocyan-
(i5 urat. Von diesen Verbindungen sind 1,3-Butylendimethacrylat,
Äthylendimethacrylat und Trimethylolpropoantrimethacrylat besonders wirksam.
Die Menge an polyfunktionellen Monomeren liegt
vorzugsweise bei bis zu 5 Gew.-%. Dadurch wird die Härtungszeit verkürzt, aber die mechanischen Eigenschaften
des gehärteten Produktes werden dadurch nicht nachteilig beeinflußt. Übersteigt die Menge an
polytunktioneliem Monomeren etwa 5 Gew.-%, so werden die gehärteten Produkte brüchig. Deshalb ist
es erforderlich, die Menge an pclyfunktionellen Monomeren innerhalb etwa 5 Ge\v.-%, bezogen auf das
verwendete Monomere, zu begrenzen. Im allgemeinen, wenn ein solches Vernetzungsmittel L. einer
Menge von etwa 5 Gew.-% verwendet wird, wird die Härtungszeit auf etwa 20 bis 22 Minuten verkürzt,
während die Härtungszeit für den Sirup aus Monomeren und vorpolymerisiertem Harz in Abwesenheit eines
solchen Vernetzungsmittels im allgemeinen etwa 30 Minuten beträgt. Die Härtungszeit eines beim erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Polymersirups kann unter gleichen Bedingungen auf etwa 8 bis
10 Minuten von ursprünglich etwa 16 Minuten, durch
Verwendung eines polyfunktionellen Monomeren verringert werden.
Um gute mechanische Festigkeit zu erzielen, werden Glasfasern im allgemeinen in Mengen von etwa
20 bis etwa 30 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Harzsirups, angewendet.
In den Beispielen und in den Vergleichsversuchen wurden die verschiedenen Eigenschaften nach den
folgenden Verfahren gemessen:
Viskositätsdurchschnittsmolekulargewicht des Polymeren
Die Messung wurde mit einem Ostwald-Kapillar-Viskosimeter
unter Verwendung von Benzol (25° C) als Lösungsmittel für das System Methylmethacrylat/
Styrol und Dimethylformamid (25° C) als Lösungsmittel für das System Methylmethacrylal/Styrol/
Acrylnitril durchgeführt.
Polymerisationsumwandlung
Es wurde nach der Ausfällungsmethode gemessen unter Verwendung von Aceton (gutes Lösungsmittel)-Methanol
(schlechtes Lösungsmittel).
Viskosität
Es wurde mit einem BM-Typ Standardviskosimeter unter Verwendung eines Rotors Nr. 2 bei einer Geschwindigkeit
von 30 Upm gemessen.
Härtungszeit
Die für die Härtung (Durchpolymerisation) einer Mischung von 100 Teilen jeweils des Harzsirups und
1 Teil tert.-Butylperoxidpivalat benötigte Zeit wurde
gemessen unter Verwendung eines Differentialablastkalorimeters
bei 65° C.
Transparenz
Diese wurde mil dem bloßen Auge bewertet.
Lichtdurchlässigkeit
Die Lichtdurchlässigkeit eines Lichtes einer Wellenlänge von 350 Γημ wurde unter Verwendung eines
Doppelstrahlspektrofotometcrs gemessen.
Brechungsindex
Dieser wurde bei 25° C unter Verwendung eines Abbe-Refraktometers gemessen.
Biegefestigkeit
Diese wurde mit einem Festigkeitsprüfgerät unter Verwendung eines Teststücks einer Breite von
20 mm, einer Länge von 50 mm und einer Dicke von 1 mm gemessen.
Reißfestigkeit
Diese wurde mit einem Fesligkeitsprüfer unter Verwendung eines hantelartig geformten Prüfstückes
mit einer Breite von 5 mm (mittlere Breite 3 mm).
einer Länge von 100 mm und einer Dicke von 1 mm
gemessen.
Bewitterungsfähigkeit
Eine Prüfprobe wurde einem Bewitterungsgerät 400 Stunden ausgesetzt, und dann wurde die Änderung
der Farbprobe visuell festgestellt.
Gemäß den Angaben in Tabelle 1 wurde eine Mo-
Hi nomermischung aus Acrylnitril und Styrol, in den in
Tabelle 1 angegebenen Mengen, 0,1 Gew.-Teile tert.-Butylperoxypivalat als Polymerisationsinitiator,
und 0,6 Gew.-Teile n-Dodecylmerkaptan als Kettenübertragungsmittel
in einen Reaktor vorgelegt und bei
is 60° C unter Ausbildung eines Vor-Copolymeren aus
Acrylnitril/Styrol umgesetzt.
Zu 25 Gew.-Teilen des Vor-Polymeren wurden 75
Gew.-Teile Methylmethacrylat und 0,05 Gew.-Teile Azobisisobutyronitril als Polymerisationsinitiator ge-
2« geben. Zu 100 Gew.-Teilen des Harzsirups wurde 1 Gew.-Teil tert.-Butylperoxypivalat gegeben. Nach
gründlichem Durchmischen wurde die Mischung zum Imprägnieren eines Glasfaserbandes mit einem Brechungsindex
von 1,517 verwendet, und zwar bei einem
Gewichtsverhältnis von Glas zu Harzsirup von 1 :4. Unter Verwendung eines Abstandhalters zur Herstellung
von Kunststoffplatten mit einer einheitlichen Dicke von 1 mm wurden die imprägnierten Glasfasern
17 Minuten zur Härtung des Harzes auf 65° C erhitzt.
3» Eine Nachhärtung wurde anschließend bei 120° C
während 5 Minuten durchgeführt, wobei man glasfaserverstärkte Harzplatten erhielt.
Dnc Eigenschaften der erhaltenen Har/.platten werden
in Tabelle 2 gezeigt.
Vergleichsversuch
Gemäß den Angaben in Tabelle 1 wurde eine Mn
nomermischung aus 80 Gew.-Teilen Methylmethacrylat und 20 Gew.-Teilen Styrol. 0,05 Gew.-Teilen
4i) Azobisisobutyronitril als Polymerisationsinitiator,
und 0.6 Gew.-Teilen n-Dodecylmerkaptan als Kettenübertrager, in einen Reaktor gegeben und unter
Ausbildungeines Monomersirups mit einem Viskositäts-Durchschnittsmolckulargewicht
von 50000 bei 80° C umgesetzt. Zu 100 Gew.-Teilen des Sirups
(MMA SO:ST 20) wurde 1 Gew.-Teil tert.-Butylpcroxypivalat
gegeben und gründlich durchmischt. Mit der Mischung wurde ein Glasfaserband in einem Gc-
\\ ichtsvcrhältnis von Glasfaser zu Harzsirup von 1 :4
so imprägniert. Unter Vcrprcssen und Anwendung eines Abstandshalters einer Dicke von 1 mm wurden die
imprägnierten Glasfasern auf 65° C erhitzt. Es waren mehr als 34 Minuten erforderlich, um das Harz zu
härten. Eine Nachhärtung wurde 5 Minuten bei 120° C vorgenommen unter Ausbildung von glasfaserverstärkten
Harzplatten mit den in der Tabelle 2 gezeigten Eigenschaften.
Haizsirup Polymerisationssystem
Gew.%-Verhällnis
der Bestandteile
des Harzsirups
der Bestandteile
des Harzsirups
Polymer-Monomei
Vergl.
Versuch
Versuch
Monomer
MMA:ST: AN MMA:ST 75:20:5 80:20
Vei-gl. Versuch
Reakt ionsbedi ngungcn
Acrylnitril (AN) 20 —
Äthylacrylat (EA) — —
Vinyltoluol (VT) — —
Styrol (ST) 80 20
Methylnicthacrylat
(MMA) — 80
Azobisisobutyro-
nitril — 0,05
t-Butylpcroxypivalat 0,1 n-Dodecylmercaptan 0,6 0,6
Reaktionslempcralur
(0C) 60 80
Durchschnittsmolekulargewicht des Polymeren (Viskositätsmessung)
70 000 50
Bedingungen zum Herstellen des Harzsirups
Präpolymer 25 —
Methylmcihacrylat 75 —
Azobisisobutyronitril 0,05 —
n-Dodecylmercaptan — —
Reaktionstemperatur
(0C) 80 —
Vergl. Versuch
Eigenschaften des
Harzsirups
Polymerisationsumwandlung (%)
Viskosität bei 25° C
Pa-s (Poise)
Härtungszeit (Min.)
Viskosität bei 25° C
Pa-s (Poise)
Härtungszeit (Min.)
30-32
0,55
(5,5)
34-36 0,50 (5,0) 34
der | Tabelle 2 | Vergleichs- vcrsuch |
|
Eigenschaften | Preßplattc | ||
Preßplattc | Beispiel | ||
Transparens
Lichtdurchlässigkeit
bei 350 ιτιμηι (%)
Bewittcrungsfähigkeil
Bewittcrungsfähigkeil
Biegefestigkeit N/mm2
(kg/mm2)
(kg/mm2)
Reißfestigkeit N/mm2
(kg/mm2)
(kg/mm2)
ausgezeichnet
82-83
keine
Verfärbung
1,3-1,5
(13-15)
0,8-0,9
(8-9)
(13-15)
0,8-0,9
(8-9)
ausgezeichnet
82-83
keine
Verfärbung
1,2-1,4
(12-14)
0,7-0,9
(7-9)
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von glasfaserverstärkten Kunststoffkörpern durch Polymerisieren
eines Monomere enthaltenden Polymersirups in Gegenwart von Glasfasern, dadurch gekennzeichnet,
daß man
a) 10 bis 50 Gew.-Teile eines Copolymeren aus 10 bis 50 Gew.-% Acrylnitril und 90 bis 50
Gew.-% eines vinylaromatischen Kohlenwasserstoffes in
b) 90 bis 50 Gew.-Teilen eines Monomeren aus der Gruppe Acrylsäure, Acrylsäureester,
Methacrylsäure, Methacrylsäureester und Mischungen daraus unter Ausbildung eines
Harzsirups löst, mit dem erhaltenen Harzsirup Glasfasern imprägniert und anschließend
den Sirup mit den imprägnierten Glasfasern aushärtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung des
Harzsirups ein Kettenübertragungsmittel in diesem auflöst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kettenübertragungsmittel
in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 1,0 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen des Monomeren
anwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein polyfunktionelles Monomeres
bei der Herstellung des Harzsirups auflöst.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das polyfunktionelle Monomere
in einer Menge von bis zu etwa 5 Gew.-%, bezogen auf das Monomere, verwendet.
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