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Fahrbare Transformatorstalion Die Verknappung der flüssigen Brennstoffe
hat neuerdings eine bedeutende Entwicklung in den Anwendungen der Elektrizität auf
dem Gebiete der öffentlichen Arbeiten und 'besonders in der Landwirtschaft für den
Ausdrusch der Ernte hervorgerufen. Um .dieser Zunahme an Verbrauch elektrischer
Energie zu begegnen, genügen die Niederspannungsverteilungsnetze in den meisten
Fällon nicht, und der Mangel an Rohstoffen verbietet @es zur Zeit, ihre Erweiterung
ins Auge zu fassen. Dadurch ist man dazu geführt worden, den Hochspannungsstrom
unter Zwischenschaltung von fahrbaren- Transformatorstationen auszunutzen, die an
irgendeinem Punkte der vorhandenen Hachsp.annungsleitumg oder an einer Verlängerung
dersielben, die man mit Hilfe von kleinen. erforderlichen Leitungs.stnecken herstellen
kann, abgezweigt werden können.
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Nun ist der Aufbau einer fahrbaren Transformatorstation verhältnismäßig
schwierig. Eine solche Stativn muß leicht sein, sie muß ein Profil besitzen, das
ihr den Verkehr auf den Straßen .erlaubt, sie mu.ß aber einen Aufbau haben, dessen
Höhe während des Betriebes derart sein muß, daß die Hochspannungsleitungen bis zu
einer gewissen Höhe in der Größenordnung von 6 m oberhalb des Erdbodens keine Gefahr
für das Bedienungspersonal bieten. Berücksichtigt man, daß letzteres sowohl im allgemeinen
als auch im besonderen, -wenn @es sich um die Verwendung einer Transformatorstation
auf dem Lande handelt, nicht aus Fachleuten 'besteht, so ist es wenig empfehlenswert,
ieine solche Station aus zwei abnehmbaren Teilen herzustellen, nämlich aus einem
den Transformator enthaltenden Gehäuseteil und einem Anschlußteil, der dann für
die Inbetriebnahme auf diesen Gehäuseteil aufgesetzt wird. Außerdem ist es erwünscht,
das Gehäuse während des Betriebes direkt auf dem Erdboden ruhen zu lassen, um jede
Störung zu vermeiden; indes ist das Abladen eines so schweren Körpers eine schwierige
und empfindliche Arbeit.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Lösung der Aufgabe in einfacher
Weise unter Vermeidung aller vorgenannten Schwierigkeiten.
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Die Transformatorstation besteht aus drei Teilen: dem fahrbaren Gestell,
dem Gehäuse
mit Transformator und elektrischen Geräten und dem Gerüstaufbau;
gemäß der Erfindung sind diese drei Teile untereinander gelenkig verbunden, so daß
das Gerüst für die Fahrt niedergelegt und für die Betriebstellung senkrecht aufgerichtet
werden kann sowie daß es während des Niedergehens als Hebel
zum Aufheben des
Gehäuses über den Erdboden dient. Zu diesem Zwecke wird das Gerüst von dem Gestell
mittels eines waagerechten Gelenkes und das Gehäuse von dem Gerüst mittels eines
zweiten, dem ersten parallelen Gelenkes getragen, von dem es sich in geringem Abstande
befindet, um die erforderliche Hebelwirkung ausüben zu können.
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Das Hochschwenker des Gerüstes geschieht mittels eines ,an seiner
Spitze oder in deren Nähe befestigten Seiles, das auf einer an dem fahrbaren GEstell
vorn befindlichen Windetrommel aufgerollt ist, während das Gehäuse vorzugsweise
von dem hinteren Teil getragen wird, um es in der Betriebstellung auf den Boden
absetzen zu können.
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Die Mittel für den elektrischen Anschluß sind vorzugsweise im Oberteil
des Gehäuses bzw. am Unterteil des Gerüstes vorgesehen, tun die entsprechenden Leitungen
der beiden Teile beim Aufrichten des Gerüstes selbsttätig verbinden zu können.
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Um eine befriedigende Auswuchtung der schwenkbaren Teile zu erzielen
und sowohl jede übermäßige Beanspruchung als auch heftige Stöße am Ende des Hubes
zti vermeiden, ist es gemäß der Erfindung zweckmäßig, die beiden Achsen der vorerwähnten
Gelenke so anzuordnen, daß sie sowohl in der Betriebstellung als auch in der Fahrtlage
sich in einer Ebene befinden, die ge.geln eine waagerechte Ebene um einen genau
der Hälfte des Schwenkungswinkels des Gerüstes entsprechenden Winkel geneigt ist,
wobei die Gelenkachse des Gehäuses während der Arbeitsstellung tiefer und bei der
Fahrt höher als die andere Achse liegt.
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Um schließlich die Gelenkbewegungen zu erleichtern und das Gehäuse
in bezug auf das fahrbare Gestell besser in seiner Lage festzuhalten, werden gemäß
der Erfindung abnehmbare Traversen vorgesehen, die das Gehäuse mit dem Traggestell
fest verbinden, sobald sich die Station in Fahrt befindet.
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Das fahrbare Gestell kann eine oder mehrere Achsen besitzen, es kann
als Anhänger für einen Traktor ausgebildet werden, oder es kann aus dem Gestell
selbst ein Motorlastwagen oder ein Raupenfahrzeug hergestellt werden. Die Station
kann auch durch einen Elektromotor vervollständigt werden, der von der Sekundärspule
des Transformators oder einer sonst geeigneten Stelle aus gespeist wird. Die beiliegenden
Zeichnungen geben beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung wieder.
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Die Fig. i und 2 zeigen in einer Seitenansicht die Transformatorstation
in Betriebstellung bzw. auf der Fahrt.
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Fig.3 gibt- dieselbe Station in der Betriebstellung perspektivisch
wieder.
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Die dargestellte Transfoimatorstation lxsteht aus drei wesentlichen
Teilen, und zwar dem TraggestellA, dem den Transformator und die elektrischen Geräte
enthaltendem GehäuseB und dem GerüstaufbauC.
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Das Gehäuse B wird von dem einen Ende 5 des Gerüstes C mittels der
Gelenke d. getragen. Die waagerechte Achse dieser Gelenke, die quer zu dem Gestell
A liegt, gellt durch den Schwerpunkt des G:ehäuses.B. Das Gerüst C wird seinerseits
von den auf dem Geste11A befestigten Stützen3 getragen und besitzt zu diesem Zwecke
Drehzapfen i, die in Lagerflächen 2 der Stützen 3 ruhen.
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Die Gelenkachsen i und a sind parallel, und zwar in der Art, daß das
Gerüst C, sobald man es schwenkt, um es. aus der in, Fig. i und 3 dargestellten
Lage in die in Fig.2 dargestellte niedergelegte Stellung zu bringen, auf das Gehäuse
B eine Hebelwirkung ausübt, wodurch es ein Aufheben des Gehäuses bewirkt. Man kann
daher das Gehäuse B, sobald das Gerüst C in aufgerichteter Stellung ist, auf dem
Erdboden ruhen lassen, was den für die Inbetriebsetzung dür Transformatorstation
(Fig. i und 3) gestellten Forderungen entspricht, und bei niedergelegtem
Gerüst C das Gehäuse in einem gewissen Abstand über dem Boden halten, -,vas den
leichten Transport der Station auf der Strecke ermöglicht (Fi,g.2).
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Das auf einer Achse 16 befestigte Gestelle kann in irgendeiner
beliebigen Weise ausgeführt sein, beispielsweise kann es aus zwei parallelen Längsträgem
in Profileisen zusammengesetzt werden, die untereinander durch Kreuzstücke und Traversen
verbunden sind und den hinteren Teil vollständig offen lassen, um die Stellungsänderung
des Gehäuses 7u ermöglichen. Die beiden Längsträger sind nach vorn zusammenlaufend,
um einen pfeilförmigen Anhänger zu bilden, der an seinem Ende einen Zughaken oder
eine Öse 15 und eine gelenkige Stütze 17 erhält, die sich während
der Fahrt leicht beseitigen läßt. Eine auf dem Ende dieses pfeilartigen Körpers
befestigte Winde 7 ermöglicht es, durch deii Zug eines Stahlseiles 5 auf den Oberteil
des Gerüstes C einzuwirken, um es in die Fahrtstellung niederzulegen, wodurch gleichzeitig
das Aufheben des Gehäuses B bewirkt wird. Außerdem ist auf dem Geste11A eine Windetrommel2s
zur Aufnahme eines tauf der
Zeichnung nicht dargestellten) elektrischen
Kabels befestigt, das von der Sekundärspule des Transformators ausgeht und die Aufgabe
hat, einen Motor oder eine elektrische Anlage mit Strom zu versorgen. Dier Motor
kann außerdem gegebenenfalls auf dem Gestell A befestigt werden.
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Die Lage der Gelenkachsen i und 4 zueinander kann grundsätzlich eine
beliebige sein unter der Voraussetzung, daß die beiden Hebelarme des Gerüstes C
in seiner solchen Beziehung zueinander stehen, daß die Kraft der Winde 7 ausreicht,
um das Gewicht des Gehäuses B zu bewältigen. Im Betrieb tempfiehlt .es sich, so
vorzugehen, daß die Momente von Motor und Widerstand sich während der Dauer der
Schwenkbewegung des Gerüstes C nach bester Möglichkeit ausgleichen, um zu vermeiden,
daß am Anfang der Bewegung eine zu starke Beanspruchung des Seiles 6 und an ihrem
Ende :eine zu große Beschleimi.-gung des Gerüstes C eintritt, wodurch @es in heftiger
Weise auf die Stütze i o aufschlagen würde, auf der es in niedergelegter Stellung
ruht.
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Zu diesem Zwecke befinden sich als ein besonderes Merkmal der Erfindung
die Gelenkachsen i und 4 in der Arbeits- und in der Fahrtstellung in einer Ebene,
die ;gegen eine waagerechte Ebene um einen genau der Hälfte des Schwenkungswinkels
des Gerüstes entsprechenden Winkel geneigt ist (um etwa 45°, wenn dieser Winkel
9o° beträgt, wie in der Zeichnung vorausgesetzt), wobei die Achse 4 sich unter der
Achse i befindet, wenn die Station in Arbeitsstellung ist (Fig. r und 3), .und über
der Achse i, wenn sie in der Fahrtstellung ist (Fig.2).
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Uni die Drehzapfen i während der Fahrt von der Einwirkung des Gehäusegewichtes
zu entlasten und jede unnötige Ermüidung dieser Drehzapfen und alle unnötigen Schwingungen
des Gehäuses und .des Gerüistes C zu vermeiden, befestigt man das - Gehäuse mittiels
Traversen 12 auf dem Gestell A, die man in Bänder 13 der Stütze 3 eingreifen läßt;
auf diesen Traversen ruhen dann Konsole 14 auf, die an den vier Ecken des Gehäuses
B vorgesehen sind (Fig. 2). Die Traversen 12 werden zweckmäßig .,erweise durch geeignete
Keile vervollständigt, die den Zweck haben, das Gehäuse in bezug auf das Gestell
in der Längs- und in der Querrichtung unbeweglich zu machen.
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Die elektrische Ausrüstung _ des Gehäuses umfallt außer dem Transformator
die innerhalb des Gehäuses angeordneten elektrischen Geräte für Hoch- und Niederspannung,
insbesondere einen Hochspannungstrennschalter, der durch ein Handrad 29 auf mechanische
Weise von außen betätigt wird. Das Gerüst C, das einen :eisernen, vergitterten Kasten
bildet, enthält die auf Isolatoren befestigten, nach unten geführten Hochspannungsleitungen
22. Die :elektrische Verbindung zwischen den festen Leitungen des Gerüstes C und
den Leitungen 23, die im Gehäuse in dreipoligen Trennscbaltern 24 enden, geschieht
durch Aufrichtung des Gerüstes selbsttätig: jede der drei Leitungen 22 greift
zwischen zwei @elastischen, nach außen gehenden Backen 25 ein, die durch einen Isolator
26 am Gehäuse B befestigt sind und mit dienen die entsprechende Leitung 23 verbunden
ist, wobei die Schräge der Backen die erforderliche Führung für ein sicheres Eingreifen
der Leitung 22 gewährleistet.
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De Behandlung der so ausgeführten Transformatorstation ist äußerst
einfach: Sobald die Station in niedergelegter Stellung (Fig.2) an den Ort ihrer
Verwendung gebracht ist, zieht man die Traversen 12 heraus, entblockt die Winde
7, gibt dem Gelenksystem B-C einen Anstoß, worauf das System von selbst infolge
der Schwerkraft die in Fig. i und 3 dargestellte Betriebsstellung einnimmt und das
GehäuseR den Boden berührt. Auf Wunsch kann man auch nach Abnahme des Seiles 6 von
dem Gerüst C und der Blockierung des Gerüstres auf dem Gehäuse durch irgendeine
Verriegelungsvorrichtung das Fahrgestell A vollständig herausziehen, indem man die
Drehzapfen 2 dies Gerüstes C durch Anheben des Vorderendes des Gestells aus ihren
Lagerungen 3 löst und das Gestell um die Achse 16 schwenkt.
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Um die Station wieder fahrbereit zu machie'n, bringt man das Gestell
A wieder .an seinen Platz, indem man die Drehzapfen wieder in ihre Lagerungen eingreifen
läßt, den Gerüstaufbau des Gehäuses entriegelt und die Winde 7 ,äufwickelt, um das
Gerüst C herabzuschwenken; alsdann legt man die Traversen 12 ein.
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Im übrigen könnte das fahrbare Gestell zwei Achsen erhalten und mit
:einem Antriebsmotor für selbsttätige Fahrt ausgerüstet werden.