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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Rundstall-
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gebäudes für die Haltung von Schweinen und Großvieh.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Rundstallgebäudes für die Haltung von Schweinen und Großvieh, bestehend aus
einer Gebäudeaussenwand in Form eines aufrechtstehenden, horizontalen Betonrohres,
aus einer trichterförmig zur Mitte hin abfallenden, monolitischen Beton-Bodenplatte,
aus einem zur Mitte hin ansteigenden, monolitischen Betondach mit Mittelöffnung
und aus einem aus Betonsektoren zusammengesetzten, Spalten aufweisenden Zwischenboden,
der das Gebäude horizontal unterteilt und in seinem Außenbereich auf einer inneren
Auskragung der Gebäudewand und in seinem Mittelbereich auf einem von vertikalen
Betonpfosten getragenen, horizontalen Betonring aufliegt.
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Ein derartiges Stallgebäude ist Gegenstand der DT-OS 24 39 251.
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Die beträchtlichen Vorteile dieses Stallgebäudes sind einer erwähnten
Offenlegungsschrift im einzelnen beschrieben und bestehen vor allem darin, daß das
vollständig aus Beton bestehende Gebäude -insbesondere wenn es mit Isolierstoff
umspritzt ist - eine gleichmäßige Innentemperatur gewährleistet, vergleichsweise
wenig Raum beansprucht, eine einfache und personalsparende Wartung der Tiere ermöglicht
und selbst bei der Haltung von Schweinen eine überraschende Geruchsfreiheit erbringt.
Darüberhinaus ist in der Offenlegungsschrift erwähnt, daß der Tierhalter das Gebäude
zum großen Teil im Eigenbau herstellen könne, so daß die Herstellungskosten vergleichsweise
niedrig seien. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß der Bau eines derartigen
Gebäudes mit einem Innendurchmesser von beispielsweise 14m, monolitischer Seitenwand
und monolitischem, freitragendem Dach, doch gewisse Probleme erbringt,
wenn
er von im Betonbau unerfahrenen Personen und mit ungenügenden bzw. unzweckmäßigen
Hilfsmitteln durchgeführt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung eines Stallgebäudes der eingangs erwähnten Art, mit
deren Hilfe es möglich ist, das Gebäude in kurzer Zeit mit wenig Personen zu erstellen,
wobei die dabei verwendeten Vorrichtungen wieder verwendbar sein sollen.
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Das Herstellungsverfahren zur Lösung dieser Aufgabe besteht darin,
daß beim Betonieren der Bodenplatte in deren Mittelpunkt eine Rohrkonsole mit einbetoniert
wird, daß danach auf die Rohrkonsole ein Gerüstmast aufgesetzt wird, der aus einem
teilbaren Stahlrohr besteht und an dessen das spätere Gebäudedach überragenden Oberende
ein Drehkran angebracht ist, daß anschließend die Betonpfosten für den den Spaltenboden
tragenden Betonring mittels des Krans aufgestellt werden, daß am Gerüstmast ein
Halterungskranz für die Betonring-Schalung und an dieser die Betonring-Schalung
befestigt wird, woraufhin der Betonring betoniert wird, daß dann die aus Metallplatten
bestehende Schalung für die Gebäudewand aufgestellt und dabei die Innenschalung
zumindest in Höhe des späteren Spaltenbodens am Gerüstmast zentriert wird, worauf
die Gebäudewand in einem Vorgang hochbetoniert wird, daß Betonring- und Gebäudewandschalung
sowie der Halterungskranz entfernt und die vorgefertigten SpaltenbPdensektoren auf
die Gebäudewand-Auskragung und den Betonring aufgelegt werden, daß am Gerüstmast
ein Halterungskranz für die Dachschalung befestigt wird, daß dann mittels des Krans
Dachschalungsträger
radial derart aufgelegt werden, daß diese
einesends auf dem Gebäudewand-Oberrand und andernends auf dem Halterungskranz aufliegen,
worauf auf die Träger sektorförmige Schalungsplatten aufgelegt werden, und anschließend
der Kran vom Gerüstmast abgenommen wird, daß nach dem Betonieren des Dachs der Halterungskranz
am Gerüstmast abgesenkt und daraufhin die Schalungsplatten und -träger nach unten
abgenommen und entfernt werden und daß schließlich der Gerüstmast zerlegt und entfernt
wird.
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DEr Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß ein systematischer
Bauablauf gewährleistet ist, im wesentlichen alle H ebe-arbeiten mit dem an der
Spitze des Gerüstmastes befindlichen Kran bewerkstelligt werden können, daß die
Unfallgefahr wesentlich herabgesetzt ist und daß die beim Bau verwendeten Vorrichtungen
wieder verwendbar sind, und zwar nicht nur Gerüstmast und Träger, sondern sämtliche
Schalungselemente und Verstrebungen, was die Herstellungskosten wesentlich senkt.
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Weitere Einzelheiten des Verfahrens sowie der dabei verwendeten Vorrichtungen
ergeben sich aus der Beschreibung, der Zeichnung und den Unteransprüchen. Die Zeichnung
zeigt: Fig. 1: das Gebäude im Schnitt während des Herstellungsvorganges, Fig. 2,
Einzeldarstellungen von Einzelelementen des Gerüstmastes, 3 und 4:
Fig.
5: in perspektivischer Darstellung eine Schaltafel, und Fig. 6: den auf dem Gerüstmast
befindlichen Kran.
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Zur Erleichterung des Verständnisses wird die Erfindung in der Reihenfolge
des tatsächlichen Arbeitsablaufes geschrieben. Zunächst wird in üblicher Weise eine
Baugrube ausgehoben, deren Durchmesser denjenigen des zu erstellenden Rundgebäudes
übersteigt.
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Dabei erhält der Boden der Baugrube bereits die für den Gebäudeboden
erwünschte trichterförmige Form mit Absenkung zur Mitte hin. Die Neigung soll dabei
bereits im wesentlichen derjenigen des späteren Gebäudebodens entsprechen . Der
Baugrubenboden wird dann - wie üblich - mit einer sogenannten Sauberkeitsschicht
abgedeckt. Auf diese Sauberkeitsschicht wird nun die Bodenplatte 10 betoniert, vorzugsweise
mit einer Stahlmattenbewährung. Wesentlich dabei ist jedoch, daß in den Mittelpunkt
der Bodenplatte eine Rohrkonsole 11>Halterungsbolzen 12 und Halterungsösen 13
mit einbetoniert werden. Die Rohrkonsole 11 besteht aus einem oben offenen nt und
unten abgedeckten Rohr und die, wie später im einzelnen beschrieben werden wird,
zur Aufnahme eines Gerüstmastes. Die Halterungsbolzen 12 haben die Aufgabe, später
die aufzustellenden Betonpfosten zu fixieren und liegen gleichmäßig verteilt auf
einem Kreis um den Bodenmittelpunkt in etwa mittig zwischen dem Mittelpunkt und
dem Bodenaußenrand. Im allgemeinen wird man sechs derartiger Bolzen 12 vorsehen.
Die Halterungsösen 13 dienen später zum Einhängen von Verspannungsseilen für den
Gerüstmast.
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Zum ansonsten etwas problematischen Abziehen der trichterförmigen
Betonplatte 10 wird nun eine Abziehlatte verwendet, deren Länge in etwa dem Bodenradius
entspricht und die an ihrem einen Ende einen Stutzen aufweist, der in die Rohrkonsole
11 einsteckbar ist. Abziehlatte und Stutzen sind entsprechend der gewünschten Bodenplattenneigung
aneinander befestigt, so daß durch einfaches Schwenken der Abziehlatte um 360" um
den Stutzen bzw. die Rohrkonsole 11 herum der Abziehvorgang schnell und exakt durchgeführt
werden kann.
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Nach Fertigstellung der Betonbodenplatte 10 wird die erwähnte Abziehlatte
wieder entfernt und der im ganzen mit 14 bezeichnete Gerüstmast in die Rohrkonsole
11 eingesetzt. Zu diesem Zweck weist der Gerüstmast 14 an seinem Unterende eine
Bodenplatte 15 auf, von der ein in die Rohrkonsole einpassender Bolzen nach unten
absteht. Besonders einfach wird das Aufstellen des Mastes 14 dann, wenn man den
am Oberende des Mastes 14 befindlichen Kran 16 als Aufstellhilfe benutzt und die
Bodenplatte 15 geeignet ausbildet. Besteht nämlich die Bodenplatte 15 aus zwei gelenkig
miteinander verbundenen Plattenteilen'wobei am einen Plattenteil der llalterungsbolzen
und am anderen Plattenteil der Mastfuß sitzt, und wird das Kranseil bei liegendem
Mast 14 außerhalb der Baugrube gehalten, so zieht sich in an sich bekannter Weise
beim Einschalten des Kranmotors der Mast von selbst hoch. Der hocllgezogene Mast
14 wird dann durch Spannseile 17, die in die (eisen 13 eingehängt werden, in seiner
vertikalen Stellung 6 gel0alten.
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Nachdem der Mast 14 in der beschriebenen Weise aufgestellt und fixiert
ist1 werden mit Hilfe des um 3600 drehbaren Krans 16 die vorgefertigten Betonpfosten
18 auf die Dorne 12 gestellt. Daraufhin werden die Oberenden der Pfosten 18 mittels
eines Betonrings 19 miteinander verbunden, der später zur Auflage des Spaltenbodens
dient. Die Herstellung dieses Betonrings 19 erfolgt auf folgende Weise. Der Mast
14 ist mit einem Uberrohr 20 versehen, das im einzelnen in Fig. 2 dargestellt ist.
An dieses Rohr 20 ist an der Unterseite eine Scheibe 21 angeschweißt,die gemäß Fig.
3 mit auf einem Kreisring angeordneten Löchern 22 und mit Aufnahmetaschen 23 versehen
ist. In ihrem oberen Bereich weist das Rohr 20 Aufnahmetaschen 24 auf, welche mit
den Taschen 23 korrespondieren. In die Löcher 22 der Scheibe 21 werden Streben 25
für die Boden- und Seitenschalung des Betonrings 19 eingehängt, außerdem auch die
in Fig. 4 dargestellten Winkelkonsolen 26 in die Taschen 23,24. Gegebenenfalls kann
auch noch ein rundes Gehgerüst angebracht werden.
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Daraufhin wird die Schalung für den Betonring 19 erstellt und dieser
betoniert.
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Nunmehr wird mit der Erstellung der Gebäudeaußenwand 27 begonnen.
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Als Schalungselemente werden dabei bekannte Schaltafeln aus Metall
verwendet, wobei es zweckmäßig ist, zunächst einmal die Innen- und Außenschalung
bis in Höhe des späteren Spaltenbodens aufzustellen und abzustützen. In der Praxis
handelt es sich dabei meist um drei aufeinanderstehende Schaltafelreihen. Während
dabei die äußeren Schaltafeln und die zwei unteren Reihen der unteren Schaltafeln
völlig denjenigen entsprechen, wie sie auch bei der Herstellung
von
Betonsilos und dergleichen verwendet werden, besitzen die inneren Schaltafeln der
obersten (dritten) Reihe eine besondere Gestalt, wie aus Fig. 5 zu ersehen ist.
Diese mit 28 bezeichneten Schaltafeln weisen die aus der Zeichnung deutlich ersichtliche
Abkröpfung auf, womit erreicht wird, daß die Betonwand 27 eine ringförmige innere
Ausgrabung 27a erhält.
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Von Bedeutung ist weiterhin, daß die Innenschalung bzw. deren Abstützung
mittels Stangen 29 am Mittelmast 24 zentriert werden, um so insbesondere im Bereich
der späteren Ausgrabung 27a exakte Baumaße zu erhalten. Der Beton wird dann in die
Schalung eingefülltJ und nach genügender Abbindung werden die Schaltafeln verwendet
und - mit Ausnahme der speziellen Schaltafeln 28 - oben zum weiteren Hochbetonieren
wieder angesetzt. Auf diese Weise wird die Wandung 27 monolitisch bis zu ihrem Oberrand
hochgezogen, wobei dann am Oberrand übliche Auflagekonsolen 30 und ein Sicherungsgitter
31 angebracht werden.
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Inzwischen können auch die Schalungen des Betonrings 19 wieder entfernt
werden. Daraufhin werden die vorgefertigten Betonsektoren des Spaltenbodens 32 auf
den Betonring 19 aufgelegt, wobei dann der Außenrand des Spaltenbodens 32 auf der
Ausgrabung 27a aufliegt.
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Die mit Abstand vom Mast 14 endenden Spaltenbodensektoren werden nunmehr
im Endbereich mittels eines Betonrings 33 verbunden, wobei zum Betonieren desselben
an den Konsolen 26 eine ringförmige Abstellschalung 34 angebracht wird. Bis der
Beton erstarrtl kann die Schalung 34 wieder abgenommen werden; auch können die Spannseile
17 entfernt werden, weil der Mast 14 nunmehr über die Konsolen 26
vom
Spaltenboden bzw. dem Betonring 33 festgehalten wird.
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Als nächster Vorgang erfolgt nunmehr die Erstellung der Dachschalung
Der Mast 14 besitzt in seinem oberen Bereich ein weiteres Überrohr 35, in welches,
ähnlich wie beim Überrohr 20, Winkelkonsolen 36 eingehängt werden. An den Konsolen
36 wird ein Ring angebracht, der als Schalungsauflage dient. Nunmehr können mit
dem Kran 16 gitterrohrartige Schalungsträger 37 radial aufgelegt werden, derart,
daß diese einerends auf dem Oberrand der Außenwandung 30 und anderenends auf den
Konsolen 36 bzw. dem darauf befindlichen Ring aufliegen. In der Praxis kann man
beispielsweise fünfundvierzig derartiger Träger vorsehen. Auf die Träger werden
dann sektorförmige Schaltafeln aufgelegt, womit dann die Dach-Bodenschalung erstellt
ist. Ein weiteres auf den Mast 14 sitzendes Überrohr 38 dient zur Halterung einer
ringförmigen Abstellschalung. Nunmehr kann der Kran 16 abgebaut und das Dach 39
betoniert werden. Zum Abziehen des Daches wird wiederum eine um 3600 schwenkbare,
entsprechend angestellte Abziehlatte verwendet, die in irgendeiner Weise am Mast
gehalten wird, beispielsweise durch Einstecken eines Stutzens in das oben offene
Mastrohr.
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Hat der Beton des Dachs 39 vollständig abgebundenßwird das Überrohr
35 um beispielsweise 35cm abgesenkt. Zu diesem Zweck besitzt der Mast 14 ein Gewinde
42, auf dem eine Mutter mit Gegenmutter zur Auflage der Hülse 35 verdrehbar sind.
Durch das Absenken der Hülse 35 wird die Bodenschalung des Dachs ebenfalls abgesenktlund
die Schaltafeln und die Träger 37 können nach unten abgenommen
splatten
werden. Um zu verhindern, daß bei diesem Absenken der Bodenschalung diese des Dachs
sich überlappendlwird vorzugsweise so vorgegangen, daß die Schaltafelsektoren in
Schalungsposition einen Spalt zwischen sich freilassen, der durch einfach anbringbare
und einfach entfernbare Dichtungsleisten abgedeckt ist. In diesem Fall werden dann
vor dem Absenken der Hülse 35 die Dichtungsleisten entfernt.
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Sobald die Schaltafeln und die Träger 37 abgebaut und durch die nicht
gezeichnete Tür der Außenwandung 27 entfernt worden wird der Mast 14 abgebaut. Zur
Erleichterung dieses Abbaus ist der Mast 14 in zwei Teile unterteilt, die durch
ein Überrohr 43 zusammengehalten sind. Dies kann in der Weise geschehen, daß das
Überrohr am einen Mastteil angeschweisst und am anderen Mastteil lösbar befestigt
ist, beispielsweise durch eine Schlitz-Klemm-Verbindung. Der obere Mastteil wird
dann etwas angehoben und damit vom unteren Mastteil getrennt, worauf er wieder nach
unten gezogen und aus dem Gebäude entfernt wird. Schließlich wird der untere Mastteil
nach oben gezogen und ebenfalls aus dem GEbäude entfernt.
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Der mehrfach erwähnte Kran 16 kann gemäß Fig. 6 aus einem undrehbar
an der Spitze des Mastes 14 befestigten Rohr 60 und aus einem mittels eines Lagers
61 auf diesem um 3600 schwenkbaren Ausleger 62 bestehen. Ein Verbindungsstück 63
entlastet das Lager 61.
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Alle erwähnten Hilfsmittel, nämlich der Mast 14, der Kran 16, die
Schaltafeln für die Gebäudewandung, die Schalungen für die Betonringe 19 und 33,
die Schalungen für das Dach, die Spannseile
17 und so weiter können
wieder verwendet werden. Selbstverständlich setzt dies für einen Teil dieser Vorrichtungen
gleiche Gebäudegröße voraus. Letzteres ist aber im allgemeinen der Fall,dh.
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es wird derzeit nur eine Größe gebautwund auch in Zukunft ist mit
wenigen Standardgrößen zu rechnen, wie dies ja auch bei den schon seit vielen Jahren
gebauten Silo- und Güllerundbehältern der Fall ist. Jedenfalls ist auf die beschriebene
Weise das Gebäude schnell, mit wenigen Hilfskräften und mit geringem Kostenfaufwand
zu erstellen.