DE272807C - - Google Patents
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01C—RESISTORS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf solche elektrische Regulierwiderstände, bei denen die besondere
Eigenschaft der Kohle dem durchgeschickten Strom, je nach dem Grade der
Zusammenpressung, in umgekehrter Weise verschiedenen Widerstand zu bieten benutzt ist,
und wobei als Mittel, aus dem der Widerstand zusammengesetzt ist, entweder Kohle allein in
Pulverform oder aber Kohlekörner mit Asbestfasern, Glimmerblättchen oder sonstigen die
Nachgiebigkeit der Widerstandsmasse fördernden Beimischungen verwendet wird. Hierbei
ist das Widerstandsmaterial meistens in ein Gehäuse eingeschlossen, dessen beweglicher Dekkel
als Anker eines Relais ausgebildet ist. Wird auf diesen Anker ein veränderlicher Druck
ausgeübt, so nimmt der Widerstand des Stromkreises in den die Körnermasse eingeschaltet
ist, ab, wenn der Druck auf den Anker erhöht wird, und zu, wenn der Druck auf den Anker
abnimmt.
Bei Widerständen dieser Art macht sich nun der Übelstand bemerkbar, daß sich beim Betriebe
einerseits der Grad der Zusammenpressung infolge veränderter Lagerung des Widerstandsmaterials und damit verbunden
auch der sich jeweils einstellende Widerstand ändert und daß sich anderseits bei Verwendung
eines Gemisches von. leitenden und nichtleitenden Bestandteilen diese Körper nach ihrem
spezifischen Gewicht allmählich voneinander trennen, was zur Folge hat, daß die Widerstandsmasse
an den Stellen, wo nunmehr nur oder fast nur noch nichtleitende Bestandteile sich angesammelt haben, den Strom überhaupt
nicht mehr durchläßt.
Die Erfindung bezweckt nun, die geschilderten Übelstände zu vermeiden und beruht auf
der Beobachtung, daß als Ursache dieser Übelstände weit weniger mechanische .Erschütterungen
in Frage kommen, als vielmehr der Umstand, daß der den Widerstand der Körnermasse
beeinflussende Anker beim plötzlichen Nachlassen des Druckes, d. h. wenn er sich von
der Widerstandsmasse schnell abhebt, zunächst über der Oberfläche des Widerstandspulvers
ein Vakuum erzeugt und einen Teil der Körnermasse mit sich reißt. Dabei entsteht vom Rand
des Ankers her eine Luftströmung, die beim Wiederherabfallen der mitgerissenen Pulverteilchen
diese nach der Mitte des Ankers zu zusammendrängt, wie dies in Fig, 2 in schematischer
Weise angedeutet ist. Durch diese Zusammendrängung der Körnerteilchen wird die Höhe der Körnersäule vergrößert, so daß
sich auch der Druck des Ankers auf diese Körnersäule gegenüber dem Druck, den er ausüben
würde, wenn die Körnermasse gleichmäßig im Behälter verteilt wäre und auf den die Reguliervorrichtung eingestellt ist, wesentlieh
vergrößert. Dies hat bei Verwendung des Regulierwiderstandes zur Regelung auf konstante
Spannung den Nachteil, daß sich durch den veränderten Widerstand eine andere als
die gewollte Spannung einstellt. Wird als Widerstandsmasse nicht reines Kohlenpulver
sondern, wie eingangs erwähnt, ein Gemisch von leitenden und nichtleitenden Bestandteilen,
ζ. B. von Kohlenpulver und Asbestfasern, verwendet, so werden infolge des Vakuums unter
dem Anker und der damit verbundenen Luftströmung die spezifisch leichteren Bestandteile
des Widerstandsmaterials aufgewirbelt, sozusagen aus der übrigen Körnermasse herausgezogen,
und lagern sich infolge der geringeren Geschwindigkeit, mit der sie sich wieder nach
der Aufwirbelung abwärts bewegen, über dem
ίο leitenden Material ab (vgl. Fig. 2 a) und verhindern
dadurch den Stromdurchgang durch die Körnermasse.
Die geschilderte Luftströmung wird besonders dann ziemlich beträchtlich, wenn bei plötzliehen
Belastungsänderungen die Erregung des Elektromagneten (Relais) sich sehr schnell
ändert, so daß der Anker plötzlich vom Pulver abgerissen wird.
Die Erfindung besteht einerseits in der Erkenntnis der Ursache der ungünstigen Arbeitsweise
eines in der gekennzeichneten Art zusammengesetzten Regulierwiderstandes und andererseits in der Auffindung des Mittels zur
Beseitigung dieser ungünstigen Arbeitsweise.
Das Mittel besteht darin, daß der Anker ,nicht
unter mehr oder weniger vollständigem Luftabschluß auf die Oberfläche der wirksamen
Körnermasse drückt, so daß bei Ausübung des Druckes zwischen ihr und der ihr zugekehrten
Fläche des Ankers überhaupt keine Luft mehr vorhanden ist und beim Nachlassen des Druckes
infolgedessen ein Vakuum entstehen muß, sondern daß über der Oberfläche der wirksamen
Körnermasse entweder durch entsprechende Ausbildung des Ankers selbst, oder aber durch
besondere Kanäle eine Verbindung der Oberfläche der wirksamen Körnermasse mit der
äußeren atmosphärischen Luft hergestellt wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
daß in dem Anker Durchbrechungen vorgesehen werden, durch welche der Druck über und unter dem Anker sich ausgleichen kann,
oder indem zwischen dem Anker und der eigentlich wirksamen Körnersäule eine Schicht von
größeren unvermischten Kohlekörnern, zur Vermeidung unnötiger Reibung vorzugsweise in
Kugelform, angeordnet wird, wodurch ebenfalls über der wirksamen Körnermasse eine Luftschicht
gebildet wird, so daß die Bewegung des Ankers keine Saugwirkung ausüben kann. Für das Wesen der Erfindung ist es gleichgültig,
in welcher Weise die Verbindung der Oberfläche der Körnermasse mit der atmosphärischen
Luft hergestellt wird. So kann man sich beispielsweise die Körnermasse auch von einzelnen
Röhrchen durchsetzt denken, wie dies in Fig. 4 angedeutet ist.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen, durch welche der Erfindungsgedanke
verkörpert wird, dargestellt.
Fig. ι zeigt in schematischer Weise die bisher bekannte Anordnung von Widerständen der
geschilderten Art.
Fig. 2 und 2 a zeigen die mit dieser Ausführungsform verbundenen Nachteile.
Fig. 3 bis 5 stellen schematisch die Ausbildung des Körnergehäuses dar, um der Oberfläche der
wirksamen Körnermasse die Luftzufuhr zu ermöglichen.
Fig. 6 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform, wobei die Luftkanäle durch Verwendung
von grobkörniger Kohle gebildet werden.
Fig. 7 bis ir verkörpern weitere praktische Ausführungsformen des Erfindungsgedankens.
Nachstehend sei die Erfindung an Hand der Fig. 6 bis 11 erläutert.
Ein den Gehäusedeckel bildender Elektromagnetanker α ist durch einen Gewebering b
(Fig. 7) mit dem Gehäuse c verbunden. Stehbolzen ä halten eine durchlöcherte Platte e, 80 i
welche mit Drahtgaze f von kleinster Maschenweite bespannt ist. Mit Hilfe eines Ringes g
ist das Drahtgeflecht mit der Scheibe e durch Lötung verbunden. Die Scheibe e ist radförmig
ausgebildet, so daß an ihren Speichen die Drahtgaze festgelötet werden kann, um ihre
Durchbiegung zu verhüten.
Die Fig. 8 zeigt die Scheibe e, die Fig. 9 das
Drahtnetz f und den Ring g im Grundriß.
Die Fig. 10 und 11 zeigen eine zweite Ausführungsform,
bei welcher der Elektromagnetanker durchlöchert ist und die Drahtgaze unmittelbar
auf die Druckfläche des Magnetankers gespannt ist.
Nach der m Fig. 6 dargestellten Ausführungsform
ist von einer Durchbrechung des Deckels abgesehen und statt dessen oberhalb der wirksamen
Körnersäule h eine Schicht I von gröberen
unvermischten Kohlekörnern in Kugelform angebracht, auf, die sich alsdann der in gebrauchlicher
Weise angeordnete undurchbrochene Dek- i kel legt, der z. B. aus einer Kohleplatte k und
dem Elektromagnetanker α bestehen kann. -
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Regulierwiderstand, bei welchem die Widerstandsänderungen durch Änderung des Druckes eines Elektromagnetankers auf eine Körnermasse, beispielsweise reines Kohlenpulver oder ein Gemisch von Kohlenpulver und Asbestfasern oder ähnliche Isolierstoffe, bewirkt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische Abreißen beziehungsweise Aufwirbeln der Widerstandsmasse infolge rascher Bewegung des Magnetankers, hervorgerufen durch plötzliche Belastungsschwankungen des zu regulierenden Stromes, dadurch verhindert wird, daß bei Bewegung des Magnetankers die atmosphärische Luft in den Raum zwischen Oberfläche der wirksamen Körnermasse und Magnetanker leicht einströmen kann. ·
- 2. Regulierwiderstand nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der wirksamen Körnermasse (h) und dem Deckel des Körnergehäuses (a) eine Schicht (I) aus grobkörnigen Stückchen von Kohle oder einem ähnlichen leitenden Material, vorzugsweise in Kugelform, eingeschaltet ist.
- 3. Regulierwiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als Druckplatte wirkende Magnetanker (a) mit Durchbrechungen versehen ist, die beispielsweise mit feiner Drahtgaze oder feingelochtem Blech (f) überspannt sind.
- 4. Regulierwiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Drahtgaze oder perforiertem Blech bespannte besondere Druckplatte (e) durch Stehbolzen (d) mit dem Elektromagnetanker (a) derart verbunden ist, daß ein Luftabstand zwischen ihr und dem Anker verbleibt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE272807C true DE272807C (de) |
Family
ID=529324
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1994006130A1 (de) * | 1992-08-26 | 1994-03-17 | Siemens Aktiengesellschaft | Veränderbarer hochstromwiderstand und anwendung als schutzelement |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1994006130A1 (de) * | 1992-08-26 | 1994-03-17 | Siemens Aktiengesellschaft | Veränderbarer hochstromwiderstand und anwendung als schutzelement |
US5644283A (en) * | 1992-08-26 | 1997-07-01 | Siemens Aktiengesellschaft | Variable high-current resistor, especially for use as protective element in power switching applications & circuit making use of high-current resistor |
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