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Gewächshaus
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Gewächshaus Die Erfindung betrifft ein Gewächshaus mit liängs- und
Querwänden und einem den Innenraum überspannenden, gegebenenfalls mehrschiffigem
Dach.
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In herkömmlichen Gewächshäusern sind die einzelnen Bodenteile, die
mit Pflanzen bedeckt sind bzw. in denen Pflanzen eingepflanzt sind, von Wegen getrennt,
auf denen das Personal gehen kann und auf denen weiterhin Karren und dergleichen
zum Transport von Mutterboden, Pflanzen, Dünger und dergleichen fahrbar sind. Nachteilig
ist hierbei aber, daß ca, 30dp der gesamten Gewächshausbodenfläche von diesen Wegen
eingenommen wird und daß weiterhin die Bearbeitung der eingepflanzten Pflanzen durch
das Personal in gebückter Haltung vorgenommen werden muß. Der erhebliche "tote"
Raum ist ein Kostenfaktor, der erheblich ins Gewicht fällt und weiterhin muß die
Bearbeitung der Pflanzen durch das Personal in gebückter Haltung erfolgen, wodurch
die Arbeitsleistung beeinträchtigt wird und unter Umständen Körperschäden hervorgerufen
werden können.
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Es ist bereits weiterhin bekannt, die Pflanzen auf Rolltischen anzuordnen
und dadurch die Kulturfläche zu erhöhen. Die Rolltische müssen aber zur Vermeidung
einer größeren Durchbiegung
sehr stabil ausgeführt sein, die Rollen
der Tische erfordern einen befestigten Untergrund des Gewächshauses und insbesondere
ergibt sich daraus ein sehr hoher Kapitaleinsatz, welcher wiederum nachteilig auf
die Wirtschaftlichkeit ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gewächshaus mit einem Bepflanzungssystem
zu finden, bei welchem die vorgenannten Nachteile nicht mehr auftreten und welches
es erlaubt, bei relativ geringem zusätzlichen Kapitaleinsatz eine vollständige Ausnutzung
der Gewächshausfläche zu erreichen und es gleichzeitig zu ermöglichen, daß die Bearbeitung
der Pflanzen für das Personal bequem und schnell möglich ist0 Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß bei dem eingangs genannten Gewächshaus gelöst durch auf den Gewächshausboden
abstellbare Kulturplatten, auf denen die Pflanzen angeordnet sind und die den Boden
lückenlos bedecken, eine sich von Längswand zu Längswand oder von Längsseite zu
Längsseite der Schiffe erstreckende Arbeitsbühne oberhalb der Pflanzen, die beidseitig
Räder zur Bewegung längs des Gewächshauses und ein Hebezeug zum Anheben der bepflanzten
Platten aufweist.
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Um die Kulturplatten leicht bewegen zu können, weisen diese vorteilhaft
seitlich Ösen zum Einhaken von mindestens zwei Haken eines Hebezeugs auf, welches
auf der Arbeitsbühne angebracht ist und diese läuft vorteilhaft auf an den Seitenwänden
oder den Länesseiten der Schiffe angebrachten Schienen oder Betonbalken.
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Alternativ können die Schienen in Höhe des Gewächshausbodens oder
in Höhe der Arbeitsbühne oder bei hängender Arbeitsbühne dariiber angebracht sein.
Bei einer Anbringung in Höhe des Gewächshausbodens ist die Arbeitsbühne entsprechend
gegenüber ihren Rädern hochgestellt.
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Das Hebezeug zum Anheben der Kulturplatten in eine Position, daß sie
ohne weiteres von einer auf der Arbeitsbühne sitzenden oder stehenden Person bearbeitet
werden könnten, erfolgt vorteilhaft einfach durch über Ausleger geführte Hubseile,
wobei die Auslegerenden um die halbe Kulturplattenbreite über die Vorderkante der
Arbeitsbühne überstehen können und für die Beine der Person bei Arbeit in sitzender
Position in der Arbeitsbühne Ausschnitte vorhanden sein können.
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Zur Zuführung von elektrischer Energie für Geräte und das Hebezeug
sowie für die Steuerung der Bewegung der Arbeitsbühne und zum Zuführen von Wasser
zu der Bühne sind in Schlingen an einer Tragschiene hängende und ausziehbare Verbindungsleitungen
vorgesehen, die von der einen Gewächshausstirnseite zur Arbeitsbühne führen.
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Im folgenden wird ein Beispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher beschrieben0 Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Gewächshaus gemäß
der Erfindung, Figo 2 einen Querschnitt durch ein Gewächshaus mit zwei Schiffen,
Fig.
3 eine der Kulturplatten gemäß der zrfindung und Fig. 4 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Arbeitsbühne.
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Gemäß den Fig. ist das erfindungsgemäße Gewächshaus 1 in herkömmlicher
Art aufgebaut, an einer der Stirnseiten ist freier Raum für das Besteigen und Beladen
der Arbeitsbühne sowie das Umsetzen von einem Schiff zu dem gegebenenfalls danebenliegenden
Schiff, während ansonsten der Boden des gesamten Gewächshauses mit einer Anzahl
von Kulturplatten 2 belegt ist.
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Die Kulturplatten weisen eine Breite bis zu 5 m auf, sie können aber
auch nur eine Breite eines Bruchteils der Gewächshausbreite aufweisen, so daß dann
zwei oder mehr Kulturplatten nebeneinander liegen können. Die Kulturplatten 2 werden
von einer Arbeitsbühne 8 überfahren, welche seitlich auf Schienen 11 läuft und die
es mittels eines Hebezeugs 5 erlaubt, die einzelnen Kulturplatten anzuheben, so
daß sie bearbeitet, z.B. bepflanzt, von Unkraut gereinigt oder abgeerntet werden
können. Nach der Bearbeitung werden die Kulturplatten wieder abgesenkt.
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Die Arbeitsbühne 8 ermöglicht es weiterhin, innerhalb kurzer Zeit
die gesamte Gewächshausfläche zu überfahren und während des überfahrens die Pflanzen
zu besprengen, zu desinfizieren oder dergleichen.
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Die benötigte Anzahl von Strom- und Steuerkabeln sowie eine Schlauchleitung
12 sind in Schlingen an einer längs durch das Gewächshaus 1 verlaufenden Tragschiene
gehalten und die Schlingen können in bekannter Art bei einer Bewegung der Arbeitsbühne
8 auseinandergezogen oder zusammengeschoben werden, so daß die freie Bewegungsmöglichkeit
der Arbeitsbühne 8 gegeben ist.
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Auf der Arbeitsbühne 8 ist ein Hebezeug mit mindestens zwei Auslegern
9 angeordnet, wobei über Hubseile 10 mit Haken 4 die Kulturplatten 2 angehoben werden
können. Die Kulturplatten 2 weisen mindestens beidseitig je eine Öse 3 auf, in welche
die Haken 4 eingreifen können0 Je nachdem ob nur eine Kulturplatte mit ganzer Gewächshausbreite
oder nebeneinanderliegend mehrere Verwendung finden, kann das Hebezeug mit Auslegern
beidseitig an den Gewächshauswänden oder Seiten der Schiffe arbeiten oder es kann
ein auf der Arbeitsbühne verfahrbarer Ausleger gewählt werden, wenn nicht für die
jeweilige Kulturplattenposition verschiedene Ausleger vorhanden sind. Die Ausleger
9 sind dabei so lang, daß die Kulturplatten ohne weiteres vor der Vorderkante der
Arbeitsbühne hochgezogen werden können. Sie können dann in eine Position gebracht
werden, in dem das Bedienungspersonal in arbeitsfreundlicher Hüfthöhe oder sogar
im Sitzen die Bearbeitung an den Kulturpflanzen vornehmen kann.
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Die Arbeitebühne 8 hat eine Höhe über den Kulturpflanzen,
die
deren maximaler Größe cntspricht. Sie kann entweder Räder 7 mit Spurkränzen aufweisen
und dann auf Schienen in Höhe des Gewächshausbodens oder in Höhe der eigentlichen
Arbeitsplattform laufen, es können aber auch Gummirader verwendet werden, die auf
Betonbalken laufen. Es ist dann eine entsprechende Führung oder Steuerung der Arbeitsbühne
vorzusehen. Vorteilhaft ist die Verwendung von Gummirädern insbesondere dann, wenn
die Arbeitsbühne 8 von einem Gewächshaus zu einem anderen oder von einem Schief
eines Gewächshauses zu einem anderen gefahren werden soll. Durch einfaches Umdrehen
der Räder um 900 kann dann nämlich eine Seitenbewegung erfolgen. Es wird so vermieden,
daß für jedes Schiff eines Gewächshauses oder für jedes Gewächshaus eine extra Arbeitsbühne
vorhanden sein muß, vielmehr wird die Gesamtinvestition gering gehalten.
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Mit Hilfe der Erfindung ist es erstmalig möglich, die gesamte Fläche
eines Gewächshaus es vollkommen auszunutzen, ohne daß hohe Investitionen erforderlich
sind. Da das System insbesondere auch personalfreundlich ist,kann angesichts der
Vorteile von einer idealen Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden0 Um
ein Pendeln der Kulturplatten 2 während des Anhebens zu vermeiden, können die Seilzüge
10 unterhalb der Ausleger 9 in Rohren oder an Führungen 13 geführt werden, so daß
sie nicht ausgelenkt werden und die Platten 2 senkrecht ohne pendeln angehoben werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Führungen
über die Position, in welche die Platte 2 zum Bearbeiten gehoben wird, nach unten
hinaus verlängert werden und in seitlich in den Platten 2 angebrachten Schlitzen
14 eingreifen, wodurch eine Zwangsführung der Platten von jeder Position kurz nach
dem Anheben an gewährleistet wird. Die Führungen, die für diesen Fall U-Profil aufweisen
können und in denen die Seilzüge 10 verlaufen, enden kurz über den abgesetzten Kulturplatten,
um das Verfahren der Bühne 8 nicht zu behindern. Nach dem ersten Anheben der Platten
2 fahren die Führungen 13 in die Schlitze 14 ein und halten dann die Platten während
des Anhebens sicher in ihrer Position. Die Seilzüge 10 verlaufen dabei im Innenraum
der Profile.