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Bezeichnung: Klebebindung und Vorrichtung dafür
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft die Klebebindung von Lagen, Bogen,
Einzelolättern und dergleichen, auf deren Blockrücken Leim aufgetragen wird, welcher
in quer zu den Blatt- oder Lagekanten angeordneten Zonen oder Streifen im Bereich
der Stellen, an denen beim Kantenbeschnitt oder Trennschnitt Messer, Fräser oder
dergleichen durch den Rücken schneiden oder fräsen, nach dem Aufbringen schnell
trocknet.
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Es gibt vielfältige Bemühungen, bei der maschinellen Buchbindung mit
Leimen einerseits eine schnelle Trocknung und andererseits eine dauerhafte Verklebung
zu erzielen. Vielfach werden dafür Heißschmelzkleber verwendet. Diese ergeben trotz
vielfältiger Bemühungen zur Verbesserung in vielen Fällen vor allem für dauerhafte
Buchblocks nicht die erwünschten Erfolge.
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Durch die DT PS 18 17 490 ist eine Klebebindung bekannt geworden,
bei der sowohl Heißschmelzkleber als auch langsam abbindende, Wasser enthaltende
Kunstharzemulsionen verwendet werden, und zwar derart, daß an den Stellen, an denen
kurz nach dem Auftragen des Leims geschnitten oder getrennt werden soll, der Heißschmelzkleber
aufgetragen wird, um hier eine völlig ausgehärtete, die Trennwerkzeuge nicht verschmutzende
Verklebung zu haben, während in anderen Bereichen ein Leim langsam in die Papierfasern
eindringen und eine gute Verklebung sichern kann. Dieses an sich sehr vorteilhafte
Verfahren ist jedoch nicht für alle Arten der Verarbeitung und Papiere und Rückaufbauten
voll befriedigend geeignet.
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Vielfach trocknet der Heißschmelzkleber zu schnell aus, umnoch einen
nachträglich angelegten Umschlag einwandfrei zu verbinden. Der benachbarte Kaltleim
entzieht ihm zu viel Wärme. Auch trocknet der verschiedene Leim trotz gleichmässigem
Auftrag unterschiedlich stark auf, daß auch hier Verbindungsprobleme zum Umschlag
oder dergleichen auftreten.
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Schließlich ist der verfahrenstechnische und maschinentechnische Aufwand
für den Auftrag von zweierlei Leimarten mit Pflege und Wartung und Sicherung, daß
die Leime nicht ineinander laufen, recht beträchtlich.
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Die Erfindung bezweckt nun, eine Klebebindung verfügbar zu machen,
die ebenfalls in verschiedenen Zonen zu unterschiedlich schneller Trocknung des
aufgetragenen Leims führt, dabei jedoch wesentlich einfacher zu verarbeiten ist,
und in der Abbindezeit wesentlich besser eingestellt werden/sonnle auch für das
einwandfreie Ankleben von Umschlägen oder dergleichen gut geeignet ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß einheitlich eine alterungsbeständige,
flexible, reißfestbindende Kunstharzemulsion mit Weichmachern auf den Block rücken
aufgetragen wird und anschließend im Bereich der Kanten oder Trennschnittstellen
im Leim durch schnell wirkende Austrocknungsmedien oder Austrocknungsmittel eine
sofortige schnitt- oder fräsfähige Abbindung herbeigeführt wird, während die übrigen
Bereiche entsprechend den Leimeigenschaften und Umgebungsbedingungen aushärten.
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Die Erfindung vereinigt also die Vorteile des üblichen gleichmäßigen
Leimeinstriches mit einer Kunstharzleimemulsion mit denen des Heißschmelzklebers,
wobei jedoch die Nachteile beider vermieden sind, während ihre Vorteile nicht aufgegeben
zu werden brauchen. Der Leim kann einfach mit üblichen Leimwalzen oder dergleichen
aufgetragen werden. Es ist nur eine Leimeinrichtung erforderlich. Der langsam abbindende
Leim kann tief in die Faser eindringen und so zu einer dauerhaften Verbindung führen.
Es wird nicht, wie bei manchen Verarbeitungen von Kunstharzemulsionen nach dem Leimauftrag
über die ganze Fläche durch Wärmeeinwirkung getrocknet, sondern nur in den Bereichen,
in denen es für die Weiterverarbeitung notwendig ist. Dadurch wird vermieden, daß
zuviel Wasser zu schnell verdampfen muß und folglich zwangsweise in das Papier hineingetrieben
wird.
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Vielmehr wird nur in kleinen Bereichen und vor allem am Kopf und Fuß
des Blockrückens erwärmt, wo der Wasserdampf gut austreten kann, ohne größere Bereiche
der Biätter zu benetzen.
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Dadurch kann mit geringen Energien eine sehr gute, sehr schnelle Trocknung
erreicht werden. Wenn man bei automatischen, schnelllauffenden Buchbindemaschinen,
die etwa 4000 bis 6000 Buchblocks je Stunde binden, bisher mit der üblichen HF-Trocknung
arbeiten wollte, so konnte man nur mit in der Heizleistung sehr groß dimensionierten
Heizeinrichtungen für den ganzen Blockrücken in außerordentlich kurzer Zeit eine
sehr große Wärmemenge bei sehr hoher Temperatur in die Klebstoffemulsion bringen,
was zu einem schlagartigen Verdampfen relativ großer Wassermengen führte und Gefahren
der Zerstörung der Emulsionen und Klebstoffilme mit sich brachte. Auch benötigte
man lange Zeiten und große Wege oder aufwendige. Kühleinrichtungen, um die in den
Rücken eingebrachte Wärme wieder abzuführen. Bei der erfindungsgemäßen Klebebindung
kommt man mit wesentlich geringeren installierten Heizleistungen aus und vermeidet
die Gefahr von Beschädigungen des Leimfilmes.
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Man erzielt vielmehr eine verbesserte Abbindung. Der gesamte Leimauftrag
trocknet mit gleichmässiger Stärke auf, so daß aufgelegte Gaze, Papierzwischenlagen,
Pappen oder Umschläge über die ganze Fläche gleichmässig gut verbunden werden können.
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Vor allem kann man bei der neuen Klebebindung die Streifentrocknung
zu einem beliebigen Zeitpunkt des Verfahrensablaufes einsetzen lassen und ist nicht
an die besonderen Eigenschaften des Heißschmelzklebers gebunden, welcher kurz nach
dem Auftrag auf natürliche Weise durch Abkühlung aushärtet und dann nicht mehr in
der Lage ist, einen zu spät aufgelegten Umschlagkarton oder dergleichen einzubinden.
Bei der neuen Klebebindung hat man wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten für
den Verfahrensablauf und kann vor allem am Ende des Bindeprozesses das soweit fertiggestellte
Produkt der Streifentrocknung unterziehen, so daß es dann sofort weiterverarbeitet
und vor allem auch geschnitten und/ oder getrennt und/oder gestapelt werden kann.
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Als Austrocknungsmedium kommen die verschiedensten Mittel in Betracht,
was sich nach dem jeweiligen Leim richtet. Vorzugsweise wird man zum Wasseraustritt
führende Wärme verwenden. Diese kann besonders gut durch elektromagnetische Hochfrequenzwellen
erzeugt werden, weil diese zu einem intensiven Ordnungswechsel der Moleküle im Klebstoffilm
führen, was zu einer entsprechenden Wärmeentwicklung fUhrt. Dabei bildet sich an
der Oberfläche des Klebstoffilms
keine Haut, die die Verdampfung
des Dispergierungsmittels verzögern würde. Die Wärmeentwicklung läßt das Dispergiermittel
an den gewünschten Stellen sehr schnell verdampfen, während es in den übrigen Bereichen
zunächst im Klebstoffilm verbleibt. Diese sind in der Regel auch die größeren Bereiche
des Buchrückens, so daß diese langsam unter intensiver Abbindung austrocknen. Die
Wärme kann jedoch auch durch Infrarot-Strahlen erzeugt werden. Dann wird man, weil
die Einwirkung mehr von außen erfolgt, zu längeren Erwärmungszeiten kommen.
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Zweckmäßig läßt man zumindest während der Einwirkung des Austrocknungsmittels
Druck auf den Blockrücken wirken, damit der Klebstof film gut festgehalten wird
und vor allem weitere aufgelegte Rückenbestandteile wie Gaze, Papierstreifen oder
Einbände eine intensive Verbindung mit den Blattkanten erhalten.
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Die Druckeinwirkung kann besonders leicht dadurch erzielt werden,
daß der Blockrücken auf einer gegebenenfalls bewegten Unterlage aufsitzt oder über
diese geschoben wird, wobei der Blockrücken zumindest von Eigengewicht des Buchblockes
belastet ist, sofern man nicht aus besonderen verarbeitungstechnischen Gründen den
Block zusätzlich belasten möchte.
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Während bei den üblichen Trocknungsverfahren die einzelnen Buchblocks
in Längsrichtung über die Trocknungseinrichtung laufen, sieht ein vorteilhaftes
Merkmal der Erfindung vor, daß die Blockrücken in Richtung der Längserstreckung
der Heizelemente mit quer zu diesen, vorzugsweise unter 900, verlaufenden Block-
oder Lagenkanten geführt werden. Dadurch läßt sich einerseits sehr gut konstruktiv
die streifenförmige Trocknung erzielen, und andererseits kann man auf kurzen Wegen
relativ hohe und für diesen Zweck ausreichende Trocknungszeiten erzielen. Der Vorschub
kann kontinuierlich oder schrittweise erfolgen. Dabei werden die Blöcke über die
Heizelemente aufweisende Streifentrocknungsstation mit einer der Länge der Heizstäbe
und der Einwirkzeit der Erwärmung entsprechenden Geschwindigkeit unter Berücksichtigung
der verarbeiteten Papiere und Leime geführt, wobei Einwirkzeiten von 20 bis 30 Sekunden
ausgezeichnete Ergebnisse erzeugen.
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Zwischen Blockrücken und Heizelementfläche kann man zweckmäßigerweise
eine leimabweisende Zwischenschicht vorsehen, die ein zonenweises Verschmieren der
Streifenheizstation vermeidet und trotzdem das feste Andrücken gestattet. Diese
kann als endloses, über die Heizelemente laufendes, mit dem Blockrücken wanderndes
Band ausgebildet sein, um Relativbewegungen am Rücken zu vermeiden und damit bessere
Rückenqualitäten zu erzielen, als beim einfachen Schieben über eine Streifenheizelemente
aufweisende Fläche.
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An die streifenweise Erwärmung schließt sich zweckmäßig eine Kühlung
an, um den aufgeweichten Klebstoffilm auch in den Streifenbereichen schnell wieder
zu verfestigen. Den austretenden Wasserdampf kann man in unmittelbarer Nähe des
verarbeiteten Buchblocks zweckmäßigerweise besonders absaugen, um eine Durchfeuchtung
der übrigen Teile der Buchblocks noch besser zu vermeiden.
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Zur Durchführung der vorbehandelten Klebebindung sieht eine erfindungsgemäße
Vorrichtung in einer Tischfläche im Abstand voneinander angeordnete Heizelemente,eine
Buchblockführungs einrichtung, deren Vorschubrichtung in Richtung der Längserstreckung
der Heizelemente verläuft und bei der die Anlagefläche des Vorschubelementes quer
zur Längserstreckung der Heizelemente verläuft,vor. Eine solche Vorrichtung ist
besonders einfach aufgebaut, da sie mit/wWsentlichen bekannten konstruktiven Einzelteilen
aufgebaut werden kann und sehr leicht die Unterbringung der Heizelemente gestattet.
Sie ist im konstruktiven Aufbau wesentlich einfacher als die zwei getrennten Zonenleimwerke
der bekannten Einrichtung zur Erzielung unterschiedlich schnell abtrocknender Leimstreifen
auf Buchrücken.
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Um die Vorrichtung schnell an die wechselnden Buchgrößen anzupassen,
kann man einerseits fest montierte, austauschbare Heizeinrichtungstische vorsehen.
Besonders vielfältig verwendbar
mit gleichen Heizelementen ist
jedoch eine Vorrichtung, bei der wenigstens eines der Heizelemente im Abstand zu
einem im Bereich der Anlagekante des Buchblocks vorgesehenen Heizelemente parallel
verstellbar angeordnet ist. Da die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere für
sehr große Buchblocks, die als Doppelnutzen verarbeitet werden, geeignet ist, sieht
man zweckmäßig drei Heizelemente vor, von denen ein äußeres und das mittlere parallel
zueinander und zu dem ortsfesten verstellbar angeordnet sind, so kann auch diese
Vorrichtung sehr schnell auf die Größen verschiedener/ * pelnutzen verarbeiteter
Buchblocks eingestellt werden. Die Heizelemente können in Längsrichtung in Zonen
unterteilt oder auch als verschieden lange Heizelemente austauschbar angeordnet
werden, um die Länge der Streifenheizung zu bestimmen, sofern man die Einwirkungszeit
nicht durch Veränderung der Vorschubgeschwindigkeit einstellen will oder kann.
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Um bei gutem Anpreßdruck Verschmieren der Streifenheizeinrichtung
zu vermeiden, sieht ein weiteres Merkmal der Erfindung im Bereich der Stirnenden
der Heizelemente Walzen vor, über die ein Klebstoff abweisendes,/unermpfindliches
Förderband, über die ein Klebstoff Förderband, vorzugsweise aus Polytetrafluoräthylen
verläuft, wobei wenigstens eine der Walzen mit einer auf den Maschinentakt abgestimmten
Vorschubeinrichtung ausgestattet ist. Diese kann getrennt oder vom Maschinenantrieb
gemeinsam angetrieben werden.
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Unmittelbar neben den Heizelementen und/oder über der gesamten Streifenheizeinrichtung
sieht man zweckmäßig eine Absaugeinrichtung für den austretenden Wasserdampf vor.
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In Laufrichtung gesehen, hinter den Heizelementen wird zweckmäßig
eine Kühleinrichtung angeordnet. Diese kann aus einer Luftdüsen aufweisenden, auf
Höhe des Heizelementetisches bzw.
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des Förderbandes angeordneten Platte bestehen.
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Sie ist sehr einfach herzustellen und führt dazu,daß der Buchblock
insgesamt trotz der zeitweisen und streifenförmigen Anwärmung sofort eine gute Gesamtfestigkeit
erhält.
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In Laufrichtung vor den Heizelementen wird zweckmäßig eine Einschubfläche
vorgesehen, in welche die Blockrücken quer zur Längserstreckung der Heizelemente
einlaufen, und über dieser Einschubfläche wird zweckmäßig ein in Längserstreckung
der Heizelemente arbeitender Vorschubrechen vorgesehen. Ferner sind Anlage-und Führungselemente
angebracht. So ergibt sich ein komplettes Streifentrocknungs- und Kühlungsaggregat,
welches an beliebiger Stelle und in beliebiger Anordnung zu herkömmlichen Buchbindeautomaten
in diese integriert oder an diese angeschlossen erden kann, wobei es auf die Art
des Umlaufes und der sonstigen Bearbeitung der Buchblocks nicht wesentlich ankommt.
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Weitere Einzelheiten, Ausgestaltungen, Vorteile und Merkmale der Erfindung
sind auch in dem nachfolgenden, anhand der Zeichnungen abgefaßten Beschreibungsteil
behandelt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 Einen schematisierten Vertikalschnitt längs der
Linie 1-1 in Fig. 2, welcher ein Blatt des Buchblocks samt Rücken und die wesentlichen
Teile der Streifenheizeinrichtung zeigt; Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf
die Anordnung aus Heizeinrichtung, endlosem Band und einigen Buchblocks;
Fig.
3 die Draufsicht auf eine taktweise arbeitende Ablage mit Streifenheizeinrichtung,
Kühlung und gefederter Sammelvorrichtung sowie Wende- und Abtransportband; Vertikal-Fig.
4 einen schematisierten, etwas vergrößerten/schnitt längs der Linie 4-4 in Fig.
3 durch die Ablage und Streifenheizeinrichtung nach Fig. 3; Fig. 5 die schematisierte
Draufsicht auf eine automatische Klebebindemaschine, welche für das Binden ein Transportsystem
mit einer in einer horizontalen Ebene umlaufenden Transporteinrichtung aufweist,
wobei mit dieser Maschine eine Ablage und Streifenheizeinrichtung sowie Kühleinrichtung
gemäß der Fig. 3 vereinigt ist; Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer automatischen
Buchbindemaschine, an deren Austragsband eine erfindungsgemäße, jedoch vereinfacht
dargestellte Ablage und Streifenheizeinrichtung und Kühlung angeschlossen ist -
die automatische Klebebindemaschine hat eine in einer vertikalen Ebene umlaufende
Transporteinrichtung für den Klebebindevorgang.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird zunächst anhand der Fig. 1 und
2 erläutert. Die Fig. 2 zeigt vier Buchblocks 10, die auf einem endlosen Band 11
! wetc'lles aus Polytetrafluoräthylen oder einem ähnlichen, KlebsLoffe abweisenden
Material /und besteht welches bei den in Betracht kotnr.aenden Erwärmungen keine
nachteiligen Veränderungen aufweist. Es ist, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, etwas
breiter als die Rückhöhe RH und läuft um die Walzen 12 und 13, von denen die Walze
12 im Naschinentakt
angetrieben wird. Das Polytetrafluoräthylenband
11 läuft über einen in nicht näher dargestellter Weise ausgebildeten Tisch, dessen
Oberkante 14 in Fig. 1 dargestellt ist.
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Mit der Tischfläche abschließend sind drei sich in Vorschubrichtung
V erstreckende Streifenheizelemente 15 vorgesehen.
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Diese sind vorzugsweise als Hochfrequenzheizeinrichtungen ausgebildet
und haben im Innern zwei Elektroden 16. Sie werden mit der üblichen, von der Post
zugelassenen Frequenz von 27 MHZ betrieben. Die erforderlichen Abschirm- und Anschlußeinrichtungen
sind nicht näher dargestellt. Die Buchblocks 10 werden auf dem Rücken R stehend
auf dem Polyte.trafluoräthylenband ii über die Heizstäbe 15 bewegt, nachdem sie
zuvor im Rücken einheitlich mit einer alterungsbeständigen, flexiblen, reißfestbindenden
Kunstharzemulsion mit Weichmachern in an sich bekannter Weise eingestrichen wurden.
Die drei HF-Streifenheizelemente liegen im Bereich von Kopf K, Fuß F und Mitte M
des Rückens R des Buchblocks 10. Ihre Hochfrequenz-Energieabstrahlung ist so gestaltet,
daß die Trocknungszonen TZ im Bucnrücken kurzzeitig so stark erwärmt werden, daß
das in der Leimemulsion befindliche Wasser verdampft und austritt, so daß in diesen
Bereichen rrz eine sofortige Abbindung erfolgt, während in den beiden dazwischen
liegenden Langsamtrockenbereichen LT die Trocknung entsprechend den Leimeigenschaften,
dem verarbeiteten Papier und den sonstigen Umgebungsbedingungen langsam vonstatten
geht und das in der Eraulsion befindliche Wasser nur langsam austritt, ohne in den
Buchblock zu tief /Etwa einzuziehen. gemaß der geschlängelten Linie dringt jedoch
Kleber und Flüssigkeit in die Blätter ein und bewirkt hier eine intensive Verlçlebung.
In den Bereichen K, F und M wird der Kleber bei dem Lauf über die Streifenheizelemente
15 soweit und so schnell getrocknet, daß unmittelbar nach dem Verlassen der Heiz-
und einer gegebenenfalls anschließenden Kühlstation am Kopf und Fuß geschnitten
und auch in der Mitte der Trennschnitt vollzogen werden kann, ohne daß die Trennwerkzeuge
verschmieren. Die Länge L, die Vorschubgeschwindigkeit
in Richtung
Y, der Leim und die Papiereigenschaften sind so aufeinander abgestimmt, daß diese
Abbindung im Rahmen des Maschinentaktes erfolgt. Da die Buchblocks, wie aus Fig.
2 ersichtlich, quer zur Längserstreckung der Streifenheizelemente 15 und zur Vorschubrichtung
V liegen, ergibt sich trotz relativ großer Vorschubgeschwindigkeit eine relativ
lange Verweilzeit jedes einzelnen Buchblocks im Bereich der Streifenheizelemente.
So kann man selbst bei Verarbeitungszahlen von etwa 6000 Buchblocks je Stunde mit
in der Heizleistung gering dimensionierten Heizelementen auskommen. Der Energieaufwand
für diese Trocknung ist relativ gering, und die Gesamterwärmung des Buchblocks ist
auch verhältnismäßig gering.
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So werden also auch hierdurch Vorteile und Einsparungen erzielt.Die
Einrichtung beansprucht auch nur wenig Raum.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen eine nähere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Dabei sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Buchblocks
laufen über ein Plattenband 30 auf die Einschubfläche 31über der sich ein in Vorschubrichtung
V arbeitender Vorschubrechen 32 befindet, der mit einem Exzenter 33 angetrieben
wird.
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Die Buchblocks werden gegen die besenartig gestalteten, einstellbaren
Ordnungs- und Führungsanschläge 34 und eine Anschlagleiste 35 geführt und gelangen
nach diesem Ausrichten in den Bereich der Streifenheizeinrichtung 36, die hier ohne
Polytebrafluoräthylen-Zwischenband dargestellt ist. Die Erwärmungsbereiche TZ sind
durch Wellenlinien dargestellt. Die Doppelpfeile 37 deuten die Parallelverstellbarkeit
des mittleren'und des einen äußeren Streifenheizelementes 15 relativ zu dem linken,
im Bereich der Anschlagschiene 35 vorgesehenen, ortsfesten Streifenheizelementes
15 an.
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In Vorschubrichtung V hinter der Streifenheizeinrichtung ist eine
Kühleinrichtung 40 vorgesehen, die hier als gelochtes Blech dargestellt ist, welches
also Luftdüsen aufweist, durch die Künlluft von unten an die soeben erwärmten Buchblockrücken
geblasen
wird. Dabei können geeignete Abstandselemente vorgesehen sein, um die Luft einwandfrei
passieren zu lassen.
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Auch ist es zweckmäßig, im Bereich der Streifenheizelemente und oberhalb
der Streifenheizeinrichtung 36 eine Absaugung für den entstehenden Wasserdampf vorzusehen,
um Durchfeuchtung der Buchblocks zu verhindern.
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Am Ende der Kühleinrichtung 40 befindet sich eine gefederte Stapelablage
42, diese weist einen Anschlagschieber 43 auf sowie einen Vorschubfinger 44, die
gegen ein edereleent 45 in Vorschubrichtung geringfügig verschiebbar sind, so daß
nach Vorschieben einiger Bücher entgegen der Federvorrichtung 45 eine Steuereinrichtung
ausgelöst wird, welche einen oder wenige Buchblocks 10 nunmehr von dem angesar.=melten,
hier der Ubersichtlichkeit halber jedoch nicht dargestellten Stapel, trennt und
auf das Wendeband 46 schiebt, auf dem der nun noch elastische, jedoch infolge der
zonenweisen StreiIentrocknung ausreichend feste Buchblock aus der vertikalen Position
in die horizontale gewendet werden kann, so daß der Buchblock sofort der Schneideeinrichtung
zugeführt werden kann. Wie ersichtlich, steht der Buchblock während des Streifenheizvorganges
auf seinem Rücken auf und wird damit unter dem Eigengewicht angepreßt, so daß ein
hier wegen der Kleinheit der Darstellung nicht ersichtlicher Gazestreifen, Papierstreifen
oder Einband einwandfrei angedrückt und auch mit dem Leim, welcher die Einzelblätter
oder Lagen zusgftmenhält, gl eichzeitig abgebunden wird. Die Streifenheiz- und Kühleinrichtung
hat ein lkahlllengestell it8 und ist im ganzen mit 50 bezeichnet.
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Die Fig. 5 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine Abstapel-,
Streifenheiz- und Kühl- sowie Ausschubeinrichtung 50 mit einer automatischen Klebebindemaschine
51 vereinigt ist. Die vertikalen Achsen 52 und der Pfeil 53
sowie
die übrige Konfiguration der automatischen Klebebindemaschine 51 veranschaulichen,
daß es sich hierbei um ein Gerät handelt, bei welchem der Vorschub für den eigentlichen
Klebebindevorgang in einer horizontalen Ebene endlos erfolgt, wobei ein Zugorgan
um die auf den Achsen 52 laufenden Scheiben geführt ist. Die Plattenkette 30 führt
die Buchblocks einzeln von der letzten Station des Klebebindevorgangs zu der Heiz-,
Kühl- und Abgabeeinrichtung 50. Dabei kann alles im wesentlichen in einer Ebene
abgewickelt werden.
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Die Fig. 6 veranschaulicht eine ähnliche Anordnung, wobei die Heiz-,
Kühl- und Abgabeeinrichtung 50 kleiner und vereinfachter dargestellt ist. Zu ihr
führt das Transportband 30. Die horizontalen Konfiguration der gesamten Maschine,
die Achsen 62 und der Vorschubpfeil 63 veranschaulichen, daß bei dieser automatischen
Klebebindemaschine das Transportmittel in einer vertikalen Ebene umläuft. Da auch
hier die Buchblocks von der letzten Bearbeitungsstation des Klebebindevorgangs stehend
abgegeben werden, können sie einfach über ein Förderband 30 der Streifenheiz-, Kühl-
und Abgabeeinrichtung 50 zugeführt werden.
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Uber die Wendebänder 46 werden die Buchblocks dann sofort einer Schneideeinrichtung
65 zugeführt. Man erkennt den relativ kopakten Maschinenaufbau, der nur durch die
sinnvolle Gestaltung der Erfindung mit Streifenheizelementen und quer zum Blockrücken
verlaufenden Vorschub und dadurch bei kurzen Wegen relativ großen Verweilzeiten
ermöglicht wird.
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L e e r s e i t e