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Saitenlüftung für Folienhäuser
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Die Erfindung betrifft ein Seitenlüftung für Folienhäuser, bei denen
die Fachfolie auf dem Hausprofil entsprechend geformten und in Längsabständen zueinander
angeordneten Rohrbindern aufliegt, seitlich bis zum Boden reicht und mittels quer
über den First geführten Spannseilen an den Bindern anliegend gehaltert ist.
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Gewächshäuser mit Foliendeckung haben sich aufgrund zahlreicher Vorteile
als erfolgreich und zweckmäßig erwiesen.
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Wichtige Gründe für ihre Durchsetzung gegenüber der herkömmlichen
verglasten Bauweise sind in dem verhältnismäßig einfachen Aufbau, in der leichten
und schnellen Erstellbarkeit ohne besondere Gründungen und insbesondere in den niedrigen
Gestehungskosten zu sehen. Aus der Vielzahl der möglichen und ausgeführten Typen
von Folienhäusern ist die Bauweise besonders einfach und kostengünstig, bei der
die Folie, die sich in Längsrichtung über das aus einer Folge von dem Hausprofil
entsprechend gebogenen Rohrbindern
bestehende Grund skelett erstreckt
und in ihrer Breite über den Dachfirst beiderseits bis zu. Boden reicht. Zur Befestigung
dieser Folie ist es aus einer älteren Patentanmeldung des gleichen Anmelders bekannt,
jeweils beiderseits eines Rohrbinders Spannseile von einem längsverlaufenden Bodenprofil
ausgehend über den Dachfirst bis zur gegenüberliegenden Seite auf eine entsprechendes
Bodenprofil zu führen und zu spannen. Im Bereich der mehr oder weniger senkrechten
Seitenwände des Folienhauses können zur Belüftung die unteren Enden der Folie einfach
von Hand nach oben geschoben werden, so daß sich die Folie unregelmäßig zusammenfaltet
und zwischen dem sie unterstützenden Rohrbinder und den seitlich daneben verlaufenden
Spannseilen eingeklemmt und dadurch auch in angehobenenm Zustand gehalten wird.
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Obwohl diese Art der Seitenlüftung an Einfachheit kaum noch zu überbieten
ist, ergeben sich aber dann Probleme, wenn es sich um längere Folienhäuser mit einer
dementsprechend großen Anzahl von Rohrbindern handelt. In diesem Fall ist das an
jedem Rohrbinder durchzuführende Anheben und Zusammenfalten der durch die Spannseile
geklemmten Folienbereiche mühsam und zeitraubend, und die Arbeiten gestalten sich
noch aufwendiger, wenn die Seitenlüftung bei plötzlichem Einsetzen schlechter Wetterbedingungen
geschlossen werden soll. Gegenüber dem gegebenenfalls ungeordneten Offnungsvorgang
muß beim Schließen der Seitenlüftung an jedem Rohrbinder der untere, möglicherweise
durch Faltung nicht sofort zugängliche Folienrand erfaßt werden, um die Seitenwände
sachgemäß zu schließen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Seitenlüftung für
Folienhäuser der eingangs bezeichneten Art zu
schaffen, bei der
die vorbeschriebenen Nachteile vermieden werden und sich die Folie mit wenigen Handgriffen
über die gesamte Länge des Folienhauses schnell aufziehen und auch wieder schließen
läßt, ohne dabei auf die kostengünstige Bauweise mit einer über den Dachfirst auf
beide Seiten bis zum Boden reichenden einzigen Folie verzichten zu mfissen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfinungsgemäß vorgeschlagen, daß die
Spannseile am oberen Ende der Seitenlüftung mittels über der Folie an den Bindern
anliegenden Abstandshaltern aus ihrer spannenden Anlage an der Folie herausgeführt
sind, so daß die Folie frei bis zum Boden hängt, und daß einenends an den Abstandshaltern
über bzw. außerhalb der Folie befestigte Betätigungsseile sich um das untere Ende
der Folienende herum erstrecken und an ein waagerechtes Zugseil angeschlossen sind,
das über die Länge des Hauses durch an den Rohrbindern gehalterten Führungen verläuftund
mittels einer Seilwinde betätigbar ist.
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Neben dem auf diese Weise erreichten Ziel, bei Folienhäusern der beschriebenen
einfachen Konstruktion eine vollwirksame und über die gesamte Hauslänge an einer
Stelle aus betAtigbare Seitenlüftung zu gewährleisten, deren Höhe beliebig einstellbar
ist und die sich auch schnell betätigen läßt, wird mit der Erfindung aber auch der
wesentliche Vorteil erreicht, daß diese einfache Seitenlüftung auch bei schon installierten
Folienhäusern nachträglich mit Hilfe verhältnismäßig einfacher Zusatzeinrichtungen
eingerichtet werden kann. Dazu ist es lediglich notwendig, die Spannseile in der
erwünschten beliebigen Erstreckungshöhe aus ihrer spannenden
Anlage
an der Folie herauszuführen und mit seitlichem Abstand von den Rohrbindern im Boden
zu verankern, wozu einfache Erdanker benutzt werden können, wie sie beispielsweise
beim Aufstellen von Zelten bekannt sind. Selbstverständlich können auch andere,
z.B. mit Schraubflügeln versehene Erdanker oder dergleichen verwendet werden.
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In den Fällen, wo beiderseits der Rohrbinder je ein Spannseil quer
über den First verläuft, kann der Abstandshalter zum Herausführen der Spannseile
aus ihrer spannenden Anlage an der Folie aus einer oder mehreren Ring- oder Hakenschrauben
bestehen, die von außen durch die Folie hindurch in den Binder eingesfhraubr werden
und die Spannseile von der Folie weglenkend führen, oder aus einem Formteil, das
eine mittige Auflagefläche in Anpassung an den nach weisenden Umfang des Rohrbinderprofils
besitzt und in der erwünschten Höhe unter Zwischenfügung der Folie von außen auf
den Rohrbinder aufgesetzt wird. Von dem mittleren Auflagebereich gehen nach beiden
Seiten in sich steife Verlängerungen aus, die unter die Spannseile greifen, um sie
aus der Anlagebeziehung herauszuführen. Die Befestigung des Abstandshaltere kann
mit Hilfe einer Schraube am Rohrbinder erfolgen oder mit Hilfe von Klemmschellen
an den seitlichen Verlängerungen, mit denen der Abstandshalter an den Spannseilen
festgeklemmt wird. Eine zusätzliche Sicherung ist ohnehin gewährleistet, weil die
Spannseile auf die Verlängerungen drücken und dieser Druck im mittleren Auflagebereich
des Formteils vom Rohrbinder abgefangen wird. Die zunächst vom Dachbereich her beiderseits
des Rohrbinders getrennt nach unten geführten Spannseile können im Anschluß bzv.
unterhalb des Abstandshalters vereinigt und gemeinsa lit einem Erdanker am Boden
befestigt und gespannt
werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Seitenlüftung
bestehen die Rohrbinder aus einem eine nach oben bzw. außen offene Nut enthaltenden
Profil, während die Folie durch ein in die Nut eingelegtes und am Boden befestigtes
Spannseil gehaltert ist. Dabei liegen die Abstandshalter in der Nut auf der Folie
auf, während die aus der Nut herausgehobenen Spannseile im seitlichen Abstand zu
den Bindern im Boden verankert sind. Auch bei dieser Ausführungsform können die
Abstandshalter entweder durch die Folie hindurch mit den Bindern verschraubt sein,
oder sie werden mit Klemmschellen an den Spannseilen befestigt.
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Das bei dieser Ausführungsform angewendete Rohrbinderprofil ist besonders
für die vorgeschlagene Seitenlüftung geeignet, weil die im Binderprofil enthaltene
Nut die Größe des Einzugs der Folie nach innen begrenzt und dadurch im Bereich des
Abstandshalters nur ein kruzer Übergangsbereich oberhalb des Abstandshalters besteht,
in dem das Spannseil keine oder nur noch eine geringe Spannwirkung auf die Folie
ausübt, während die unterhalb des Abstandshalters befindliche Folienlänge insgesamt
für die Seitenlüftung zur Verfügung steht.
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Wenn hierbei der Abstandshalter zum Zweck seiner sicheren Halterung
in Anpassung an das rohrbinderprofil einen in die Nut hineinreichenden Ansatz aufweist,
so dient der Abstandshalter gleichzeitig als Spannteil für eine fortgesetzte Klemmung
der Folie, obwohl das Spannseil aüs der Anlage mit der Folie bereits herausgeführt
ist.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß im Innern des
Folienhauses an den Bindern am oberen Ende der Seitenlüftung dem Binderprofil angepaßte,
jeweils eine Führung für das Zugseil tragende Kelmmteile befestigt sind.
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Vorzugsweise sind die Klemmteile als U-Profilabschnitte ausgeführt,
deren freie Schenkel mit den Bindern verschraubt und an deren Steg Führungsringe
mit senkrechter Offnungsebene befestigt, z.B. angeschweißt sind.
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Die Hub- oder Betätigungsseile können an das waagerecht durch die
Folge von Führungsringen verlaufende Zugseil jeweils an einer Stelle angeschweißt
oder angeklemmt sein, die bei herabgelassener Seitenlüftung von der Seilwinde aus
vor dem jeweiligen Führungsring liegt, so daß die Verbindungsstellen zwischen den
Enden der Betätigungsteile und dem Zugseil nicht gemeinsam mit dem Zugseil durch
die Führungsringe hindurchlaufen.
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Zweckmäßigerweise ist der untere Rand der Folie durch mit Klemmschellen
oder Federringen gehaltene Rohre oder Stäbe versteift.
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Die Erkfindung ist nachfolgend mit Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 schematisch in einem vertikalen Querschnitt
durch ein Folienhaus eine bevorzugte Ausführungsform der Seitenlüftung nach der
Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Rohrbinderprofil
im Bereich des Abstandshalters und des von der Gegenseite am Rohrbinder befestigten
Klemmteils mit einem Führungsring für das Zugseil mit der Blickrichtung von oben
und Fig. 3 eine Ansicht eines Abstandshalters für Ausführungsformen, bei denen beiderseits
eines Rohrbinders Spannseile geführt sind.
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In Fig. 1 ist der seitliche Teilabschnitt eines Rohrbinders 10 dargestellt,
der entsprechend dem Profil des Folienhauses einen unteren, nahezu senkrechten Seitenabschnitt
besitzt, der nach oben in einen zum First führenden gekrümmten Abschnitt übergeht.
Der Dachverlauf des Rohrbinders 10 ist für die Erfindung nicht maßgebend und kann
deshalb auch durch andere Formen ersetzt sein.
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Das Profil des Rohrbinders 10 entspricht z.B. demjenigen nach Fig.
2 und ist gekennzeichnet durch ein im wesentlichen rechteckiges Rohr, dessen Außenseite
mit abgerundeten Kanten 11 und Seitenflächen 12 zu einer Nut 13 vertieft bzw. eingezogen
ist.
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Die sich über die Folge der senkrecht zur Zeichenebene gemäß Fig.
1 in Längsrichtung hintereinander angeordneten Rohrbinder 10 erstreckende Folie
reicht vom Boden einer Seite des Folienhauses bis auf den Boden an der entgegengesetzten,
nicht gezeigten Seite. Die Folie 14 ist zwischen den einzelnen unter Längsabständen
zueinander stehenden Rohrbindern 10 durch Spannseile 15 gespannt, und in die Nut
13 hineingezogen. In der erwünschten Höhe, bis zu der sich die Seitenlüftung erstrecken
soll, wird unter das auf der
einen Seite des Folienhauses zunächst
gelöste Spannseil 15, jedoch überdie Folie 14 ein Abstandshalter 16 aufgesetzt,
der sich an dem darunterliegenden Rohrbinder 10 abstutzt. Der Abstandshalter 16
kann einen Querschnitt entsprechend Fig. 2 aufweisen, so daß er die von dem Spannseil
befreite Folie in die Nut 13 des Rohrbinders eingedrückt bzw. eingeklemmt hält.
Das über den Abstandshalter 16 geführte Spannseil 15 wird in seitlichem Abstand
vom Rohrbinder 10 mit Hilfe eines Erdankers 17 im Boden gespannt befestigt. Unterhalb
des Abstandshalters 16 hängt nunmehr der untere Bereich der Folie 14 frei bis zum
Boden herab und ist vorzugsweise an seinem unteren Ende durch geeignete Stangen
oder Stäbe 18 beschwert, die mit Hilfe von Sbmmringen oder -schellen an der Folie
befestigt sind.
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Vorzugsweise am Abstandshalter 16 oder an einer anderen Stelle der
Rohrbinder ist das eine Ende von Betätigungsseilen 19 befestigt, die nach unten
um das untere Ende der Folie 14 herumgeführt und mit ihrem anderen Ende innerhalb
des Folienhauses an ein Zugseil 20 angeschlossen sind. Die Anschlußstelle 21 zwischen
dem Zugseil 20 und dem Betätigungsseil 19 kann im Fall von Kunststoff seilen aus
einer Schweißverbindung oder aus üblichen Klemmverbindungen bestehen. Von der Innenseite
des Folienhauses aus sind beispielsweise dem Abstandshalter 16 gegenüberliegend
an den Rohrbindern 10 Führungsringe 22 mit senkrechter Offnungsebene gehaltert.
Die Führungsringe oder Ösen 22 sind an den Rohrbindern in gleicher Hohe vorgesehen,
so daß das hindurchgeführte Zugseil 20 waagerecht oberhalb der Seitenlüftung verläuft.
Vorzugsweise sind die Führungsringe an einem U-förmigen Klemmprofil 23 befestigt,
das mit seinen Seitenschenkeln den Rohrbinder 10 umfaßt und an diese befestigt ist.
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Unter Bezugnahme auf die Darstellung in Fig. 2 sei angenommen, daß
die Seitenlüftung geschlossen ist und somit die durch das Betätigungsseil 19 gebildete
Schlaufe ihre längste Ausdehnung besitzt. Zum Hochziehen der Seiten-.
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lüftung wird von einer nicht gezeigten Seilwinde aus, die z.B.
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am letzten oder vorletzten Rohrbinder gehaltert ist, das Zugseil 20
bezüglich Fig. 2 nach links gezogen. Dadurch verkürzen sich gleichzeitig sämtliche
durch die einzelnen an das Zugseil angeschlossenen Betätigungsseile 19 gebildeten
Schlaufen, und der untere Abschnitt der Folie wird über die Länge des Folienhauses
angehoben. Dabei ist es vorteilhaft, daß sich die Btigungsseile unmittelbar neben
den Rohrbindern befinden, so daß die beim Aufziehen und Ablassen auftretenden Reibungen
zwischen Folie und Rohrbindern am günstigsten überwunden werden können.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern umfaßt auch zur Erreichung gleicher oder ähnlicher Wirkungen Abänderungen
an den Einzelteilen und deren möglicher Kombinationen. So kann der Abstandshalter
z.B. lediglich aus einer Art von Klemmschelle bestehen, die in der erwünschten Höhe
am Spannseil 15 geklemmt wird und sdche Abmessungen besitzt, daß sie in der Lage
ist, durch Anlage am Rohrbinder das Spannseil aus seinem Spannkontakt der Folie
herauszuführen. Die Klemmschelle enthält dann eine öffnung oder eine andere Halteeinrichtung,
um das äußere Ende des Betätigungsseils zu fixieren. Es kann auch ein keilförmiger
Abstandshalter vor gesehen sein, an dessen Außenseite das Spannseil geklemmt und
an dessen unteren Bereich das Betätigungsseil geführt ist.
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Beispielsweise ist das Spannseil durch eine öffnung im Abstandshalter
hindurchgeführt und in der öffnung geklemmt.
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In Fig. 3 ist ein Abstandshalter 30 schematisch angedeutet, der dort
zur Anwendung kommt, wo das Folienhaus beispielsweise aus rohrbindern mit rundem
oder eckigem Querschnitt besteht und die Folie durch beiderseits eines jeden Rohrbinders
quer über das Folienhaus verlaufende Spannseile gespannt wird. Es sei angenommen,
daß der Abstandshalter 30 gemäß Fig. 3 etwa in der gleichen Höhe wie der Abstandshalter
16 in Fig. 1 angeordnet ist und mit einem Anlagebereich 31 von außen auf den Binder
32 angelegt wird, wobei sich die in Längsrichtung des Hauses verlaufende und in
diesem Bereich etwa senkrecht nach unten hängende Folie dazwischen eingespannt ist.
Von dem mittleren Anlagebereich 31 des Abstandshalters gehen leicht nach außen abgewnkelte
Arme 34 aus, über die die Spannseile 35 herübergeführt und dadurch in ihrem nach
unten gerichteten Verlauf von der Folie 33 entfernt werden. Die Spannseile 35, die
oberhalb des Abstandshalters beidseitig des Rohrbinders die Folie einwärts pressen,
können im Anschluß an den Abstandshalter nach unten zusammenlaufen und gemeinsam
verankert sein. Dieser Verlauf ist in Fig. 3 angedeutet. Die Befestigung des Abstandshalters
30 erfolgt entweder mit einer nicht gezeigten SChraube am Rohrbinder 30 oder durch
Klemmung der Arme 34 mit Hilfe nicht gezeigter Klemmplatten oder Klemmschellen an
den Spannseilen 35. Bei einem Binder aus Rechteckrohr ist dementsprechend der mittlere
Anlagebereich 31 des Abstandshalters eben ausgeführt.
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L e e r s e i t e