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Gewächshaus mit Vorrichtung zur umlaufenden
Pflanzenbewegung
Die Erfindung betrifft ein Gewächshaus, vorwiegend zur Heranzucht von Nutz- und Zierpflanzen, in welchem diese eine umlaufende Bewegung ausführen.
Anlagen solcher Art sind für die Anzucht von Pflanzen und ändern Lebewesen bekanntgeworden, bei denen das Zuchtgut, auf Siebrahmen oder andern Vorrichtungen hängend, in geschlossenen Kammern oder turmartigen Klimaräumen in lotrechter Richtung auf-und abbewegt und dabei mit Nährstoffen versorgt wird.
Pflanzen mit grossen Blättern oder auch mit solchen, die etwa waagrecht abstehen, eignen sich, wie die Praxis zeigte, schlecht für derartige Umlaufsysteme, da sie nur auf einem Teil ihres Umlaufweges der direkten Lichteinstrablung ausgesetzt sind, während sie im übrigen Teil entsprechend der Anzahl der Umlenkrollen und jeweiligen Position mehr oder weniger beschattet werden. Dieser Beschattungseffekt wirkt sich behindernd auf den Assimilationsprozess und damit auf das Gedeihen des Anzuchtgutes aus.
Es ist bekannt, dass für das optimale Wachstum der Energiegewinn durch die Photosynthese zum Verbrauch durch die Atmung in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen müssen. Dieses Verhältnis hängt weitgehend von den Belichtung-un Temperaturverhältnissen ab. Das Wachstum kann also bei umso höheren Temperaturen und damit umso besser erfolgen, je grösser die photosynthetische Leistung ist, die wieder bei hoher Lichtintensität, langer Belichtungszeit und günstiger Temperatur hoch ist. Bei einer bestimmten Lichtmenge wird also eine bestimmte Temperatur günstig sein, wobei sich das Temperaturoptimum mit der Lichtintensität verschiebt. Diese auf das vegetative Wachstum bezogenen Verhältnisse gelten in ähnlicher, aber differenzierteren Art auch für die Blütenbildung und-entwicklung.
Somit ergibt sich als weiterer Nachteil ökologischer Art eines Umlaufsystems, in welchem die einzelnen Pflanzen während des Bewegungszyklus sehr unterschiedlichen Lichteinwirkungen ausgesetzt sind, dass hiefür praktisch kein einheitliches Temperaturoptimum geschaffen werden kann.
Ausserdem ist bei solchen paternosterartig bewegten Systemen tunlichst auf gleichmässige oder wenigstens symmetrische Lastverteilung zu achten, sofern der Antriebsmotor nicht von vornherein auf erhöhte Leistung bemessen ist, wie sie erforderlich, wenn die sich eben aufwärts bewegenden Stränge gegenüber den sich abwärts bewegenden überlastig sind.
Diese Nachteile bei den bisher bekanntgewordenen Umlaufsystemen werden erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass die Pflanzen nicht in einer Vorrichtung mit im wesentlichen lotrechter Bewegungsrichtung, sondern in einem horizontalen, flächenhaft angeordneten Umlaufsystem bewegt werden, wobei das Förderelement, vorzugsweise als flexibles endloses Band ausgebildet, über eine Anzahl Umlenkrollen mit lotrecht stehenden Achsen geführt ist.
Dieses Band läuft in Bodennähe um und erstreckt sich zweckmässigerweise in Form von auseinandergezogenen Schleifen über die ganze Bodenfläche des Kulturraumes. An der oberen Schmalseite dieses Förderelementes sitzen in entsprechend ausgebildeten Halterungen die einzelnen Behälter mit den Pflanzen. Diese Beförderungs- und Befestigungsart bietet weitere, im nachstehenden angeführte Vorteile. Die Pflanzen sind in ihrem Wachstum nach oben hin durch keine Aufhänge- oder sonstige Befestigungsvorrichtung behindert. Für die einzelnen Pflanzen sind in allen Positionen von vornherein etwa annä-
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hernd gleiche Lichtverhältnisse gegeben.
Weiters ist mit jeder Richtungsänderung an den Umlenkrollen eine entsprechende Wendebewegung der Pflanze verbunden, so dass am Ende eines Bewegungszyklus die Pflanze dauernd, jedoch nacheinander auf verschiedenen Seiten bestrahlt worden ist, womit ein nahezu idealer Ausgleich hinsichtlich Licht- und Wärmestrahlenabsorption an den einzelnen Pflanzenteilen gegeben erscheint.
Der bekannte Vorteil umlaufender Systeme allgemeiner Art, nämlich die Möglichkeit der Bearbeitung, Behandlung, Kontrolle usw. von einem festen Platz aus ist im gegenständlichen Anwendungsfall auf verschiedene Weise gegeben ; beispielsweise dadurch, dass sich das Band innerhalb des Kulturraumes in sich schliesst und das Pflanzenmaterial etwa an der Schmalseite dieses Raumes entweder innerhalb desselben oder von einer angebauten kleinen Kabine aus betreut wird, oder aber beispielsweise vom angrenzenden gärtnerischen Arbeitsraum aus, den es auf einer verhältnismässig kurzen Strecke durchläuft.
Neben bequemer und besserer Betreuungs- und Kontrollarbeit ermöglicht das gegenständliche Umlaufsystem, verglichen mit einem konventionellen Gewächshaus und auf die pflanzliche Erzeugungseinheit bezogen, eine sehr merkliche Einsparung an überglaster Fläche und damit einem etwa proportional verringerten Klimatisierungsaufwand, da ja nicht nur die überdachte Bodenfläche ungleich besser ausgenutzt, sondern auch die Höhe des Kulturraumes im wesentlichen nur noch nach der Höhe der darin kultivierten Pflanzen bemessen sein braucht.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsart schematisch in Draufsicht, Fig. 2 in Seitenansicht, u. zw. als Ausführungsbeispiel in räumlicher Verbindung mit einem andern gärtnerischen Raum, und Fig. 3 einen Querschnitt davon.
Ein im wesentlichen innerhalb des Kulturraumes 1 in Bodennähe umlaufendes Band 2 ist über eine Anzahl Umlenkrollen 3 so geführt, dass es in Form von langgezogenen Schleifen sich über die ganze Bodenfläche erstreckt. Der Antrieb des Bandes 2 wird zweckmässigerweise ab einer gewissen Länge desselben erfindungsgemäss auf mehrere Kraftangriffstellen aufgeteilt, u. zw. entweder in der Weise, dass mehrere der Umlenkrollen zugleich als Antriebselemente dienen, oder-wie es im Ausführungsbeispiel dargestellt-durch einen auf mehrere Stellen aufgeteilten Antrieb des Bandes an seiner unteren Schmalseite. Zur lotrechten Abstützung des Bandes ist unterhalb desselben eine grössere Anzahl fixer Rollen 4 angeordnet, die an Umfang eine keilförmige Nut aufweisen.
Diese Rollen oder ein Teil davon fi dienen, von einem Motor 6 angetrieben, nach Art eines Keilriementriebes zur Fortbewegung des Bandes.
In Fig. 1 sind der Übersichtlichkeit halber nur die Achsen 4'für die losen Stützrollen 4 bzw. die Antriebswelle 5'für die gemeinsamen Antriebsrollen angedeutet. Das Förderband durchläuft hier auch einen angrenzenden Raum 7, beispielsweise den gärtnerischen Arbeitsraum, wo alle Betreuungs- arbeiten, Kontrollen usw. an sämtlichen Pflanzen bequem durchgeführt werden können.
Fig. 4 zeigt eine Teilschnittansicht der Anordnung. Das Band 2 kann so ausgeführt sein, dass es beispielsweise aus drei Streifen besteht, von denen der mittlere in kurzen, den Pflanzengrössen entsprechendenintervallen unterbrochen ist, so dass dadurch schmale, lotrechte Kanäle 8 zur Aufnahme der Haltevorrichtungen 9 für die Pflanzenbehälter 10 verbleiben. Zur Lagestabilisierung des Bandes 2 bzw. Verhinderung des Kippens quer zu seiner Bewegungsrichtung sind entlang desselben beidseitig Führungselemente 11, beispielsweise mit Gleitschienen oder kleinen Rollen versehene Leisten angebracht. Naturgemäss können zur Erzielung optimaler Umweltsfaktoren in dem Kulturraum alle hiezu dienlichen Einrichtungen, beispielsweise Rohre 12 zur Befeuchtung der Bodenschicht und für andere Klimatisierungszwecke sowie von Beleuchtungseinrichtungen usw. vorgesehen sein.
Um eine bessere Lichtausnutzung zu ermöglichen, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, die Flächen zwischen den Bandschleifen in geeigneter Höhe mit hellem, stark lichtreflektierendem Material, beispielsweise Schaumstoffplatten 13 abzudecken.
In Fig. 5 ist gezeigt, wie durch geeignete Bemessung der Kanalabstände im Band 2 sowie der Haltevorrichtungen für die Pflanzenbehälter 10 optimale Platzverhältnisse erreicht werden können.
Kleine Töpfe 10 auf beispielsweise doppelarmigen Haltevorrichtungen 9, wie sie für das frühe Wachstumstadium ausreichen, wird man bei entsprechender Plazierung in verhältnismässig grosser Zahl am Band unterbringen können (Fig. 5, unten). Später, gelegentlich dem Umtopfen geht man zu einer gelockerteren Arrangierung über (Fig. 5, oben).
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