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Blitzkontakteinrichtung für photographische Kameras mit Schlitzverschluss
Die Erfindung bezieht sich auf eine Blitzkontakteinrichtung für photographische Kameras mit Schlitz- verschluss mit oder ohne Spiegelreflexeinrichtung und mit wahlweiser Einstellung auf die verschiedenen
Blitzkontakte durch einen Schalthebel. Mit der Einführung der Blitzlichttechnik für photographische Auf- nahmen sind für die Erzeugung des Kunstlichtes ausser den durch einfache Lichtquellen mittels pulverisier- tem Magnesium, Magnesiun'bar. d, elektrischen Glühlampen, erzeugtem Kunstlicht die Nitraphotleuch- ten, Vacublitzleuchten und die auf der Basis des Elektronenblitzes beruhenden Blitzrührengeräte entstan- den, die hinsichtlich des Beginnes und der Dauer der Zündzeit sowie der Lichtintensität sehr unterschied- liche Wirkungen aufweisen.
Dabei haben die durch eine elektrische Stromquelle erregten Nitraphot-und
Vacublitzleuchten in der Regel eine längere Vorzündzeit und Brenndauer als die mit Edelgas Xenon ge- füllten Blitzröhren, die sich vor allem durch eine kurzzeitige, ausserordentlich hohe Lichtintensität aus- zeichnen.
Entsprechend diesen Unterschieden in bezug auf die Vorzündzeit, Leuchtdauer und Leuchtstärke wur- de in der photographischen Praxis die Charakteristik der mit M, F und X bezeichneten Blitzlichtkontakte und Anschlüsse eingeführt, wobei-bezogen auf den Zeitpunkt des Belichtungsbeginnes des Verschlusses unter M - eine Kontaktgabe im Bereich von etwa 16 ms vor Freigabe des Bildfensters, und unter F eine Kontaktgabe von etwa 9 ms und unter X von etwa 18 ms nach Freigabe des Bildfensters durch den Verschluss verstanden wird.
Hiebei erfolgt die Steuerung der Kontaktgabe auf synchronisierte Weise durch den Belichtungsverschluss derart, dass entweder für jeden dieser Kontakte eine Anschlussbuchse vorgesehen ist, oder es erfolgt bei Anordnung einer einzigenAnschlussbuchse die wahlweise Einstellung auf den einen oder andern Kontakt mittels eines Umschalters.
Diese an sich bekannten Kontakteinrichtungen bereiten bei photographischen Kameras mit Objektivverschluss, bei welchen die Belichtung durch Öffnen und Schliessen von Sektoren erfolgt, in der Regel keine besonderen Schwierigkeiten, weil hiebei bereits mit Beginn des Öffnens der Sektoren die Belich- tung des gesamten Bildfensters vollständig freigegeben wird, so dass es verhältnismässig einfach ist, die Blitzlichtkontaktgabe derart einzustellen und zu steuern, dass auch bei der kürzesten Belichtungszeit die Leuchtspitze in den Zeitpunkt der geöffneten Verschlusssektoren fällt.
Demgegenüber ergeben sich bei photographischen Kameras mit Schlitzverschluss aus dem Grunde erhebliche Schwierigkeiten, weil hiebei lediglich bei langen Verschlusszeiten zeitweise das gesamte Bildfeld freigegeben ist, während bei kurzeren und kürzesten Belichtungszeiten der Belichtungsschlitz in der voreingestellten Breite sich am Bildenster vorbeibewegt, so dass die Belichtung hiebei nach und nach erfolgt.
Durch die Erfindung wurde die Aufgabe gelöst, eine Blitzkontakteinrichtung für photographische Ka- meras mit Schlitzverschluss, gegebenenfalls mit Spiegelreflexeinrichtung und mit wahlweiser Einstellung auf die verschiedenen Blitzkontakte durch einen Schalthebel zu schaffen, die bei allen Belichtungszeiten eine verlässliche Steuerung der Kontaktgabe gewährleistet. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass mindestens ein bei Betätigung des Auslösers durch Federkraft in Bewegung gesetzter, z. B. an einer Steuerscheibe oder dem Reflexspiegel angebrachter Schaltnocken zur Kontaktgabe für die Vorzündung und Auslösung des Verschlussgetriebes vorgesehen ist, das seinerseits die Schliessung der weiteren Kontakte bewirkt.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführung wird dabei die kontaktgabe für Vorzündung durch einen am Re- flexspiegel oder der Steuerscheibe beweglich angebrachten Schalthebel bewirkt, der mit einer Kontakt- feder zusammenarbeitet und durch ortsfeste Anschläge gesteuert wird. Da der Reflexspiegel jeweils vor
Beginn des Verschlussablaufes in die unwirksame Reflexlage bewegt wird, ergibt sich hiedurch der erheb- liche Vorteil, dass der sonst für diese Vorzündzeit erforderliche Vorlauf des Verschlusses erspart bleibt.
Hiedurch wird nicht nur eine erhebliche Vereinfachung des getrieblichen Aufwandes erreicht, sondern auch die Baulänge des Verschlusses dementsprechend gekürzt, was sich auf die gesamte Ausbildung und die Länge der Kamera günstig auswirkt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung erfolgt die Einstellung auf die Kontakte X, F, M durch einen mittels der Filmwertscheibe durch Friktion gekuppelten Zeiger. Derselbe dient als Index für die Film- wertscheibe und zeigt ausserdem gleichzeitig die Kontaktstellung an. Vorzugsweise ist dieser Zeiger mit dem Koltaktschalter koaxial um den Filmschlüssel gelagert, wodurch ausser einer gedrängten Bauweise der Vorteil einer örtlich konzentrierten Anzeige für die Einstellorgane erreicht wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung lassen sich aus der folgenden Beschreibung der Ausführungsbei- spiele entnehmen, die in Fig. 1 - 9 dargestellt sind. Hiebei ist auf die Darstellung aller Teile verzichtet worden, die nicht unbedingt zum Verständnis der Erfindung erforderlich sind.
Hienach zeigen Fig. l teilweise im Schnitt einen Teil einer einäugigen Spiegelreflexkamera mit
Schlitzverschluss in Vorderansicht, Fig. 2 teilweise im Schnitt einen Teil der Kamera von oben gesehen,
Fig. 3 einen weiteren Schnitt der Kamera von oben gesehen, Fig. 4 eine Seitenansicht der Kamera im
Schnitt, wobei der Verschluss gespannt ist, Fig. 5 eine Seitenansicht der Kamera im Schnitt, wobei der
Verschluss abgelaufen ist, Fig. 6 und 7 im Schnitt und Aufsicht einen Teil des Verschlussgetriebes mit der
Kontaktsteuerung, Fig. 8 eine das Prinzip der Schaltung und Steuerung zeigende schematische Darstellung,
Fig. 9 eine graphische Darstellung der Kontaktwirkung.
Gemäss den Fig. l - 7 ist in bekannter Weise im Kameragehäuse 1 ein vorzugsweise auswechselbares Aufnahmeobjektiv 2 vorgesehen, von welchem der Strahlengang über den um die Achse 3 bewegbaren Spiegel 4 zur Mattscheibe bzw. Bildfeldlinse 5 reflektiert wird, auf der alsdann ein seiten- und höhenrichtiges Bild vom Objekt entsteht. Die Betrachtung des Mattscheibenbildes kann durch einen in der
Zeichnung nicht dargestellten, in der Kamera fest eingebauten oder auswechselbaren Prismen- oder Lichtschachtsucher 6 erfolgen. Die Auslösung des Spiegels 4 bewirkt der Auslöseknopf 7, der bei seiner Bewegung den mittels der Achse 8 schwenkbar gelagerten zweiteiligen Sperrhebel 9,10 entgegen der Wirkung der Feder 11 betätigt.
Hiebei gibt der Sperrhebel 10 die seitliche Lasche 12 des Spiegels 4 frei, worauf dieser durch die Wirkung der Feder 13 nach oben in die gemäss Fig. 5 gezeigte unwirksame Reflexlage schwenkt. Am Ende dieser Bewegung betätigt der Spiegel 4 durch einen Schaltbolzen 14a den mittels der Achse 15 schwenkbar gelagerten Winkelhebel 16, der seinerseits alsdann die in Fig. 2 strichliert dargestellte Sperrklinke 17 des Triebrades 18 für den Verschluss aus der Sperrlage bewegt und hiedurch den Verschlussablauf freigibt. Das Triebrad 18 ist durch die Welle 19 mit dem Zahnrad 20 verbunden, welches das Ritzel 21 für das Rollo des ersten Vorhangs 22 antreibt. Der zweite Vorhang 23 erhält seinen Antrieb durch das Ritzel 24, welches mit dem lose um die Welle 19 gelagerten Zahnrad 25 in Eingriff steht.
Der Ablauf des zweiten Vorhangs 23 kann in bekannter Weise gleichzeitig mit dem ersten Vorhang 22 erfolgen oder durch diesen bei seinem Ablauf ausgelöst werden, wobei die Erzeugung der Schlitzbreite entsprechend der jeweils eingestellten Belichtungszeit durch Einschalten von Hemmwerken regelbar ist. Auf die Darstellung dieser Verschlussmechanik ist verzichtet worden.
Gemäss dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Ausbildung und Wirkungsweise der Blitzkontakteinrichtung folgende :
Die Erzeugung des M-Kontaktes erfolgt durch ein am Spiegel 4 angeordnetes Schaltglied 26, wel- ches. um de ! 1 Bolzen 14b beweglich gelagert und in der wirksamen Reflexlage des Spiegels 4 durch einen gehäusefesten Anschlag 27 in die gemäss Fig. 4 und 8 dargelegte Schaltlage bewegt ist, die gleichzeitig durch den am Spiegel 4 befestigten Anschlag 28 begrenzt wird. Dem Schaltglied 26 ist eine ebenfalls im Kameragehäuse befestigte Kontaktfeder 29 zugeordnet, die mit der Kontaktstelle M - wie Fig. 8 zeigtin Leitungsverbindung steht.
Beim Auslösen der Kamera durch den Auslöser 8 wird vermittels des Sperrhebels 9,10 die Bewegung des Spiegels 4 freigegeben, bei dessen Aufwärtsbewegung das Schaltglied 26 zeitweise die Kontaktfeder 29 berührt und hiedurch die Kontaktgabe für das angeschlossene Blitzlichtgerät B bewirkt. Die Kontaktgabe erfolgt hiebei gemäss Fig. 9 etwa 16 ms vor Freigabe des Bildfensters durch den ersten Vorhang 22. Am Ende der Spiegelbewegung stösst die Schaltklinke 26 gegen der im Kameragehäuse befestigten Anschlag 30, wodurch das Schaltglied 26 derart verschwenkt wird, dass es bei der folgenden Aufzugsbewegung des Spiegels 4 in die Reflexlage die Kontaktfeder 29 nicht berühren kann.
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Die Erzeugung desF-Kontaktes erfolgt durch ein am Triebrad 20 beweglich gelagertes Schaltglied 31a, welches am Ende des Verschlussaufzuges durch einen gehäusefesten Anschlag 32a in die gemäss Fig. 2 und 7 dargestellte Lage verschwenkt wird. Diesem Schaltglied 31a ist die ortsfeste Kontaktfeder 33a zugeordnet, die mit der Kontaktstelle F - wie Fig. 8 zeigt-in Leitungsverbindung steht. Beim Auslösen des Verschlusses, das-wie bereits erläutert wurde-am Ende der Spiegelbewegung durch den Winkelhebel 16 erfolgt, berührt der Schalthebel 31a zeitweise die Kontaktfeder 33a und bewirkt hiebei die Kontaktgabe für das angeschlossene Blitzgerät B. Die Kontaktgabe erfolgt hiebei gemäss Fig. 9 etwa 9 ms nach Freigabe des Bildfensters durch den ersten Vorhang 22.
Für die Erzeugung des X-Ko : uaktes ist-wie Fig. 6-8 zeigt-mit dem Triebrad 20 gleichachsig zum Schaltglied 31a ein weiteres Schaltglied 31b vorgesehen, dem eine ortsfeste Kontaktfeder 33b zugeordnet ist. Die Anordnung derselben ist derart gewählt, dass nach Auslösung des Verschlusses die Kontaktgabe, wie Fig. 9 zeigt, etwa 18 ms nach Fscigabe des Bildfensters durch den ersten Vorhang 22 erfolgt.
Am Ende des Verschlussablaufes treffen nach beiden vorerwähnten Beispielen die Schaltglieder 31a, 31b auf einen gemeinsamen ortsfesten Anschlag 32a, wodurch sie derart verschwenkt werden, dass bei dem Verschlussaufzug keine Kontaktwirkung erfolgt.
Vorzugsweise sind die Kontaktfedern 33a, 33b derart versetzt um das Triebrad 20 angeordnet, dass die Schaltglieder 31a, 31b am Ende des Verschlussablaufes durch einen gemeinsamen gehäusefesten Anschlag 32b aus der wirksamen Kontaktlage bewegt werden, wie dies ebenfalls Fig. 7 darstellt. Der Zeitpunkt und die Anzahl der Kontaktanschlüsse lassen sich im Bedarfsfalle durch entsprechendes Versetzen der Kontaktfedern oder Schaltmittel sowie durch zusätzliche Anordnung von Schaltgliedern und Kontaktfedern derart verändern und erweitern, dass damit eine universelle Blitzlichtkontakteinrichtung für die verschiedensten Systeme von Blitzlichtlampen und Blitzlichtröhren geschaffen ist. Eine solche Erweiterung
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vorgesehen sind.
Für die Einstellung auf die Kontakte M, F, X ist erfindungsgemäss-wie Fig. 1 und 3 darstellen-ein
Zeiger 37 vorgesehen, der vorzugsweise koaxial um das Filmspulenlager 38 lagert, in welchem der Filmschlüssel 39 seine Führung und Lagerung erhält. An dem Zeiger 37, dessen Bewegungsbereich durch eine in der Deckkappe vorgesehene Vertiefung 40 begrenzt wird, ist isoliert ein Schleifkontakt 41 befestigt, der auf den im Kameragehäuse angeordneten Kontaktstellen M, F, X gleichzeitig jeweils auf einen von diesen Kontakten einstellbar ist. Über dem Zeiger 37 ist die Filmmerkscheibe 42 angeordnet, die durch eine vom Stellring 43 abgestützte Feder 44 gegen den Zeiger 37 gepresst wird, so dass mit letzterem die Filmmerkscheibe 42 durch Friktion gekuppelt ist. Der Zeiger 37 ist mit einem Index 45 versehen.
Bei dem Einstellen der Filmmerkscheibe 42 auf den Wert der benutzten Filmempfindlichkeit oder Filmart wird der Zeiger 37 durch Friktion mitgenommen und erhält hiebei in den beiden Enden der Vertiefung 40 einen Anschlag, so dass demgegenüber die Filmmerkscheibe 42 so verstellt werden kann, bis der Index 45 dem eingestellten Wert gegenübersteht bzw. diesen anzeigt. Alsdann wird durch die Drehbewegung der Filmmerkscheibe 42 die Kontakteinstellung gewählt, worauf die Kamera für die Benutzung des entsprechenden Blitzgerätes B eingestellt ist.
Die erfindungsgemässe Blitzlichtkontakteinrichtung kann in der Weise abgeändert werden, dass an Stelle der Kontaktgabe durch den Spiegel 4 hiefür auch ein anderes geeignetes Schaltmittel, beispielsweise eine durch Federwirkung angetriebene Steuerscheibe 46, verwendet wird, wie dies Fig. 8 darstellt.
Diese Ausbildung wird insbesondere dann von Vorteil sein, wenn aus räumlichen Gründen der Spiegel 4 die Anordnung zusätzlicher Schaltmittel nicht gestattet, oder wenn die erfindungsgemässe Blitzlichtkontakteinrichtung bei Kameras ohne Reflexeinrichtung angewendet werden soll. In allen diesen Fällen wird hiebei der Vorteil erreicht, dass die Kontaktgabe bei Vorzündzeit keinen zusätzlichen Vorlauf des Schlitzverschlusses bedingt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Blitzkontakteinrichtung für photographische Kameras mit Schlitzverschluss, gegebenenfalls mit Spiegelreflexeinrichtung und mit wahlweiser Einstellung auf die verschiedenen Blitzkontakte durch einen Schalthebel, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein bei Betätigung des Auslösers durch Federkraft in Bewegung gesetzter, z. B. an einer Steuerscheibe (46) oder dem Reflexspiegel (12) angebrachter Schaltnocken (26,14a) zur Kontaktgabe für die Vorzündung (M) und Auslösung des Verschlussgetriebes vorgesehen ist, das seinerseits die Schliessung der weiteren Kontakte (F, X) bewirkt.
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