DE272049C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 272049 KLASSE 45 a. GRUPPE

Zusatz zum Patent 267756.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juni 1913 ab. Längste Dauer: 23.Januar 1928.

Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des durch das Hauptpatent geschützten Motorpfluges, bei welchem der Pflugscharwagen gegenüber der Zugmaschine durch bewegliche Widerlager abgestützt ist, welche derart miteinander verbunden sind, daß die Bewegung des einen Widerlagers in der einen Richtung eine entsprechende Bewegung des anderen Widerlagers in der entgegengesetzten Richtung zur Folge hat. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß das hintere, um seine senkrechte Achse frei drehbare Lenkrad des Pflugscharwagens mit den beweglichen Widerlagern gekuppelt ist. Hierdurch wird bezweckt, daß infolge der beim Lenken der Zugmaschine verursachten Bewegung der Widerlager das hintere Lenkrad des Pflugscharwagens um seine senkrechte Achse derart gedreht wird, daß es sich ganz oder nahezu in die zu durchfahrende Richtung oder Kurve einstellt. Es wird also eine Beeinträchtigung des Ganges des Motorpfluges durch ein etwaiges Querstellen -oder eine sonstige unerwünschte Bewegung des hinteren Lenkrades des Pflugscharwagens vermieden. Es ist ferner ein einwandfreies Rückwärtsfahren des Motorfluges auch in Kurven möglich, ohne daß die beweglichen Widerlager festgestellt zu werden brauchen.

ί Ein Motorpflug gemäß der Erfindung ist j auf der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht.

Fig. ι ist eine Seitenansicht; Fig. 2 ist eine Aufsicht auf Fig. 1, und Fig. 3 ist eine Aufsicht auf den Pflugscharwagen des zweiten Ausführungsbeispiels.

j Die Zugmaschine 1 kann beliebiger Art sein und beispielsweise die beiden Antriebsräder 5' j und die beiden Lenkräder 5" besitzen. Der j Rahmen 2 des Pflugscharwagens ruht auf den vorderen Laufrädern 3 und dem hinteren Lenkrad 3', dessen Lagerbock 12 vermittels der Welle 14 in dem Rahmen 2 um die senkrechte Achse drehbar gelagert ist. Die Verbindung des Pflugscharwagens mit der Zugmaschine erfolgt durch die an dem Querbalken 4 des Zugmaschinenrahmens 5 befestigte Kupplungsstange 15, mit welcher ein Kupplungsglied 17 frei gelenkig verbunden ist. Das Glied 17 umschließt drehbar eine Rolle 18', welche in der am vorderen Querbalken 7 des Wagenrahmens 2 befestigten Ü-förmigen Rinne 16 geführt ist.

Zur seitlichen Abstützung des Pflugscharwagens gegenüber der Zugmaschine dienen die beispielsweise als abgeflachte Kugeln ausgebildeten Widerlager 8 und 8", welche sich gegen entsprechende, an dem Zugmaschinen-

rahmen 5 befestigte Gegenflächen in Gestalt von U-förmigen Rinnen 9' und g" anlegen. Im vorliegenden Fall ist diejenige Ausführungsform des Hauptpatentes zugrunde gelegt, bei welcher die Widerlager 8' und 8" an einer Kreisbogenführung befestigt sind. Letztere besteht aus einem Rohr 10, welches sich in einem an dem Balken 7 des Pflugscharwagens befestigten äußeren Rohr 11 hin und her bewegen kann.

Das äußere Rohr 11 ist an seiner hinteren Fläche auf eine bestimmte Länge mit einem Längsschlitz 18 versehen, durch welchen die Zähne eines Zahnrades 19 hindurchtreten können. Gegenüber dem Zahnrad 19 ist das innere Rohr 10 auf eine bestimmte Länge mit Löchern 20 versehen, mit welchen die Zähne des Zahnrades 19 in Eingriff stehen. Letzteres ist in dem Rahmen 2 vermittels der Welle 21 drehbar gelagert; an dem oberen Ende der Welle 21 ist eine Seilscheibe 22 befestigt, welche durch einen Seil- oder Riemenzug 23 mit einer auf der senkrechten Drehachse 14 des hinteren Lenkrades 3' befestigten Seilscheibe 24 verbunden ist. Außerdem ist der Seilzug 23 über eine einstellbar auf dem Rahmen 2 befestigte Spannrolle 25 geführt. Statt Seilscheiben und Seilzug könnten natürlich auch Kettenräder und Kette verwendet werden.

Da die senkrechte Drehachse 14 durch die beschriebene Übertragungseinrichtung mit den beweglichen Widerlagern 8' und 8" gekuppelt und da die Stellung dieser Widerlager beim Fahren der Motorpfluges von der Stellung der Lenkräder 5" abhängig ist, so folgt daraus, daß bei geeigneter Wahl des Übersetzungsverhältnisses zwischen Scheibe 24 und Bogenführung 10 das hintere Lenkrad 3' in diejenige Stellung gedreht wird, welche der beabsichtigten Bewegungsrichtung des Motorpfluges entspricht. Und zwar ist dieses sowohl beim Vorwärts- wie auch beim Rückwärtsfahren und nicht allein bei gerader Fahrtrichtung, sondern auch beim Fahren in Kurven der Fall. Soll beispielsweise der Motorpflug nach Fig. 2 in Richtung des Pfeiles in dem durch die Stellung a-b der Lenkräder 5" der Zugmaschine ι bestimmten Bogen rückwärts fahren, so wird mit den derart eingestellten Lenkrädern zunächst ein kurzes Stück vorwärts gefahren, so daß sich das Rohr 10 in Richtung des Pfeiles (Fig. 2) in dem äußeren Rohr 11 bewegt. Hierdurch wird wegen des Eingriffes des Zahnrades 19 mit den Öffnungen 20 des Rohres 10 das Zahnrad 19 in der Richtung des Pfeiles gedreht, wodurch wieder vermittels der Seilscheibe 22, des Seiles 23 und der Seilscheibe 24 die senkrechte Drehachse 14 in der durch den Pfeil angegebenen Richtung gedreht und damit das Lenkrad 3' in die Stellung a>-b^x eingestellt wird, d.h. das hintere Lenkrad .3' des Pflugscharwagens 2 ist durch die Bewegung der Widerlager 8' und 8" in die für das Rückwärtsfahren des Motorpfluges entsprechend dem durch die Einstellung der vorderen Lenkräder 5". bestimmten Bogen erforderliche Stellung eingestellt worden. Nunmehr kann mit dem Pflug in dem gewünschten Winkel rückwärts gefahren werden. In entsprechender Weise wird das hintere Lenkrad 3' für das geradlinige Rückwärtsfahren des Motorpfluges oder für das Vorwärtsfahren desselben in geradliniger Richtung oder in Kurven infolge der Bewegung des Rohres 10 eingestellt.

Wie die gleichen Bezugszeichen zeigen, entspricht das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 im wesentlichen demjenigen nach Fig. 1 und 2. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 die Kupplung zwischen den Widerlagern 8' und 8" und dem hinteren Lenkrad 3' durch eine Welle 26 bewirkt wird, welche auf dem Rahmen 2 drehbar gelagert und gegenüber den Drehwellen 21 und 14 mit Schneckenrad 27 und Schnecke 28 versehen ist. Diese sind auf entgegengesetzter Seite mit Schnecke 29 und Schneckenrad 30 in Eingriff, welche auf den Wellen 21 und 14 sitzen bzw. befestigt sind. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird also beim Fahren des Motorpfluges durch eine infolge der Verstellung der Lenkräder 5" der Zugmaschine hervorgerufene Bewegung der Widerlager 8' und 8" und damit des Rohres 10 vermittels des Getriebes ig, 21, 29, 27, 26, 28 und 30 vermittelte Drehung der senkrechten Drehachse 14 das hintere Lenkrad 3' des Pflugscharwagens in die der betreffenden Fahrtrichtung entsprechende Stellung gedreht.

In ähnlicher Weise, wie für das Ausführungsbeispiel mit drehbar gelagerter Kreisbogenführung beschrieben, kann die Erfindung natürlich auch auf die anderen Ausführungsbeispiele des Hauptpatents angewendet wer- den, indem man beispielsweise den zweiarmigen Hebel, welcher mit den als Gelenkstangen ausgebildeten Widerlagern versehen ist, oder die als Widerlager dienenden Kolben zweier Pumpen auf dem Pflugscharwagen anordnet und in entsprechender Weise mit der senkrechten Drehachse des hinteren Lenkrades 3' kuppelt.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Motorpflug nach Patent 267756, bei welchem der mit einem hinteren, um die senkrechte Achse drehbaren Lenkrad versehene Pflugscharwagen gegenüber der

   Zugmaschine durch bewegliche Widerlager I führung sitzen, dadurch gekennzeichnet, abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, I daß ein mit der auf dem Pflugscharwagen 10 dai3 das hintere Lenkrad des Pflugschar- drehbar gelagerten Kreisbogenführung in

   wagens mit den beweglichen Widerlagern gekuppelt ist.
2. 2. Ausführungsform des Motorpfluges

   Eingriff befindliches Zahnrad mit der senkrechten Drehachse des hinteren Lenkrades des Pflugscharwagens durch ein Seilscheiben-,

   nach Anspruch i, bei welchem die beweg- ; Ketten-, Schnecken-oder ähnliches Getriebe 15 liehen Widerlager an einer Kreisbogen- ■ verbunden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.