DE2719701B2 - Verfahren zur Überführung von NaBphosphorsäure in eine nicht zu Ausfällungen neigende konzentrierte Phosphorsäure W.R. Grace & Co, New York, N.Y - Google Patents
Verfahren zur Überführung von NaBphosphorsäure in eine nicht zu Ausfällungen neigende konzentrierte Phosphorsäure W.R. Grace & Co, New York, N.YInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Naßverfahren zur Herstellung konzentrierter Phosphorsäure, in der sich keine .to
merklichen Abscheidungen bilden und die daher lange Zeit gelagert oder über weite Entfernungen transportiert
werden kann.
Die herkömmlichen Nähverfahren zur Herstellung
von Phosphorsäure bestehen darin, daß feinvermahlenes
Phosphatgestein mit verdünnter Phosphorsäure (10% P2O5 bis 25% P2O5) und verdünnter oder nicht
verdünnter Schwefelsäure umgesetzt wird. Das Reaktionsprodukt wird ausgelaugt, das heißt mit der Säure
digeriert oder umgesetzt, worauf eine rohe wäßrige Phosphorsäurelösung entsteht, in der eine wesentliche
Menge fester Verunreinigungen suspendiert ist Die Aufschlämmung wird filtriert um den größten Teil an
nicht gelöstem Gips und an anderen festen Verunreinigungen zu entfernen und ein rohes (22% P2Os bis 35%
P2Os) wäßriges Produkt zu erhalten, das manchmal als
»FiItrat Nr. 1« bezeichnet wird. Dieses Filtrat enthält
suspendiert feinteilige Verunreinigungen, die bei der Trennung der Feststoffe von der Flüssigkeit nicht
entfernt wurden, sowie Feststoffe, die nach dem so Filtrieren kristallisierten. Die Lösung enthält ferner
gelöste Verunreinigungen. In diesem Zusammenhang wird auf Phosphorus and its Compounds, Kapitel 16,
Band II, Van Wazer, Interscience Publishers (1961), verwiesen.
Die Probleme suspendierter und gelöster Verunreinigungen sind beim Naßverfahren zur Herstellung von
Phosphorsäure besonders dringend. Bei der Umsetzung des Phosphatgesteins mit der Schwefel* oder Phosphorsäure
werden unterschiedliche Mengen an Verunreinigungen im Phosphatgestein, wie organische Substanzen,
Calcium, Kalium, Natrium, Aluminium, Eisen, Silicium, Uran, Vanadium, Fluor, Magnesium usw. gelöst Beim
Stehen, Kühlen oder Ginengen der Phosphorsäurelösung entstehen weitere Feststoffe, die in Form eines
Schlammes ausgefällt werden und hauptsächlich aus komplexgebundenem Eisen, Aluminium, Kalium, Natrium,
Calcium usw. bestehen, ferner aus Phosphaten, Fluoriden, Silikaten, Sulfaten usw. Diese Erscheinung
wird in der Technik als »nachträgliche Fällung« bezeichnet Diese »nachträgliche Fällung« erfolgt durch
Ausfällung von Feststoffen aus dem Hauptfiltrat
Im Naßverfahren hergestellte konzentrierte Phosphorsäure scheidet beim Stehen oder beim Transport
wie oben angegeben einen Schlamm ab, Dieser Schlamm macht die Handhabung der gelagerten oder
transportierten Säure außerordentlich schwierig und wirtschaftlich häufig undurchführbar. Hinzu kommt daß
der Behälter, in dem die Säure gelagert oder transportiert wird, ohne Beschädigung der schützenden
Auskleidung nur schwer vom Schlamm gereinigt werden kann.
Es ist natürlich auch möglich, die im Naßverfahren hergestellte Phosphorsäure erst dann zu lagern, wenn
sich der gesamte Schlamm abgesetzt hat Dies würde jedoch die Lagerungskosten stark erhöhen, und
aufgrund der erfoderlichen langen Lagerungszeiten könnten die Hersteller Eilbestellungen der Verbraucher
nicht nachkommen.
Einige Feststoffe können aus dem Rohprodukt des Naßverfahrens durch herkömmliches Filtrieren oder
Zentrifugieren entfernt werden. Die konzentrierte Säure ist jedoch sehr viskos und schwer zu filtrieren.
Außerdem haben die Feststoffe eine solche Beschaffenheit daß sie die Poren der Filtergewebe leicht
verstopfen und sich nur schwer aus dem Filter entfernen lassen. Auch das Filtrieren der Phosphorsäure durch
eine Schicht aus teilchenförmigen! Adsorptionsmittel, z. B. Entfärbungskohle, Kieselgel und Kieselgur (DE-PS
5 96 368) oder Perlit stellt keine wirksame Maßnahme dar, die das Problem der Nachfüllung löst Desgleichen
waren Versuche zur Entfernung der Feststoffe durch herkömmliches Zentrifugieren nicht erfolgreich. Viele
der feinteiligen Feststoffe, insbesondere die leichteren organischen Teilchen, werden nicht entfernt
Es wurde nun gefunden, daß eine Naßphosphorsäure mit einem P2O5-GeIIaIt von 22 bi? 35 Gew.-% in eine
Phosphorsäure übergeführt werden kann, in der sich im wesentlichen keine Abscheidungei; mehr bilden, wenn
man
(a) mindestens 85 Vol.-% der in der Rohphosphorsäure suspendierten Feststoffe entfernt,
(b) 0,05 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf den P2O5-GeIIaIt
in der Phosphorsäure, teilchenförmiges Aluminiumsilikat zugibt,
(c) das erhaltene Gemisch zur Auflösung des Aluminiumsilikats unter Erwärmen konzentriert
(d) aus der konzentrierten Lösung die Feststoffe sich
abscheiden läßt und
(e) die abgeschiedenen Feststoffe von der überstehenden Phosphorsäure trennt
I. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert zu Beginn der Stufe (b) ein klares Filtrat. Da das »Filtrat
Nr. 1« suspendierte Feststoffe enthält muß es zunächst geklärt werden.
Rohe Naßverfahren-Phosphorsäure aus dem »Filtrat Nr. 1« hai eine P2O5-Konzentration von 22 bis 35 und
vorzugsweise von 28 bis 32 Gew.-% und enthält gewöhnlich 0,5 bis 8 Gew.*% suspendierte Feststoffe. In
der Versuchsanlage betrug die Menge der suspendierten Feststoffe gewöhnlich etwa 3 Gew.-%. Als zufriedenstellend
hat es sich erwiesen, wenn in der Klärungsstufe mindestens 85 Vol.-°/o dieser in der rohen
Säure suspendierten Feststoffe entfernt werden. Vor-
zugEweise werden 98% oder mehr entfernt Diese Feststoffe können in den Digerierkreislauf oder in den
Beschickungstank für die Zufuhr der Phosphorsäure zum »Filter Nr. 1« zurückgeführt werden.
2. Die geklärte Säure, die vorzugsweise weniger als 2VoL-% der Säure an suspendierten Feststoffen
enthält, wird dann mit einem Aluminiumsilikatmaterial, wie Perlit, vermischt Perlit oder ein äquivalentes
Material, zum Beispiel ein anderes Aluminiumsilikat zusammen mit geringen Mengen Natrium- und Kaliumsilikat
wird in feinteiliger Form zugefügt, so daß eine Lösung in der Phosphorsäure eintritt, wenn deren
Konzentration von 22 bis 35% P2O5 auf gewöhnlich 42
bis 52% P2O5 erhöht wird. Perlit ist ein natürlich vorkommendes Mineral vom Typ eines vulkanischen
Glases und ist im Handel in verschiedenen Qualitäten erhältlich. Es besteht aus einem Aluminiumsilikat mit
unterschiedlichen Mengen Natrium- und Kaliumsilikaten.
Die Analysenwerte von für die Erfindung brauchbaren Perliten sind in der nachfolgenden Tabelle
angegeben. Die erste Spalte enthält die Analysenwerte
des in den vorliegenden Beispielen als Filterhilfsmittel verwendeten Perlits. Perlit ist ein herkömmliches
Filterhilfsmittel. Die zweite Spalte gibt die Bereiche der Komponenten wieder, die in für die erfindungsgemäßen
Zwecke geeigneten Perliten enthalten sind.
Spalte 1, Gew. %
Spalte 2, Gew. %
Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf
das P2O5 in der Säure.
Obgleich Perlit bevorzugt wird, eignen sich generell
andere Aluminiumsilikate für das erfindungsgemäße Verfahren. Ein ebenfalls untersuchtes Material besteht
aus dem Nebenprodukt der Natriumfluoridherstellung für die Reinigung von Bauxit Es ist nachfolgend als
»Aluminiumsilikat A« bezeichnet Seine Analyse im Vergleich zu typischen Perliten ist nachfolgend
angegeben.
Die bevorzugten Typen enthalten 2 bis 6% eingeschlossenes H2O und weisen ein Na2O : K2O-Gewichtsverhältnis
von etwa 1 :1 bis 1 :4 auf. Materialien dieser Art lösen sich meist während des Eindampfens in
der Säure. Sehr wenig scheint sich beim einfachen Vermischen zu lösen. Die Fähigkeit des Perlits sich in
der Säure zu lösen, wird ds wesentliches Merkmal der
Erfindung betrachtet Von den im Handel erhältlichen Perliten erwiesen sich zwei als besonders vorteilhaft für
die Durchführung des erfindungsgetnäßen Verfahrens,
nämlich als Filterhilfsmittel verwendete Perlite (siehe oben) und leichter Perlit wie er beim Bau in Mörtel
verwendet wird (dieser Perlit liegt in stark expandierter Form vor). Die zuletzt genannte Art sollte für die
erfindungsgemäßen Zwecke vermählen werden. Beide Arten sind im Handel erhältlieh und werden durch
»Aufblähen« des Minerals in einem Ofen, nämlich durch Erhitzen auf etwa 815 bis 1093"C, wodurch das
enthaltene Wasser in dem erweichten Glas Bläschen bildet und die Teilchen auf das 15- oder 20fache ihres
ursprünglichen Volumens expandiert werden, hergestellt. Die Menge de*. Perlits oder eines anderen
verwendeten Aluminiumsilikats beträgt 0,05 bis 2,0 Aluminiumsilikat A,
wie erhalten
wie erhalten
Aluminiumsilikat A, berechnet
auf Trockenbasis
Typischer Perlit
P2O5
CaO
SiO2
Fe2O3
Al2O3
MgO
Trockene
Na2O
K2O
K2O
0,50
0,07
0,07
35,66
0,00
5,70
6,56
0,01
0,00
5,70
6,56
0,01
52,02
0,05
0,02
0,02
0,96
0,13 68,5:.
0,00 10,96 12,61
0,02 100,00
0,10 0,04
0,01-0,12 0,78-3,8
67-75 0,25-3,2
10-19
0,01-0,70
1,2-4,2 2,2-6
Die Analysenwerte für SiO2 und Al2O3 des »Aluminiumsilikats
A« auf Trockenbasis liegen in den für Perlit angegebenen Bereichen. Die Analysenwerte für Na2O
und K2O liegen jedoch außerhalb dieser Bereiche. Der vorliegend verwendete Ausdruck »Aluminiumsilikat«
umfaßt keine Materialien, die allgemein als Silikate bezeichnet werden. So umfaßt er keine, geringfügige
Mengen Aluminiumoxid enthaltenden Silikate, wie Diatomeenerde und Kieselgur.
3. Die Konzentrierung des Säure-Aluminiumsilikat-Gemisches,
gewöhnlich auf 42 bis 52% und vorzugsweise auf 48 bis 50% P2O5 kann durch Eindampfen bewirkt
werden, zum Beispiel in einem herkömmlichen Verdampfer, wie er beim Naßverfahren zur Herstellung von
Phosphorsäure verwendet wird.
4. Nachdem eine bestimmte Konzentration von vorzugsweise 48 bis 50% P2Os erreicht ist, wird das
eingedampfte Produkt kristallisiert Anschließend wird ein kleiner Teil, der im wesentlichen die gesamten
Feststoffe enthält, entfernt Die Kritallisation w<rd
vorteilhaft in kontinuierlichem Fluß durchgeführt wobei man die überstehende flüssige Säure oben und die
ausgefällten Feststoffe nach ihrem Absetzen unter der Einwirkung der Schwerkraft unten entfenst Vorzugsweise
unterstützt man den kontinuierlichen FIuB durch Rückführung von einer Kristallisation unterliegender
Flüssigkeit und Vereinigung des neu angekommenen
5. In der Kristallisationsvorrichtung erfolgt eine
Sedimentation und die unerwünschten Feststoffe werden entfernt Im allgemeinen wird ein unterer Strom
mit einer Feststoffkonzentration von 10 bis 40 Gew.-% abgezogen. Dieser untere Strom kann in den 30%
Beschickungstank für den Filter oder in Diammoniumphosphat zurückgeführt werden, in »run-of-pile« Tripelsuperphosphat
oder körniges Tripelsuperphosphat,
oder er kann zur Gewinnung des PjOs zentrifugiert oder
filtriert werden. (»Run-of-pile Tripelsuperphosphat«
bezeichnet einfach eine rohe Form von Tripelsuperphosphat. Praktisch alle Düngemittelfabriken in den
Vereinigten Staaten, die Tripelsuperphosphat herstellen,
erzielen Nebenstromprodukte. Diese Nebenstromprodulcte enthalten Tripelsuperphosphat, das in bestimmtler
Hinsicht nicht der üblichen Spezifizierung entspricht, zum Beispiel 43% PjO5 enthält anstelle der
Verlangten 46%, oder zu viel Wasser, oder nicht der
richtigen Maschenweite entspricht [Klumpen, Staub od. dgl.] und dieses den Qualitätsanforderungen nicht
entsprechende Material wird als sogenanntes »run-ofpile Tripelsuperphosphat« gesammelt und nicht direkt
an die Farmer verkauft. Vielmehr wird es zur r> Herstellung von Mischdüngern verwendet, indem man
es mit Pottasche, Ammoniak und/oder Ammoniumsalzen usw. granuliert.) Der oben abgezogene Strom, der
die gewünschte, im wesentlichen von Feststoffen freie Phosphorsäure enthält, wird zum Beispiel in einem
anderen Verdampfer auf vorzugsweise 52 bis 63% P2O5
und insbesondere etwa 60% P2O5 eingeengt. Dieses Produkt kann unmittelbar in einen Tankwagen abgefüllt
oder in Tanks gelagert werden, bis es weitertransportiert oder verwendet wird. 2 j
Nachfolgend sind bevorzugte Merkmale des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben, zunächst in bezug auf die chemischen Aspekte, dann in bezug auf die
F i g. 1 bis 3, die schematische Fließschemen der drei verschiedenen Wege darstellen, auf denen das bean- so
spruchte Verfahren durchgeführt werden kann. Schließlich sind bevorzugte Vorrichtungsteile erläutert. Die
angegebenen Prozentsätze stellen, sofern nichts anderes angegeben ist, Gewichtsprozent dar.
In der Versuchsanlage hat man festgestellt, daß das r> bevorzugte Verfahren zur Klärung in Stufe (1) in einer
Ausflockung der Feststoffe durch Zugabe eines die Ausflockung bewirkenden Polymeren und Trennung der
ausgedockten Feststoffe von der Säure besteht. Besonders bevorzugt wird die folgende Maßnahme: Das 4n
»Filtrat Nr. 1« aus einem herkömmlichen Naßverfahren zur Herstellung von Phosphorsäure wird in das obere
Abteil eines Mischwäschers (einer geneigten Wanne) gepumpt, wo gleichzeitig ein polymeres Ausflockungsmittel
zugefügt wird. Ein Ausflockungsmittel ist ein Mittel, das die Ausflockung suspendierter Teilchen
bewirkt, das heißt deren Agglomerierung zu größeren Teilchen, die dann durch Filtrieren entfernt werden
können. Die Menge des Ausflockungsmittels beträgt vorzugsweise 0,001 bis 0,1 Gew.-% des P2O5 im Filtrat
Nr. 1. Noch vorteilhafter beträgt dieses Gewichtsverhältnis 0,0015 bis 0,004 Gew.-% des P2Os- In typischer
Weise wurden in den Versuchsanlagen 0,0025 Gew.-% Ausflockungsmittel angewandt, bezogen auf das P2O5.
Das Ausflockungsmittel wird vorteilhaft vor der Zugabe zum Filtrat Nr. 1 in eine wäßrige Lösung übergeführt
Die Konzentration dieser wäßrigen Lösung kann variieren, beträgt jedoch vorteilhaft 0,02 bis 1,0 Gew.-%
Ausflockungsmittel, bezogen auf das Wasser. Noch vorteilhafter ist ein Bereich von 0,04 bis 0,1 Gew.-%. In
typischer Weise wurde in den Versuchsanlagen eine Konzentration von 0,085 Gew.-% verwendet Als
erfolgreiches Ausflockungsmittel erwies sich ein PoIyacrylamid-Ausflockungsmittel,
das in einer Gewichtskonzentration in Wasser von 0,085% eingesetzt wurde. &5
Diese Konzentration wurde von 0,02 bis 0,4 Gew.-% in Wasser variiert, ohne daß die Ergebnisse merklich
beeinträchtigt wurden. Die Polyhall-Lösung wird dem Filtrat in einer Menge von 0,2 bis 3,8 und vorzugsweise
von 0,8 Vol.-% zugefügt.
Für die Klarung können auch zahlreiche andere Ausflockungsmittel verwendet werden. Beispiele hierfür
sind wasserlösliche hochmolekulare synthetische Polymere und Guargummi. Polyacrylamide und hydrolysierte
Polyacrylnitrilharze sowie deren Salze und Derivate sind besonders brauchbar. Ausflockungsmittel werden
herkömmlicherweise in der Phosphorsäureindustrie verwendet, um höhere Säurekonzentrationen von zum
Beispiel 42, 52 und 54 Gew.-% zu erreichen. Im allgemeinen sind diese im Handel erhältlichen Ausflokkungsmittel
für die erfindungsgemäßen Zwecke brauchbar.
Für eine geeignete Klärung ist ein Temperaturabfall des Filtrats von 1 bis 200C günstig. Die Temperatur der
Beschickung zur Klärvorrichtung sollte 30 bis 65°C betragen, wobei die besten Ergebnisse bei 46 bis 540C
erzielt werden. Die tatsächliche Temperatur des Filtrats Nr. 1 in der Versuchsanlage betrug etwa 300C. Wenn
das Filtrat Nr. 1 kälter ist als vorstehend angegeben, sollte es vorzugsweise mit Wasserdampf erhitzt werden,
um es auf die notwendigen Temperaturen zu bringen. Der Temperaturabfall wurde am besten in einem
Wäscher mit partiellen Prallwänden bewirkt, so daß das Polymer-Filtrat-Gemisch einen Zick-Zack-Weg beschreiten
mußte, bevor es in einen »Verharrungsschacht« in der Klärvorrichtung eintrat. (Ein »Verharrungsschacht«
ist ein Rohr ohne Boden. Seine Aufgabe besteht darin, ein Spritzen, Schäumen und Turbulenzen
zu verringern, die den Ausflockungsprozeß in der Klärvorrichtung stören würden. Die Flüssigkeit aus dem
Wäscher tritt oben in den Verharrungsschacht ein und verläßt ihn am Boden, läuft also direkt in die
ausgeflockte Flüssigkeit.) In der Versuchsanlage für 18,9 bis 37,8 l/Min, (vgl. Beispiel 3) war der Wäscher 2,4 m
lang, 15 cm breit und hatte 15 cm hohe Seitenwände, bei
einer Neigung von der Horizontalen von 2 auf 12 oder etwa 9'/2°. In ihm waren alternierend auf den Seiten 10
Prallwände mit einer Breite und einer Höhe von jeweils 10 cm angeordnet. Diese Anordnung führt zu einer
sanften, aber sorgfältigen Durchmischung und Kühlwirkung. Man kann auch einen Mischtank verwenden, muß
jedoch dann dafür sorgen, daß sehr langsam gerührt wird, damit die Flocken (die ausgeflockten Feststoffe)
nicht zerfallen.
Die Versuchsklärvorrichtung mit nominal 4,65 m2 vermochte in zufriedenstellender Weise bis zu 373 I/
Min. zu verarbeiten. Die nominalen Geschwindigkeiten betrugen 22,7 l/Min, bis 303 l/Min, oder 16,0 dm2/l/Min.
bis 203 dm2/l/Min. Zufriedenstellende Ergebnisse wurden
bei einer Geschwindigkeit von 12 dmVl/Min. erzielt Da Phosphatgestein ein natürlich vorkommendes
Mineral darstellt, ist seine Zusammensetzung nicht immer einheitlich. Erfahrungsgemäß stellte man fest
daß einige hergestellte verdünnte Säuren bis zu 49 dmWMin. für eine annehmbare Klarheit erfordern
können.
Die Erfahrung hat ferner gezeigt, daß vorzugsweise ein unterer Strom von 2 bis 25 und vorzugsweise von 2
bis 20 VoL-% der Beschickung vorteilhaft ist Zum Beispiel betrug bei einer nominalen Geschwindigkeit
der zu klärenden Beschickung, die 1 bis 3Gew.-% suspendierte Feststoffe enthielt von 22,7 l/Min, die
Geschwindigkeit des unteren Stromes in der Versuchsanlage 1,82 l/Min, oder etwa 8 VoL-% der Beschickung.
Im allgemeinen erwiesen sich 7 bis 9 VoL-% der Beschickung als am besten.
Die Verweilzeit in der Klärvorrichtung, bezogen auf eine Beschickungsgeschwindigkeit von 22,7 l/Min, betrug
etwa 73 Minuten. Gute Ergebnisse wurden mit einer Verweilzeit von nur 43 Minuten erzielt.
Der in der Klärvorrichtung unten abgezogene Strom kann filtriert und gewaschen und die Feststoffe können
verworfen werden. Tests haben gezeigt, daß die Filtriergcjchwindigkeit des unten abgezogenen Stroms
mehr als 41 l/dm2/Std. betrug. Der Kuchen läßt sich
leicht mit Wasser auswaschen. Dieser Kuchen hat einen ι ο durchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt von 25 bis 45
Gew.-% und enthielt auf Trockenbasis weniger als 4 Gew.-% P2O5. In der Versuchsanlage wurde der unten
abgezogene Strom in den herkömmlichen Filter zurückgeführt. In Abhängigkeit von der Qualität des für ι >
die Digerierung in der herkömmlichen Anlage verwendeten Gesteins kommt es vor, daß eine geringe Menge
des ausgedockten Materials fließt und nicht absinkt. Es werden daher eine Fraiipiatte vor dem überfiieBwehr in
der Klärvorrichtung und eine Abschöpfvorrichtung angeordnet, wie sie im Chemical Engineers Handbook
von Perry, Chilton and Kirkpatrick, 4. Auflage, McGraw-Hill Book Co, New York, auf Seite 19-50
beschrieben sind. Das abgeschöpfte Material wird außerhalb der Klärvorrichtung mit dem unteren Strom 2i
für die weitere Verarbeitung vereinigt.
Eine typische Analyse der der Klärvorrichtung zugeführten Beschickung nach ihrem Vermischen mit
der Polymerlösung ist in der Tabelle 2 im Anschluß an das Beispiel 3 unter »Klärbeschickung« angegeben.
Typische Analysen des unteren und des oberen Stromes in der Klärvorrichtung sind ebenfalls in dieser
Tabelle enthalten.
Der obere Strom in der Klärvorrichtung wird zunächst mit Perlit-Filterhilfe guter Handelsqualität i>
vermischt Der Perlit wird in einer Menge von im allgemeinen 0,05 bis 2,0 Gew.-% und gewöhnlich von
0,25 bis 0,75 Gew.-% und insbesondere von 03 bis 0,4 Gew.-% zugefügt. In der Versuchsanlage wurden 034
Gew.-% verwendet Das Perlit-Säure-Gemisch wird einem herkömmlichen Verdampfer zugeführt. Das
Produkt dieser Verdampfungsstufe kann mit 42 Gew.-% P2Os oder mehr abgezogen werden. Höhere Konzentrationen
von 46 bis 50 Gew.-% P2Os werden bevorzugt,
aber auch Konzentrationen von bis zu 52 Gew.-% sind nicht nachteilig. Am vorteilhaftesten ist jedoch der
Bereich von 48 bis 50 Gew.-% P2O5. Dieser Bereich
wurde in der Versuchsanlage angewandt
Nach der ersten Eindampfung wird das konzentrierte Produkt einer Kristallisationsvorrichtung zugeführt.
Hier wird die eintretende Säure vorzugsweise mit Säure vermischt, die mindestens 30 Minuten und noch besser 1
bis 3 Stunden in einer Kristallisationsvorrichtung in Kreislauf geführt wurde, die ein Rückführrohr und einen
konischen Behälter aufweist Das Verhältnis rückgeführter
Säure zu eintretender Beschickung beträgt am besten 1 :1 bis 30:1. Der sich verjüngende Konus ist
mit Rechen ausgestattet, um die Säurekristalle aus einer zentral angeordneten ringförmigen öffnung am Boden
abzuführen. Die Rückführung wird dadurch bewerkstelligt,
daß man Luft nahe am Boden des inneren Rohrs einführt, um einen Luftauftrieb zu bewirken.
Das Kristallisationsprodukt läßt man ausreichend lange absitzen, damit sich die schwereren Kristalle
niederschlagen können. Diese Kristalle können als »untere Aufschlämmung« mit einem Feststoffgehalt von
etwa 25 Gew.-% gewonnen werden. Diese Aufschlämmung, die etwa 1 bis 10 VoL-% der Beschickung für die
Kristallisationsvorrichtung ausmacht, im allgemeinen 2 bis 4Vol.-%, kann dann entweder zur Herstellung
trockener Produkte, zum Beispiel von Diammoniumphosphat, Tripelsuperphosphat oder »run-of-pile«-Tripelsuperphosphat
verwendet oder dem herkömmlichen 30% Säurefilter Nr. 1 zugeführt werden.
In der Kristallisationsvorrichtung wird der untere Strom vorzugsweise auf einen Feststoffgehalt von etwa
10 bis 40 Gew.-% eingestellt. Noch vorteilhafter beträgt
dieser Bereich 20 bis 25%. In der Versuchsanlage machten die Feststoffe des unteren Stroms durchschnittlich
etwa 23,6 Gew.-% aus. Um diese Werte zu erreichen, wird das Volumen des unteren Stroms,
bezogen auf die Beschickung, vorzugsweise auf 1 bis 10% und noch besser auf 1 bis 4% eingestellt. Ein
typischer Wert in der Versuchsanlage war etwa 2%.
Das in der Absetzvorrichtung oben abfließende Material kann als Endprodukt akzeptiert werden. Es
wird jedoch zunächst vorzugsweise auf eine Konzentration
von 52 bis 63% P2Os eingedampft, vorteilhaft auf 54
bis 60%. In der Versuchsanlage betrug die Konzentration gewöhnlich etwa 60%. Dieses nunmehr geklärte
und stabilisierte Produkt kann direkt transportiert oder bis zum Gebrauch Lagerbehältern zugeführt werden.
Beim Kühlen können noch einige weitere Feststoffe ausfallen. Diese machen im allgemeinen jedoch weniger
als '/2 Gew.-% aus und stellen daher keine wesentliche nachträgliche Ausfällung dar.
Falls gewünscht, kann nochmals Perlit zugegeben werden, zum Beispiel nach dem ersten und/oder dem
zweiten Eindampfen. In diesem Fall wurde der Strom einer Kristallisationsvorrichtung zur Entfernung weiteren
Schlamms zugeführt Gewöhnlich sind jedoch mehrfache Zugaben von Perlit nicht notwendig.
Nachträgliche Ausfällungen in durch Naßverfahren hergestellten Phosphorsäuren stellten schon immer ein
Problem dar. In Encyclopedia of Chemical Technology. 2. Auflage, Band 9, heißt es auf Seite 87:
»Wenn in einem Naßverfahren hergestellte Säure in einem anderen Verfahren in der gleichen Anlage
verwendet werden soll, kann ein verhältnismäßig hoher Gehalt an Verunreinigungen toleriert werden.
Wenn sie jedoch als Verkaufsprodukt oder für die Verwendung in andere Betriebsanlagen vom
Herstellungsort wegtransportiert werden soll, werden die festen Verunreinigungen so weit
entfernt, daß die Probleme beim Transport und der Handhabung reduziert werden. Meist besteht der
größere Anteil des Schlammes, der 52 bis 54% P2O5-SaUrC enthält aus einem komplexen Salz der
Zusammensetzung (Fe,Al)3KHi4(PO«)g · 4 H2O.
Seine Zusammensetzung ist ziemlich einheitlich, abgesehen von Schwankungen im Eisen/Aluminium-Verhältnis.
Das Ausmaß seiner Bildung hängt von der Menge des Kaliums im Gestein ab. Eine kleine Menge kann einen größeren Anteil an Eisen
und Aluminium ausfällen, weil die Verbindung nur etwa 4% Kalium enthält Die Ausfällung setzt sich
über einen langen Zeitraum der Lagerung fort, bis praktisch das gesamte Kalium entfernt ist Andere
gelöste Verunreinigungen, wie Sulfat, Chlorid und Fluorid beeinträchtigen die Fällungsgeschwindigkeit«
Da nach dieser Literaturstelle der Kaliumgehalt der Säure für die nachträgliche Ausfällung von Schlamm
verantwortlich ist, muß es als überraschend bezeichnet werden, daß Perlit, das Kalium enthält, seine Bildung
wirksam verhindert, und, wie in der Tabelle 2 gezeigt ist, das Endprodukt eine ziemliche Menge K2O enthält.
Dennoch wird die nachträgliche Ausfällung in wesentlichem Ausmaß verhindert.
Unter der hypothetischen Annahme einer Produktion von 907 1100%igem P2O5 je Tag, enthalten in 60%iger
P^s-Phosphorsäure, treffen die folgenden Mengen zu: Der Beschickungsstrom besteht aus dem Filtrat Nr. 1
mit etwa 29,3 Gew.-% P2O5. Die Beschickungsmenge
beträgt 984 t P2O5 je Tag, entsprechend etwa 17031/
Min. mit einem spezifischen Gewicht von etwa 1,34. Das Filtrat Nr. 1 tritt über die Leitung 1 in den Mischer 2 ein.
In den Mischer 2 wird auch eine Lösung des Ausflockungsmittels eingeführt. Das Ausflockungsmittel
besteht aus einem Polyacrylamidderivat. Dieses
Lösung mit einem Gehalt von 0,085 Gew.-% an Ausflockungsmittel in Wasser zugeführt. Diese wäßrige
Lösung tritt durch die Leitung 3 in einer Menge von 1 Vol.-% der Beschickung, das heißt mit einer
Geschwindigkeit von 17 l/Min, in den Mischer 2 ein. Dies entspricht einer Menge von 20,8 kg trockenem
Ausflockungsmittel je Tag. Die Mischung aus dem Filtrat Nr. 1 und dem Ausflockungsmittel wird dann
über die Leitung 4 in die Klärvorrichtung 5 geführt. In der Klärvorrichtung unterstützt das Ausflockungsmittel
das rasche und völlige Absetzen der suspendierten Feststoffe, die im Filtrat Nr. 1 enthalten sind. Diese
Feststoffe machen typischerweise 3,0% des Gesamtgewichts des Filtrats Nr. 1 aus. Aus der Klärvorrichtung
werden zwei Ströme abgezogen, das heißt ein unterer Strom durch die Leitung 6 und ein Produktstrom durch
die Leitung 7. Der durch die Leitung 6 abgezogene untere Strom macht etwa 8VoI.-% der in die
Klärvorrichtung eintretenden Beschickung aus. Damit verläßt der untere Strom oder der Schlamm die
Klärvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 136 1/ Min., das sind 2761 Schlamm je Tag mit einem
spezifischen Gewicht vu/i 1,41. Dieser Strom wird zum
Filter zurückgeführt Unter dem Filter wird der Hauptfilter verstanden, der den Gips aus dem Filtrat
Nr. 1 abtrennt. Der untere Strom enthält etwa 27 Gew.-°/o Feststoffe, mit etwa 4Gew.% P2O3 auf
gewaschener Trockenbasis.
Der Produktstrom 7 verläßt die Klärvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 9251 P2O5 je Tag, das sind
etwa 1567 l/Min. Flüssigkeit mit einem spezifischen Gewicht von etwa 132. Dieser Strom wird in den
Mischer 8 eingeführt, wo Perlit in einer Menge von 4920 kg/Tag zugegeben wird, oder von etwa 0,5
Gew.-% des P2O5 im eintretenden Strom. Dieses
Material wird im Mischer 8 sorgfältig mit der Flüssigkeit
vermischt Durch die Leitung 9 wird ein Produktstrom kontinuierlich aus dem Mischer 8 abgezogen. Dieser
Strom hat weitgehend die Zusammensetzung des eintretenden Stroms 7, das heißt er macht 9251 P2O5 je
Tag aus, entsprechend 1567 l/Min, mit einem spezifischen
Gewicht von 132. Dieser Strom wird dann dem Verdampfer 10 zugeführt, wo er unter einem absoluten
Druck von 100 bis 150 mm Quecksilber auf 85°C erhitzt wird, um das Produkt auf etwa 50% P2O5 einzudampfen.
Dieses Produkt verläßt den Verdampfer 10 über die Leitung 11 und tritt dann mit einer Geschwindigkeit von
9251 P2O5 je Tag, entsprechend 7951/Mia mit einem
SDezifisehen Gewicht von etwa 1,62 in die Kristallisationsvorrichtung
12 ein. Aus der Kristallisalionsvorrichtung
12 treten zwei Ströme aus, ein unterer durch die Leitung 13 und ein Produktstrom durch die Leitung 14.
Der untere Strom macht etwa 2 Vol.-% der Beschikkung aus, das sind etwa 15 l/Min. Schlamm oder 39,21
Schlamm je Tag. Er hat ein spezifisches Gewicht von etwa 1,8. Der Strom 13 enthält ausreichend IP2O5, um
eine Gewinnung des P2Os-Gehalts zu rechtfertigen. Sein
Feststoffgehalt macht etwa 25 Gew.-% aus, während etwa 75 Gew.-% Flüssigkeit als Filtrat gewonnen
werden können. Die Feststoffe enthalten 3,9 t! P2O5 je
Tag. Dieser hohe P2O5-Gehalt schließt eine Rückführung
des unteren Stroms 13 zum primären Filter aus, da er unwiderruflich mit dem Gips verlorengehen würde.
r, Er wird daher verschiedenen Gewinnungssystemen zugeführt, zum Beispiel dem »run-of-pile«, od<:r
granuliertem Tripelsuperphosphat in Anlagen mit diesen Möglichkeiten. Der flüssige Anteil desi unteren
Stromes !2 e«»i*su ns» o.n. ;» τ«« κ»ί aa. hi«
50%igem P2Os. Wenn der untere Strom in der
empfohlenen Weise gewonnen wird, werden natürlich sowohl die Feststoffe wie auch die Flüssigkeit und damit
das gesamte P2Os zurückgewonnen.
richtung mit einer Geschwindigkeit von 908 t P2O5 je
Tag, entsprechend 780 l/Min, mit einem spezifischen Gewicht von etwa 1,62. Dieser Strom wird einem
zweiten Verdampfer 15 zugeführt, wo er durch Erhitzen auf eine Temperatur von etwa 85 bis 90° C uni:er einem
absoluten Druck von etwa 25 bis 50 mm Quecksilber zu einem Produkt mit etwa 60% P2Os konzentriert wird. In
diesem zweiten Verdampfer kann in der Kondensationsvorrichtung ein sehr geringer Verlust an P2Os
auftreten. Das Produkt verläßt den Verdampfer über die Leitung 16 und tritt dann in den Vorratsbehälter 17. Der
Vorratsbehälter 17 ist vorzugsweise mit Vorrichtungen zum Abziehen irgendwelchen Schlamms versehen, der
sich am Boden absetzt. Ir, der zuletzt angegebenen Weise werden etwa 0,91 t P2O5 je Tag (al« 60%ige
P2Os-Säure) durch die Leitung 18 abgezogen. Durch die
endgültige Abzugsleitung 19 sind je Tag S"7 t 60%iges
P2O5 erhältlich.
Um die vorstehend angegebenen Mengen auf die einer Versuchsanlage zurückzuführen, sind diese lediglieh
durch einen Faktor zu dividieren, der sie auf die Größe der Versuchsanlage bringt Zum Beispiel wurde
eine Versuchsanlage mit variierender Kapazität verwendet nominell aber je Tag mit etwa 10,5 t. P2Os als
60%iger P2O5-Säure. Dementsprechend wurden alle
Mengen durch den Faktor 86 dividiert Dies bedeutet, daß die durch die Leitung 1 fließende Säurebeischickung
mit einer Geschwindigkeit von 11,4 t P2Os je Tag oder
1930 I/Min, zugeführt wurde. Der obere Strom aus der
Klärvorrichtung betrug in typischer Weise 10,761 P2O5
je Tag und der untere Strom 1,59 l/Min. Perlit wurde
dem Mischer 8 mit einer Geschwindigkeit von 53,8 kg/Tag zugeführt Die Beschickung aus dem
Mischer 8 zum Verdampfer 10 betrug 10,761 P5OsJe Tag
ais geklärte Säure oder etwa 18,47 l/Min. Aa Produkt
wurden aus dem Verdampfer 10 etwa 10,761 P2Os je
Tag, das heißt etwa 832 l/Min, abgezogen. Der untere
Strom aus der Kristallisationsvorrichtung 112 betrug 0,191/MJTL, der obere Strom 10,551 P2O5 je Tag oder
etwa 8,82 l/Min. Dieser obere Strom tritt in den
3j Verdampfer 15 ein und führt zu einem Produktstrom
von etwa 10551P2O5 je Tag, der im Vorratsbehälter 17
als endgültiges 60%iges Produkt (60% P2O5) gesammelt
wird.
Diese Ausfuhrungsform unterscheidet sich in verschiedener
Hinsicht von der des Beispiels 1. Der Hauptunterschied in der Vorrichtung beste'n in der
Verwendung nur eines Verdampfers anstelle der zwei Verdampfer des Beispiels 1. In diesem Beispiel wurde
aus Wirtschaftlichkeitsgründen in der Versuchsanlage für beide Konzentrationsstufen ein Verdampfer verwendet.
In der ersten Verdampfungsstufe wurde 29%ige Säure zu einer Säure mit etwa 50% P2Os
konzentriert. Dieses Produkt wurde dann gesammelt und durch den Verdampfer zurückgeführt, um es auf
60% P2Os-Säure zu bringen. Es gibt verschiedene Wege,
um dies zu bewerkstelligen. Ein System ist in der F i g. 2 dargestellt, die ein Fließschema für eine Versuchsanlage
wiedergibt. Die Fig.2 bezieht sich auf die gleiche Vorrichtung wie die F i g. 1 mit der Abweichung, daß der
kungstank 27 zugefügt ist Gemäß der F i g. 2 kann ein Verdampft ΐ in folgender Weise verwendet werden.
30%ige Säure wird in den Beschickungstank 27 eingeführt. Dies ist ein Vorratstank mit einer Kapazität
von 15 140 bis 22 710 Liter. Die Säure tritt über die Leitung 28 in einen kleinen Tank 29 mit einer Kapazität
von etwa 757 Liter. Das Verfahren verläuft dann im wesentlichen wie in Beispiel 1 beschrieben, aber im
Maßstab der Versuchsanlage durch den Mischer 3, die Klärvorrichtung 5, den Mischer 8 und dann den
Verdampfer 10. Hier wird das Produkt wie im vorhergehenden Beispiel auf 50%ige P2Ü5-Säure
konzentriert fließt dann in die Kristallisationsvorrichtung 12 und anschließend in den Vorratsbehälter 17, wo
es gesammelt wird. An diesem Punkt wird das Ventil 9a geschlossen und die 50%ige Säure wird vom Vorratsbehälter
17 zurück in den Verdampfer 10 gepumpt, wo sie zunächst auf 60%ige PzOs-Säure konzentriert wird. Im
Anschluß an diese Konzentration tritt sie aus dem Verdampfer über die Leitung 26 durch das offene Ventil
26a in den Vorratsbehälter 17. Selbstverständlich sind zahlreiche Variationen dieses Schemas bei Verwendung
eines Verdampfers anstelle einer Vielzahl von Verdampfern möglich- Eine weitere Modifizierung umfaßt
die Verwendung zweier getrennter Vorratsbehälter, eines Behälters für die zuerst konzentrierte Säure, zum
Beispiel auf 50%, und eines weiteren Behälters für die zum zweiten Mal konzentrierte Säure, zum Beispiel auf
60%. Die Leitungen sind zweckmäßig mit Ventilen versehen, um ein Zurückfließen und ein unerwünschtes
Vermischen zu verhindern.
Bei der Verwendung eines Verdampfers für zwei Verdampfungen wurde ein merkwürdiger Effekt beobachtet
Während der ersten Verdampfungsstufe, in der 29- bis 30%ige Sänre auf 50%ige Säure konzentriert
wurde, trat an den Verdampferwänden eine gewisse Schuppenbildung auf. Während der zweiten Verdampfungsstufe,
in der die 50%ige Säure auf 60%ige Säure konzentriert wurde, verschwand die Schuppenbildung
vollständig.
F i g. 3 zeigt das Fließschema einer Versuchsanlage. Das primäre Filtrat Nr. 1 fließt durch die Leitung 35 in
den Vorratsbehälter 27. Dieser Behälter faßt zweckmäßig 15140 bis 22 710 liter. Produkt aus diesem
Vorratsbehälter wird durch die Pumpe 36 und die Leitung 28 in den Behälter 29 gepumpt Letzterer hat
ein Fassungsvermögen von etwa 7571 und wird mit durch Wasserdampf erhitzten Heizschlangen auf etwa
47° C erwärmt. Das Produkt wird dann durch die Leitung 37 und die Pumpe 38 sowie die Leitung 39 in den
Wäscher 65 geführt. In der Zwischenzeit wird eine Lösung des Ausflockungsmittels in Wasser im Kessel 40
hergestellt und aus diesem durch die Leitung 41, die Pumpe 42 und die Leitung 3 in den Wäscher 65
eingeführt Die beiden Ströme vermischen sich im Wäscher 65 und werden in den Verharrungsschacht 41
ίο der Klärvorrichtung abgeführt Schlamm tritt aus der
Klärvorrichtung 6 aus und wird dem Filter zugeführt. Aus der Klärvorrichtung wird oben durch die Leitung 42
ein Strom abgezogen und in den Kessel 8 eingeführt, wo er mit Perlit vermischt wird. Der Kessel 8 ist
zweckmäßig mit einem Rührpropeller 43 ausgestattet und mit Vorrichtungen zum Erhitzen mit Wasserdampf,
wie schematisch bei 44 gezeigt ist. Perlit wird bei 66 in die Flüssigkeit eingemischt, die über die Leitung 44 und
Hip Pumpe 4.5 durch die Leitungen 46 und 61 aus dem
>n Kessel 8 in die Verdampfungsvorrichtung 10 abgezogen
wird. Die Säure wird im Verdampfer 10 mit Hilfe der Dampfabteilung 47 konzentriert. Wasserdampf tritt aus
der Leitung 48 aus. In der Praxis tritt der Dampf aus der Leitung 48 in eine herkömmliche Kondensationsvorrichtung
(nicht gezeigt), wo er gekühlt und kondensiert wird und das System als Flüssigkeit über eine
herkömmliche barometrische Falle (nicht gezeigt) verläßt. (Eine »barometrische Falle« ist einfach ein
Flüssigkeitsverschluß oder eine Abwasserfalle, wo ein
ω Ausgleich zwischen dem äußeren atmosphärischen
Druck und dem inneren Druck des Systems, der das Gewicht einer Flüssigkeitssäule umfassen kann, erfolgt
Die Flüssigkeitssäule stellt den Verschluß dar.) Flüssiges Kondensat in der Dampfabteilung wird in zwei Ströme
geteilt. Der Strom 49 wird durch die Pumpe 50 in die Verdampfungsvorrichtung 10 zurückgeführt. Der zweite
Strom wird aus der Dampfabteilung über die Leitung 50 in den Produktbehälter 51 als etwa 50%ige
PÄ-Säure abgezogen. Das in diesem Beispiel verwendete
Gesamtverdampfungssystem ist in der Technik als »gespannte Kreislaufführung« (forced circulation) bekannt.
Aus dem Behälter 51 tritt das Produkt durch die Leitung 52, die Pumpe 53, die Leitung 54 und die Leitung
55 in die Kristallisationsvorrichtung 12. Ek, unterer Strom fließt aus der Kristallisationsvorrichtung 12
durch die Leitung 13 und sein PzOs-Gehalt wird wie
vorstehend beschrieben, verwertet. Ein oberer Strom tritt aus der Kristallisationsvorrichtung 12 durch die
Leitung 14 in den Behälter 56. Dieser ist zweckmäßig mit einem Propeller 57 versehen. Das Produkt tritt aus
dem Behälter durch die Leitung 58 aus. Es kann an dieser Stelle durch die Leitung 59 ais Endprodukt
gesammelt werden. Man kann es aber auch weiter konzentrieren, indem man es durch die Leitungen 60
und 61 in die Verdampfungsvorrichtung 10 zurückführt Nachdem es nochmals konzentriert wurde, zum Beispiel
auf 60% P2O5, wird es erneut im Behälter 51 gesammelt
aber dieses Mal über die Leitung 54 und die Leitung 62 als 60%iges Produkt im Behälter 63 gesammelt wo es
für den Transport und/oder die Verwendung verfügbar ist Dieses Produkt verläßt die Verdampfungsvorrichtung
mit 85 bis 90° C Wenn es beginnt sich abzukühlen, kann eine sehr geringe und harmlose Menge Feststoffe
ausfallen.
Das gesamte System ist entsprechend mit Ventilen zur Kontrolle der Fließrichtung in den betreffenden
Leitungen, zum Beispiel bei 60a, 606,61a, 59a, 13a, 55a,
28a, 50a usw. versehen.
Gemäß einer Ausführungsform kann eingedampftes Produkt durch die Leitungen 58, 60 und 67 in den
Perlit-Zugabekessel 8 zurückgeführt werden. In diesem Fall sind die Ventile 60a und 67a offen, und die Ventile
59a und 606 geschlossen. Auch wenn aus irgendeinem Grund weiteres Perlit zugefügt werden soll, bevor das
Produkt zum ersten Mal dem Verdampfer zugeführt wird, kann dies durch Schließen des Ventils 61a und
Öffnen der Ventile 606 und 67a erfolgen. Hierdurch wird
in einfacher Weise das Produkt aus und zurück in den Behälter 8 geführt
Der Mischer 40 hat ein Fassungsvermögen von 798 Liter. Es wurde gefunden, daß diese Menge an
Ausflockungslösung während normalen Betriebs der Versuchsanlage etwa eine Woche ausreichte.
Manchmal ist es zweckmäßig und erwünscht, dem eintretenden Filtrat Nr. 1 Natriumcarbonat zuzufügen,
zum Beispiel zum Behälter 29. Bei Anwendung dieser Maßnahme beträgt die Menge des Natriumcarbonat
zweckmäßig 0,1 bis 2,0 Gew.-% des Gehalts an P2O5.
Das Natriumcarbonat verursacht eine Ausfüllung von Na2SiFe, das seinerseits zum Absetzen der ausgeflockten
Feststoffe beiträgt
Die zuvor beschriebene Versuchsanlage wurde einige Wochen halbkontinuierlich, das heißt kontinuierlich mit
einigen Unterbrechungen, betrieben. Das Produkt wurde zum Füllen von drei Tankwagen (Transportcontainern)
mit einer Kapazität von jeweils 30 280 bis 37 350 Litern verwendet
Die in der Tabelle angegebenen Werte stellen typische Durchschnittswerte dar, können aber selbstverständlich
von Versuch zu Versuch variieren.
Alle Teile der in der F i g. 3 beschriebenen Versuchsanlage,
einschließlich der Modifizierungen, sind herkömmlicher Art
Die Klärvorrichtung hatte einen zylindrischen Querschnitt mit konischem Boden, der zu einem Oberlauf
führt Sie war mit einem Verharrungsschacht und mit Rechen versehen, die dem konischen Boden angepaßt
waren und durch einen elektrischen Motor angetrieben wurden, dessen Welle axial mit der Mittellinie des
Verharrungsschachtes ausgerichtet war. Die aus dem offenen Wäscher eintretende Beschickung wird der
Klärvorrichtung durch den Verharrungsschacht zugeführt, um Turbulenzen so weit wie möglich zu
verringern. Die Klärvorrichtung wird am besten als eine
solche mit einer Kapazität von 14,7 bis 19,6 dm2 Oberfläche je Liter Beschickung je Minute beschrieben.
Diese Kapazität kann je nach der Art der Beschickung etwas variieren. Weiterhin kann sie etwas in Abhängigkeit
von der Art des Reaktionssystems, des als Ausgangsmaterial verwendeten Phosphatgesteins usw.
verschieden sein, in einer Ausführungsform wurde eine Beschickung verwendet, für die eine Klärungskapazität
von etwa 49 dmVLiter/Min. notwendig war. Jedoch sind 14,7 bis 293 dmVLiter/Miit im allgemeinen geeignet
Die Klärvorrichtung arbeitet am wirksamsten, wenn sie voll ist und auf kontinuierlicher Basis betrieben wird.
Sie kann mit herkömmlichen Ausstattungen, zum Beispiel Abschöpfvorrichtungen, Oberlaufwehren usw.
versehen seia
Bei der Klärung bestehen die suspendierten Feststoffe,
die entfernt werden, hauptsächlich aus CaSO4 · 2 HA Na2SiF6, K2SiF6 und organischen Materialien.
Obgleich in der Versuchsanlage eine Klärung durch Ausflockung angewandt wurde, sind dem Fachmann
auch andere Verfahren und Vorrichtungen bekannt, zum Beispiel Lamellenabsetzer mit einer Reihe von
parallel im Abstand angeordneten Platten, etwas schräggestellt, mit sehr großer theoretischer Absetzflä
ehe je Volumen Flüssigkeit Es kann auch filtriert werden.
Der Verdampfungsvorrichtung der F i g. 3 wurde die
Beschickung mit einer Geschwindigkeit von 11,4 bis 183
Liter je Minute zugeführt. Sie wurde mit Wasserdamp
erhitzt und unter einem Vakuum von 6'0 bis 660 mm
ίο (absoluter Druck 100 bis 150 mm Quecksilber) zum
Eindampfen von 29 bis 30%iger Säure auf 50%ige Säure
und von 25 bis 50 nun Quecksilber zum Eindampfen dieser Säure auf 60%ige P2O5-SaUTe betrieben. (Tatsächlich
wurde während einiger Versuche in der Anlage Säure mit 62 bis 63% P2O5 hergestellt) Die Vorrichtung
war mit einer Dampfabteilung zum Ablassen von Dämpfen über ein herkömmliches System ausgestattet
Wenn die in der Anlage erzeugte Säure abtransportiert werden soll, ist es vorteilhaft, sie auf etwa 60%
P2O5 zu konzentrieren, um die Frachtkosten zu senken.
Anderenfalls muß für das Wasser Fracht bezahl werden. Die Konzentrierung auf 60% stellt eine gute
praktische obere Grenze dar, wenn die Vorrichtung mit Wasserdampf erhitzt wird. Höhere Konzentrationen
können durch Erhitzen in bekannter Weise erzielt werden. Wenn der Käufer eine verdünntere Säure
wünscht kann er einfach Wasser zufügen.
Bei Durchführung des Verfahrens in einer technischen Anlage sino die Verdampfungsvorrichtungen
natürlich viel größer und mit vielen Konstruktionsfeinheiten versehen, die in einer Versuchsanlage gewöhnlich
nicht angewandt werden. Technisch brauchbare Verdampfer sind dem Fachmann bekannt, und in Standardwerken
für die Herstellung von Phosphorsäure be schrieben, vgL zum Beispiel Van Wazer, oben, Seiten
1046-7, und Encyclopedia of Chemical Technology, Band 1,2. Auflage, Seite 93.
Während des Eindampfens wird etwas SiF4 entfernt,
für dessen Wiedergewinnung herkömmliche Maßnah men getroffen werden können.
Bei der Kristallisation wurden verschiedene Ausfüh rungsformen angewandt, und alle erwiesen sich im
allgemeinen als zufriedenstellend Am besten schien eine Absetz-Kristallisiervorrichtung vom sogenannten
Pachuca-Typ zu arbeiten, die schematisch bei 12 in der
Fig.3 gezeigt ist Sie hat einen im allgemeinen zylindrischen Querschnitt mit einem konischen Boden
und ist mit einem inneren Zylinder mit ebenfalls offenem konischen Boden versehen. Ein dritter Zylinder, der
oben und unten offen ist, befindet sich innerhalb der
zweiten Umhüllung. Die äußeren und mittleren Wandungen sind mit Rechen versehen, die der Kontur
ihrer konischen Böden angepaßt sind und durch einen elektrischen Motor und eine Welle an der Mittellinie des
innersten Zylinders angetrieben werden. Die flüssige Beschickung wird dem innersten Zylinder zusammen
mit Luft zur Erzielung einer Belüftung zugeführt Die Luft ist nicht notwendig, um eine nachtragliche
Ausfällung im endgültigen Produkt zu verhindern sondern unterstützt die innere FlussigkeitsrückfUhrung
eine Kontrolle der Schuppenbildung und die Bildung
besserer Kristalle innerhalb der Kristallisationsvorrich tung.
sten, wenn sie voll ist und kontinuierlich betrieben wird.
Der Oberlauf aus der Kristallisationsvorrichtung, das heißt ein Produkt mit etwa 50% P2Os kann einige
wenige Kristalle enthalten (Fe/Al Komplexe). Diese
gehen während einer nachfolgenden Konzentrierung, zum Beispiel auf 60%, im wesentlichen wieder in Lösung
und verursachen keine Schlammprobleme.
Die Versuchsanlage wurde zum Füllen von drei Tankwagen verwendet, die jeweils 30 280 bis 37 850
Liter an 60%iger Säure mit einem spezifischen Gewicht von typischerweise 1,818 aufnahmen. Jeder dieser drei
Wagen wurde von der Anlage wegtransportiert. Etwa drei bis vier Wochen waren erforderlich, um jeden
Wagen zu füllen und weitere drei Wochen, um ihn abzutransportieren und zu entleeren. In allen drei
Tankwagen befand sich praktisch kein Schlamm, das heißt nur etwa 0,1 bis 0,2 Gew.-%. Außerdem war diese
minimale Menge flüssig und pumpfähig, was anzeigt, daß eine Standardvorrichtung nicht für die Reinigung
von Wagen erforderlich ist, in denen erfindungsgemäß hergestellte Säure transportiert wird.
Üblicherweise lagert sich in Tankwagen, die im Naßverfahren hergestellte Säure transportieren und
den vorliegend beschriebenen entsprechen, innerhalb des gleichen Zeitraums Schlamm in einer Menge von
etwa 5% ab. Dieser Schlamm setzt sich am Boden des Tankwagens ab. Er kann am Bestimmungsort nicht
leicht entfernt werdeD und hat im allgemeinen keinen Wert für den Käufer. Gewöhnlich wird der Tankwagen
mit dem Schlamm zur Produktionsanlage zurückgebracht, wo er mit einer SpezialVorrichtung unter
Verwendung von heißem Wasser oder Säure zum Aufbrechen des Schlamms gereinigt werden muß.
Hierbei muß große Sorgfalt aufgewandt werden, da Phosphorsäure-Tankwagen eine Spezialkautschukauskleidung
von etwa 6 mm Dicke aufweisen, die bei der Reinigung keine Risse bekommen darf.
In der nachfolgenden Tabelle 2 sind die Analysen werte für die Beschickung, den Inhalt der Klärvorrichtung
und der Kristallisationsvorrichtung und für die erfindungsgemäß erzielten Produkte aufgeführt Wie schon
angegeben, schwanken die Analysenwerte für die Beschickung, da sie von dem verfügbaren Gestein und
von Verfahrensfaktoren abhängen können. Die Variablen für die Klärung und die Kristallisation wurden
schon angegeben. Die Werte in der Tabelle veranschaulichen
typische Klär- und Kristallisationsversuche.
Alle Produkte zeigen große Verbesserungen negenüber
vergleichbaren bekannten Produkten, was die nachträgliche Ausfällung anbelangt Dies trifft auch bei
niedrigeren P^s-Gehalten der Säure zu. Das bevorzugte
Produkt besteht aus 60%iger P2O5-SaUrC für die
Werte in der zweiten Produktspalte angegeben sind. Die in der Tabelle aufgeführten Produkte, in denen im
wesentlichen keine nachträgliche Fällung auftritt, liegen selbstverständlich im Rahmen der Erfindung.
Kompo | Klärvorrichtung | oberer | unterer | Kristallisiervorrichtung | oberer | unterer | 52%ige | Erfindungsgemäße Produkte | normaler | bevorzugter |
nenten, | Strom | Strom | Strom | Strom | Säure | Bereich | Bereich fur | |||
Gew.% | Be- | Be- | (D | 60%ige | (nicht be | 58-60%ige | ||||
schik- | schik- | Säure | schränkt) für | Säure | ||||||
kung | kung | cf., | 52-63%ige | |||||||
Abb. 3 | Säure | |||||||||
» | 29,3 | 22,4 | 49,4 | 46,2 | (2) | 52-63 | 58-60 | |||
0,2 | 25,0 | 0,4 | 20,7 | 0-0,5 | 0,0-0,5 | |||||
P2O5 | 29,3 | 50,1 | 52,41 | 60,0 | ||||||
Fest | 3,0 | 2,5 | 12,4 | 0,8 | 3,6 | 6,7 | 0,07 | 0,2 | 3-6 | 3,0-6,0 |
stoffe | 0,2 | 3,7 | 0,1 | 2,4 | 0,01-0,25 | 0,02-0,10 | ||||
H2SO4 | 3,0 | 0,6 | 1,0 | 3,9 | 0,05 | 0,6 | 4,01 | 4,5 | 0-0,3 | 0,0-0,23 |
CaO | 0,8 | 1,4 | 3,8 | 0,3 | 0,6 | 2,2 | 0,09 | 0,07 | 0,3-1,5 | 0,35-0,65 |
SiO2 | 0,7 | 1,1 | 1,0 | 0,4 | U | 3,3 | 0,12 | 0,02 | 1-5 | 1,0-3,0 |
F | 1,7 | 0,8 | 0,7 | 0,8 | 1,4 | 1,4 | 0,32 | 0,5 | 1-5 | 1,0-3,0 |
Fe2O3 | 1,1 | 0,1 | 1,0 | 1,8 | 0,05 | 0,8 | 1,74 | 1,9 | 0,01-0,2 | 0,02-0,17 |
AI2O, | 0,8 | 0,05 | 0,3 | 1,4 | 0,05 | 0,25 | 1,58 | 1,7 | 0,01-0,15 | 0,01-0,12 |
Na2O | 0,2 | 0,3 | 0,3 | 0,1 | 0,5 | 0,5 | 0,08 | 0,07 | 0,3-0,7 | 0,3-0,7 |
K2O | 0,06 | 0,06 | 0,09 | 0,06 | ||||||
MgO | 0,3 | 0,5 | 0,62 | 0,6 | ||||||
(1) Dunrnchnitt aus 8 Versuchen unter Verwendung von drei verschiedenen Phosphatgesteinen. 0,07% Feststoffe entsprechen
5% Feststoffen in ähnlicher, aber nicht erfindungsgemäß behandelter Säure.
(2) Typischer Durchschnitt aus verschiedenen Versuchen in der Versuchsanlage des Beispiels 3.
Perlit ist ein bekanntes Filterhilfsmittel und wurde schon als Filterschicht zur Entfernung von nachtraglichen
Fällungsverunreinigungen aus Phosphorsäure verwendet, vgl. die US-PS 39 07 680. Ein wesentlicher
Unterschied zwischen dem bekannten und dem erfindungsgemaBen Verfahren besteht darin, daß beim
bekannten Verfahren der Perlit in der rohen Naßphosphorsäure mit einem PjOs-Gehalt von 22 bis 35 Gew.-%
zwangsläufig unlöslich ist, um als Filterhilfe dienen zu können. Beim erfindungsgemäßen Verfahren löst sich
daeeeen der Perlit, wenn die Phosphorsäure zur Konzentrierung erhitzt wird.
Der in der DE-PS 5 96 368 gemachte Vorschlag, zur
Der in der DE-PS 5 96 368 gemachte Vorschlag, zur
eo Entfernung kolloidaler Verunreinigungen Adsorptionsmittel
zu Phosphorsäure enthaltenden Reaktionsgemischen zuzugeben, brachte gegenüber den herkömmlichen
Filtrationsmethoden keine Verbesserungen, so daß er verworfen wurde.
*5 In der US-PS 29 87 376 ist ein Verfahren zur
Entfernung von Fluor aus im Naßverfahren hergestellter Schwefelsäure mit einem P2Os-Gehalt von 26 bis
30% beschrieben, das darin besteht, daß man die Säure
auf 50 bis 60% PaOj konzentriert, Siliciumdioxid zufügt,
das in Form von Perlit vorliegen kann, und dann die Säure erhitzt, um Siliciumtetrafluorid (SiF4) zu entfernen,
wobei man das verdampfende Wasser durch Zugabe von Wasser ersetzt, um die P2O5-Konzentration
aufrechtzuerhalten. Dieses Verfahren hat nicht das erfindungsgemäße Problem zum Gegenstand, die
Ablagerung von Schlamm zu verhindern. Vielmehr besteht dort der Zweck der Perlitzugabe in der
Bereitstellung einer Siliciumdioxidquelle für die Vereinigung mit dem Fluor unter Bildung von flüchtigem
Tetrafluorid. Dort sind auch keinerlei Kristallisationsstufen oder die Abtrennung einer überstehenden
Flüssigkeit beschrieben, die für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich sind.
Dieses Verfahren stellt das erste Naßverfahren zur Herstellung von Phosphorsäure mit hohem Mineralgehalt
dar, in der trotzdem das Problem der nachträglichen Ausfällung nicht auftritt
Einige der mit der erfindungsgemäß hergestellten Phosphorsäure gefüllten Tankwagen blieben für Monate
im wesentlichen frei von Schlamm.
Das erfindungsgemäße Produkt eignet sich für alle Verwendungszwecke, für welche die im Handel
erhältliche Phosphorsäure eingesetzt wird. Besonders brauchbar ist sie für die Herstellung von flüssigen
Düngemitteln sowie als Beschickung für Superphosphorsäure.
Ein merkwürdiger Unterschied zwischen dem unter Verwendung von Perlit hergestellten erfindungsgemäßen
Produkt ti'id bekannter im Handel erhältlicher
Phosphorsäure besteht im Verhalten bei der Ammonisierung zur Herstellung von »9-27-0« Düngerschlamm.
Normalerweise ist bei Verwendung von handelsüblicher Phosphorsäure für die Umsetzung mit Ammoniak unter
Bildung einer Suspension von Ammoniumphosphaten, zum Beispiel von 9-27-0 Düngeschlamm, die Suspension
schwarz, aufgrund des, wie man annimmt, in der Säure
suspendierten Kohlenstoffs. Ammonisiert man dagegen die erfindungsgemäß hergestellte Säure, so ist die
gebildete Suspension braun.
Nachfolgend sind die Ergebnisse typischer Laborversuche bei Verwendung von »Aluminiumsilikat A«
anstelle von Perlit im erfindungsgemäßen Verfahren angegeben.
Die erste Spalte gibt die Kontrolle wieder, die zweite Spalte Perlit und die dritte Aluminiumsilikat A in zum
trockenen Perlit äquivalenter Menge.
Alle Analysenwerte beziehen sich auf die Produktsäure.
Säure | Erste | Perlit2) | Aluminium |
Analyse | Kontrolle1) | 0,25% des | silikat3) |
P2O5 | Trockenbasis, | ||
0,25% des P2O5 | |||
P2O5 | 59,90 | 60,90 | 59,30 |
CaO | 0,05 | 0,07 | 0,19 |
SiO2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Fe2O3 | 2,03 | 2,13 | 2,08 |
Al2O3 | 2,22 | 2,28 | 2,61 |
F | 0,69 | 0,59 | 0,72 |
H2SO4 | 5,47 | 5,85 | 5,61 |
MgO | 0,59 | 0,62 | 0,61 |
Feststoffe | 0.91 | 0.04 | 0.10 |
Säure
Analyse
Analyse
Kontrolle1) 0,25% des P2O5
Aluminiumsilikat3) Trockenbasis, 0,25% des P2O5
Na,0
K2O
K2O
0,07
0,09
0,09
0,07
0,09
0,09
0,05 0,10
') Zeigt Sedimentschicht am Boden und Schuppen an der
Wandung nach einem Monat
2) Dünne Kristallschicht am Boden; keine Schuppen an der
Wandung nach einem Monat
3) Dünne Kristallschicht am Boden; gewisse Schuppenbildung
an der Wandung nach einem Monat
Säure | 20 | Zweite | Perlit2) | Aluminium |
Analyse | Kontrolle1) | 1% des | silikat A3) | |
P2O5 | Trockenbasis | |||
1% des P2O5 |
P2O5
CaO
SiO2
Fe2O3
Fe2O3
Al2O3
H2SO4
MgO
Feststoffe
Feststoffe
Na2O
K2O
59,70
0,05
0,00
1,45
2,03
0,5*
4,39
0,54
1,03
0,05
0,10
0,05
0,00
1,45
2,03
0,5*
4,39
0,54
1,03
0,05
0,10
59,20
0,16
0,00
1,45
2,10
0,84
4,28
0^5
0,00
0,04
0,09
0,16
0,00
1,45
2,10
0,84
4,28
0^5
0,00
0,04
0,09
60,20 0,07 0,00 1,44 2,15 0,61 4,42 0,54 0,00 0,04 0,10
') Sedimentschicht am Boden und Schuppenbildung an der
Wandung nach einem Monat
2) Leichte Bodenschicht; keine Schuppenbildung nach
einem Monat
3) Leichte Bodenschicht; leichte Schuppenbildung an der
Wandung nach einem Monat.
Im allgemeinen werden bei Substitution des Perlits durch die äquivalente Menge Aluminiumsilikat A im
Laborversuch annehmbare Produkte erhalten. Allerdings beobachtete man Schuppenbildung an der
Wandung der Probetankwagen bei Verwendung von
Aluminiumsilikat A, während diese Erscheinung bei Verwendung von Perlit nicht auftrat
Aluminiumsilikat A wurde auch in einem ähnlichen Verfahren wie in Beispiel 2 in einer Versuchsanlage
verwendet Dabei stellte man fest, daß während der
so Konzentrierung der Säure im Verdampfer der Versuchsanlage Ablagerungen an den Innenwänden der
Verdampferrohre auftraten. In einem Versuch verstopften sich die Rohre. Dieses Problem trat bei Verwendung
von Perlit nicht auf. In einer technischen Anlage würde dies erfordern, daß die Rohre von Zeit zu Zeit gereinigt
werden. Diese Erscheinung stellt ein übliches Problem in den Verdampfern technischer Anlagen für die Herstellung
von Phosphorsäure dar. Typische Verdampfer müssen daher nach etwa 240 Stunden Betriebszeit zum
Reiniger» stillgelegt werden. Perlit verursacht keine oder nur sehr geringe Ablagerungen in den Verdampfern.
untersucht. Kaolin ist ein Ton, der hauptsächlich au?
verwendet. In einem anderen Verfahren wurde das
Kaolin zur Entfernung des Wassers vor seiner Verwendung calciniert Beide Kaolinformen wirkten
etwa in gleicher Weise wie das Aluminiumsilikat A.
Nachfolgend sind die mit Kaolin im Vergleich zu Perlit im Laborversuch erhaltenen Werte bei 1% des
P2O5 aufgeführt
Kaolin,
calciniert1)
calciniert1)
Kaolin,
wie gewönnet!
Perlit
Feststoffe
60,40
0,15
0,04
2,67
2,46
0,98
4,90
0,65
0,16
0,03
0,12
0,15
0,04
2,67
2,46
0,98
4,90
0,65
0,16
0,03
0,12
60,00 0,16 0,03 2,65 2,46 1,01 4,80 0,65 0,23 0,04 0,12
61,20 0,10 0,01 2,65 2,34 0,88 4,70 0,66 0,04
0,04 012
') V2 Stunde bei 7700C calciniert
Nachfolgend sind die Analysenwerte für das natürliche
Kaolin angegeben:
Kaolin,
calciniert1)
calciniert1)
Kaolin,
wie gewonnen
Perlit
10
P2O5
CaO SiO2
Fe2O3
Al2O3
0,00
0,36
56,44
56,44
1,20
41,71
41,71
0,01
H2SO4 0,35
MgO 0,12
K2O 0,24
freies H2O 0,97
gebundenes H2O 14,36
Beide Kaolinfonnen wurden in einer Versuchsanlage
in einem Verfahren ähnlich dem des Beispiels 2 verwendet Es traten wiederum Ablagerungen auf,
jedoch wurden nachträgliche Abscheidungen gut, jedoch nicht so gut wie mit Perlit verhindert
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Oberführung von Naßphosphorsäure
mit einem P2O5-Gehalt von 22 bis 35 Gew.-%
in eine Phosphorsäure, in der sich im wesentlichen keine Abscheidungen mehr bilden, dadurch
gekennzeichnet, daß man
(a) mindestens 85 VoL-% der in der Rohphosphorsäure suspendierten Feststoffe entfernt, '
(b) 0,05 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf den P2O5-Gehalt
in der Phosphorsäure, teilchenförmiges
Aluminiumsilikat zugibt,
(c) das erhaltene Gemisch zur Auflösung des Aluminiumsilikats unter Erwärmen konzentriert,
(d) aus der konzentrierten Lösung die Feststoffe sich abscheiden läßt und
(e) die abgeschiedenen Feststoffe von der überstehenden
Phosphorsäure trennt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Aluminiumsilikat Perlit verwendet
25
20
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