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Auftragswerk zum Aufbringen eines Flüssigkeitsfilmes
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auf eine Warenbahn Die Erfindung betrifft ein Auftragswerk zum Aufbringen
eines Flüssigkeitsfilmes, vorzugsweise eines Lösungs- oder Färbeflüssigkeitsfilmes,
auf eine fortlaufend über ein gekrümmtes Stützelement transportierte, breitgeführte
Warenbahn, enthaltend einen Flüssigkeitstrog, ein Überlaufwehr und ein sich vom
Überlaufwehr aus in Richtung auf die Warenbahn erstreckendes, flächenförmiges dünnes
Leitelement für den Flüssigkeitsfilm.
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Mit Hilfe eines solchen Auftragswerkes soll ein möglichst gleichmäßiger
Flüssigkeitsfilm über die ganze Warenbahnbreite auf die fortlaufend transportierte
Warenbahn aufgebracht werden, bei der es sich vorzugsweise um Teppiche und andere
Polgewebe, wie z.B. Samte, Plüsche und Veloure, handelt.
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Da Warenbahnen, insbesondere Teppiche, meist in einer Breite bis
zu 4 und 5 m hergestellt und in diesen Breiten gefärbt oder in sonstiger Weise mit
Lösungsflüssigkeit behandelt werden müssen, ist es schwierig, einen gleichmäßigen
Flüssigkeitsfilm über die ganze Warenbahnbreite zu erzielen und diesen in der vorgenommenen
Einstellung aufrechtzuerhalten bzw. eine Reproduzierbarkeit dieses eingestellten
Flüssigkeitsfilmes zu erreichen. Die auftretenden Schwierigkeiten bei den bisher
bekannten Ausführungsformen resultieren zu
einem wesentlichen Teil
daraus, daß bei der großen Arbeitsbreite eines solchen Flüssigkeitsauftragswerkes
leicht Durchbiegungen auftreten können, die insbesondere während des Betriebes vorwiegend
auf unterschiedliche Temperatureinflüsse und die dadurch hervorgerufenen Verspannungen
zurückzuführen sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
der Nachteile der bekannten Ausführung ein Auftragswerk der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem die wesentlichen Auftragselemente weitgehend temperaturunabhängig
gehaltert sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Flüssigkeitstrog
und das Überlaufwehr mit dem Leitelement auf wenigstens einem Schwimmkörper abgestützt
sind, der in einem zumindest teilweise mit einer Tragflüssigkeit gefüllten Behälter
angeordnet ist.
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Da bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform die genannten Teile
des Auftragswerkes in dessin verschiedenen Breitenabschnitten keinerlei starre Halterungsverbindung
aufweisen, können auch keinerlei Verspannungen zwischen den verschiedenen Breitenabschnitten
des Auftragswerkes auftreten. Diese Art der Abstützung bzw. Halterung wirkt sich
vor allem auch während des Betriebes äußerst vorteilhaft aus, da durch die schwimmende
Abstützung der wesentlichen Auftragsteile auch keine durch verschiedene Temperaturen
hervorgerufene Spannungen auftreten können. Der Flüssigkeitstrog und das Überlaufwehr
mit dem Leitelement können ferner stets horizontal gehalten werden, und da gleichmäßige
Auftriebskräfte auf den Schwimmkörper einwirken, entfällt auch eine Durchbiegung
dieser wesentlichen Auftragsteile, so daß sich eine exakte Einstellung vornehmen
läßt, die auch über lange Zeit aufrechterhalten und
außerdem reproduziert
werden kann.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung weist der in Form eines hohlen
Kastens ausgebildete Schwimmkörper an seinen Umfangswänden einen im wesentlichen
gleich großen Abstand zu den Umfangswänden des ihn umgebenden Tragflüssigkeitsbehälters
auf.
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Hierbei ist es dann ferner besonders zweckmäßig, wenn die Umfangswände
des Schwimmkörpers durch Zugfedern mit den benachbarten Umfangswänden des Tragflüssigkeitsbehälters
verbunden sind, so daß der Schwimmkörper, und somit auch die von ihm getragenen
Auftragsteile, in einer bestimmten Stellung gegenüber der Warenbahn gehalten werden
kann.
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Um die gewünschte Halterung erzielen zu können, reicht es im allgemeinen
aus, wenn der Schwimmkörper nur zu einem Teil in die Tragflüssigkeit des Behälters
eintaucht.
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Wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Schwimmkörper
jedoch ganz in die Tragflüssigkeit des Behälters eintaucht, dann läßt sich noch
eieiterer Vorteil dadurch erzielen, daß der Schwimmkörper einen Temperaturausgleich
erfährt, so daß er gegenüber jeglichem Materialverzug geschützt ist, was insbesondere
in Räumen mit schwankenden Temperaturen zweckmäßig ist. Der Schwimmkörper taucht
in diesem Falle dann so weit in die Tragflüssigkeit ein, daß auch seine Oberseite
von dieser Flüssigkeit überspült wird; gegebenenfalls könnte noch ein besonders
guter Temperaturausgleich durch einen entsprechenden Flüssigkeitsumlauf erzielt
werden.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Schwimmkörper
auf seiner dem Überlaufwehr entgegengesetzten Seite eine Gegengewichts-Einstelleinrichtung
aufweist. Auf diese Weise kann der Schwimmkörper, und mit ihm auch die von ihm getragenen
Auftragsteile, stets in einer gewünschten Lage (im wesentlichen horizontal oder
leicht geneigt) gehalten werden.
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Im folgenden sei die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher beschrieben, das in der vereinfacht gehaltenen Zeichnung in einer Querschnittsansicht
dargestellt ist.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte erfindungsgemäße Auftragswerk
1 erstreckt sich insgesamt quer über einen - nur angedeuteten - Auftragstisch 2,
und zwar in einer Breite, die mindestens der größten Breite einer zu behandelden
Warenbahn 3 entspricht. Die beispielsweise zu färbende Warenbahn 3 wird in üblicher
Weise durch nicht näher veranschaulichte Einrichtungen fortlaufend über den Tisch
2, der als gekrümmtes Stützelement ausgebildet ist, in breitgeführter Form in Richtung
des Pfeiles 4 transportiert, wobei - wie an sich bekannt - die Polseite der zu färbenden
Warenbahn 3 (z.B. Teppich oder dgl.) während des Herüberführens über die gekrümmte
Fläche des Tisches 2 geöffnet wird, damit die Färbeflüssigkeit eindringen kann.
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Das Auftragswerk 1 umfaßt im wesentlichen einen Färbeflüssigkeit
5 enthaltenden Flüssigkeitstrog 6, ein Oberlaufwehr 7 sowie ein sich an das Überlaufwehr
anschließendes, flächenförmiges dünnes Leitelement 8, das sich vom Überlaufwehr
7 aus in Richtung auf die Warenbahn 4 schräg nach unten erstreckt, vorzugsweise
von einer dünnen Metallfolie gebildet ist und dazu dient, einen dünnen FärbeflUssigkeitsfilm
9 auf die ihm zugewandte Polseite der Warenbahn 3
zu leiten. In
den Flüssigkeitstrog 6 ragt ein Flüssigkeitszulaufrohr 10 hinein, das die Färbeflüssigkeit
5 in dem Trog 6 stets auf einem bestimmten Niveau hält. Das Überlaufwehr 7 wird
in üblicher Weise durch eine über die ganze Breite des Auftragswerkes 1 verlaufende
Schiene 11 sowie durch ein Überlauflineal 12 gebildet und besitzt eine Verstelleinrichtung
13 zur horizontalen Ausrichtung.
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Erfindungswesentlich ist jedoch, daß der Flüssigkeitstrog 6 (mit
seinem Flüssigkeitsinhalt), das Überlaufwehr 7 und das Leitelement 8 auf wenigstens
einem Schwimmkörper 14 abgestützt sind, d.h. im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind der Flüssigkeitstrog 6 und das Überlaufwehr 7 (das auch das Leitelement 8 haltert)
direkt auf die Oberseite 14a des Schwimmkörpers 14 aufgebaut.
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Dieser Schwimmkörper 14 ist in Form eines hohlen Kastens ausgebildet
und in einem zumindest teilweise mit Tragflüssigkeit 15 gefüllten Behälter 16 angeordnet.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel taucht der Schwimmkörper 14 nur zu einem
Teil in die Tragflüssigkeit 14 ein (im dargestellten Beispiel taucht der hohle Kasten
des Schwimmkörpers 14 etwa zu 3/4 in die Tragflüssigkeit ein).
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Bei der gewählten Tragflüssigkeit 15 handelt es sich um eine solche,
die einen genügenden Auftrieb des Schwimmkörpers 14 gewährleistet.
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Der Schwimmkörper 14 weist an seinen Umfangswänden 14b einen überall
im wesentlichen gleich großen Abstand zu den Umfangswänden 16b des Tragflüssigkeitsbehälters
16 auf, wobei diese Umfangswände 14b bzw. 16b vom Schwimmkörper 14 und Tragflüssigkeitsbehälter
16 etwa parallel zueinander verlaufend ausgeführt sind und in diesem Falle im unteren
Teil eine unten abgestufte Trichterform aufweisen. Damit die
Umfangswände
14b des Schwimmkörpers 14 stets in der gewünschten Abstandslage zu den entsprechenden
Umfangswänden 16b des Tragflüssigkeitsbehälters 16 gehalten werden, sind die Umfangswände
14b des Schwimmkörpers 14 - vorzugsweise an ihren oberen Rändern - durch Zugfedern
17 mit den benachbarten Umfangswänden 16b des Tragflüssigkeitsbehälters 16 verbunden,
so daß der Schwimmkörper 14 bei sich ändernden Auftriebsverhältnissen in der Tragflüssigkeit
15 stets in der gewünschten Abstandslage zentriert bleibt.
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Damit der Schwimmkörper 14 und die von ihm getragenen Auftragsteile
(Flüssigkeitstrog 6, Überlaufwehr 7 und Leitelement 8) stets in einer gewünschten
Horizontallage oder auch in einer gewünschten leichten Schräglage gehalten werden
können, weist der Schwimmkörper 14 auf seiner dem Überlaufwehr 7 entgegengesetzten
Seite eine Gegengewichts-Einstelleinrichtung auf, die im wesentlichen aus einer
Stange 18 mit einem darauf verschiebbaren und einstellbaren Gegengewicht 19 besteht.
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Wie sich aus der Zeichnung ersehen läßt, ist der den Schwimmkörper
1.4 und die Tragflüssigkeit 15 aufnehmende Behälter 16 zumindest mit seinem unteren
Teil in einer Ablaufwanne 20 angeordnet. Diese Ablaufwanne 20 kann sowohl zum Ablassen
der Tragflüssigkeit 15 aus dem Behälter 16 (über ein Ventil 21) als auch zum Ablassen
von Färbeflüssigkeit 5 aus dem Flüssigkeitstrog 6 (über Ablaufrohr 22 und Ventil
23) verwendet werden. Ferner ist diese Ablaufwanne 20 im Bereich unterhalb des Überlaufwehres
7 so ausgebildet, daß sie eine Auffangwanne 24 haltert, die sich im Bereich unterhalb
des Überlaufwehres 7 und des Leitelements 8 quer über die ganze Breite des Auftragswerkes
1 erstreckt (also senkrecht zur Zeichenebene) und in Richtung des Doppelpfeiles
25 hin- und herverschiebbar ist. Die Hin- und Herverschiebbarkeit der Auffangwanne
24 ist so gewählt, daß
die Wanne zum Unterbrechen des Flüssigkeitsauftrages
auf die Warenbahn 3 in den Flüssigkeitsweg zwischen Leitelement 8 und Warenbahn
3 hineinbewegt werden kann, wobei sie dann den Flüssigkeitsfilm 9 auffängt und der
Ablaufwanne 20 zuführt.
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Anhand der Zeichnung ist vorstehend lediglich das Ausführungs- und
Funktionsprinzip des erfindungsgemäßen
Auftragswerkes 1
worden. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Auftragswerk
sich sowohl mit Hilfe eines einzigen über die ganze Breite des Auftragswerks erstreckenden
Schwimmkörpers als auch mit Hilfe mehrerer über die Auftragswerkbreite verteilt
angeordneter Schwimmkörper abgestützt sein kann, wobei dann im letzteren Falle alle
Schwimmkörper in einem gemeinsamen Tragflüssigkeitsbehälter angeordnet sein können
oder für jeden Schwimmkörper ein gesonderter Tragflüssigkeitsbehälter vorgesehen
ist, wobei dann natürlich eine entsprechende Flüssigkeitsverbindungsleitung zwischen
den gesonderten Behältern vorhanden sein muß, um überall das gleiche Flüssigkeitsniveau
aufrechterhalten zu können.
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