DE3743607C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Masse in Form einer Polymerenmischung,
welche aus einem Copolymeren auf Vinylidenfluoridbasis
und aus einem Acrylester- oder Methacrylesterpolymeren
bestehend und für die Verwendung als optisches Material
geeignet ist.
Mit der raschen Entwicklung von optischen und optoelektronischen
Einrichtungen entstand ein zunehmender Bedarf für
lichtdurchlässige Kunststoffe.
Bei in derzeitigen optischen Kommunikationssystemen angwandten
optischen Fasern bzw. Lichtwellenleitern sind die
Hauptmaterialien Quarzglas und anorganische Vielkomponentengläser.
Lichtwellenleiter aus Kunststoffen wurden hauptsächlich
für Anzeigenzwecke und Kurzwegübertragungen entwickelt.
Im allgemeinen besteht das Kernmaterial von Kunststoff-
Lichtwellenleitern aus einem Acrylharz oder Methacrylharz,
Beispiele hierfür sind Polymethylmethacrylat, und das
Ummantelungsmaterial wird aus ziemlich speziellen Fluorkunststoffen
ausgewählt. Außerdem haben in neuerer Zeit
die sog. Lichtwellenleiter mit Polymerummantelung zunehmendes
Interesse gefunden, wobei ein anorganisches Glas als
Kernmaterial und ein Fluorkunststoff als Ummantelungsmaterial
eingesetzt wird.
Vorteile von Kunststoff-Wellenleitern liegen in der guten
Flexibilität oder Abwickelbarkeit und in der Einfachheit
der Herstellung und der Verarbeitung. Da konventionelle
Kunststoff-Wellenleiter einen höheren Transmissionsverlust
als Lichtwellenleiter oder optische Fasern aus anorganischem
Glas besitzen, besteht immer noch ein großer
Bedarf für Kunststoffe mit verbesserter Transparenz und
verbesserten Brechungsindexwerten.
Bislang sind Lichtwellenleiter unter Verwendung von Kunststoffen
hauptsächlich vom sog. Stufenindextyp. Derzeit versucht
man auch Kunststoff-Lichtwellenleiter vom sog. Gradientenindextyp
zu entwickeln, und zwar zur Verwendung nicht
nur in Lichtwellenleitern, sondern auch in anderen optischen
Elementen wie Zylinderlinsen. Als optische Materialien sind
Fluorkunststoffe wegen des ihnen eigenen geringen Brechungsindexes
als Folge der Atomrefraktion von Fluor sehr geschätzt.
Ein Weg zur wahlweisen Steuerung des Brechungsindexes von
Kunststoffen ist das Vermischen von zwei Arten von Polymeren
oder Copolymeren mit unterschiedlichen Brechungsindexwerten.
Nach dieser Technik gelang es jedoch nicht,
zahlreiche Arten von praxisgerechten optischen Materialien
herzustellen. Der Hauptgrund für die geringen Möglichkeiten
dieser Methode liegt darin, daß zwei Arten von Polymeren mit
sehr unterschiedlichen Brechungsindizes in den meisten Fällen
sich nur schlecht miteinander vertragen und eine schlechte
gegenseitige Löslichkeit aufweisen, so daß eine Mischung von
zweien dieser Polymere eine geringe mechanische Festigkeit
und auch eine geringe Transparenz aufweist.
In der JP-A-59-41348 ist eine Polymerenmischung aus Polymethyl
methacrylat oder einem Copolymeren aus Methylmethacrylat und
einem weiteren Methacrylat oder Acrylat sowie einem Copolymeren
aus Vinylidenfluorid und Tetrafluorethylen beschrieben,
wobei eine gute gegenseitige Löslichkeit gegeben ist und diese
Mischung für optische Zwecke eingesetzt wird. Gemäß der JP-A 59-62657
wird eine vergleichbar gute gegenseitige Löslichkeit
ebenfalls erreicht, wenn ein Copolymeres aus Vinylidenfluorid
und Trifluorethylen anstelle des Copolymeren der JP-A 59-41348
eingesetzt wird. Diese Polymerenmischungen sind jedoch hinsichtlich
der Transparenz nicht vollständig zufriedenstellend
und sie neigen zu einer partiellen Kristallisation bei erhöh
ten Temperaturen. In den US-Patentschriften 45 91 616 und
46 17 350 sind Polymerenmischungen aus einem binären Copolymeren
von Vinylidenfluorid und Hexafluoraceton mit
einem Polymeren auf Methylmethacrylatbasis oder einem
Polymeren auf Acrylatbasis beschrieben. Wie in diesen
US-Patentschriften angegeben ist, wird die gegenseitige
Löslichkeit zwischen einem Polymeren auf Vinylidenfluoridbasis
und einem Polymeren auf Acrylatbasis oder Methacrylatbasis
durch Zugabe von Hexafluoraceton in das erstgenannte
Polymere verbessert, und die Polymerenmischungen
dieser US-Patentschriften weisen auch eine verbesserte
Transparenz auf. Es besteht jedoch immer noch ein Bedarf
für Kunststoffe mit noch besserer Transparenz mit gleichzeitig
weiteren, für optische Materialien erforderlichen
Eigenschaften.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Polymerenmischung mit hoher Transparenz und geringer
Kristallinität und geringem Brechungsvermögen, wobei
diese gute mechanische Eigenschaften aufweist und als
thermoplastisches optisches Material als auch als thermochromes
Material verwendet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine Polymerenmischung,
welche im wesentlichen aus einer Mischung aus 2-80 Gew.-%
eines ersten Polymeren, wobei dieses ein Polymeres auf
Acrylesterbasis oder Methacrylesterbasis ist, und aus
einem zweiten Polymeren, wobei dieses ein ternäres Copolymeres
von Vinylidenfluorid, Hexafluoraceton und Tetrafluorethylen
ist, besteht.
In einer Polymerenmischung gemäß der Erfindung besteht
das ternäre Copolymere bzw. zweite Polymere bevorzugt
aus 2-15 mol-% Hexafluoraceton (HFA), 5-60 mol-% Tetrafluorethylen
(TFE) und als Rest aus Vinylidenfluorid (VDF).
Weiterhin ist bevorzugt, daß das erste Polymere ein Polymeres
auf Alkylacrylatbasis oder Alkylmethacrylatbasis ist,
worin jede Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome besitzt.
Das erste Polymere kann entweder ein Homopolymeres oder
ein Copolymeres sein.
Das gemäß der Erfindung verwendete ternäre VDF-HFA-TFE-Copolymere
besitzt eine sehr gute gegenseitige Löslichkeit
mit Polymeren auf Acrylesterbasis oder Methacrylesterbasis
über einem weiten Bereich der Mischungsverhältnisse.
Dieses ternäre Copolymere besitzt eine sehr
niedrige Kristallinität, d. h. es zeigt kaum eine Schmelzspitze
bei der Analyse mit einem Differentialabtastkalorimeter
(DSC). Ein solches Copolymeres weist eine
ausgezeichnete Transparenz, einen niedrigen Brechungsindex,
eine gute Flexibilität oder Biegsamkeit und eine
sehr geringe Klebrigkeit auf. In anderen Copolymeren auf
VDF-Basis kommt es oft vor, daß beim Erhitzen für das
Formen, Strangpressen oder aus anderen Gründen eine Verfärbung
der Copolymeren als Folge der Freisetzung von
Fluorwasserstoff auftritt. Bei den gemäß der Erfindung
eingesetzten ternären Copolymeren wird eine solche Verfärbung
wegen der Copolymerisation von TFE in starkem
Maße herabgesetzt.
Die erfindungsgemäßen Polymerenmischungen gehören zu den
thermoplastischen Kunststoffen, welche in einfacher Weise
verformt, stranggepreßt oder nach anderen Methoden in verschiedene
Formen überführt werden können, und sie besitzen,
ebenso wie andere Fluorkunststoffe, ausgezeichnete Hitze
beständigkeit, chemische Beständigkeit und Wetterfestigkeit
und besitzen niedrige Brechungsindizes. Darüber hinaus
sind die erfindungsgemäßen Polymerenmischungen hinsichtlich
Transparenz ausgezeichnet, und die Brechungsindexwerte
der Polymerenmischung können über einem ziemlich
breiten Bereich gesteuert werden, indem das Verhältnis
des ersten Polymeren zu dem zweiten Polymeren und/oder die
Anteile der drei Bestandteile des zweiten Polymeren verändert
werden, weiterhin durch die Auswahl der Alkylgruppe
des/der Monomeren des ersten Polymeren.
Durch die Ausnutzung der ausgezeichneten Transparenz und
die Steuerung der Brechungsindizes können die erfindungsgemäßen
Polymerenmischungen für verschiedene Lichtübertragungseinrichtungen
und optische Schaltelemente wie Lichtwellenleiter
vom Gradientenindextyp, Ummantelungen für
Lichtwellenleiter vom Stufenindextyp und Kunststofflinsen
einschließlich Zylinderlinsen eingesetzt werden. Darüber
hinaus können dieselben Mischungen auch als transparente
Klebstoffe mit gesteuerten Brechungsindizes eingesetzt
werden, und sie sind besonders geeignet zur Verwendung
in optischen Einrichtungen durch die Ausnutzung der guten
Hafteigenschaften der Polymeren auf Acrylesterbasis oder
Methacrylesterbasis und die guten Löslichkeiten der Polymerenmischungen
in verschiedenen organischen Lösungsmitteln.
Darüber hinaus können Lösungen mit denselben Zusammensetzungen
Überzugsfilme oder Anstrichfilme liefern, welche ausgezeichnete
Wetterfestigkeit besitzen.
Ein weiterer wesentlicher Verdienst der Erfindung ist die
Möglichkeit der Verwendung einer erfindungsgemäßen Polymerenmischung
als thermochromes Material. Dies bedeutet,
daß eine Polymerenmischung der zuvor beschriebenen
ersten und zweiten Polymeren in zahlreichen Fällen eine
Übergangstemperatur aufweist, oberhalb der die beiden
Bestandteile der Polymerenmischung ihre gegenseitige Löslichkeit
verlieren, so daß die Mischung opak wird, wobei
die Mischung bei Herabsetzung der Temperatur wieder in den
homogenen und transparenten Zustand übergeht. Beispiele von
bekannten thermochromen Materialien sind Spiropyrane, Pianthrone,
Imidazoline und einige Azoverbindungen. Im Fall
dieser thermochromen Materialien ist es unmöglich, die
ungefähre thermochrome Übergangstemperatur festzulegen,
und diese Materialien weisen bei wiederholten Einsätzen
keine hohe Lebensdauer auf. Die erfindungsgemäßen thermochromen
Polymermischungen besitzen gute Lebensdauereigenschaften
und die thermochrome Übergangstemperatur kann
durch Auswahl der Verhältnisse der beiden Polymeren, des
Molekulargewichtes jedes Polymeren, der Zusammensetzung
des ternären VDF-HFA-TFE-Copolymeren und/oder Auswahl der
Alkylgruppen in dem/den Monomeren auf Acrylat- oder Methacrylatbasis
im ersten Polymeren in einfacher Weise variabel eingestellt
werden.
Die Erfindung wird mit Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert, in dieser Zeichnung ist ein Diagramm wiedergegeben,
welches die Beziehung zwischen der Temperatur und
der Lichtdurchlässigkeit eines Beispieles einer erfindungsgemäßen
Polymerenmischung wiedergibt.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsformen
näher erläutert.
Bei der vorliegenden Erfindung wird das erste Polymere
bevorzugt aus Polyalkylacrylaten, Polyalkylmethacrylaten
und Copolymeren, welche wenigstens ein Alkylacrylat oder
-methacrylat als hauptsächlichen Bestandteil umfassen,
ausgewählt. In jedem Fall ist es bevorzugt, daß die Alkylgruppe
des/der Acrylat- oder Methacrylatmonomeren 1 bis 4
Kohlenstoffatome aufweist. Bevorzugte Monomere sind daher
Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat,
n-Propylacrylat, n-Propylmethacrylat, Isopropylacrylat,
Isopropylmethacrylat, n-Butylacrylat und n-Butylmethacrylat.
Im Fall der Verwendung eines Copolymeren muß das Copolymere
nicht unbedingt ausschließlich aus Acrylaten und/oder Methacrylaten
aufgebaut sein, sondern es kann wahlweise eine
andere Art eines vinylartigen Monomeren enthalten, das zur
Verbesserung bestimmter Eigenschaften des Copolymeren dienen
kann.
Ein ternäres Copolymeres aus VDF, HFA und TFE zur Verwendung
gemäß der Erfindung kann durch radikalische Copolymerisation
der drei Monomeren in einem organischen Lösungsmittel
unter Verwendung eines öllöslichen Initiators hergestellt
werden. In dem ternären Copolymeren ist die Menge an
HFA innerhalb des Bereiches von 2 bis 15 mol-% und die Menge
an TFE innerhalb des Bereiches von 5 bis 60 mol-% beschränkt.
Falls das HFA mehr als 15 mol-% ausmacht, wird die Ausbeute
der Copolymerisationsreaktion in starkem Maße herabgesetzt.
Falls die Menge an TFE weniger als 5 mol-% beträgt, weist
das Copolymere keine vollständig zufriedenstellende Transparenz
oder Lichtdurchlässigkeit auf. Falls das TFE mehr
als 60 mol-% ausmacht, weist das Copolymere eine relativ
geringe Transparenz auf und wird außerdem hinsichtlich
der gegenseitigen Löslichkeit mit Acrylester- oder Methacrylester-
polymeren schlecht, so daß die erhaltene Polymerenmischung
nicht immer zu transparenten Formkörpern verformt
oder stranggepreßt werden kann.
Um die erfindungsgemäße Aufgabe vollständig zu lösen, ist
es erforderlich, daß ein Polymeres auf Acryl- oder Methacrylbasis,
d. h. das erste Polymere, 2 bis 80 Gew.-% der Polymerenmischung
ausmacht. Der restliche Teil der Polymerenmischung
muß aus dem zuvor beschriebenen VDF-HFA-TFE-Copolymeren,
d. h. dem zweiten Polymeren, bestehen.
Das Vermischen des ersten und des zweiten Polymeren und
die Formgebung der Polymerenmischung kann nach einer beliebigen
Verfahrensweise, welche für konventionelle thermoplastische
Kunststoffe anwendbar ist, durchgeführt werden.
Beispielsweise werden die beiden Polymeren unter geeigneter
Erwärmung in einem konventionellen Mischer wie einem
Henschel-Mischer, einem Mischer vom V-Typ, einem Bandmischer
oder einem Planetenmischer vermischt und geknetet,
und die erhaltene Mischung wird in die gewünschte
Form unter Verwendung einer konventionellen Verfahrensweise
wie durch Strangpressen oder Extrusion, Spritzpressen,
Kalandrieren oder Preßformen verformt. Beim
Verformungsvorgang ist es vorteilhaft, die Polymerenmischung
auf 80-300°C und vorzugsweise auf 150-250°C erhitzt
zu halten, was von den Arten der vermischten Polymeren
und dem Mischungsverhältnis abhängig ist. Eine
Lösungsmischmethode ist ebenfalls anwendbar, da es zahlreiche
Arten von organischen Lösungsmitteln gibt, in denen
sowohl das erste als auch das zweite Polymere gut
löslich sind. Beispiele von solchen Lösungsmitteln sind
Dimethylacetamid, Dimethylformamid, Acetonitril, Tetrahydrofuran,
Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon,
Ethylacetat und Butylacetat. Das Vermischen wird
durch die Stufen einer Auflösung der beiden Polymeren
in einem ausgewählten Lösungsmittel, Rühren der Lösung
für eine gute Mischung, Eingießen der Lösung in entweder
Wasser oder eine geeignete organische Flüssigkeit wie
Methanol zur Ausfällung der Polymerenmischung und Trocknen
des Niederschlages durchgeführt. Ebenfalls ist es möglich,
einen sehr transparenten gegossenen Film der Polymerenmischung
zu erhalten, indem eine solche Mischlösung
aus erstem und zweitem Polymeren in einem organischen
Lösungsmittel auf eine Glasplatte oder eine andere Unterlage
aufgegossen und dann das Lösungsmittel verdampfen
gelassen wird.
Ein vorteilhaftes Merkmal eines gemäß der Erfindung eingesetzten
VDF-HFA-TFE-Copolymeren ist, daß das Copolymere
selbst in zahlreichen Arten von Acrylester- oder Methacrylester-
monomeren löslich ist. Daher ist es möglich, die
Herstellung eines Polymeren auf Acrylesterbasis oder
Methacrylesterbasis und das Vermischen des Polymeren
mit einem VDF-HFA-TFE-Copolymeren gleichzeitig durchzuführen.
Dies bedeutet, daß eine erfindungsgemäße Polymerenmischung
dadurch erhalten wird, daß zunächst ein VDF-HFA-
TFE-Copolymeres in einem ausgewählten Alkylacrylat- oder
Alkylmethacrylat-monomeren aufgelöst wird, und nach Zugabe
eines Initiators für eine radikalische Polymerisation die
Lösung unter Rühren bis zum Abschluß der Polymerisation
des Acrylates oder Methacrylates erhitzt gehalten wird.
In einem solchen Fall ist es ebenfalls möglich, die Polymerisation
des Acrylates oder Methacrylates durch Photopolymerisation
mit UV-Bestrahlung durchzuführen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert.
Als erstes Polymeres für den Mischvorgang wurde Polymethylmethacrylat
(PMMA) nach einer üblichen radikalischen Polymerisationsmethode
unter Verwendung von Benzoylperoxid als
Initiator hergestellt. Zur Verwendung als zweites Polymeres
wurden drei Sorten von VDF-HFA-TFE-Copolymeren nach einer
üblichen radikalischen Polymerisationsmethode unter Verwendung
von Heptafluorbutyrylperoxid als Initiator hergestellt.
In den jeweiligen Copolymeren hatten die Anteile
von VDF, HFA und TFE, angegeben in Mol, die in Tabelle I
aufgeführten Werte.
Das PMMA wurde mit jedem dieser drei VDF-HFA-TFE-Copolymere
in drei unterschiedlichen Verhältnissen, nämlich
10 : 90, 40 : 60 und 70 : 30, angegeben in Gewicht, vermischt.
In jedem Fall wurde das Vermischen nach folgender Methode
durchgeführt:
Vorbestimmte Mengen von PMMA und dem ausgewählten VDF-HFA-TFE-Copolymeren
wurden in Methylisobutylketon zur Herstellung
einer Lösung, in welcher die Gesamtkonzentration der
Polymeren 2-5 Gew.-% betrug, aufgelöst, und die Lösung
wurde 2 h bei Zimmertemperatur gerührt. Dann wurde die
Lösung in eine Mischung aus Wasser und Methanol eingegossen,
um die Ausfällung einer Mischung aus PMMA und dem VDF-HFA-TFE-Copolymeren
zu bewirken, und der Niederschlag wurde gewaschen
und getrocknet.
Jede der auf diese Weise hergestellten neuen Sorten von Poly
merenmischungen wurde bei 180-220°C unter Anlegen eines Druckes
von 196 bar (200 kg/cm²) zu einer Platte mit einer Stärke von
1 mm preßverformt. Jede Platte aus der Polymerenmischung war
bei Betrachtung mit dem bloßen Auge transparent, und die
Messung der Lichtdurchlässigkeit ergab die in der Tabelle I
aufgeführten Ergebnisse. Der Brechungsindex (n) jeder
Platte der Polymerenmischungen wurde mit einem Abbe-Refraktometer,
Typ 2, gemessen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in
Tabelle I aufgeführt.
Zur Verwendung als erstes Polymeres gemäß der Erfindung wurde
Polyethylmethacrylat (PEMA), Polymethylacrylat (PMA) und ein
Copolymeres aus 50 mol-% Methylmethacrylat (MMA) und 50 mol-%
n-Butylacrylat (nBA) für sich nach einer üblichen radikalischen
Polymerisationsmethode unter Verwendung von Benzoylperoxid als
Initiator hergestellt.
Jedes der zuvor genannten Polymere PEMA, PMA und P(NMA-nBA)
wurde mit dem zweiten VDE-HFA-TFE-Copolymeren (70/9/21), das
in Beispiel 1 verwendet wurde, in drei unterschiedlichen Verhältnissen,
nämlich 10 : 90, 40 : 60 und 70 : 30, angegeben in Gewicht,
nach derselben Methode wie in Beispiel 1 vermischt.
Jede Polymerenmischung wurde bei 160-220°C zu einer Platte
mit einer Stärke von 1 mm unter Anlegen eines Druckes von
196 bar (200 kg/cm²) preßverformt.
An den so hergestellten neuen Sorten der neun Arten von
Platten der Polymerenmischungen ergaben die Messungen der
Lichtdurchlässigkeit die in Tabelle II angegebenen Ergebnisse.
Die 40/60-Mischung aus PEMA und P(VDF-HFA-TFE) wurde
der Thermoanalyse mittels DSC unterworfen. In dem DSC-Diagramm
trat keine Schmelzspitze auf, so daß die Nicht-Existenz
einer kristallinen Phase in der Polymerenmischung bestätigt
wurde. Die thermische Zersetzung dieser Polymerenmischung
begann bei 380°C.
Das in Beispiel 2 verwendete 70/9/21-VDF-HFA-TFE-Copolymere
wurde in durch Destillation gereinigtem Ethylmetharcrylatmonomerem
aufgelöst, so daß eine 25 Gew.-%ige Lösung des ternären
Copolymeren erhalten wurde. Als radikalischer Polymerisationsinitiator
wurden 0,5 Gew.-% Benzoylperoxid in der Lösung aufgelöst.
Die Lösung wurde in ein Reaktionsrohr aus Glas mit
einem Innendurchmesser von 10 mm eingefüllt, und die Gasatmosphäre
in der Apparatur einschließlich dem Glasrohr
wurde vollständig durch Stickstoffgas ersetzt. Danach wurde
die Lösung in dem Rohr auf 80°C während 5 h erhitzt gehalten,
um auf diese Weise die Polymerisation des Ethylmethacrylates
herbeizuführen. Das Ergebnis war, daß sich die Lösung zu einem
transparenten festen Zylinder, bestehend aus einer Mischung
von PEMA mit dem VDF-HFA-TFE-Copolymeren, umgewandelt hatte.
Es wurde eine etwa 1 mm dicke Scheibe aus dem hergestellten
Zylinder ausgeschnitten, und die Scheibe wurde poliert.
Der Brechungsindex (n) dieser Scheibe betrug 1,463.
Die Lichtdurchlässigkeit derselben Scheibe lag bei 94%
für eine Wellenlänge von 570 mm und bei 93% für eine
Wellenlänge von 780 nm.
PMMA und das 70/9/21-VDF-HFA-TFE-Copolymere wurden bei
einem Mischungsverhältnis von 50 : 50, angegeben in Gewicht,
durch Auflösen der beiden Polymeren in Methylisobutylketon
vermischt, und zwar so, daß eine Lösung mit einem Gesamtgehalt
der Polymeren von 5 Gew.-% erhalten wurde. Die Lösung
wurde auf einer Glasunterlage nach einer Rotations
beschichtungsmethode aufgebracht, und der Beschichtungsfilm
wurde für 15 min bei 90°C getrocknet, um auf diese
Weise einen gegossenen Film mit einer Dicke von 10 µm aus
der Polymerenmischung herzustellen.
Der Film der Polymerenmischung wurde unter allmählicher
Steigerung der Temperatur erhitzt, und die Lichtdurchlässigkeit
des Filmes für weißes Licht wurde bei verschiedenen
Temperaturen gemessen. Die Ergebnisse sind
in der Zeichnung dargestellt. Die Lichtdurchlässigkeit
nahm scharf ab, sobald die Temperatur des Films oberhalb
etwa 165°C gesteigert wurde, wobei der Film opak wurde.
Nach dem Erhitzen auf etwa 250°C wurde der Film wieder
heruntergekühlt, und die Lichtdurchlässigkeit des sich
abkühlenden Filmes wurde bei verschiedenen Temperaturen
gemessen. Wie aus dem Diagramm der Figur ersichtlich ist,
war die Veränderung der Lichtdurchlässigkeit reversibel,
so daß der Film seinen anfänglichen transparenten Zustand
durch das Abkühlen wieder annahm. Diese untersuchte Polymerenmischung
war daher ein thermochromes Material.
Claims (11)
1. Polymerenmischung, bestehend im wesentlichen
aus 2 bis 80 Gew.-% eines ersten Polymeren
auf Acrylester- oder Methacrylesterbasis
und als Rest aus einem zweiten Polymeren,
bestehend aus einem ternären Copolymeren aus Vinylidenfluorid,
Hexafluoraceton und Tetrafluorethylen.
2. Polymerenmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als ternäres Copolymeres ein Copolymeres
aus 2 bis 15 mol-% Hexafluoraceton, 5-60 mol-% Tetrafluorethylen
und als Rest Vinylidenfluorid enthält.
3. Polymerenmischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als erstes Polymeres ein Polymeres auf
Alkylacrylat- oder Alkylmethacrylatbasis, worin jeder
Alkylrest nicht mehr als 4 Kohlenstoffatome besitzt,
enthält.
4. Polymerenmischung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Polymere ein Homopolymeres ist.
5. Polymerenmischung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Polymere ein Copolymeres aus wenigstens
zwei Arten von vinylartigen Monomeren ist, wovon
wenigstens eines ein Alkylacrylat oder -methacrylat ist.
6. Polymerenmischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Polymere Polymethylmethacrylat ist.
7. Polymerenmischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Polymere Polymethylacrylat ist.
8. Polymerenmischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Polymere Polymethylmethacrylat ist.
9. Polymerenmischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Polymere ein Copolymeres aus Methylmethacrylat
und n-Butylacrylat ist.
10. Polymerenmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung aus einer Schmelze einer Mischung des
ersten und zweiten Polymeren verfestigt worden ist.
11. Polymerenmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung aus einer Lösung des ersten und zweiten
Polymeren in einem organischen Lösungsmittel durch Entfernung
des Lösungsmittels verfestigt worden ist.
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