DE2736861C3 - Polykohlenstofffluoride und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Polykohlenstofffluoride und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Polykohlenstofffluoride. -r>
weiche mindestens 50% eines neuen Polykohlenstofflluorids der allgemeinen Formel (C2F)n enthalten und
Verfahren zu ihrer Herstellung durch Umsetzung von graphithaltigem Kohlenstoffmaterial mit F2 bei 300 bis
ioo°c.
Bekannt ist eine Reihe von Verbindungen der Formel |CF,)n. in der χ einen in weiten Grenzen liegenden Wert
Von 0,68 bis 1.12 hat. Beispielsweise berichteten W.
Rüdorff und Mitarbeiter. J. L Margrave und Mitarbeiter end N. Watanabe und Mitarbeiter, daß diese Verbindun- r,
fen von CFn.hs bis CFi ]2 durch direkte Fluorierung von
Craphnmaterialien bei Temperaturen von 410 bis
•30"C erhalten werden und in ihren jeweiligen Kristallstrukturen Abstände zwischen den Schichten die
im Bereich von 89 bis 58 nm in weiten Grenzen ω variieren, aufweisen. Anschließend wurden weitere
Untersuchungen zur Bestimmung der Strukturen der Verbindungen der Formel (CF,)„ durchgeführt Es
wurde festgestellt, daß die Verbindungen (CF^)n, worin χ
einen Wert Von 1,0 oder weniger hat, aus Blöcken mit CF'Stöchiometrie und Blöcken aus nicht umgesetztem
Graphit bestehen, wobei geringe Mengen von CPV Gruppen und CF3-Gruppen in den äußersten Oberflächenbereichen
der Teilchen der Verbindungen vorhanden sind, und daß die Verbindungen (CF,)n, worin χ
einen Wert von mehr als 1,0 hat, aus Blöcken mit CF-Stöchiometrie bestehen, wobei geringe Mengen von
CF2-Gruppen und CFj-Griippen in den äußersten
Oberfläehenbereichen der Teilchen der Masse vorhanden sind.
Weitere Untersuchungen der Anmelderin ergaben eine eindeutig aufgeklärte Struktur von (CV)n, nämlich
(CF,)„, worin x= 1,0, wonach die chemische V.. rbindung
(CF)n eine Kristallstruktur mit einer Packungsform aufweist, bei der Schichten mit der in F i g. 1 (auf die
später eingegangen wird) dargestellten Anordnungen mit einem Abstand zwischen den Schichten von etwa
58 nm übereinander liegen. Diese Verbindungen (CF)n
können durch Umsetzung eines Kohlenstoffmaterials mit Fluor bei einer Temperatur von etwa 410 bis 6300C
hergestellt werden. Die Verbindungen (CF)n werden mit unterschiedlichem Kristallinitätsgrad hergestellt, wobei
Verbindungen mit hoher Kristallinität weiße Feststoffe sind. Die Verbindungen (CF)n sind thermisch stabil,
chemisch nicht reaktionsfähig und elektrisch isolierend und weisen geringe freie Oberflächenenergie auf. Die
Verbindungen (CF)n sind bekanntlich äußerst wertvoll als Festschmierstoffe, da sie einen niedrigeren Reibungskoeffizienten
und eine höhere Verschleißfestigkeit über weite Bereiche der Temperatur, des Drucks
und der Belastungen als andere Festschmierstoffe wie Graphit und Molybdändisulfid aufweisen. Es ist ferner
bekannt, daß die Verbindung (CF)n als Kathodenmaterial in Primärelementen mit hoher Energie Verwendung
finden.
Wie bereits erwähnt, finden die üblichen bekannten Verbindungen (CF)n zahlreiche verschiedene praktische
Anwendungen, jedoch ist ihre Herstellung mit sehr großen Nachteilen verbunden. Beispielsweise liegt die
Temperatur der thermischen Zersetzung von (CF)r sehr dicht bei der Temperatur, die zur Bildung von (CF)n
angewendet wird. Wenn beispielsweise Petrolkoks (der durch Wärmebehandlung nicht g'aphitisiert wird) als
Kohlenstoffmaterial verwendet und mit Fluor umgesetzt wird, entsteht das gewünschte (CF)n durch
Umsetzung bei 400° C während einer Zeit von mehreren
Stunden, aber das hierbei erhaltene (CF)n zersetzt sich
leicht bei 45O0C. Wenn natürlicher Graphit als Kohlenstoffmaterial verwendet und mit Fluor umgesetzt
wird, wird das gewünschte (CF)n durch Umsetzung bei 600° C für 48 Stunden erhalten, aber das erhaltene
(CF)n zersetzt sich leicht bei 6103C. Im allgemeinen
beträgt der Unterschied zwischen der Temperatur der Bildung von (CF)n und der Zersetzungstemperatur nur
etwa 10 bis 50° C. Es ist weiter zu bemerken, daß sowohl
die Bildungsreaktion von (CF)n als auch seine Zersetzungsreaktion
exotherm ist. Mit fortschreitender Bildung von (CF)„ steigt somit die Temperatur des
Reaktionssystems zwangsläufig, und gleichzeitig wird die teilweise gebildete (CF)„-Komponente mit niedriger
Kristallinität zersetzt, und durch diese Zersetzungsreaktion wird weitere Wärme erzeugt und die Temperatur
des Reaktionssystems weiter erhöht. Dies hat zur Folge, daß die Zersetzung des gebildeten (CF)n beschleunigt
wird, und gelegentlich steigt die Temperatur des gesamten Reaktionssyslems bis über die Zersetzungstemperatur des gebildeten (CF)n, wodurch das gesamte
gebildete (CF)n vollständig zu amorphem Kohlenstoff und gasförmigen Fluorkohlenstoffen wie CF+ zersetzt
wird. Demzufolge ist die Ausbeute an (CF)n äußerst niedrig. Aus diesem Grunde wurden zur Gewinnung von
(CF)n in höherer Ausbeute Versuche gemacht, die
Temperatur des Reaktionssystems immer bei der Temperatur der Bildung von (CF)n zu halten und die
Reaktion in mehreren Stufen durchzuführen. Die erstgenannte Maßnahme, d. h. die Regelung der ■
Temperatur des Reaktionssystems, trifft jedoch auf Schwierigkeiten, und die letztgenannte Maßnahme
ergibt einen komplizierten Prozeß. Keine dieser Maßnahmen ist zweckmäßig und durchführbar. Daher
wird zur Zeit (CF)n in einer niedrigen Ausbeute von nur i»
wenigen Prozent, bezogen auf das eingesetzte Fluor, und einigen zehn Prozent, bezogen auf das eingesetzte
Kohlenstoffmaterial, hergestellt
Wie bereits erwähnt, ist die Herstellung von (CF)n
zwangsläufig und in nachteiliger Weise von der Neigung ι ">
der Verbindung ^u Zersetzung begleitet Wenn daher die Umsetzung eines Kohlenstoffmaterials mit Fluor in
einem geschlossenen System durchgeführt wird, wird der Flr.orpartialdruck in den Grenzflächenbereichen
der Reaktion durch die Anwesenheit von gasförmigen Fluorkohlenstoffen, die durch Zersetzung des gebildeten
(CF)n entstehen, erniedrigt. Dies führt zu einer äußerst starken Verringerung der Bildungsgeschwindigkeit
von (CF), wodurch kaum eine Verbindung (CF)n gebildet wird. Aus diesem Grunde wird gewöhnlich ein -'">
sog. Fluorfließverfahren zur Herstellung von (CF),, angewendet. Aber auch beim Fließverfahren ist die auf
eingesetztes Fluor bezogene Ausbeute an (CF)n extrem niedrig. Außerdem wird das nicht umgesetzte Fluor
abgeleitet und gewöhnlich verbrannt, so daß ein hoher in Verlust an teurem Fluor entsteht. Da ferner die
Reaktion zur Herstellung von (CF)n zur Verkürzung der
Reaktionszeit im allgemeinen bei verhältnismäßig hohen Temperaturen von beispielsweise etwa 550 bis
63O0C durchgeführt wird, ergibt sich durch das bei r>
hoher Temperatur befindliche Fluorgas eine starke Korrosion des Reaktionsgefäßes, die vom Standpunkt
der chemischen Verfahrenstechnik nicht außer acht gelassen werden kann.
Aus der DE-AS 16 67 762 ist bekannt. Blöcke oder Formkörper aus Graphit wiederholt mit Fluor bei
Temperaturen zwischen 200 und 10000C, vorzugsweise etwa 4000C umzusetzen. Zwischen den Fluorierungsschritten
wird der Graphit unter vermindertem Druck, vorzugsweise in der Wärme entgast. Es wird zwar in -r>
Spalte 2. Zeile 29 bis 32 behauptet, daß das dort beschriebene Verfahren nicht nur oberflächlich, sondern
bis zum Kern wirksam ist. Diese Aussage ist aber offensichtlich falsch, denn es ist unmöglich, derartig
große Blöcke von Graphit bei 250 bis 5000C in einem >o
Zeitraum von über 15 Ns 120 Minuten durchgehend zu fluorieren. Tatsächlich dürften bei dem dort beschriebenen
Verfahren nur die Oberflächen des Blockes sowie die Oberflächen der Porenwände des Graphits chemisch
reagiert haben. Dies geht unter anderem aus den Zahlen « der Beispiele hervor, wonach der Fluorgehalt ein
mehrfaches dessen betragen müßte, was tatsächlich gefunden wurde. Bei den Fluorierungsprodukten von
Graphit und Formkörpern aus Graphit gemäß DE-AS 16 67 762 wird es sich demnach nur um Oberflächenbehandlungen
gehandelt haben und weniger um die Herstellung einer neuen definierten Verbindung.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man bei Verwendung von speziellem graphithaltigem
(Cohlenstoffmaterial mit Fluor bei Temperaturen bei
300 bis 5000C zu einem neuen Polykohlenstofffluorid
gelangt, welches mindestens 50% der neuen chemischen
Verbindung Polydikohlp.nstoffmonofluorid der Formel (C3F)n enthält. Dieses neue Polykohlenstoffflyorid läßt
sich erfindungsgemäß einfach und zuverlässig in hohen Ausbeuten herstellen und weist dabei Eigenschaften auf,
die mit denen von (CF)n vergleichbar oder soi-ar
überlegen sind. Die Ausbeuten sind extrem hoch und betragen bis zu 100%, bezogen nicht nur auf das
eingesetzte Kohlenstoffmaterial, sondern auch auf das eingesetzte Fluor.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie das neue
Polykohlenstofffluorid gemäß Anspruch 5.
Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens und Ausgangsmaterialien sind Gegenstand der Ansprüche 2
bis 4.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlich unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben.
F i g. 1 zeigt schematisch eine Schichtstruktur einer üblichen bekannten Verbindung (CF)n.
Fig.2 ist eine graphische Darstellung, die die Beziehungen zwischen den Reaktionstemperaturen und
den F/C-Verhältnissen der Produkte veranschaulicnt.
Fig.3 zeigt die Röntgenpulveiiiagramme der bei
verschiedenen Reaktionstemperaturtri hergestellten Produkte.
F i g. 4 ist eine graphische Darstellung, in der auf der Grundlage der Röntgenpulverdiagramme die Abstände
zwischen den Schichten (dam) und die Halbwertbreiten
(£001) der Produkte in Abhängigkeit von den Reaktnnstemperaturen
aufgetragen sind.
F i g. 5 zeigt das Röntgenpulverdiagramm des durch Umsetzung bei 375°C für 120 Stunden hergestellten
Produkts und das Röntgenpulverdiagramm des Produkts nach Wärmebehandlung bei 600'C für 120
Stunden.
F i g. 6 zeigt das= Röntgenpulverdiagramm des durch Umsetzung bei 480°C für 6 Stunden hergestellten
Produkts und das Röntgenpulverdiagramm des Produkts nach Wärmebehandlung bei b00cC für 22
Stunden.
Fig. 7 zeigt das ESCA-Spektrum des durch Umsetzung bei 620°C für 48 Stunden hergestellten Produkts.
F i g. 8 zeigt das ESCA-Spektrum des durch Umsetzung bei 375°C für 120 Stunden hergestellten Produkts.
F i g. 9 zeigt das ESCA-Spektrum der durch Wärmebehandlung des Produkts von F i g. 8 erhaltenen Probe.
Fig. 10 zeigt das Infrarotspektrum des durch Umsetzung bei 620°C für 48 Stunden hergestellten
Produkts.
Fig. 11 zeigt das Infrarotspektrum des durch Umsetzung bei 375° C für 120 Stunden hergestellten
Produkts.
F i g. 12 zeigt dk.· DTA-Kurven des durch Umsetzung
bei 6000C für 120 Stunden hergestellten Produkts, des
durch Umsetzung bei 375°C für 120 Stunden hergestellten
Produkts und der durch Wärmebehandlung des letztgenannten Produkts bei 6000C für 120 Sunden
erhaltenen Probe.
F i g. 13 zeigt die Röntgenpulverdiagramme der unter Verwendung von Kohlenstoffmaterialien mit unterschiedlichen
Teilchengrößen hergestellten Produkte, wobei die Diagramme in Gruppen nach dem angewendeten
Reäktiönstemperäturen dargestellt sind.
Fig. 14 zeigt die Röntgenpulverdiagr?mi"ne der unter
Anwendung verschiedener Fluorgasdrücke hergestellten Produkte, wobei die Diagramme in Gruppen nach
den angewendeter. Reaktbnstemperaturen dargestellt sind.
F i g. 15 ist eine Kurve, die die Gewichtszunahmen der
bei verschiedenen Reaktionslemperaturcn hergestellten
Produkte mit der Kurve, die durch besondere Regelung der Einführung von Fluorgas erhallen wurde, und mil
der Kurve, die durch Berechnung aus der Bruüofofrhel
des Produkts der letztgenannten Kurve erhalten wurde.
Fig. 16 zeigt schematisch die Vorrichtung, die speziell für die Herstellung der Verbindungen gemäß
der Erfindung sowie der im Rahmen der Erfindung verwendeten Vergleichsverbindungen ausgelegt worden
ist.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Schichtstruktur einer
üblichen Verbindung (CF)n, wobei O über dem Sechsecknetz
der C-Atome gebundene Fluoratome und ©unter einem Sechsecknetz der C-Atome gebundene
Fluoralome darstellt. Bei der Verbindung (CF)n sind die
in Fig. I dargestellten Schichten übereinander mil einem Abstand der Schichten von etwa 0,58 nm unter
Bildung einer Kristallstruktur der Packungsform angeordnet.
In Fi g. 2 sind die F/C-Verhältnisse der Produkte, die
durch Umsetzung von natürlichem Graphit aus Madagaskar, Reinheit mehr als 99%) einer Siebgröße
von 62 bis 74 μ mit Fluor unter einem Fj-Druck von
266 mb hergestellt worden sind, in Abhängigkeit von dem angewendeten Reaktionstemperaturen graphisch
dargestellt. Die Werte in der folgenden Tabelle 1 entsprechen der graphischen Darstellung von f7 i g. 2.
Beziehungen zwischen den Rcaklionstemperaluren und den F/C-Verhä'ltnisscn der Produkte (Bruttoformeln)
Natürlicher Graphit, 62-74 ;/; F2. 266 mbar
Temperatur Reaktionszeit Bruttoformcl
375 | 120 Std. | CFn<s |
400 | 50 Std. | CF061 |
450 | 10 Std. | CF067 |
450 | 70 Std. | CF067 |
475 | 5 Std. | CF071 |
475 | 50 Std. | CF073 |
500 | 150 Min. | CF0Jj2 |
525 | 100 Min. | CF0 μ |
550 | 50 Min. | CF0W |
570 | 40 Min. | CFOi>} |
570 | l?n StH | CF09J |
600 | 20 Min. | CF096 |
600 | 140 Std. | CFq <>7 |
640 | 5 Std. | CF100 |
Wie Tabelle 1 und Fig.2 zeigen, nähert sich das
Verhältnis F/C mit steigender Reaktionstemperatur dem Wert 1. Das bei verhältnismäßig niedriger
Temperatur von beispielsweise 375° C erhaltene Produkt hat ein F/C-Verhältnis von 0,58 (CF05S) und ist
schwarz. Hierbei ist zu bemerken, daß, wenn das Produkt mit diesem F/C-Verhältnis von 0,58 einmal
gebildet worden ist, das F/C-Verhältnis sich überraschenderweise
nicht mehr ändert, auch wenn das Produkt einer weiteren Wärmebehandlung bsi 600° C
für eine Dauer bis zu 120 Stunden in einer Fluoratmosphäre unterworfen wird. Nur die Farbe des
Produkts geht von schwarz in weiß über.
Fig.3 zeigt die Röntgenpulverdiagramme der Produkte,
deren Werte in Tabelle 1 und F i g. 2 genannt bzw. dargestellt sind. In F i g. 4 sind auf der Grundlage der in
Fig. 3 dargestellten Röntgenpulverdiagramme die Abstände der Schichten (doot) und Halbwerlbreiten
(/Jooi) in Abhängigkeit von den Reaktionslemperaturen
dargestellt. Wie Fig.3 und Fig.4 deutlich zeigen, verschiebt sich die Lage des auf die Beugung (001)
zurückzuführenden Kurvengipfels zur Seite des kleinen Beugungswinkels, und die Halbwertbreite ändert sich
ebenfalls mit sinkender Reakiionstempcratur. Der Abstand der Schichten bei dem durch Umsetzung bei
640"C erhaltenen Produkt beträgt 5.85 Λ und entspricht
i"> dem Abstand von (CT)n. während der Abstand der
Ebenen bei dem durch Umsetzung bei 375 C erhaltenen Produkt 0.90 nm beträgt. Die Produkte, die durch
Umsetzung bei Temperaturen, die zwischen den genannten Werten liegen, erhallen worden sind, haben
Λ' verschiedene Abstände der Schichten, die im Bereich
zwischen 0.585 und 0.90 nm liegen. Die Halbwertbreite der Beugung (001) wird mit steigender Reaktionstemperatur
größer und hat ihr Maximum bei einer Reaktionstemperalur von 480°C. worauf sie mil
weiterer Steigerung der Reaktionslemperatur kleiner wird. In den Bereichen zwischen den Reaktionslemperaturen
von 375° bis 640°C weisen die gebildeten Produk"; im wesentlichen die C.>F-Stöchiometrie und
die CF-Stöchiometrie auf. Wenn die Beugungslinien
JO (001) der durch Umsetzung bei Temperaturen im
Bereich zwischen 375° und 640° C erhaltenen Produkte unter Verwendung des Lorentz-Abweichungsfaktors
korrigiert werden, zeigt es sich, daß die Beugungslinien aus der Beugungslinie von (CjF)n mit einem Maximum
bei etwa 10° (2 Θ) und der Beugungslinie von (CF)n mit
einem Maximum bei 13.5° (2 Θ) bestehen.
Weitere Untersuchungen wurden mit dem Ziel durchgeführt, die Anwesenheit der neuen chemischen
Verbindung, d. h. Polydikohlenstoffmonofluorid der Formel ^F)n, nachzuweisen. Die Produkte, die durch
Umsetzung von natürlichem Graphit (dem gleichen Material, das vorstehend genannt wurde) mit Fluor
(266 mbar) bei 375° C für 120 Stunden bzw. bei 480° C für
6 Stunden hergestellt wurden, wurden einer Wärmebe-Handlung bei 600" C für 120 Stunden bzw. bei 600° C für
22 Stunden unterworfen. Wie F i g. 5 und F i g. 6 eindeutig erkennen lassen, zeigen beide Röntgenpulverdiagramme
im wesentlichen keine Veränderung selbst nach den drastischen Wärmebehandlungen bei diesen
hohen Temperaturen für lange Zeit
ESCA-Untersuchungen (Elektronenspektro-kopie
für chemische Analyse) wurden ebenfalls durchgeführt Das durch Umsetzung von natürlichem Graphit (das
gleiche Material, das vorstehend genannt wurde) mit Fluor (266 mbar) bei 620°C für 48 Stunden hergestellte
Produkt (CF)n wurde der ESCA unterworfen, wobei das in F i g. 7 dargestellte Spektrum erhalten wurde. Dieses
Spektrum zeigt einen auf die C-F-Bindung in CF-Stöchiometrie zurückzuführenden Peak mit einer auf die
periphere CFrGruppe zurückzuführenden Schulter und einen auf die C-C-Bindung (Verunreinigung) zurückzuführenden
kleinen Peak. Ferner wurde das durch Umsetzung von natürlichem Graphit (des gleichen
Materials, das vorstehend genannt wurde) mit Fluor (266 mbar) bei 375° C für 120 Stunden hergestellte
Produkt (C2F)n der ESCA unterworfen, wobei das ir.
Fig.8 dargestellte Spektrum erhalten wurde. Dieses Spektrum zeigt außer einem auf die C-F-Bindung
zurückzuführenden Maximum und einem auf die
C-C-ßindung (Verunreinigung) zurückzuführenden Maximum
eine auf die CFr und CFi-Gruppen zurückzuführende Schulter und eine weitere, auf die C-C-Bindung in
CjF-Stöchiometrie zurückzuführende unterscheidende >
Schulter. Das Produkt, dessen Spektrum in Fig.8 dargestellt ist, wurde anschließend einer Wärmebehandlung
bei 600°C für 120 Stunden in einer FluoriKtnosphäre unterworfen. Das wärmebehandeltc
Produkt wurde erneut durch ESCA untersucht, wobei m das in F i g. 9 dargestellte Spektrum erhalten wurde. Wie
Fig.8 und Fig.9 zeigen, besieht praktisch kein
Unterschied oder keine Änderung im Profil des Spektrums. Diese Tatsache zeigt eindeutig, daß das bei
verhältnismäßig niedriger Temperatur hergestellte It
Polydikohlcnstoffmonofluorid [C1F)n thermisch stabil ist
und selbst durch eine weitere Wärmebehandlung unter scharfen Bedingungen keinerlei Veränderung erfährt.
(CF) und (C-F)n, die aus dem gleichen natürlichen
C"ir;inhil rlnr vnrslphpnrl apnannt wnrrlo iinlpr ilpn in >i»
Fig. 10 und Fig. 11 genannten Reaktionsbedingungen
hergestellt worden waren, wurden der Infrarotanalyse unterworfen. Die aufgenommenen Spektren von (CF),.
und (CjF)n sind in Fig. 10 und F i g. 11 dargestellt. F.s
besteht ein deutlicher Unterschied zwischen diesen 2>
beiden Spektren.
Die vorstehend beschriebenen Tatsachen bestätigen eindeutig, daß eine vollständig neue Verbindung,
nämlich Polydikohlenstoffmonofluorid der Formel (C;F)„, die in der Struktur von (CF)n völlig verschieden jo
ist. gebildet wird. Vom Standpunkt der Stöchiometrie hat r^e Verbindung (CjF)n offensichtlich den halben
Fluorgehalt von (CF)n. Die Farbe von (CjF)n ist unter
den zur Bildung der Verbindung angewandten Bedingungen schwarz und ändert sich während der i%
Wärmebehandlung bei erhöhter Temperatur bis etwa 600°C von schwarz über grau nach weiß. Aus den Daten
der chemischen Analyse, des Röntgenpulverdiagramms, des ESCA-Spektrums, der Wärmebehandlung und des
IR-Spektrums wurde die Struktur von (C2F)n bestimmt.
Das Polydikohlenstoffmonofluorid hat eine Kristallstruktur mit einer Packungsform, in der Schichten mit
einem Abstand der Schichten von etwa 030 nm
übereinander liegen. Die Länge der C-F-Bindung beträgt 0,135 nm und die der C-C-Bindung etwa 0,154 nm.
Die Verbindungen (C2F)2 haben die folgenden
Eigenschaften und Merkmale:
1) Eintauch wärme
Eine Probe wurde hergestellt, indem natürlicher Graphit aus Madagaskar, Reinheit mehr als 99%) mit
einer Siebgröße von 62 bis 74 μ mit Fluor (0381 bar) 144
Stunden bei 375° C umgesetzt wurde. Die Probe war schwarz. Dieses schwarze Material wurde einer
Wärmebehandlung in F2 (266 mbar) bei 600°C für 10
Stunden unterworfen, wobei eine weiße wärmebehandelte Probe erhalten wurde.
Für die beiden Proben wurde die Eintauchwärme wie folgt gemessen: Die Probe wurde in eine Glasampulle
gegeben. Nach dem Austreiben der Luft unter Vakuum durch Behandlung der Glasampulle bei 100°C Tür 15
Stunden unter einem Druck von etwa 10~s mbar wurde
die Glasampulle zugeschmolzen. Die verschlossene Ampulle wurde dor Messung unter Verwendung eines
LeitungskalorienT!ie?3ers unterworfen, der in ein bei
konstanter Ten^i-iatur gehaltenes Gefäß gehängt
wurde, das ein Fassungsvermögen von 1 m3 hatte and
bei 25 ±0,05° C gehalten wurde. Die Glasampulle wurde mit einem Schlagstab zerbrochen, so daß die Probe in
il-Butyldlkohol (chemisch rein), der im Gefäß enthalten
war, getaucht wurde. Die zu diesem Zeitpunkt erzeugte
Wärme wurde gemessen. In diesem Augenblick wurde die durch das Zerbrechen der Ampulle und durch das
Rühren nach dem Zerbrechen erzeugte Wärme kompensiert, weil die Apparatur doppelt ausgeführt und
diese Wärme vernachlässigbar war. Die Abweichung der gemessenen Werte betrug weniger als ± 10%.
Ergebnisse:
Schwarze Probe
Weiße Probe
Schwarze Probe
Weiße Probe
55 Erg/cm2
53 Erg/cm'
53 Erg/cm'
Demgegenüber hatte (CF)» das durch Umsetzung bei
600" C für 120 Stunden in F> (266 mbar) hergestellt
worden war. eine Eintauchwärme von 36 Erg/cm' und Polytetrafluoräthylen eine Eintauchwärmc von 56 Erg/
cm2.
ausgezeichnete Eigenschaften in Bezug auf Widerstand gegen Benetzung, Schmutzabweisung. Wasscrabweisung.
Gleitfähigkeit usw. hat.(CjF)n hat einen geringeren
Widerstand gegen Benetzung als (CF)n. jedoch können durch einen solchen geringeren Widerstand bessere
Ergebnisse erzielt werden, wenn (C2F)n als Kathodenmaterial
in Primärelementen von hoher Energie verwendet wird.
2) Temperatur der thermischen Zersetzung
Eine Probe wurde hergestellt, indem natürlicher Graphit (aus Madagaskar, Reinheit mehr als 99%) mit
einer Siebgröße von 62 bis 74 μ mit Fluor (266 mbar) 120
Stunden bei 375° C umgesetzt wurde. Die Probe war schwarz. Diese schwarze Probe wurde der Wärmebehandlung
in F2 (266 mbar) bei 600°C für 120 Stunden unterworfen, wobei eine wärmebehandelte Probe, die
weiß war, erhalten wurde.
Für die beiden hergestellten Proben wurde die Temperatur der thermischen Zersetzung unter Anwendung
der DTA-Methode (Differentielle Thermoanalyse) gemessen.
Unter Verwendung von oc-AbOj als Bezugsprobe
wurde für 5,0 mg der Probe die Temperatur der thermischen Zersetzung in einer Argonatmosphäre
(Normaldruck) bei einer Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung von 10°C/Min. gemessen. Die Ergebnisse
sind in Fig. 12 durch die DTA-Kurve dargestellt, die für das (CF)n, das durch Umsetzung bei 600° C für 120
Stunden in F2 (265 mbar) hergestellt worden war, erhalten
wurde.
Wie die DTA-Kurven zeigen, beträgt die Temperatur der thermischen Zersetzung von (C2F)n, das durch
Umsetzung bei 375°C für 120 Stunden hergestellt worden war (niedrige Kristallinität), 490° C in einer
Argonatmosphäre. Wenn dieses (C2F)n mit niedriger
'Kristallinität der Wärmebehandlung bei 600° C für 120 Stunden unterworfen wird, erreicht es die höchste
Kristallinität, so daß es in einer Argonatmosphäre eine Temperatur der thermischen Zersetzung von 570° C hat
Im Vergleich hierzu hat (CF)n, das durch Fluorierungsreaktion
des gleichen vorstehend genannten natürlichen Graphits bei 600° C für 120 Stunden in F2
(266 mbar) hergestellt worden war, 605° C in einer
s"YigimaLuii;3fjiiaic lscuj uiili~i uiuiui lxcaninjiiauciiiiigungen
hergestellte (CF)n hat die höchste Kristallinität
3) Spezifischer Widerstand
Der spezifische Widerstand von (CjF)n (die gleichen
schwarzen und weißen Proben, die gemiiß Abschnitt 2 erhalten wurden) beträgt mehr als 10* Ohm/cm. Im
Vergleich hierzu hat (CF)n(hergestellt gemäß Abschnitt 2) einen spezifischen Widerstand von mehr als
10Ä Ohm/cm.
4) BET-Oberfläche(N2-Methode)
Schwarzes(CjF)n(gleiches Produkt.
wie gemäß Abschnitt 1 hergestellt) 28
Weißes (CiF)n(gleiches Produkt.
wie gemäß Abschnitt I hergestellt) 117 mJ/g
turn Vergleich:
Weißes(CF)„(gleiches Produkt.
wie gemäß Abschnitt 1 hergestellt) 122 m-7g
5) Infrarotspektrum
Beim schwarzen (C2F)n (gleiches Produkt, wie gemäß
Abschnitt 2 hergestellt) wird die auf eine C-F-Streckjchwingung zurückzuführende Absorption bei einer
Wollenzahl von 1221 cm ' beobachtet, und bei dem
Weißen (CjF)n, das durch Wärmebehandlung des
vorstehend genannten schwarzen (CjF)n bei 6000C für
120 Stunden in F2 (266 mbar) erhalten worden war, wird
die auf eine C-F-Streckschwingung zurückzuführende
Absorption bei der gleichen Wellenzahl, d. h. 1221 cm '
fceobachtet. Demgegenüber wird für das weiße (CF)n
(gleiches Produkt, das gemäß Abschnitt 2 erhalten Wurde) die auf eine C-F-Streckschwingung zurückzufthrende
Absorption bei 1219 cm-' beobachtet. Dies leigt eindeutig, daß (C2F)n in der Struktur von (CF)n
»öllig verschieden ist.
6) Farbe
Die neue chemische Verbindung (C2F)n wird bei einer
Temperatur von 300 b;i500°C erhalten. Die Farbe des fcierbei gebildeten Produkts ist schwarz, geht jedoch
während der Wärmebehandlung über grau bei etwa S50°C nach weiß bei etwa 600°C über.
Bei der Fluorierungsreaktion des feinteiligen Kohlen-
«toffmaterials ist der Reaktionstemperaturbereich von
JOO bis 500° C äußerst wichtig und entscheidend für die •ildung des Polydikohlenstoffmonofluorids (C2F)n.
Wenn die Reaktionstemperatur unter 300" C liegt, findet
die Reaktion nicht statt Wenn andererseits die
Reaktionstemperatur über 500° C liegt, findet bevorzugte
Bildung von (CF)n statt, so daß die gebildete Menge
des (C2F),, gering ist Außerdem neigt, wie nachstehend
ausführlicher erläutert werden wird, das bei einer Reak-·
tionsiemperatur von mehr als 500°C gebildete Produkt
leicht zu Zersetzung, so daß die Ausbeute erheblich verringert wird.
Die Kristallinität des als Ausgangsmaterial verwendeten
feinteiligen Kohlenstoffmaterials ist ebenfalls entscheidend wichtig für die Bildung von (C2F)n. Die
Kristallinität eines Kohlenstoffmaterials kann als Franklinscher P-Wert ausgedrückt werden. Der Frank-Iinsche
P- Wert wird durch die Formel
)=3,440—0,086 {1 — fr)
definiert, worin c^oai) der Abstand der Schichten (002) ist
definiert, worin c^oai) der Abstand der Schichten (002) ist
(R. F.. Franklin. Proc. Roy. Soc. A 209 (1951) 196). Für die
Gewinnung von (C..F)., sollte der Franklinsche P-Wert
des Kohlensloifmaterials im Bereich von 0 bis 0,6 liegen. Das Kohlenstoffmaterial mit einem Pranklinschen
P-Wcrl von 0 ist vollständig kristallin. Bei dem repräsentativen Beispiel handelt es sich um natürlichen
Graphit aus Madagaskar-Mineralien. Wenn das Kohlensloffmaterial einen Franklinsclien P-Wert von mehr
als 0,6 hat, geht die Bildlingsreaktion von (CF)n schnell
vonstalten, wobei kein (CjF)n gebildet wird. Wie bereits
erwähnt, wird für die Herstellung von (C2F), natürlicher
Graphit besonders bevorzugt. Grapliilisierte Kohlenstoffmaterialien
mit einem Franklinschen P-Wert von 0,6 oder weniger. 1. B Petrolkoks, der einer Wärmebehandlung
bei etwa 2000 bis 3000" C für etwa 10 bis 120 Minuten in einem Graphitisierungsofen unterworfen
worden ist. gehören ebenfalls zu den bevor/up'en
Äusgangsmaterialien. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß bei Verwendung dieser graphitisierten
Kohlcris'offmntcrin'icn wie Petrolkoks die Produkte
eine verhältnismäßig große Menge an peripheren CFrGruppen und CFi-Gruppen enthalten, da Petrolkoks
eine verhältnismäßig kleine Teilchengröße hat.
Die Reaktionszeit ist nicht entscheidend wichtig. Zur Herstellung von (C<F)„ gemäß der Erfindung ist es
wesentlich, daß die Umsetzung des feinteiligen Kohlenstoffmaterials mit Flour durchgeführt wird, bis vollständige
Fluorierung des feinteiligen Kohlenstoffmaterials erreicht ist, d.h. bis durch weiteres Erhitzen des
Produkts in der Fluorgasatmosphäre kein Anstieg des Fluorgehalts des Produkts mehr bewirkt wird. Die zur
vollständigen Fluorierung des feinteiligen Kohlenstoff materials erforderliche Zeit ist verschieden in Abhängigkeit
von der Reaktionstemperatur. der Kristallinität und Teilchengröße des kohlenstoffhaltigen Materials
und dem Druck der Fhioratmosphäre, jedoch liegt sie im
allgemeinen zwischen 10 Minuten und 150 Stunden. Wenn die Fluorierung des feinteiligen Kohlenstoffmaterials
nicht vollständig ist, enthalten die Produkte natürlich nicht umgesetztes Kohlenstoffmaterial. In
diesem Zusammnhang ist zu bemerken, daß angenommen wird, daß bei den zur Zeit von W Rüdorff und
Mitarbeitern (Z. Anorg. Chem. 253 (1941) 283-296) oder von J. L Margrave (J. Chem. Soc. Dalton 1974,
Seite 1268—1273) angewandten Reaktionstemperaturen und Reaktionszeiten die Produkte (CFr), in denen χ
< 1.0, nicht umgesetztes Kohlenstoffmaterial enthalten.
Die Teilchengröße des feinteiligen Kohlenstoffmaterials ist ebenfalls nicht entscheidend wichtig. Wenn
jedoch die Teilchen zu groß sind, sind äußerst lange Reaktionszeiten für die vollständige Fluorierung des
feiinteiligen Kohlenstoffmaterials erforderlich. Wenn andererseits die Teilchengröße zu klein ist, verläuft die
Reaktion bevorzugt in Richtung der Bildung von (CF)n, wodurch der Anteil des (C2F)n im Produkt verringert
wird. Im allgemeinen liegt die Teilchengröße des fernteiligen Kohlenstoffmaterials vorzugsweise im Bereich
von 1 bis 150 μ, insbesondere im Bereich von 20 bis
100 μ, wobei eine Teilchengröße im Bereich von 30 bis 80μ besonders bevorzugt wird. In Fig. 13 sind die
Röntgenpulverdiagramme der unter Verwendung von Kohlenstoffmaterialien von verschiedener Teilchengröße
hergestellten Produkte dargestellt wobei die Diagramme in Gruppen nach den angewandten
Reaktionstemperaturen angeordnet sind. Die Reaktionsbedingungen und die F/C-Verhältnisse der Produkte,
deren Werte in Fig. 13 dargestellt sind, sind in
Tabelle 2 genannt
11 12
ßc/ichungcn /wischen Teilchengröße und F/C-Verhällnis der Produkte (Brutlnformel)
Natürliches Graphit: I- | > 266 ml |
TcilchcngrnUc | |
mesh | ·« |
>400 | <37 |
200-250 | 62- 74 |
20 50M | 258 -840 |
>400 | <37 |
200 250 | 62- 74 |
Hs- 50*) | 258-840 |
>400*) | <37 |
200 250*) | 62- 74 |
258 840 | |
*) Vergleiclisbeispiel |
Wie Tabelle 2 und Fig. 13 zeigen, ist der Gehalt an
(C2F)n im Produkt um so höher, je kleiner die
Teilchengröße ist. Wenn jedoch die Teilchen zu klein, beispielsweise kleiner als 37 μ sind, pflegen heftige
Reaktionen einschließlich Reaktionen, die zur Bildung von (CF)n und zu Zersetzung der Produkte führen,
stattzufinden, wobei eine starke Verringerung des Gehalts an (C2F)n im Produkt eintritt. Wenn die
Reaktion 163 Stunden bei 4250C durchgeführt wird, wird ein Produkt mit hohem Gehalt an (CjF)n auch aus
einem Kohlenstoffmaterial aus großen Teilchen von beispielsweise 258 bis 840 μ erhalten, jedoch ist in
diesem Fall die erforderliche Reaktionszeit ungünstig tang. In Fig. 14 liegt das auf (C2F)n zurückzuführende
Maximum bei 10° (2 Θ) und das auf (CF)n zurückzuführende
Maximum bei 13,5° (2 Θ).
Der Druck des Fluorgases ist ebenfalls nicht entscheidend wichtig. Allgemein kann gesagt werden,
daß zwar der Gehalt an (C2F)n im Produkt um so höher
BtJe höher der Fluordruck ist, jedoch ein Reaktionsgefäß, das einem sehr hohen Druck der Fluoratmosphäre
bei den angewandten Temperaturen widersteht, nicht verfügbar ist. Im allgemeinen wird als Werkstoff für das
Reaktionsgefäß am zweckmäßigsten Nickel oder eine Nickellegierung z. B. Monel-Metall, verwendet. Aus
diesem Grunde wird der Fluorgasdruck vorteilhaft im Bereich von 66,5 mbar—1,47 bar gehalten. In Fig. 14
sind die Röntgenpulverdiagramme von unter verschiedenen Fluorgasdrücken hergestellten Produkten dargestellt,
wobei die Diagramme in Gruppen nach den angewandten Reaktionstemperaturen angeordnet sind.
Die Reaktionsbedingungen und die F/C-Verhältnisse der Produkte sind in Tabelle 3 genannt
Beziehungen zwischen Fluorgasdruck und F/C-Verhältnis der Produkte (Bruttoformel)
Natürlicher Graphit, 62-74 -i
Reaktions- Fluordruck Reaktions- Brunoformel temperatur zeit
C mbar Std.
Reaklinns- | Natürlicher | Kc.iklmns/cil | liruttorornicl | Bru'ctororniil |
lempeiiiliir | Reaktions- | |||
( | temncratur | Ski | ||
425 | C | 48 | CF1,,,- | CF0,,: |
425 | 400 | 65 | CF111,, | CFn „ |
425 | 500 | 163 | CF,,,,.. | CF1,., |
500 | 500 | 13 | CF11 - | CFn η |
509 | 500 | 14 | CF1, -κ | CF06- |
500 | 500 | 45 | Cl'nsi | CF(IPn |
550 | 550*) | 3 | CF,,,,, | CF0 g| |
550 | 550*) | 4 | CF,, ,„ι | CF0.),, |
550 | 550*) |
I "7
I f |
/"TT
<~l HSS |
|
Wrapliii. 62-74 \i. | ||||
FIunidruL'k | Reaktions | |||
zeit | ||||
mbar | Std. | |||
982 | 48 | |||
31) | 133 | 20 | ||
266 | 19 | |||
532 | 19 | |||
982 | 19 | |||
133 | 3 | |||
35 | 266 | 3 | ||
532 | 3 | |||
400
400
400
133
266
266
55
50
50
CF064
CF0 μ
CF0 μ
*) Vergleichsbeispiel
Wie Tabelle 3 und Fig. 14 zeigen, ist bei einer Reaktionstemperatur von 5000C, die ein kritischer
oberer Wert im Rahmen der Erfindung ist, der Einfluß des Fluordrucks auf den (C2F)„-Gehalt des Produkts
deutlich erkennbar, d. h. je höher der Fluordrwck, um so höher ist der (C2F)„-Gehalt des Produkts. Das unterhalb
von 0,981 bar (F2) gebildete Produkt besteht im wesentlichen aus (C2F)n, während die bei 133, 266 und
532 mbar gebildeten Produkte Gemische sind, die im wesentlichen aus stöchiometrischen Mengen von C2F
so und CF bestehen. Andererseits ist bei einer solchen verhältnismäßig niedrigen Reaktionstemperatur wie
4000C kein wesentlicher Unterschied im (C2F)n-GeImIt
bei einer Änderung des Fluordrucks festzustellen. Der Grund hierfür liegt darin, daß die bei einer solchen
niedrigen Temperatur gebildeten Produkte im wesentlichen vollständig aus (C2F)nbestehen und auch unter sich
ändernden Fluordrücken chemisch stabil sind. Im Gegensatz hierzu bestehen die durch Umsetzung bei
hohen Temperaturen wie 5500C unter Fluordrücken im Bereich von 133 bis 532 mbar gebildeten Produkte
sämtlich im wesentlichen aus (CF)n. jedoch ist bei diesen
hohen Temperaturen und diesen höheren Fluordrücken wie 982 mbar die Reaktionsgeschwindigkeit äußerst
hoch, so daß starke Wärmebildung stattfindet, wodurch
das Produkt (CF)n zu amorphem Kohlenstoff und gasförmigen Fluorkohlenstoffen wie CFi (hauptsächlich),
C2Ff, C2F4, C3F8. C5FiO usw. zersetzt wird Ferner
wird durch die Zersetzung der Produkte Wärme
erzeugt, wodurch die Zersetzung der Produkte beschleunigt
wird und die hierbei gebildeten gasförmigen Fluorkohlenstoffe die Fluorierungsreaktion verhindern,
so daß unter diesen Bedingungen nur ein Produkt, das die Bruttoformel (CFoaj)n und eine komplizierte Struk- >
tür hat, in niedriger Ausbeute erhalten wird. Da, wie bereits erwähnt, die Herstellung von (CF)n unter hohem
Fluordruck mit dem großen Nachteil der Zersetzung der Produkte verbunden ist, wird die Reaktion zur
Bildung von (CF)n im allgemeinen in einer gemischten m
Atmosphäre aus Fluorgas und einem Inertgas, z. B. Stickstoff, durchgeführt, um den Fluorpartialdruck im
Reaktionssystem zu senken. Im Gegensatz hierzu wird bei der Herstellung von (CiF)n gemäß der Erfindung die
Reakt.on bei einer Temperatur von 5000C oder weniger r,
durchgeführt, so daß die Reaktion einfach in einer nur
aus Fluo'gas bestehenden Atmosphäre durchgeführt
werden kann. In der Praxis wird ein Druck von 982 mbar
bevorzugt.
In Fig. 15 sind eine Kurve, die den Gewichtsanstieg >o
der bei verschiedenen Reaktionstemperaturen erhaltenen
Produkte darstellt, sowie die Kurve, die durch spezielle Regelung der Einführung von F!dorgas
erhalten wird, und die durch Berechnung aus der Bruttoformel der Produkte erhaltene Kurve dargestellt. _n
Der Gewichtsanstieg (Gew.-%), bezogen auf das Kohlenstoffmaterial, ist in der graphischen Darstellung
von Fig. 15 als Ordinate aufgetragen. In dieser g. aphischen Darstellung steht Δ für die Werte, die beim
Fluorierungsverfahren erhai'en wurden, bei dem das jn
Fiuorgas ohne jedt: Vorsichtsmaßnahme eingcfüiii I
wurde, so daß der Fluordruck schnell auf einen gewünschten Wert stieg. Die Punkte O zeigen die
Werte, die bei dem Fluorierungsprozeß erhalten wurden, bei dem das Fluorgas allmählich unter j-,
Re5elung in einer solchen Weise eingeführt wurde, daß ein schneller Temperaturanstieg verhindert wurde. Die
mit X bezeichneten Punkte sind die Werte, die durch Berechnung aus der Bruttoformel der Produkte der
Punkte O erhalten wurden. Sie zeigen die gedachten w
Werte des Gewichtsanstiegs, der eintreten würde, wenn das gesamte eingesetzte Kohlenstoffmaterial in die
Verbindung der den Punkten O entsprechenden Bruttoformel umgewandelt würde. Bei den Versuchen, die der
graphischen Darstellung in Fig. 15 zugrunde liegen. 4-,
wurde natürlicher Graphit einer Teilchengröße von 62 — 74 μ verwendet, und die Reaktion wurde chargenweise
in F2 (266 mbarjbeiden angegebenen Temperaturen
während der in Tabelle 1 genannten Zeit durchgeführt. so
Wie Fig. 16 zeigt, fallen bei dem Fluorierungsprozeß.
bei dem die Reaktion bei einer Temperatur von 500cC
oder weniger durchgeführt wird, die Punkte O mit den Punkten X zusammen. Dies zeigt eindeutig, daß die
durch Reaktion bei einer Temperatur von 500°C oder «
weniger hergestellten Produkte in einer Ausbeute von 100%. bezogen auf eingesetztes Kohlenstoffmaterial,
erhalten werden. Da außerdem die Reaktionen bei solchen niedrigen Temperaturen in einem geschlossenen
System oder Chargensystem ohne jede Zersetzung 6n
der Produkte durchgeführt werden können, werden die Produkte überraschenderweise auch in einer auf
eingesetztes Fluorgas bezogenen Ausbeute von 100% erhalten. Wenn im Gegensatz hierzu die Reaktion bei
einer Temperatur von mehr als 500° C durchgeführt Wird, zersetzen sich die Produkte mit hoher Geschwin*
digkeil, und die Zersetzungsgeschw'mdigkeit steigt
schnell mit steigender Reaktionstemperatur. Die Alis'
beute an Produkten (der (CF)„-Gehalt des Produkts ist
höher als 50 MoI-%, jedoch ist die Struktur des Produkts kompliziert und nicht genau bekannt, wie im
Zusammenhang mit Fi g. 14 erläutert) ist daher äußerst niedrig.
Wie bereits erwähnt, werden beim Verfahren gemäß
der Erfindung Produkte mit unterschiedlichem (CjF)n-Gehalt
erhalten. Im Gegensatz zum üblichen (CFi)n.
worin χ < 1, enthält das nach dem Verfphren gemäß der
Erfindung erhaltene Produkt keinen nicht umgesetzten Kohlenstoff und Polydikohlenstoffmonofluorid der
Formel (CjF)n in einer Menge von wesentlich mehr als
50 Mol-%. Der (CjF)„-Gehalt des Produkts kann nicht
genau 100% betragen, da das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene Produkt immer
CFrGruppen und CFrGruppen in den äußersten Oberflächenbereichen der Teilchen des Produkts
enthält Wenn im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß der Erfindung die Fluorierungsreaktion eines Kohlenstoffmaterials
bei einer Temperatur von mehr als 5000C durchgeführt wird, werden alle peripheren CFi-Gruppen
thermisch zu gasförmigem CF4 zersetzt. Das nach
dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene Produkt enthält somit außerdem periphere CFi-Gruppen.
Läßt man die Anwesenheit von peripheren CF2-Gruppen
und CFj-Gruppen unberücksichtigt hat das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene
Produkt theoretisch die Formel (CFOn, worin χ den
Wert 0.5 bis 0./5 hat. Die tatsächlich erhaltenen Produkte haben jedoch im allgemeinen die Formel
(CF,)n. in dei α auf Grund der peripheieu CFrGruppen
und CFj-Gruppen einen Wert von etwa 0,58 bis 0,82 hat. Der Wert von χ ist insbesondere bei Verwendung von
wärmebehandeltem Petrolkoks als Kohlenstoffmaterial höher, da Petrolkoks eine geringe Teilchengröße und
demgemäß das Produkt als Ganzes eine große Oberfläche mit den daran gebundenen peripheren
CFrGruppen und CF,-Gruppen hat. Ein etwaiger Rest (außer CjF)0. CFrGruppen und CFi-Gruppen) des nach
dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen Produkts besteht aus (CF)n.
Die optimalen Temperaturbedingungen für die Gewinnung des Produkts gemäß der Erfindung
variieren leicht mit der Kristallinität des zu verwendenden Kohlenstoffmaterials. Wenn der Franklinsche
P-Wert 0 bis etwa 0.10 beträgt, liegt die optimale
Reaktionstemperatur bei 350 bis 500" C. Wenn der Franklinsche P- Wert etwa 0.11 bis 0.45 beträgt, liegt die
optimale Reaktionstemperatur bei 320 bis 4500C. Bei
einem Franklinschen P-Wert von etwa 0,46 bis 0,6C beträgt die optimale Reaktionstemperatur 300 bis
420rC. Wie bereits erwähnt, ist die Reaktionszeil
verschieden in Abhängigkeit von der Reaktionstemperatur. Im allgemeinen kann beispielsweise bei einet
Reaktionstemperatur von etwa 350° C die Reaktionszeil vorzugsweise im Bereich von 50 bis 150 Stunden liegen
Wenn die Reaktion bei etwa 500" C durchgeführt wird beträgt die Reaktionszeit zweckmäßig 10 bis 1Of
Minuten.
Um selektiv ein Polydikohlenstofffluorid der Forme (CjF)nZU erhalten, wird die Reaktionstemperatur weitei
begrenzt. Sie ist verschieden in Abhängigkeit von derr Franklinschen P-Wert des zu verwenden Kohlenstoff
materials. Wenn der Franklinsche P^Wert 0 bis etwi
0,10 beträgt, liegt die Reaktionstemperatur vorzugswei
se bei 350 bis 4000Q Bei einem Franklinschen P-Wer von etwa 0,11 bis 0,45 beträgt die Reaklionsiemperaiui
vorzugsweise 320 bis 3600C. Wenn der Franklinsche
P-Wert etwa 0,46 bis 0,6 beträgt, liegt die Reaktionstemperatur
vorzugsweise bei 300 bis 340° C.
Wie bereits ausführlich im Zusammenhang mit Fig. 15 erläutert, kann bei Durchführung der Fluorierungsreaktion
eines feinteiligen Kohlenstoffmaterials bei einer Temperatur von 500° C oder weniger das
Produkt in einer Ausbeute bis 100%, bezogen nicht nur auf das Kohlenstoffmaterial, sondern auch auf eingesetztes
Fluor, erhalten werden. Eine solche Masse enthält kein nicht umgesetztes Kohlenstoffmaterial. Die
Eigenschaften sind mit denen von (CjF)n und (CF)n
vergleichbar. Wie die Fig. 15 deutlich zeigt, fällt die
Ausbeute an der Grenze von 5000C schlagartig und scharf ab. Im allgemeinen ist die Ausbeute an (CF)n
äußerst niedrig.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das vollständig fluorierte Produkt 5 bis 10 Stunden
in einer Fluorgasatmosphäre unter einem Fi-Druck von wenigstens 66.5 mbar bei einer etwa 50°C über der
Reaktionstemperatur zur Bildung des Produkts bis /u 6003C liegenden Temperatur erhitzt und hierdurch die
Kristallinität des Produkts erhöht. Das durch Fluorierung von natürlichem Graphit bei einer Temperatur von
500cC oder weniger erhaltene Produkt hat. wie bereits
erwähnt, nur eine geringe Kristallinität und ist schwarz. Nur durch Erhitzen dieses Produkts von niedriger
Kristallinität in einer Fluoratmosphäre kann die Kristallinität des Produkts leicht auf verschiedene
Grade je nach der Temperatur der Wärmebehandlung erhöh: werden. Die Dauer der Wärmebehandlung ist
nioht entscheidend wichtig, jedoch genügt im allgemeinen
eine Wärmebehandlung von 5 bis 10 Stunden, um die Kristallinität bis zum gewünschten Grad zu steigern.
De. Fluordruck ist nicht entscheidend wichtig, jedoch
sollte der Druck wenigstens 66 j mbar betragen. Ein zu
hoher Druck ist vom Standpunkt der Apparaturen unzweckmäßig, da ein hoher Fluorgasdruck gefährlich
ist und Korrosion des Reaktors verursacht. Ein Druck von höchstens 1.47 bar kann angewandt werden.
Besonders bevorzugt wird ein Fluordruck von 982 mbar.
Die Kristallinität kann im allgemeinen durch die Farbe des Produkts bestimmt werden. Mit steigender
Kristallinität geht die Farbe über grau nach weiß über. Wenn beispielsweise natürlicher Graphit verwendet
wird, wird die Farbe des Produkts bei etwa 550"C grau
und bei etwa 600cC weiß. Durch diese Wärmebehandlung
wird nur die Kristallinität des Produkts ohne jede Veränderung des F/CVerhältnisses des Produkts
erhöht. Die geeignetste Kristallinität ist verschieden und hängt von dem Verwendungszweck ab. Beispielsweise
ist eine verhältnismäßig niedrige Kristallinität für die
Verwendung als Kathodenmaterial in Primärelementen von liuhei Energie vorteilhaft, während hohe Kristallini
tat für die Verwendung als Schmiermittel erwünscht ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele ausführlich erläutert.
Zur Herstellung einer Verbindung gemäß der Erfindung wurde eine Apparatur verwendet, die speziell
so ausgebildet und ausgelegt war, daß Sie beständig
gegen eine korrodierende Fluofalmosphäre war» Die
Vorrichtung ist in Fig. 16 schematisch dargestellt. Sie
besteht aus einem bei 45°C gehaltenen Luftbad I1 einem
Gebläse 2, einem Erhitzer 3, einer Nickelfeder 4, einem
mit Polytetrafluorethylen beschichteten Ferritkern 5, eitlem Differentialtransforniatof 6, einem Mantel 7 füf
Kühlwasser, einer Probenschale 8 (Außeridurchmesser 12 mm. Höhe 5 mm) aus Monel-Metall, einem Ofen 9,
einem Nickelreaktor 10, einer Thermoelementtasche 11,
einer Geißlerschen Röhre 12, einem Hg-Manometer 13, einem Gasmischgefäß 14, einer Natronkalkschicht 15,
ι einer NaF-Schicht 16, einer Kältefalle 17, einer
Fluorgasbombe 18, einem linearen Verstärker 19 und einem Schreiber 20. Ein auf Gewicht ansprechendes
Bauteil vom Typ einer Federwaage ist vorgesehen. Wenn das Gewicht der Probe sich ändert, dehnt die
κι Feder 4 sich oder zieht sich zusammen. Die Dehnung und Zusammenziehung der Feder 4 wird vom
Differentialtransformator 6 aufgefaßt Die Vorrichtung besteht in den Teilen, die hoher Temperatur ausgesetzt
sind, aus Nickel und Monelmetall und in ihren Teilen, die
ii der Umgebungstemperatur ausgesetzt sind, aus Trifluorchloräthylenharz.
Kupfer und nichtrostendem Stahl. Die Feder 4 besteht aus Nickeldraht von 0,3 mm Durchmesser und hat einen Durchmessser νοτ 10 mm,
40 Windungen, eine maximale Belastbarkeit von 5 g und
Ju eine Dehnung von 10 mm/g. Die Reaktionstemperatur wird an einer Stelle, die einen Abstand zur Probenschale
8 von 03 mm hat. mit einem Thermoelement (Alumel-Chromel)
gemessen, das durch den Boden in den Reaktor 10 eingeführt ist. Die Reaktionstemperatur
:> wird mit einer Toleranz von ±0,5 C gemessen.
25 mg natürlicher Madagaskar-Graphit (mit einer durch Aschebestimmung ermittelten Reinheit von mehr
als 99%) einer Teilchengröße von 62 bis 74 μ wurde in die Probenschale 8 gegeben und dünn ausgebreitet.
in Fluorgas, das in der Bombe 18 enthalten war und eine
Reinheit von 98% hatte, wurde verwendet. Der im Fluorgas als Verunreinigung enthaltene HF wurde
vollständig entfernt, indem das Fluorgas durch die bei -78 C gehaltene Kältefalle 17 und eine NaF-Schichi 6
γ. geleitet wurde (das Abgas wurde beseitigt, indem es durch die Natronkalkschicht 15 geleitet wurde).
Der natürliche Graphit in der Probenschale wurde unter Vakuum (weniger als 10 : mbar) etwa 2 Std.
erhitzt, um die im Graphit enthaltene Feuchtigkeit zu
4» entfernen. In den Reaktor wurde Fluorgas geleitet. Die Reaktion ließ man 120 Std. bei 375'C vonstatten gehen,
während der Fluorgasdruck bei 26b mbar gehalten wurde. Als Produkt wurde ein schwarzes Pulver
erhalten. Die Ausbeute betrug 100%. bezogen auf den
4i eingesetzten natürlichen Graphit.
Der Fluorgehalt des Produkts wurde wie folgt gemessen: Das Produkt wurde nach der Sauerstoffkol
ben-Verbrennungsmethode verbrannt und das Fluor in Wasser als Fluorwasserstoff absorbiert. Die Fluormen-
ϊο ge wurde unter Verwendung einer Fluoi.iinenelektrode
bestimmt. Aus dem Ergebnis wurde die Bruttoformel (CFo „)n ermittelt. Das ESCA-Spektrum des Produkts
wurde mit einer TSCA-Apparatur aufgenommen. Das
Spektrum ist in Fig. 8 dargestellt Im FSCA-Spektnim
ίϊ ist die Fluorfraktion von 0.08 offensichtlich auf die in den
äußersten Oberflächenbereichen der Teilchen des Produkts gebildeten CFrGruppen und CFiGruppen
zurückzuführen. Hieraus wurde eindeutig geschlossen, daß das Produkt im wesentlichen eine Struktur der
mi Formel (C^F) ■ hat. Das Produkt wurde dann weitere 120
Stunden in einer Huuratmosphäre bei 600" C erhiut.
Das Produkt änderte sieh in der Farbe von schwarz nach
weiß, veränderte jedoch seine Struktur nicht.
Die Röntgenanalyse des Produkts ergab das in Fi g. 5 dargestellte Röntgenpulverdiagramm, Zur Aufnahme
dieses Diagramms wurde ein übliches Rönigenbeu*
güngsgefäl verwendet. Als Röntgenstrahl diente die
CuK.t'Lifiic, die durch Entfernen der K^Linie mit einem
Ni-Filter erhalten wurde. Die Meßbedingungen sind nachstehend genannt.
Röhrenspannung und -strom
Abtastgeschwindigkeit des
Goniometers
Spalt
Schreiber
35 kV-1OmA
lo/Min.
Γ -1"-0,1O mm
Zeitkonstante 1 SeIc,
Geschwindigkeit des
Registrierstreifens
1 cm/Min.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde im wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Reaktion 20
Stunden unter einem Fluordruck von 982 mbar bei 5000C durchgeführt wurde. Hierbei wurde ein schwarzes
Produkt der Formel (CFoVb)n erhalten. Das schwarze
Produkt wu.V.e 6 Stunden der Wärmebehandlung bei 6000C in F^ (2ö6 mbar) unterworfen. Das Produkt ändert
seine Farbe von schwarz nach weiß, veränderte jedoch seine Struktur nicht.
Vergleichsbeispiel 1 und Beispiel 3
Die Versuche wurden im wesentlichen auf die in Be spiel 1 beschriebene Weise durchgeführt wobei
jedoch die Reaktionstemperatur und die Reaktionszeit verändert wurden.
Temperatur Zeit
t Sld.
t Sld.
Bruttoformel
Vergleichsbeispiel 1
450
450
10
Wenn das gemäß Vergleichsbeispiel 1 erhaltene Produkt einer weiteren Wärmebehandlung für 9
Stunden bei 450°C in F> (266 mbar) unterworfen wurde,
änderte sich die Bruttoformel in (CFo.67). Das erhaltene
Proc'ukt wurde weitere 120 Stunden in F? (266 mbar) bei
6000C erhitzt, zeig'e jedoch keine Veränderung des
F/C-Verhältnisses. Diese Tatsachen zeigen, daß das (CFo«,)n noch nicht umgesetzten Graphit enthielt. Dies
wurde durch die Untersuchung unier dem Mikroskop bestätigt. Das Röntgenpulverdiagramm und das ESCA-Spektrum
zeigten, daß das Produkt (CF».,,;)B im
wesentlichen aus (C2F)„bestand.
Vergleichsbeispiele 2 und 3
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde im
wesentlichen wiederholt, jedoch mit veränderten Rv»aktionstemperaturen und -zeiten. Die Reakionsbedingungen
und die Ergebnisse sind nachstehend genannt.
Wenn das gemäß Vergleichsbeispiel 2 erhaltene Produkt einer weiteren Wärmebehandlung für 40
Stunden bei 375°C in Fs{266 mbar) unterworfen wurde,
änderte sich die Bruttoformel in (CFn.«). Das erhaltene
Produkt (CF(U>)„ wurde einer weiteren Wärmebehandlung
für 120 Stunden bei 375°C in F., (266mbar) unterworfen, wobei ein Produkt der Formel (CFo.is)n
erhalten wurde. Das erhaltene Produkt (CFn.«)n wurde 120 Stunden einer Wärmebehandlung in Fj (.266 mbar)
bei 6000C unterworfen, zeigte jedoch keine Veränderung des F/C-Verhältnisses. Diese Tatsachen zeigen,
daß das Produkt (CF0,i8)n und das Produkt (CF(Mj)n noch
nicht umgesetzten Graphit enthielten. Dies wurde durch die Untersuchung unter dem Mikroskop bestätigt. Das
Röntgenpulverdiagramm und das ESCA-Spektrum zeigten, daß das Produkt (CFcWs)n im wesentlichen aus
(C.F)nbestand.
Vergleichsbeispiele 4 und 5
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde im wesentlichen wiederholt jedoch mit veränderter Reaktionstemperatur
und -zeit. Die Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse sind nachstehend genannt.
Temperatur /eil
( Sld.
( Sld.
Vergl^ichs-
!" beispiel 4
!" beispiel 4
Vergleichsbeispiel 5
480
480
480
10
30
30
Bruttoformel
CF,,
Γι Wenn das gemäß Vergleichsbeispiel 4 erhaltene
Produkt einer weiteren Wärmebehandlung in F2 (266 mbar) bei 480cC für 25 Minuten unterworfen
wurde, änderte sich die Bruttoformel in (CFo^s)n. Das
erhaltene Produkt (CFo^Oi wurdp weitere 5 Stunden in
F2 (266 mbar) bei 4800C erhitzt, wobei ein Produkt der
Formel (CF0Vs)n erhalten wurde. Das erhaltene Produkt
(CFoVe)n wurde 120 Stunden einer Wärmebehandlung in
F2 (266 mbar) bei 600'C unterworfen, zeigte jedoch
keine Änderung des F/C-Verhältnisses. Diese Tatsache zeigt, daß die Produkte (CFon)n und (CFo.4s)n nicht
umgesetzten Graphit enthielten. Dies wurde durch die Untersuchung unter dem Mikroskop bestätigt. Das
Röntgenpulverdiagramm und das ESCA-Spektrum zeigten, daß das Produkt (CFoVe)n im wesentlichen aus
>n (C2F)„bestand. _ . . , , ,,
v Beispiele 4 und 5
v Beispiele 4 und 5
Der in Beispiel I beschriebene Versuch wurde im wesentlichen wiederholt, wobei jedoch wärmebehandelter
Petrolkoks (Franklinscher P-Wen 0,31, Wärmeii
behandlung 30 Minuten bei 2800"C) einer Teilchengröße von weniger als 37 μ an Stelle von natürlichem
Graphit verwendet wurde. Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind nachstehend genannte.
Vergleichs^
beispiel 2
beispiel 2
Vergleichs^
beisniel 3
beisniel 3
Temperatur Zeil
C Sld.
C Sld.
375
375
375
5
45
Bfuttoformel
CF1
Beispiel 4
Beispiel 5
Beispiel 5
Temperatur Zeit
C Std,
C Std,
420
330
330
5
100
100
Bruitoformel
CF0.,,
CF0.61
CF0.61
Die Produkte (CF0,7i)„ und (CF0,6i)n wurden 120
Sulfiden einef Wärmebehandlung in F2 (266 mbar) bei
550°C unterworfen, zeigten jedoch keine Veränderung
ihrer Struktur. Die Farbe wechselte von schwär/ nach weiß.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde im wesentlichen wiederholt, wobei jedoch wärmebehandelter
Petrolkoks (Frankünscher P-Wert = 0,6, Wärmebehandlung
30 Minuten bei 2200°C) einer Teilchengröße von weniger als 37 μ an Stelle von natürlichem
Graphit verwendet wurde und die folgenden Reaktionsbedingungen angewandt wurden:
Das Produkt (CFum)» war weiß und hatte im
wesentlichen die Formel (CF)n. Die auf eingesetztes
Fluor belogene Ausbeute betrug nur wenige Prozent.
Vergleichsbeispiel 7
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde im wesentlichen wiederholt, wobei jedoch unbehandelter
Petrolkoks (Franklinscher P-Wert 1,0) einer Teilchengröße von weniger als V μ an Stelle von natürlichem
Graphit verwendet wurde und die folgenden Reaktionsbedingungen angewandt wurden:
Temperatur
Temperatur
c
c
Zeit
Sld.
Sld.
Bruttoformel
CF1,
Das Produkt (CFo.w)n wurde der Wärmebehandlung in
F2 (266 mbar) bei 550"C für 120 Stunden unterworfen,
zeigte jedoch keine Veränderung seiner Struktur. Die Farbe wechselte von schwarz nach weiß.
Vergleichsbeispiel 6
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde im wesentlichen wiederholt, wobei jedoch wärmebehandelter
Petrolkoks (Franklinscher f-Wert 0,97, Wärmebehandlung
30 Minuten bei 16300C) einer Teilchengröße
von weniger als 37 μ an Stelle von natürlichem Graphit verwendet wurden:
Temperatur
C
C
Zeit
Stcl.
Stcl.
Bruttoformel Zeil
Stcl
Stcl
Uruttolormel
CF1,
CF1
II.1) I
Das Produkt (CFo-c?},, war weiß und bestand im
wesentlichen aus (CF)^ Die auf eingesetztes Fluor bezogene Ausbeute betrug nur wc ^e Prozent.
Bei den meisten Verbuchen, die in d -n vorstehenden
Beispielen beschrieben wurden, betrug die Dauer der Wärmebehandlung bis zu 120 Stunden. Die Wärmebehandlung
wurde jedoch während einer solchen langen Zeit iurchgeführt, um gleichzeitig den Anstieg der
Kristallinität und die stöchiometrischen Stabilität des
Produkts zu beobachten. Zur Erhöhung der Krista'Iinität
des Produkts genügt bereits eine Wärmebehandlung für etwa 5 bis 10 Stunden.
Inzwischen werden die hier beschriebenen Infrarotanalysen
unter Verwendung einer üblichen IR-Apparatur und einer KBr-Scheibe durchgeführt.
Die vorstehenden Beispiele veranschaulichen deutlich,
daß durch die Erfindung neue Produkte der Formel (C2F)n mit ausgezeichneten Eigenschaften und ein
Verfahren zu ihrer Herstellung das in vieler Hinsicht vorteilhaft ist, verfügbar werden.
Hicr/u lZBkitt /.'
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von mindestens 50% eines neuen Polykohlenstofffluorids der Formel
(C3F)n enthaltenden Polykohlenstofffluorids durch
Umsetzung von graphithaltigem Kohlenstoff-Material mit F3 bei 300 bis 5000C, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein C-Material mit einer Teilchengröße von 1 bis 150 μ und einer Kristallinität
mit einem Franklinschen P-Wert von etwa 0 bis 0,6 einsetzt
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß man als graphitisiertes Kohlenstoffmaterial Petrolkoks verwendet, der etwa 10 bis 120
Minuten einer Wärmebehandlung bei etwa 2000 bis 3000° C unterworfen worden isL
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein feinteiliges Kohlenstoffmaterial mit einem Franklinschen P-Wert von 0 bir etwa
0,10 verwendet und die Reaktion bei einer Temperaiü/ von 350 bis 500° C durchführt
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das erhaltene Produkt zur
Steigerung seiner Kristallinität 5 bis 10 Stunden in einer Fluorgasatmosphäre unter einem F3-Druck
von wenigstens 66,5 mbar bei einer Temperatur im
Bereich von einer 500C über tier Reaktionstemperatur
zur Bildung des Produkts liegenden Temperatur bis 6000C erhitzt.
5. Polykohlenstofffluorid, enthaltend mindestens 50% Polydikohlenstoffmonofluorid der Formel
(CjF)n mit eiiier Kristallstruktur, in der die Schichten
mit einem Abstand v.jn etw^ 0,90 nm übereinander
liegen, deren Röntgen-beugungslinie ein Maximum
bei etwa 10° (2 Θ) aufweist, des· rn IR-Spektrum eine
starke Absorptionsbande gemäß Fig. 11 (bei etwa 940 cm1) bildet und einen schulterförmigen Peak
der C-C-Bindung gemäß Fig.8 des ESCA-Spektrums
zeigt.
in
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