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Photographische Kamera
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Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera mit einer Belichtungssteuereinrichtung,
die sowohl die Belichtungszeit als auch die Blendenöffnung mittels eines einzigen
Elektromagneten steuert, mit einer Entfernungseinstellvorrichtung sowie mit einer
Blitzlichteinrichtung mit einer Fassung zur Aufnahme einer Mehrfachblitzlichtvorrichtung.
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Es wird ausgegangen von einer Kamera, deren Belichtungssteuereinrichtung
nur über einen einzigen Elektromagneten verfügt, der zunächst entsprechend der herrschenden
Aufnahmebeleuchtung die Blendenöffnung einstellt und zeitlich danach den Ablauf
des Verschlusses steuert.
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Bei einer Kamera dieser Art tritt bei Blitzlichtbetrieb die Schwierigkeit
auf, die Blendenöffnung in Abhängigkeit von der Entfernung zu steuern, weil bei
dunkler Aufnahmebeleuchtung, wie sie normalerweise bei Blitzbetrieb herrscht, der
Elektromagnet stets erregt ist und ein Verstellen der Blendenöffnung verhindert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Kamera der eingangs
genannten Art bei Blitzlichtbetrieb eine entfernungsabhängige Steuerung der Blendenöffnung
anzugeben, ohne daß die Steuerung der Zeitbildung beeinträchtigt wird.
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Dies wird für eine Kamera der gattungsgemäßen Art dadurch erreicht,
daß bei in der Fassung befindlicher Blitzlichtvorrichtung und auf den Nahbereich
eingestelltem Entfernungseinsteller der eine Blendenöffnung steuernde Ankerhebel
zeitlich vor der
Verschlußfreigabe zwangsweise aus seiner am erregten
Elektromagneten anliegenden Stellung herausbewegbar ist und nach der Freigabe eines
eine Blendenöffnung aufweisenden Blendengliedes wieder am Elektromagneten anliegt.
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Auf diese Weise kann die Blendenöffnung entsprechend der Aufnahmeentfernung
eingestellt werden, ohne daß der Vorgang der Zeitbildung gestört wird. Der während
der Einstellung der Blendenöffnung zwangsweise vom Elektromagneten entfernte Ankerhebel
kommt rechtzeitig vor dem Beginn der Zeitsteuerung wieder am Elektromagneten zur
Anlage.
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Die weiteren Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sowie den Unteransprüchen
zu entnehmen. Die Zeichnung zeigt in einer einzigen Figur in schematischer Darstellung
die wesentlichen Bauteile der Belichtungssteuereinrichtung und der Blitzlichtvorrichtung
einer gattungsgemäßen Kamera.
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In einem Kameragehäuse 11 ist ein Steuerglied 12 in einer Stift-Schlitz-Führung
13, 14 infolge der Kraft einer Feder 15 längsverschiebbar, wenn ein vom Kameraauslöser
betätigter Hebel 16 sich in Pfeilrichtung A bewegt.
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Ein auf dem Steuerglied 12 angeordneter Zapfen 17 arbeitet mit einer
ortsfest gelagerten Wippe 18 zusammen, an deren einem Arm sich eine öffnungslamelle
19 eines Zweilamellenverschlusses infolge der Kraft einer Feder 20 abstützt. Im
Bereitschaftszustand der Kamera deckt die Öffnungslamelle 19 eine Objektivöffnung
26 ab. Die öffnungslamelle 19 und eine Schließlamelle 22 sind um eine gemeinsame
Achse 21 gelagert. Die Schließlamelle ist von einer Feder 27 beaufschlagt. Mit ihrem
freien Ende 23
liegt die Schließlamelle an einem Stift 24 an, der
am Ende des einen Arms eines zweiarmigen Ankerhebels 25 angebracht ist. Der andere
Arm des Ankerhebels 25 kooperiert mit einem Elektromagneten 28.
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Im Bewegungsbereich des Stiftes 24 liegt mit einer Schrägfläche 29
ein Blendenglied 30, das eine gegenüber der Objektivöffnung 26 kleinere oeffnung
31 aufweist und um einen Drehpunkt 32 infolge der Kraft einer Feder 33 verschwenkbar
gelagert ist. Ein zweiarmiger Hebel 34 hält infolge der Kraft einer Drehfeder 35
mit seinem einen Arm das Blendenglied 30 in seiner Ausgangslage außerhalb der Objektivöffnung
26. Der andere Arm des Hebels 34 steht mit dem Steuerglied 12 in Verbindung.
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Im Kameragehäuse 11 ist eine Fassung 36 zur Aufnahme einer Mehrfachblitzlichtvorrichtung
37 vorgesehen. Durch eine Öffnung 38 im Boden der Fassung 36 ragt infolge der Kraft
einer Feder 45 ein Tastglied 39 in das Innere derselben. Das Tastglied 39 ist in
einer Stift-Langloch-Lagerung 40, 41 verschiebbar und verschwenkbar geführt.
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Ein am Tastglied 39 ausgebildeter Ausleger 42 erstreckt sich in den
Bewegungsbereich eines an einem Entfernungseinsteller 43 angeordneten Anschlags
44. Dabei überdeckt der Ausleger 42 einen Bereich des Entfernungseinstellers, der
bei Blitzlichtbetrieb dem Nahbereich der Aufnahmeentfernung entspricht, beispielsweise
1,2 m bis 2,0 m.
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Am freien Ende des Tastgliedes 39 ist um einen Drehpunkt 46 ein zweiarmiger
Hebel 47 verschwenkbar gelagert. Der eine Arm des Hebels 47 greift in eine am Steuerglied
12 ausgebildete Gabel 48 ein. Das andere Ende ist mit einer Abwinklung 49 versehen,
die mit einem am Ankerhebel 25 ausgebildeten Nocken 50 zusammenarbeitet.
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Die Wirkungsweise der Anordnung bei Tageslichtbetrieb ist folgende:
ei Tageslichtbetrieb ist keine Mehrfachblitzlichtvorrichtung 37 in die Fassung 36
eingesteckt, so daß das Tastglied 39 in der in der Zeichnung dargestellten Lage
steht. Das bedeutet, die Abwinklung 49 des Hebels 47 gelangt nicht in den Bewegungsweg
des Nockens 50 des Ankerhebels 25.
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Beim Betätigen des Kameraauslösers bewegt sich der Hebel 16 in Pfeilrichtung
A und das Steuerglied 12 folgt dieser Bewegung. Bevor der Zapfen 17 die Wippe 18
erreicht, wird ein Schaltkontakt (nicht dargestellt) geschlossen und der Elektromagnet
28 wird bei heller Aufnahmebeleuchtung nicht erregt und bei dunkler Aufnahmebeleuchtung
erregt. Der Hebel 34 wird vom Steuerglied 12 verschwenkt und gibt das Blendenglied
30 frei. Bei nicht erregtem Elektromagneten 28 kann die kleinere Blendenöffnung
31 vor die größere Öffnung 26 fallen, indem aufgrund der Feder 33 über die Schrägfläche
29 und über den Stift 24 der Ankerhebel 25 weggeschwenkt wird.
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Bei erregtem Elektromagneten 28 wird das Blendenglied 30 in seiner
Ausgangslage blockiert.
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Nach Ablauf dieses Blendensteuervorganges wird der Elektromagnet 28
durch Betätigen eines weiteren Schaltkontaktes (nicht dargestellt) zur Zeitbildung
ständig erregt. Danach erfolgt die Freigabe der Öffnungslamelle 19 und damit die
Belichtungszeitbildung.
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In Abhängigkeit von der Aufnahmehelligkeit wird die zunächst vom Ankerhebel
25 blockierte Schließlamelle 22 infolge Entregung des Elektromagneten zum Schließen
der Objektivöffnung 26 freigegeben.
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Bei Blitzlichtbetrieb ist eine Mehrfachblitzlichtvorrichtung 37 in
die Fassung 36 eingesteckt und mittels des Fußes der Mehrfachblitzlichtvorrichtung
wird das Tastglied 39 aus der Fassung 36 herausgedrängt. Befindet sich der Anschlag
44 des Entfernungseinstellers 43 in einer Stellung, die einer fernen Aufnahmeentfernung
entspricht, beispielsweise 2 bis 3m, so bleibt die Abwinklung 49 außerhalb des Bewegungsweges
des Nockens 50 des Ankerhebels 25. Damit ist die größere Öffnung 26 wirksam, weil
die kleinere Öffnung 31 infolge des erregten Elektromagneten 28 und damit des blockierten
Blendengliedes 30 nicht einfallen kann.
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Befindet sich der Anschlag 44 jedoch im Nahbereich der Aufnahmeentfernung,
beispielsweise 1,2 bis 2 m, d.h. unterhalb des Auslegers 42, so stUtzt sich derselbe
beim Herausschieben des Tastgliedes 39 aus der Fassung 36 an dem Anschlag 44 ab
und verschwenkt in Pfeilrichtung B. Bei dieser Bewegung gelangt die Abwinklung 49
in den Bewegungsbereich des Nockens 50.
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Wird nun das Steuerglied 12 in Pfeilrichtung A bewegt, so läuft die
Abwinklung 49 gegen den Nocken 50 und reißt den Ankerhebel 25 vom erregten Elektromagneten
28 ab, so daß das Blendenglied 30 mit seiner kleineren Öffnung 31 vor die Öffnung
26 einfallen kann. Anschließend kommt der Ankerhebel 25 zur Bildung der Verschlußzeit
sofort wieder am Elektromagneten 28 zur Anlage.
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Auf diese einfache Weise ist eine entfernungsabhängige Steuerung der
Blendenöffnung bei Blitzlichtbetrieb bei einer gattungsgemäßen Kamera trotz bei
dunkler Aufnahmebeleuchtung erregtem Elektromagneten möglich.
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Vom Tastglied 39 wird darüber hinaus noch ein Schaltkontakt 51 betätigt,
der bei eingesteckter Mehrfachblitzlichtvorrichtung 37 eine Anzeigelampe 52 an Spannung
legt, womit die Blitzbereitschaft der Kamera signalisiert wird.
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L e e r s e i t e