DE19740336A1

DE19740336A1 - Raum zur Aufzucht von Pflanzen

Info

Publication number: DE19740336A1
Application number: DE19740336A
Authority: DE
Inventors: Gottfried Mueller
Original assignee: Schako Metallwarenfabrik Ferdinand Schad KG
Current assignee: Schako KG
Priority date: 1997-09-13
Filing date: 1997-09-13
Publication date: 1999-03-25
Anticipated expiration: 2017-09-14
Also published as: DE19740336C2

Description

Die Erfindung betrifft einen Raum zur Aufzucht von Pflanzen, insbesondere von Salat, Gemüse, Früchte od. dgl. verzehrbare Pflanzen, in einem Substrat.

Bekannt sind Gewächshäuser. In der Regel bestehen diese im wesentlichen aus Glas, so daß in das Innere des Gewächshauses Licht und Wärme eindringen kann. Für die kälteren Jahreszeiten besitzen die Gewächshäuser noch zusätzlich eine Heizung, damit die Wachstumsphase der Pflanzen verlängert werden kann. Nachteil der bekannten Gewächshäuser ist, daß das Gewächshaus selbst sehr viel ungenutzen Raum umgibt, der beheizt werden muß. Auch ist die Tätigkeit in derartigen Gewächshäusern mühsam und geschieht meist in gebückter Haltung.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen o.g. Raum zur Aufzucht von Pflanzen zu schaffen, der optimal ausgenutzt wird. Gleichzeitig soll das Arbeiten in derartigen Räumen bzw. Gewächshäusern wesentlich erleichtert werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß das Substrat auf ausziehbaren Böden angeordnet ist.

Derartige Böden haben den Vorteil, daß sie sowohl übereinander als auch nebeneinander beabstandet angeordnet werden können, so daß sie in dem gesamten Raum eines Gewächshauses verteilt sind. Hierdurch ist der Raum des Gewächshauses wesentlich besser ausgefüllt. Dies gilt vor allem für die Höhe des Gewächshauses, die bei den bisher bekannten Gewächshäuser in der Regel völlig ungenutzt bleibt.

Damit das Substrat besser gehalten wird, kann es sich als ratsam erweisen, um den Boden entsprechende Seitenwände anzuordnen, welche die ganze Einrichtung schubladenförmig ausgestalten. Dieser Schublade ist dann ein handelsüblicher Ausziehmechanismus zugeordnet, auf dessen nähere Beschreibung verzichtet wird. Hier wird vor allem an Rollenführungen und Teleskopschienen gedacht.

Der Erleichterung der Arbeit an derartigen Schubladen dient vor allem eine Liftanlage, mit der eine Bedienperson jede Schublade sowohl in der Vertikalen als auch in der Horizontalen erreichen kann. Bevorzugt befindet sich an einem entsprechenden Träger, der entlang von Führungsschienen bewegbar ist, ein Sessel, auf dem die Bedienperson sitzt. Das Arbeiten ist hierdurch wesentlich erleichtert, da keine gebückte Haltung mehr notwendig ist, sondern die Tätigkeit in sitzender Haltung vorgenommen werden kann. Die Liftanlage ist so ausgelegt, daß eine Bedienperson zu jeder Schublade gebracht werden kann. Möglich ist auch, daß an der Liftanlage entsprechende Einrichtungen zum Bearbeiten des Substrates und/oder zum Düngen, Gießen usw. angeordnet werden, so daß die Bearbeitung der Schubladen auch computergesteuert erfolgen kann.

Bevorzugt ist dem Gewächshaus ein Blockheizkraftwerk zugeordnet, welches der Strom- und Wärmeerzeugung dient. Die überschüssige Wärme bei der Stromerzeugung wird dem Gewächshaus zugeführt, so daß diese Wärme verwertet werden kann. Zusätzliche Wärme kann noch durch Solarzellen erzeugt werden, die sich auf dem Dach des Gewächshauses befinden. Ferner können diese auch der Stromerzeugung dienen, so daß die Liftanlage zumindest teilweise von der eigenen Stromerzeugung angetrieben wird.

Durch die vorliegende Erfindung kann die Wachstumsphase von Gemüse, Obst und Salat wesentlich verlängert werden. Ferner kommt es zu einer sehr günstigen Ausnutzung überschüssiger Abwärme vom Kraftwerk. Zudem wird außerordentlich viel Fläche eingespart, da die Pflanzfläche nicht mehr nebeneinander, sondern zum großen Teil auch übereinander angeordnet ist. Hierdurch verringert sich die Notwendigkeit eines Imports von Gemüse, Obst und Salaten, wodurch nicht nur Kosten eingespart, sondern auch lange Anfahrtswege vermieden werden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur eine schematische Seitenansicht eines Gewächshauses mit einem erfindungsgemäßen Raum zur Aufzucht von Pflanzen. Das Gewächshaus 1 weist eine übliche Ausgestaltung auf, mit einem Boden 2, Seitenwänden 3 und 4 sowie einem Dach 5. Dieses Gewächshaus 1 umschließt einen Raum 5, in welchem die nicht näher gezeigten Pflanzen aufgezogen werden. Die Pflanzen 5 befinden sich zur Aufzucht im schematisch angedeuteten Schubladen 6, wobei jede Schublade zumindest aus einem Boden 7 sowie um diesen Boden 7 angeordneten Seitenwänden 8 besteht. Auf dem Boden 7 wird ein nicht näher gezeigtes Substrat, bspw. Erde, aufgebracht, in das die Pflanzen gesetzt oder gesät werden können.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind eine Mehrzahl von derartigen Schubladen nebeneinander und übereinander angeordnet, wobei zwischen den Schubladen jeweils eine Gasse 9 freigehalten wird. Erfindungsgemäß sollen die Schubladen jedoch nicht starr, sondern ausziehbar angeordnet sein, wie dies an der Schublade 6.1 angedeutet ist.

Nahe dem Dach 4 befinden sich Führungsschienen 10, die zu einer Liftanlage 11 gehören. Ebenfalls Teil der Liftanlage 11 ist ein Träger 12, an dem sich ein Sessel 13 befindet. Dieser Sessel 13 ist an den Führungsschienen 10 so angeordnet, daß er in den Gassen 9 verfahrbar ist. Ferner kann der Sessel vertikal angehoben bzw. abgesenkt werden. Auf dem Sessel sitzt eine Bedienperson 14. Dem Gewächshaus 1 ist ferner ein Blockheizkraftwerk 15 zugeordnet, welches nur schematisch angedeutet ist. Vom Blockheizkraftwerk 15 führen Leitungen 16.1 und 16.2 zu und von einem Wärmetauscher 17, der sich in dem Raum 5 befindet.

Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:

Auf dem Boden 7 der Schubladen 6, die bevorzugt aus rostfreiem Material oder aus Kunststoff bestehen und gegebenenfalls zumindest am Boden 7 gelocht sind, wird ein Substrat aufgebracht. Danach erfolgt ein Bepflanzen dieses Substrats durch die Bedienperson 14, die mittels der Liftanlage 11 zu jeder Schublade 6 gebracht werden kann. Zur Bearbeitung des Substrats oder der Pflanze kann die Bedienperson 14 die Schublade 6 herausziehen, so daß sie gänzlich zugänglich ist. Das gleiche gilt auch für die Ernte.

Eine Düngerzugabe oder bspw. zur Bewässerung der Schubladen ist vorgesehen, an dem Träger 12 eine Düse od. dgl. anzuordnen, welche dann entlang den Schubladenreihen gefahren, angehoben bzw. abgesenkt wird. Computergesteuert kann so eine Bewässerung des gesamten Gewächshauses 1 erfolgen.

Über das Blockheizkraftwerk 15, welches das ganze Jahr über läuft, wird Wärme dem Gewächshaus 1 zugeführt. Ferner können auf dem Dach 4 des Gewächshauses noch zusätzliche Solarzellen vorgesehen sein, die nicht nur der Wärme-, sondern auch der Stromerzeugung bspw. für die Liftanlage 11 dienen.

Bezugszeichenliste

1

Gewächshaus

2

Böden

3

Seitenwand

4

Dach

5

Raum

6

Schublade

7

Böden

8

Seitenwand

9

Gasse

10

Führungsschiene

11

Liftanlage

12

Träger

13

Sessel

14

Bedienperson

15

Blockheizkraftwerk

16

Leitung

17

Wärmetauscher

Claims

1. Raum zur Aufzucht von Pflanzen, insbesondere von Salat, Gemüse, Früchten od. dgl. verzehrbaren Pflanzen, in einem Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat auf ausziehbaren Böden (2) angeordnet ist.

2. Raum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Böden (2) übereinander beabstandet angeordnet ist.

3. Raum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Böden (2) horizontal nebeneinander angeordnet ist.

4. Raum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Boden (2) jeweils von Seitenwänden (8) umfangen ist.

5. Raum nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Raum (5) eine Heizung (15, 17) zugeordnet ist.

6. Raum nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Raum (5) ein Blockheizkraftwerk (15) zugeordnet ist.

7. Raum nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Raum (5) eine Liftanlage (11) angeordnet ist.

8. Raum nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Liftanlage (11) zumindest einen Sessel (13) aufweist, der zwischen den Böden (2) verfahrbar ist.