DE2400313B2 - Hilfseinrichtung fuer montage- und wartungsarbeiten an einem kuehlturm - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Hilfseinrichtung für Montage- und Wartungsarbeiten an einem Kühlturm, dessen Wandung durch eine nicht selbsttragende Umhüllung gebildet wird, die an einem von einem Mast getragenen, mit Distanzringen versehenen Seilnetz angebracht ist.

Wenn ein solcher Kühlturm, wie er z. B. aus den deutschen Offenlegungsschriften 20 27 388 und 42 491 bekannt geworden ist, soweit montiert ist, daß der Mast steht und zumindest der Hauptteil des Seilnetzes zwischen den Distanzringen und den Fundamenten gespannt ist, erfordert die Fertigstellung des Seilnetzes und die Anbringung der Umhüllung eine umfangreiche Arbeit. Das gilt vor allem, wenn die Umhüllung aus einer sehr großen Zahl von Platten besteht, die aneinander anschließend an dem Seilnetz S° befestigt werden.

An sich ist aus der Zeitschrift »Bauplanung-Bautechnik« 1966, Seiten 619 und 620 eine Hilfseinrichtung zur Erleichterung der Montage eines Beton-Kühlturmes bekannt. Diese Einrichtung besteht aus einem Montage- SS Mast, zwei an dessen Spitze sitzenden Auslegern, zwei Paaren Arbeitsbühnen, die einstellbar an den Auslegern sitzen, sowie aus von den Auslegern getragenen Hebezeugen. Die Arbeitsbühnen bilden eine Art von Kletter-Schalung, die schrittweise durch Aufstocken des i»o Mastes nach Maßgabe des Fortschreitens der Beton-Arbeiten nach oben bewegt wird. Eine solche Montage-Hilfseinrichtung ist für einen Kühlturm mit Seilnetz nicht geeignet. Das gilt nicht nur für die Anwendung der bekannten Hilfseinrichtung zum Betonieren, sondern 'S auch für die ferner in der Veröffentlichung gezeigte Verwendung eines verkürzten Auslegers innerhalb der fertigbetonierten Wandung zum Bewegen einer Arbeitsbühne für das Anbringen einer Dich'mngsschicht auf der Innenseite der Wandung.

Eine Übertragung dieser Maßnahme auf einen Seilnetz-Kühlturm wäre wegen der inneren Verspannung des Seilnetzes nicht angängig und würde auch nicht ein Arbeiten auf der Außenseite der Wandung ermöglichen.

Aus der USA.-Patentschrift 26 45 531 ist es bekannt, auf der Außenseite einer lotrechten Gebäudewand eine Arbeitsbühne mit Hilfe zweier Laufkatzen zu bewegen, die auf einer oberen Schiene fahren und an denen die Bühne mit Hilfe zweier Flaschenzüge aufgehängt ist. Um ein Pendeln der Arbeitsbühne zu verhindern, sind von den Laufkatzen zwei Seile in lotrechter Richtung nach unten durch Führungs-Öffnungen der Bühne hindurch zu unteren Laufwerken geführt, die längs einer unteren Schiene fahrbar sind. Hierbei tritt aber nicht das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem auf, da die Arbeitsbühne nicht längs einer gewölbten ι Wand gefahren wird. Demgemäß ist die Arbeitsbühne an den lotrecht gespannten Seilen nicht über Stellmittel geführt, welche eine radiale Verschiebung der Bühne von der Wand weg und zu ihr hin ermöglichen könnten. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vor allem durch die Krümmung der Wandung bedingte Schwierigkeit der Montage-Arbeit weitgehend zu beheben. Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß wenigstens ein Aufzugskorb zwischen zwei Laufkatzen auf- und abwärtsbewegbar ist, die auf jeweils einer oberen und einer unteren kreisbogenförmigen, an den Distanzringen befestigten Laufschiene verfahrbar sind, und daß der Aufzugskorb an zwei zwischen den Laufkatzen gespannten Führungsseilen mittels Führungshülsen geführt ist, die über eine radiale Verschiebung des Aufzugskorbs vom und zum Seilnetz ermöglichende Stellmittel mit dem Aufzugskorb verbunden sind.

Die Erfindung bringt den Forlschritt, daß das Seilnetz sowie die von diesem getragene Umhüllung eines Kühlturmes der eingangs genannten Art trotz der Wölbung der so gebildeten Kühlturmwand jederzeit an allen Stellen von innen und von außen zum Zwecke der Fertig-Montage und der Wartung le'cht zugänglich sind. Zweckmäßig besteht jedes Stellmittel aus einem an der Führungshülse um eine waagerechte Achse drehbar gelagerten Schlitten, der in einer am Aufzugskorb befestigten Laufschiene schiebbar geführt ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt; und zwar zeigt F i g. 1 einen Seilnetz-Kühlturm in einem Axialschnitt, F i g. 2 einen Teil dieses Axialschnittes in größerem

Maßstab und
F i g. 3 eine Ansicht mit der Blickrichtung nach derr Pfeil lllin F ig. 2.

Der Kühlturm hat einen Mast 1, an dem mit Hilfe vor Seilen 2 ein Distanzring 3 aufgehängt ist. Von diesen sind Seile 4 zu Fundamenten 5 so geführt, daß ihn Mittellinien in Meridian-Ebenen des Kühlturmes liegei und nach außen konkave Kurven bilden. In verschiede nen Höhenlagen sind die Seile 4 durch starn Distanzringe 6, 7, 8 in radialer Richtung gestützt, di ebenfalls an dem Mast 1 aufgehängt sind und gegenübe dem Mast durch Speichen abgestützt sein können. Di Seile 4 sind ferner mit Ringseilen 9 (F i g. 2) zu einer Seilneu verbunden. Dieses Seilnetz ist vorgespannt. Au der Innenseite des Seilnetzes ist an diesem eine nicr selbsttragende Umhüllung 10 befestigt. Diese kan durch eine Haut aus einem widerstandsfähigen Stol

gebildet werdea Es ist auch möglich, daß die Umhüllung 10 zusammengesetzt wird aus Platten, die an dem Seilnetz dicht nebeneinander liegend oder sich dachzäegelartif überlappend befestigt sind.

In jedem der drei Abschnitte, die sich zwischen den Distanzringen 3, 6, 7, 8 befinden, ist sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite der Kühlturmwandung eine Hilfseinrichtung gemäß der Erfindung vorgesehen.

F i g. 2 zeigt die zu dem oberen Abschnitt zwischen dem Distanzringen 3 und 6 gehörende Hilfseinrichtung.

Jede Hilfseinrichtung hat eine obere und eine untere Laufkatze 11 bzw. 12. Diese sind an kreisförmigen Laufschienen 13 bzw. 14 geführt, welche an der Unterseite des Distanzringes 3 bzw. an der Oberseite ües Distanzringes 6 befestigt sind. Die Laufschienen 13, 14 haben ein I-Profil. Zwischen die Flanschen der Laufschienen 13, 14 greifen beiderseits der Stege Laufräder 15 der Laufkatzen 11, 12 deren Rahmen mit 16 bezeichnet sind.

Zwischen den beiden Enden des Rahmens 16 der oberen Laufkatze 11 und den beiden Enden des Rahmens 16 der unteren Laufkatze 12 sind Führungsseile 17 gespannt. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Führungsseile 17 sowohl der äußeren als auch der inneren Hilfseinrichtung mit Abstand von dem Seilnetz und der Umhüllung 10 verlaufen.

Zwischen den beiden unter Spannung stehenden Führungsseilen 17 jeder Hilfseinrichtung ist ein Aufzugskorb 18 geführt. Das geschieht mit Hilfe von Führungshülsen 23, welche die Führungsseile J 7 umschließen und in Gelenken mit einer waagerechten, rechtwinklig zu den Führungsseilen 17 liegenden Achse χ an Schlitten 20 gelagert sind. Diese sind in Laufschienen 19, die an dem Aufzugskorb 18 auf dessen Stirnseiten sitzen, so geführt, daß der Arbeitskorb von den Führungsseilen 17 aus in Richtung nach der Umhüllung 10 hin und von dieser weg geschoben werden kann.

Der Rahmen 16 der unteren Laufkatze 12 trägt zwei Seilwinden 26. Von diesen sind Seile 27 nach oben zu Urnlenkrollen 28 geführt, die nahe den Enden des Rahmens 16 der oberen Laufkatze 11 an Konsolen dieses Rahmens auf der Unterseite gelagert sind. Von da sind die Seile 27 nach unten bis zu Laschen 29 geführt, die an dem Aufzugskorb 18 auf dessen Stirnseiten befestigt sind und nach oben ragen. An den Laschen 29 sind die Seile 27 mit Bügeln 30 und Gelenkbolzen 31 befestigt, deren Mittellinie waagerecht, parallel zur Längsrichtung der Rahmen 16 und des Auizugskorbs 18 liegen. An dem Aufzugskorb 18 sind ferner Rollen 32 angebracht, mittels deren er sich gegen die Umhüllung 10 oder das Seilnetz stützen kann.

Jeder Aufzugskorb 18 kann mittels der Winden 26 in Richtung nach der oberen Laufkatze 11 und der unteren Laufkatze 12 längs der Führungsseile 17 bewegt werden. Da die radialen Abstände der Führungsseile 17 von der gekrümmten Umhüllung 10 und dem Seilnetz je nach der Höhenlage verschieden sind, werden die Aufzugskörbe 18 gegenüber den Führungshülsen 23 jeweils so weit in radialer Richtung verschoben, daß sie sich mit den Rollen 32 gegen die Umhüllung bzw. das Seilnetz stützen. Das geschieht dadurch, daß die Schlitten 20 innerhalb der Laufschienen 19 relativ zu dem Aufzugskorb 18 entsprechend geschoben werden. Hiermit wird erreicht, daß der in einem Aufzugskorb befindliche Arbeiter immer so nahe wie möglich an die Stelle des Seilnetzes herangebracht werden kann, an der er die Montagearbeiten zu vollziehen hat Die gelenkige Verbindung des Aufzugskorbs 18 mit den Führungshülsen 23 mit der Achse χ ermöglicht es, daß sich der Aufzugskorb unabhängig von der Neigung der Führungsseiie 17 so einstellt, daß sein Boden wenigstens annähernd waagerecht liegt

In Fig.2 sind mit ausgezeichneten Linien auf der Innen- und Außenseite der Kühlturmwandung Aufzugskörbe 18 dargestellt Die obere Endlage und die untere Endlage des Aufzugskorbs 18 auf der Innenseite ist durch strichpunktierte Linien veranschaulicht. In der unteren Endlage ruht der Aufzugskorb 18, wenn er nicht gebraucht wird, auf dem Rahmen 16, der unteren Laufkatze 12.

Es muß dafür gesorgt werden, daß die obere Laufkatze 11 und die untere Laufkatze 12 so angetrieben werden, daß sie auf den Laufschienen 13 bzw. 14 nicht wesentlich gegeneinander vor- oder nacheilen, damit die Führungsseile 17 in lotrechter Meridian-Ebenen bleiben, also mit den Rahmen 16 der oberen und der unteren Laufkatze 11 bzw. 12 ein Rechteck bilden, wie es aus Fig.3 ersichtlich ist. Zu diesem Zweck wird wenigstens für die Antriebsvorrichtung einer der beiden Laufkatzen eine Regelvorrichtung vorgesehen, welche auf eine Abweichung der Führungsseile 17 von dem erwähnten Verlauf anspricht. F i g. 1 zeigt, daß infolge eines Vorlaufes einer der beiden Laufkatzen gegenüber der anderen die beiden Führungsseile 17 nicht mehr in Meridian-Ebenen liegen und demgemäß mit den Rahmen 16 der beiden Katzen nicht mehr ein Rechteck, sondern ein schiefes Parallelogramm bilden. Beim Auftreten eines Neigungswinkels zwischen einem Führungsseil 17 und einer z. B. durch ein Pendel 33 bestimmten Lotrechten wird die Regeleinrichtung so ausgelöst, daß durch eine Regelung der Antriebsvorrichtung wenigstens einer der beiden Laufkatzen die Ausgangslage nach F i g. 3 wieder hergestellt wird.

Falls eines der beiden Seile 27 reißen sollte, würde der Aufzugükorb 18 an dem betreffenden Ende absinken, so daß der Boden des Aufzugskorbs geneigt würde. Doch kann dies nur in beschränktem Ausmaß geschehen, weil der Aufzugskorb an beiden Enden durch die Führungshülsen 23 von den Führungsseilen 17 gehalten wird.

Diese verhindern auch ein schädliches Schwanken des Aufzugskorbs bei Sturm.

Überdies sind für den Fall des Bruches der beiden Seile 27 Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen, um ein Abstürzen des Aufzugskorbs 18 zu verhindern. Beispielsweise können Fallstopp-Vorrichtungen an den Führungshülsen 23 angebracht werden, die beim Beginn eines durch Seilbruch bedingten Falles des Aufzugskorbs eine Klemmverbindung zwischen den Führungshülsen und den Führungsseilen herstellen. Solche Fallstopp-Vorrichtungen beruhen vorzugsweise darauf, daß infolge der Fall-Beschleunigung Fliehkraft-Bremsen ausgelöst werden.

Es ist auch möglich, daß — abweichend von der dargestellten Anordnung — auf der Außenseite der Kühlturmwandung zum Bewegen eines Aufzugkorbs über die ganze Höhe des Kühlturmes nur eine Winde vorgesehen ist, die auf einer Kreisbahn am Boden rings um die Fundamente fahren kann. Weiterhin können zwei oder mehr Paare von oberen und unteren Laufkatzen mit je einem durch FUhrungsseile geführten Aufzugskorb auf ein und denselben Ringbahnen laufen.

Abweichend von der beispielsweise dargestellten Ausführung ist es auch möglich, daß die Winden zum

Heben und Senken der Arbeitskörbe 18 längs der Führungsseile 17 an den oberen Laufkatzen 11 angebracht werden. Dann entfallen die Umlenkrollen 28 und die unteren Laufkatzen 12 werden nur zur Verankerung der Führungsseile 17 benötigt.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Hilfseinrichtung für Montage- und Wartungsarbeiten an einem Kühlturm, dessen Wandung durch eine nicht selbsttragende Umhüllung gebildet wird, die an einem von einem Mast getragenen, mit Distanzringen versehenen Seilnetz angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Aufzugskorb (18) zwischen zwei Laufkatzen (H, 12) auf- und abwärtsbewegbar ist, die auf jeweils einer oberen und einer unteren kreisbogenförmigen, an den Distanzringen (3, 6, 7, 8) befestigten Laufschiene (13 bzw. 14) verfanrbar sind, und daß der Aufzugskorb (18) an zwei zwischen den Laufkatzen (11,12) gespannten Führungsseilen (17) mittels Führungshülsen (23) geführt ist, die über eine radiale Verschiebung des Aufzugskorbs (18) vom und zum Seilnetz ermöglichende Stellmittel mit dem Aufzugskorb (18) verbunden sind. μ

2. Hilfseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Stellmittel aus einem an der Führungshülse (23) um eine waagerechte Achse (x) drehbar gelagerten Schlitten (20) besteht, der in einer am Aufzugskorb (18) befestigten Laufschiene (19) schiebbar geführt ist.