DE2720302A1

DE2720302A1 - Verfahren zur herstellung von bedruckter wellpappe sowie dieselbe

Info

Publication number: DE2720302A1
Application number: DE19772720302
Authority: DE
Inventors: Egon Brueckmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-05-06
Filing date: 1977-05-06
Publication date: 1978-11-09

Description

Beschreibung:
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von bedruckter Wellpappe sowie dieselbe.
Bei derartigen allgemein bekannten Verfahren wird im Offset-oder im Flexodruck bedrucktes Papier im gewünschten Format nachträglich auf die Wellpappe aufkaschiert. Der Offsetdruck ist als indirektes Plachdruckverfahren,- die Druckfarbe wird von der Druckform auf einen in der Regel mit einem Gummi tuch bespannten Zylinder und von diesem auf das zu bedruckende Papier übertragen,- sehr aufwendig. Es erfordert gut geleimtes, nicht faserndes Druckpapier mit einem Flächengewicht über 200 g/m2, das Einhalten gleichbleibender Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit und besonders leicht übertragbare Druckfarben. Der Flexodruck bzw. Anilingummidruck, für den eine Gummidruckform aus auf einen Plattenzylinder montierten Gummiklischees mit erhabenen druckenden Stellen und ein Gegendruckzylinder verwendet werden (Hochdruckverfahren), erlaubt eine billigere Herstellung von flächenmäßig abgegrenzten, eventuell auch farblich unterschiedlichen Aufdrucken; aber vcrschiedene Tonwerte sind mit diesem Verfahren nicht optimal reproduzierbar. Die Flexodruckmaschine ist eine Rotationsmaschine. Es ist allgemein bekannt, sie'mit Weiterverarbeitungsaggregaten zu koppeln, um z.B. Tüten und Beutel herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bedruckte Wellpappe unter guter Wiedergabe der Tonwerte des Vorbildes rationell und billig herzustellen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß erfindungsgemäß eine Papierbahn endlos im Tiefdruckverfahren bedruckt wird und in der Wellpappmaschine endlos direkt auf die Welle als Decke oder als Unterbahn aufkaschiert wird.
Mit dem Tiefdruckverfahren, vorzugsweise dem Rakeltiefdruck, bei dem als Druckform z.B. ein verkupferter Stahlzylinder mit einem nach bekannten Techniken hergestellten Netzraster aus Stegen und beim Drucken farbabgebenden Näpfchen dient (Meyers Enzyklopädisches Lexikon Bd. 7 (1973), S. 243 bis 246), lassen sich besonders gut verschiedene Tonwerte, insbesondere Halbtonbilder, herstellen. Überraschend naturgetreu und bevorzugt werden mit dieser Maßnahme llolzmaserungen in je nach Dekor unterschiedlicher Grundfärbung auf dem Papier für die Decke oder die Unterbahn, bei Bedarf auch auf beiden, abgebildet.
,Endlos" bedeutet: Die laufende Papierbahn wird bedruckt, so daß in vorteilhafter Weise gegenüber den eingangs beschriebenen, bekannten Verfahren die bedruckte Papierbahn direkt auf die sogenannte Welle, d.h. die mit iffelalzen gewellte Kartonbahn, kaschiert werden kann und vorzugsweise diese Arbeitsvorgänge in einer Anlage mit Wellpappmaschine unter entsprechender Synchronisierung vorgenommen werden können.
Für Holzarten mit Laufeffekt der Maserung, z.B. Eiche, Esche, Kiefer, Kirschbaum, kann je nach späterer Verwendung der Wellpappe und dem gewünschten unterschiedlichen ästhetischen Kombinationseffekt mit der sich geringfügig in die Decke einformenden Welle mit der "liegenden Welle", d.h. in Wellenrichtung, oder über die .stehende Welle", d.h. senkrecht zur Welienrichtung, gefahren werden.
Kostengünstig ist die mögliche Verwendung einer Papierbahn mit 2 einem Flächengewicht eines Wertes von 40 bis 200 g/m Weiterhin kann in üblicher Weise aus Altpapier gefertigtes Papier, Schrenz-, Duplex- oder Natronpapiertbedruckt werden, überraschenderweise ohne daß Störeffekte, z.B. Fettflecken, im Dekor sichtbar werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles für die Herstellung einer 3-fach Wellpappe, iso mit Decke, gewellter Bahn und Unterbahn, ergänzend zu den vorstehenden Erläuterungen beschrieben. - Die Herstellung von bedruckter 5-fach Wellpappe mit Doppelwelle und weitere Gestaltungen für die Erhöhung der Stabilität sind ebenso möglich. -In einer zweiseitigen Wellpappmaschine werden von drei Abrollständern zwei Papierbahnen und eine Kartonbahn abgerollt.
Eine für die im wesentlichen glatt bleibende Decke bestimmte Papierbahn oder auch die für die glatt bleibende Unterbahn bestimmte Papierbahn durchläuft eine Tiefdruckstation mit einer oder mehreren vorbeschriebenen Druckformen, wogegen die Kartonbahn (es ist auch eine Papierbahn möglich) durch oberflächenbeheizte Riffelwalzen und anschließend durch ein Klebwerk zum Aufbringen von Klebstoff läuft. Danach werden die Hahnen mittels einer Beklebemaschine mit Anpreßwalzen vereinigt. Die Wellpappmaschine unterscheidet sich bezüglich des Aufbaus bis auf die Druckstation nicht von üblichcn so daß eine zeichnerische Darstellung sich erübrigt. Als Dekor dienen bevorzugt Nußbaum, Eiche, Mahagoni, Teak, Rosenholz, Fichte in unterr3chiedlichen Farbtönungen.
In einer Abwandlung kann auch eine bereits bedruckte, aufgerollte Papierbahn in die Wellpappmaschine eingesetzt werden, wobei die erwähnten Vorteile der endlosen direkten Aufkaschierung erhalten bleiben.
Die genannten Papierarten, Schrenz-, Duplex-, Natron-, Gelbstrohpapier oder Papier aus Sulfatzellstoff werden bevorzugt verwendet, weil sie relativ stauch- und berstsicher sind, wogegen ebenfalls einsetzbares Dekorpapier bezüglich dieser Eigenschaften schlechter, dafür aber dichter und besser bedruckbar ist.
» Lueger, "Lexikon der Fertigungstechnik und Arbeitsmaschinen" (Bd.9), (1968) S. 498/499.

Claims

"Verfahren zur Herstellung von bedruckter Wellpappe sowie dieselbe" Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von bedruckter Wellpappe, o dadurch gekennzeichnet, daß eine Papierbahn endlos im Tiefdruckverfahren bedruckt wird und in der Wellpappmaschine endlos direkt auf die Welle als Decke oder als Unterbahn aufkaschiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Holzmaserung abgebildet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die laufeffekte der Holzmaserung entweder über die oder mit der Welle gefahren werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bedrucken eine Papierbahn mit einem Flächengewicht eines Wertes von 40 bis 200 g/m2 verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bedrucken Schrenz-,Duplex- oder Natronpapier verwendet wird.
6. Bedruckte Wellpappe mit Einfach- oder Mehrfachwelle, dadurch gekennzeichnet, daß ihre im wesentlichen glatte Decke und/oder Unterbahn rasterförmig und punktuell unterschiedlich mit Tiefdruckfarbstoff behaftet ist und ein 2 Flächengewicht eines Wertes von 40 bis 200 g/m2 besitzt.