DE2733276A1 - Verfahren bei stranggiessen von staehlen und metallegierungen mit seigerungsneigung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren bei stranggiessen von staehlen und metallegierungen mit seigerungsneigung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
22. 7. 1977
Verfahren bei Stranggießen von Stählen und Metallegierungen mit Seigerungsneigung und Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verhinderung des Entstehens von Karbidseigerungen bei Stranggießen.
Bei Stranggießen von Stählen mit hohem Kohlenstoffgehalt,
z.B. Kugellagerstählen, Schnellarbeitsetählen und auch anderer
Stähle mit hohem Kohlenstoffgehalt, treten ausgeprägte Karbidseigerungen auf, die das Material für viele Anwendungsgebiete
ungeeignet machen. Derselbe Typ von Karbidseigerungen kann auch bei Gießen dieser Stähle in herkömmlichen Kokillen sowie
bei ESR-Umschmelzung mit hohen Schmelzgeschwindigkeiten entstehen.
Die Karbidseigerungen entstehen während des Erstarrens der inneren Teile eines Blockes, wo sich aufgrund der großen
ErstarrungsIntervalle der Stähle relativ dicke Zonen von halberstarrtem Material bilden. In diesen Zonen formen Dendriten
ein poröses Netz aus erstarrtem Material mit niedrigerem Kohlenstoffgehalt und mit geringerem Gehalt von Verunreinigungen,
als sie durchschnittlich im Material vorkommen. In den Zwischenräumen zwischen den Dendriten liegen somit Restschmelzen mit
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höheren Kohlenstoffgehalten. Während des Erstarrens schrumpft
das Material. Es tritt sowohl eine Erstarrungeschrumpfung von ca. U% als auch eine Abkühlungsschrumpfung in bereite erstarrtem Material ein.
Das Material erstarrt von den Außenoberflächen einwärts zur
Materialmitte. Infolgedessen gibt es während des Erstarrens mehrere Erstarrungsfronten, die zur Mitte des Materiales wachsen. Bei Stranggießen bewegt sich ferner ein Strang mit nicht
erstarrtem Material im Zentrum von einer Kokille nach unten. Je nach der Abmessung des Stranges und seiner Gießgeschwindigkeit verändert sich die Erstarrungszone, d.h. der Bereich mit
halberstarrtem Material, in Längsrichtung des Stranges sowohl hinsichtlich ihrer Länge als auch anderer Abmessungen. Wenn
die Erstarrungszone eine ungünstige Form hat, d.h. wenn sie
lang und dick ist, entstehen zwischen Erstarrungsfronten, die aufeinandertrafen, starke Spannungen. Diese Spannungen entstehen dadurch, daß die Außenflächen des Stranges erstarrt
sind und nur aufgrund von Abkühlungsschrumpfung schrumpfen,
während das Innere des Stranges aufgrund der größeren Erstarrungsschrumpfung schrumpft. Diese Spannungen bewirken, daß die
Fronten sich voneinander trennen wollen. Aufgrund der Schrumpfung entsteht ein Unterdruck,der die Schmelze durch das poröse
halberstarrte Material niedersaugt. Diese Schmelze wird mit Verunreinigungen und Legierungsstoffen angereichert, was
die Bildung großer Karbidseigerungen in der Mitte des Stranges zur Folge hat. Bei allen Legierungen mit großen Erstarrungsintervallen herrschen entsprechende Verhältnisse und geben
Anlaß zu Seigerungen.
Wenn die Erstarrungszone lang ist, und das Material in zentralen Teilen des Stranges erstarrt und schrumpft, müssen relativ
große Materialtransporte von Schmelze zu dem halberstarrten Bereich geschehen. Infolgedessen entstehen kräftige Makroseigerungen, die in der mittleren Partie Poren und Risse bilden.
Es ist bekannt, daß bei Stranggießen Karbidseigerungen dadurch
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vermindert werden können, daß das Gießen sehr langsam ausgeführt
wird. Dabei muß die Gießgeschwindigkeit jedoch so stark gesenkt werden, daß der Prozeß unwirtschaftlich wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhütung der Entstehung von Karbidseigerungen bei kontinuierlichem
Stranggießen. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der gegossene Strang während des Erstarrens plastisch verformt
wird, so daß die Querschnittsfläche des Stranges in einem Maße vermindert wird, das der Erstarrungsschrumpfung des Materiales
entspricht oder sie etwas übersteigt.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben, in denen
Fig. 1 und 2 Längsschnitte durch einen Strang und eine zugehörige Kokille sind,
Fig. 3 ein Längsschnitt durch einen Strang und eine zugehörige Kokille sowie eine Vorrichtung zur
Bewirkung der plastischen Verformung des Stranges ist,
Fig. U-S je ein Längsschnitt eines Stranges während der
plastischen Bearbeitung sind,
Fig. 7 ein Längsschnitt eines solchen Stranges ist,
Fig. 8-9 je ein Querschnitt eines Stranges in verschiedenen Erstarrungsphasen sind, und
Fig. 10 ein Längsschnitt eines Stranges ist.
Die Entstehung von Saugungen, Spannungen und Rissen in einem halberstarrten Bereich hängt von der Form der Erstarrungszone
ab. Fig. 1 zeigt eine Erstarrungszone, die hinsichtlich Saugungen,
Spannungen und Rissen eine günstige Form hat, da das halberstarrte Material 2 eine geringe Erstreckung in vertikaler
Richtung in Fig. 1, d.h. in Längerichtung des Stranges, hat. Das halberstarrte Material 2 ist von geschmolzenem Material 1
und erstarrtem Material 3 umgeben. Eine Kokille H umgibt den
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Strang 1,2,3. Bei Stranggießen mit sehr niedriger Geschwindigkeit,
bei normalem ESR-Umschmelzen sowie bei Gießen eines
dicken, kurzen Blockes entsteht eine Erstarrungszone der in
Fig. 1 gezeigten Form. Fig. 2 zeigt eine Erstarrungszone von ungünstiger Form, da das halberstarrte Material 2 eine große
vertikale Erstreckung hat. Diese Art von Erstarrungszone ergibt sich bei normalem und schnellem Stranggießen, bei ESR-Umschmelzung
mit hoher Geschwindigkeit sowie bei Gießen eines langen, schmalen Blockes. Wenn ein durch normales oder schnelles Stranggießen
gegossenes Material, siehe Fig. 2, in der Mitte schrumpft, geschehen relativ große Materialtransporte von
Schmelze 1 aufwärts und abwärts, in Fig. 2, aufgrund des relativ großen Bereiches mit halberstarrtem Material. Infolgedessen
entstehen, wie bereits erwähnt, starke Seigerungen über einen größeren Bereich, sog. Makroseigerungen, die Anlaß zu
Poren und Rissen in der Mittenpartie geben. Der mit Bezug auf Fig. 2 beschriebene Vorgang ist der bei Stranggießen normale.
Die Gießgeschwindigkeit ist dabei so hoch, daß die Erstarrungszone relativ lang wird. Die obige bekannte Technik zur Verhütung
von Karbidseigerungen besteht in langsamem Gießen mit Bildung einer kleineren Erstarrungszone gem. Fig. 1. Dies ist
jedoch ein wirtschaftlich unvorteilhaftes Verfahren.
Gem. der vorliegenden Erfindung wird der Strang plastisch so verformt, daß die Querechnitteinschnürung im wesentlichen der
Erstarrungsschrumpfung im Material entspricht oder etwas größer ist als sie. Vorzugsweise wird dabei so verfahren, daß die
plastische Verformung des Stranges dabei im wesentlichen dort erfolgt, wo der Strang sowohl aus halberstarrtem als auch erstarrtem
Material besteht. Wenn die'zentralen Teile.erstarren,
und dieses Material erstarrungsschrumpft, wird der Strang
einer reduzierenden Bearbeitung ausgesetzt, so daß seine Querschnittefläche zu einer Abmessung vermindert wird, die der
Fläche eines erstarrten und ganz zusammengeschweißten Materiales über den Querschnitt des Stranges entspricht. Aufgrund
dieses Verfahrens kann keine Schmelze in das halberstarrte Material 2 niedergesaugt werden. Das Entstehen von Makroseige-
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rungen wie auch die Bildung von Poren und Rissen in den
zentralen Teilen werden hierdurch verhindert.
In Fig. 3 ist schematisch eine Vorrichtung gezeigt, mit der eine Bearbeitung zur Verformung des Stranges ausgeführt werden
kann. Der geschmolzene Stahl 1 wird durch die Kokille 4 niedergegossen und erstarrt dabei so gut wie unmittelbar auf der
Oberfläche. Der erstarrte Strang passiert abwärts, aus der Kokille 4 heraus und wird danach zwischen eine Anzahl Walzenpaare 5 geleitet. Jedes dieser Walzenpaare 5 hat einen Abstand
zwischen den Walzen, der eine Flächeneinschnürung ergibt, die der im Strang bei jedem Walzenpaar entstandenen Erstarrungsschrumpfung entspricht. Der Strang ist somit vom ersten Walzenpaar abwärts im Zentrum völlig zusammengeschweißt. Nach dem
letzten Walzenpaar ist der Strang völlig erstarrt. Durch diese sukzessive Bearbeitung wird das geschmolzene Material 1
(die sog. "Schmelze") bei eintretender Erstarrungsschrumpfung nicht in das halberstarrte Material 2 niedergesaugt.
Bei Stranggießen von Rohlingen mit rechteckigem Querschnitt, sog. Brammen, werden die Ecken und die ihnen nächstliegenden
Teile viel schneller gekühlt als die restlichen Teile des Stranges. Infolgedessen tritt Erstarrungskühlung, die Niedersaugen der Schmelze 1 in das halberstarrte Material 2 verursacht, in den später erstarrenden zentralen Teilen des Stranges
auf. Aufgrund dieses Umstandes sollen nur die Breitseiten eines Stranges mit rechteckigem Querschnitt bearbeitet werden. Dies
wird dadurch unterstrichen, daß ein Strang aufgrund der stärkeren Kühlung an den Ecken dazu neigt, in der Mitte der Breitseiten, wo das Material wärmer ist, eine größere Dicke zu erhalten·
Fig. 4 zeigt schematisch eine Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung, bei der die Bearbeitung nur eines
Teiles der Breitseiten eines Stranges vorgesehen ist. Ein Strang 6 mit konvexen Breitseiren 7 wird in einer Kokille U
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(siehe Fig. 3) gegossen und zwischen zwei flachen Walzen 8,9
bearbeitet. Dabei erfolgt Bearbeitung nur an dem Teil der konvexen Breitseiten, der mit den flachen Walzen Kontakt hat.
Die Querschnittsfläche des Stranges ist nach Bearbeitung dadurch
vermindert, daß der Strang eine weniger konvexe Form angenommen hat, während die Bereiche an den Ecken des Stranges im
wesentlichen unbearbeitet sind. Die Konvexität des Stranges kann beim Gießen so angepaßt werden, daß die erforderliche
Querschnittsminderung, bei der Bearbeitung mit Walzen, mit sich bringt, daß der Strang nach Bearbeitung einen rechteckigen
Querschnitt hat.
Die Einschnürung des Stranges gem. den obigen und nachstehend beschriebenen Ausführungsformen soll so groß sein, daß sie
etwas größer ist als die Flächenminderung, die der vor sich gehenden Erstarrungsschrumpfung entspricht. Die Reduzierung
soll, wie in Fig. 3 angedeutet, in mehreren Stufen durchgeführt werden, so daß sich eine nahezu kontinuierliche Flächenminderung ergibt, die der Erstarrungsschrumpfung angepaßt ist und
ihr entspricht. Hierdurch werden Zugspannungen vermieden, und im erstarrenden Material ergeben sich nur mäßige Druckspannungen. Die Anzahl Reduzierungsstufen wird von praktischen
Faktoren bestimmt, vor allem von der Gießgeschwindigkeit und somit von der Länge der Erstarrungszone. In schnellen Stranggießmaschinen, wo die Erstarrungszone eine Länge von bis zu
2o m hat, kann die Bearbeitung in 20-40 Stufen geschehen, während in langsameren Maschinen, z.B. einer ESR-Maschine,
die Bearbeitung in einigen wenigen Stufen durchgeführt werden muß.
Eine geeignete Gesamtreduzierung der Querschnittsfläche des Stranges beträgt im allgemeinen 1-10%, vorzugsweise 2-6%. Für
Stahl ist im allgemeinen 4% eine geeignete Reduzierung.
Die Walzen 8,9 sind so angeordnet, daß sie mit derselben Umkreisgeschwindigkeit wie der Geschwindigkeit des Stranges bei
genanntem Walzenpaar rotieren. Es können, wie in Fig. 3 ge-
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zeugt, mehrere dem Walzenpaar 8,9 gleiche Walzenpaare in
verschiedenen Abständen von der Kokille angeordnet werden.
Eine andere AusfUhrungsform ist in Fig. 5 gezeigt. Bei ihr
ist der Strang 6 mit rechteckigem Querschnitt und flachen Breitseiten gegossen, und die Bearbeitung ist vorgesehen, mit
Walzen 10,11 ausgeführt zu werden, die bombiert sind, d.h. so ausgeführt sind, daß sie einen von der Mitte zu beiden Enden
hin abnehmenden Durchmesser haben.
Gen. dieser Ausführungsform wird nach der Bearbeitung ein
Strang mit einer kleinsten Dicke in der Mitte und mit zunehmender Dicke zu den Kurzseiten des im wesentlichen rechteckigen Querschnittes des Stranges erhalten. Im übrigen gilt, was bez. der
flachen Walzen 8,9 gem. Fig. 4 und den Walzenpaaren 5 in Fig. 3 gesagt ist. Eine entsprechende Bearbeitung von Strängen
mit Vierkant-, Achtkant- rundem oder anderem Querschnitt kann mit Werkzeugen vorgenommen werden, die den Strang so vollständig
wie möglich umschließen, da die Kühlung des Stranges bei solchen Querschnitten symmetrischer ist als bei Strängen mit rechteckigem Querschnitt.
Um dies zu veranschaulichen, ist in Fig. 6 schematisch eine Vorrichtung zur Ausführung der Bearbeitung eines Stranges mit
im wesentlichem Vierkantquerschnitt gezeigt. Der Strang 6 wird mittels zweier Walzen 12, 13 bearbeitet, die gerillt sind, und
bei denen die Form der Rillen 14 der Form des Stranges an
zwei diagonal gegenüberliegenden Ecken entspricht. Die Rillen IU werden so tief ausgeführt, daß sie zusammen den in Bearbeitung befindlichen Strang im wesentlichen auch längs dessen
Seiten umschließen. Wenn mehrere Walzenpaare, ähnlich den Walzen 12, 13, nacheinander angeordnet werden, können die Achsen
solcher Walzenpaare einen Winkel von 90° miteinander bilden, um eine symmetrische Bearbeitung des Stranges zu erhalten. Eine
weitere Ausführungβform der Erfindung ist schematisch in Fig*
gezeigt. In dieser Vorrichtung wird ein Strang 6 mit zwei
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gegenüberliegenden, hin- und hergehenden Schmiedewerkzeugen 15,16 bearbeitet. Diese Schmiedewerkzeuge 15,16 haben einander
zugewandte Bearbeitungsflachen, die zwischen sich einen Raum
bilden, der der Form des Stranges und dem Typ der Bearbeitung, die der Strang erhalten soll, angepaßt ist. Der Raum verjüngt
sich keilförmig in Bewegungsrichtung des Stranges, um dem Strang die gewünschte Reduzierung seiner Querschnittefläche
zu geben. Die Pfeile 17, 18 in Fig. 7 deuten die Bewegungsrichtung
der Schmiedewerkzeuge 15, 16 an. Bei dieser Vorrichtung wird der Strang 6 einen Schritt vorgeschoben, wenn die Schmiedewerkzeuge
15,16 sich voneinander weg bewegen, und er wird verformt, wenn die Schmiedewerkzeuge sich zueinander bewegen.
Durch Bearbeitung des Stranges mittels in Längsrichtung des Stranges 6 konischer Schmiedewerkzeuge 16,17 wird eine nahezu
kontinuierliche Reduzierung des Strangquerschnittes erhalten.
Die Bearbeitungsflächen der Schmiedewerkzeuge 15, 16 können quer zur Längsrichtung des Stranges 6 flach, konvex oder
konkav, je nach der Querschnittsform des Stranges 6, ausgebildet werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die
Querschnittminderung des Stranges 6 mittels gesteuerter KUhlung des Stranges 6 bewirkt.
Unmittelbar nach Verlassen der Kokille 4 (Fig. 10) hat der
Strang 6 einen Querschnitt, der der inneren Form der Kokille entspricht. In Fig. 8 ist als Beispiel ein rechteckiger Querschnitt
eines Stranges gezeigt. Die Ecken 19 und die ihnen nächstliegenden Bereiche sind kälter als die Mitte der Breitseiten
20 des Stranges 6 und des innen davor liegenden Materiales. Der Erstarrungsverlauf ist in Fig. 8 mit erstarrtem
Material 3 an den kälteren Teilen und halberstarrtem Material 2 im Innern des Stranges als Beispiel gezeigt. Dieser Temperaturunterschied
bewirkt, daß der Strang nächst den Ecken 19 aufgrund der eingetretenen Erstarrungsschrumpfung und Abkühlungsechrumpf
ung nSchst den Ecken 19 dünner wird als in der
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Mitte, wobei der Strang ein konvexes Aussehen wie in Fig. 9 gezeigt erhält. Eine Reduzierung der Querschnittsfläche des
Stranges 6 wird bei dieser Ausführungsform dadurch bewirkt, daß die Breitseiten des Stranges 6 einer forcierten Kühlung
ausgesetzt werden, wobei die Oberflächenschicht der konvexen Partien und des innen davor liegenden erstarrten Materiales
zusammengezogen wird und das zentral liegende halberstarrte Material verformt. Dabei wird die erforderliche Verformung
des Stranges erhalten. Die Kühlung wird, wie aus Vorhergehendem hervorgeht, somit während der Schlußphase des Erstarrens
des Stranges eingesetzt.
Diese Ausführungsform kann auch an Strängen mit anderen Querschnitten angewendet werden. Bei Vierkant-, Achtkant-, rundem
oder ähnlichem Querschnitt wird die forcierte Kühlung so ausgeführt, daß sämtliche Seiten oder Außenoberflächen des
Stranges gekühlt werden. Die ganze Außenschale des Stranges schrumpft infolgedessen aufgrund der AbkOhlungsschrumpfung,
wobei unter Verformung des inneren halberstarrten Materiales des Stranges die erforderliche Querschnittminderung erfolgt.
Die forcierte Kühlung wird durch eine Anzahl Düsen 22 (Fig. 10)
bewirkt, die Kühlmittel 23 an oben angegebenen Stellen gegen den Strang 6 sprühen· Das Kühlmittel kann aus Wasser, einer
Wasser-Luft-Mischung oder Dampf bestehen.
e endet weren» Die mechanische plastische Bearbeitung z.B.
kann auf verschiedene Weise variiert werden, desgleichen die Kühlungsvorrichtung, die, wenn zur Bewirkung der Querschnittminderung Kühlung angewendet wird, auf geeignete Weise im Rahmen
der Erfindung abgewandelt werden kann.
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Claims (18)
1. Verfahren zur Verhinderung des Entstehens von Seigerungen bei Stranggießen von Stahl und Metallegierungen in einem dabei
gegossenen Strang, dadurch gekennzeichnet, daß der gegossene Strang während des Erstarrens plastisch
verformt wird, so daß die Querschnittsfläche des Stranges im wesentlichen entsprechend der Erstarrungsschruinpfung des Materiales vermindert wird, wodurch Materialtransport von Schmelze
aufwärts oder abwärts im erstarrenden Strang im wesentlichen vermieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittefläche um 1-10%, vorzugsweise 2-6%, vermindert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß die plastische Verformung durch Walzen
in einer oder mehreren Stufen geschieht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3,dadurch gekennzeichnet, daß der gegossene Strang durch dementsprechende Ausbildung der Gießkokille mit im wesentlichen
rechteckigem Querschnitt und konvexen Breitseiten ausgeführt wird, und die plastische Verformung mittels ebener Walzen
geschieht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, bei dem ein gegossener
Strang mit rechteckigem Querschnitt plastisch verformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dies durch
Walzen mit Walzen geschieht, die von der Mitte zu beiden Enden hin abnehmenden Durchmesser haben.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, beivdem ein gegossener
Strang mit quadratischem, achteckigem oder rundem Querschnitt o.dgl. plastisch verformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dies durch Walzen mit Walzen geschieht,
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die mit Rillen versehen sind, von denen jede eine Form hat,
die einem Teil der Strangform an zwei diagonal entgegengesetzten
Ecken entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß die plastische Verformung mittels hin- und
hergehender Schmiedewerkzeuge ausgeführt wird, die Bearbeitungsflächen aufweisen, die zwischen sich einen Raum bilden, der sich
in Bewegungsrichtung des Stranges verjüngt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß genannte plastische Verformung
dadurch erhalten wird, daß der Strang nach Verlassen der für das Gießen angewendeten Kokille forciert gekühlt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß im Fall eines rechteckigen Querschnittes des Gießstranges der Strang an seinen Breitseiten,
vorzugsweise an den mittleren Partien derselben, forciert gekühlt Wird. ,
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß im Fall eines quadratischen,
achteckigen, runden oder ähnlichen Querschnittes des Gießstranges der Strang an allen Seiten oder Außenoberflächen forciert
gekühlt wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1-10, bei der Mittel nach einer Kokille (U) für
kontinuierliches Gießen eines Stranges (6) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese Mittel
in Bewegungsrichtung des Stranges in einem solchen Abstand von der Kokille (4) angeordnet·.sind, daß der Strang (6) dort
sowohl aus erstarrtem (3) als auch nicht erstarrtem (2) Material besteht, und genannte Mittel vorgesehen sind, die Querschnittsfläche des Stranges (6) durch plastische Verformung des Stranges
zu vermindern, und die Verminderung im wesentlichen der Er-
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εtarrungsschrumpfung des Materiales entspricht, wodurch der
Materialtransport der Schmelze aufwärts oder abwärts im erstarrenden Strang im wesentlichen vermieden wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,dadurch gekennzeichnet, daß genannte Mittel ein oder mehrere Walzenpaare (5) einschließen, die in Bewegungsrichtung des Stranges
(6) nacheinander liegen, und der Abstand zwischen den zwei Walzen (5) in jedem Walzenpaar kleiner ist, je weiter entfernt
von genannter Kokille (U) das Walzenpaar liegt.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11-12, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Ausführung der Gießkokille (U) zum Gießen eines Stranges (6) mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt mit konvexen Breitseiten die genannten
Walzen (8,9) mit konstantem Durchmesser ausgeführt sind.
IU, Vorrichtung nach den Ansprüchen 11-12, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Ausbildung der Gießkokille (U) zum Gießen eines Stranges (6) mit rechteckigem Querschnitt
die genannten Walzen (10,11) mit von der Mitte nach beiden Enden hin abnehmendem Durchmesser ausgeführt sind.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11-12, wo die Gießkokille (U) angeordnet ist, einen Strang (6) mit quadratischem, achteckigem, rundem oder ähnlichem Querschnitt zu gießen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (12,13) mit Rillen versehen sind, von denen jede eine Form hat,
die der Form des Stranges (6) an zwei diagonal gegenüberliegenden Ecken entspricht.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11,dadurch gekennzeichnet, daß genannte Mittel zwei quer zur Längsrichtung des Stranges hin- und hergehende Schmiedewerkzeuge (15,16)
einschließen, die Bearbeitungsflächen aufweisen, die zwischen sich einen Raum bilden, der eich in Bewegungsrichtung dee
Stranges (6) verjüngt.
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17. Vorrichtung nach Anspruch 11, für den Fall, daß der
gegossene Strang (6) rechteckigen Querschnitt hat, d a d u r ch gekennzeichnet, daß genannte Mittel aus einer
Anzahl gegen die Breitseiten (20) des Stranges (6) gerichteten
Sprühdüsen bestehen, die angeordnet sind, Kühlmittel (23) gegen den Strang (6) zu sprühen, um forcierte Kühlung, und
dadurch plastische Verformung des Stranges zu bewirken.
18. Vorrichtung nach Anspruch 11, für den Fall, daß der gegossene Strang (6) quadratischen, achteckigen, runden oder
ahnlichen Querschnitt hat, dadurch gekennzeichnet, daß genannte Mittel aus einer Anzahl gegen
alle Seiten des Stranges (6) gerichteten Sprühdüsen (22) bestehen, die angeordnet sind, Kühlmittel (23) gegen den
Strang (6) zu sprühen, um forcierte Kühlung, und dadurch plastische Verformung des Stranges zu bewirken.
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