DE272453C

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Publication number: DE272453C
Application number: DENDAT272453D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— JVl 272453 KLASSE 5Od. GRUPPE

Damit der Plansichter · ruhig anläuft, ist es notwendig, daß das Schwunggewicht allmählich aus der zentralen Lage in die exzentrische Lage bewegt wird. Zur Erreichung dieser Bewegung benutzt die vorliegende Erfindung die Trägheitskraft der Schwungmasse, ein bei Reglern bekanntes Prinzip.

Das auf Kugeln leicht verschiebbare Gewicht α sucht beim Anlassen des Sichters zunächst in seiner Lage im Raum zu beharren, wird dann aber sogleich vermittels des Fadens b (Kette, Zahnstange o. dgl.) an die rotierende Nabe c herangezogen und, in der Endlage a¹ (Gewicht α strichpunktiert) angekommen, zwangläufig mit in Drehung um die Achse der Nabe b versetzt. Die jetzt entstehende Zentrifugalkraft dreht nun das Schwunggewicht allmählich in die exzentrische Lage a², weil die an dem Faden δ angreifende Zentrifugalkraft in zwei Komponenten k², k¹ zerlegt wird, von denen nur k¹ die Drehung bewirkt.

Auf diese Weise ist es möglich, beim Anlassen des Sichters die Schwungmasse lediglich infolge ihrer Trägheit von der exzentrischen Lage a² in die zentrische Lage α¹ und zurück zu bewegen. Man kann jedoch auch eine Feder d anordnen, welche die Reibung des Gewichtes überwinden und das Drehen in die zentrische Lage a¹ erleichtern hilft. Die Feder d hat außerdem den Zweck, das plötzliche Hinausschleudern des Gewichtes in die exzentrische Stellung zu verhindern, und sie soll deshalb annähernd die Größe der wirksamen Zentrifugalkraft besitzen. Da nun Iediglich die Komponente k¹, welche den 6. bis 15. Teil der Zentrifugalkraft beträgt, die Verdrehung des Gewichtes bewirkt, so braucht auch das von der Feder d auf das Gewicht a ausgeübte Drehmoment nur dem der Kornponente k¹ zu entsprechen und das Gleichgewicht zu halten. Der Anordnung einer Feder, die nur den 6. bis 15. Teil der Zentrifugalkraft aufzunehmen hat, stellen sich aber zweifellos praktisch nicht so große Schwierigkeiten entgegen als einer oder mehreren die ganze Größe der Zentrifugalkraft aufnehmenden Federn. Zur Aufnahme der großen Zentrifugalkraft dient dagegen der Faden (Kette, Zahnstange o. dgl.) b im Gegensatz zu den bisher bekannten Anordnungen, bei denen die Federn die ganze große Zentrifugalkraft. aufnehmen sollen.

Claims

Patent-Ansprüche:

55

i. Vorrichtung zur Verschiebung des Schwunggewichts für freischwingende Plansichter, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwunggewicht (a¹), während es nach dem bei den Reglern bekannten Prinzip infolge seiner Trägheitskraft bei Ingangsetzung des Sichters zunächst in seiner Lage im Raum zu beharren sucht, vermittels eines Fadens (b) (Kette, Zahnstange o. dgl.) an die rotierende Nabe (c) herangezogen, zwangläufig in Drehung um die Nabe (b) versetzt und schließlich durch die entstehende

Zentrifugalkraft, von welcher aber nur die kleine Komponente (k¹) zur Wirkung, kommt, in die exzentrische Lage (a?) gedreht wird.
2. Vorrichtung zum Verschieben des Schwunggewichts nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (d), welche das plötzliche Hinausschleudern des Gewichts durch die Zentrifugalkraft verhindern soll, höchstens das der Kornponente (k¹) entsprechende Drehmoment auf das Schwunggewicht auszuüben braucht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.