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Bei der Lederverarbeitung müssen Tierhäute unter anderem
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gebügelt, gegebenenfalls auch bedruckt und/oder kaschiert werden.
Zum Beispiel werden für die Schuhindustrie die Futterstoffe auf das Leder kaschiert.
Für IIandtaschen oder Kleidungsstücke werden Lederhäute mit verschienenen @ustern
gefärbt
oder bedruckt, sei es mittels glatten Walzen, Rasterwalzen oer Tiefdruckwalzen.
Die meisten Lederhäute müssen mindestens einmal gebügelt werden.
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r. Bügeln verwendet man derzeit Hydraulikpressen, die mit Drücken
von z.B. 300 atü betrieben werden. Gm die llerstellungskosten der Hydraulikpressen
nicht unnötig in die Höhe zu treiben, sind die Druckplatten in den Pressen nicht
allzu groß. Hi@rdurch ergibt sich beim Bügeln großer Rinderhäute oft der Nachteil,
daß Ilal die Plattenansätze des fertig gebügelton Produktes @rkennt, und dies ist
verständlicherweise unerwünscht. Die Verwendung der Hydraulikpressen allein als
Bügelmaschinen bringt ferner den Nachteil mit sich, oaß der Durch satz selbst bei
großem Arbeitereinsatz beschränkt bleibt is ist naher auch schon eine kontinuierlich
arbeitende Bügelmaschine entwickelt worden, bei der über zwei Führungswalzen ein
Stahlband endlos umläuft, das elektrisch beheizt wird, uL die für uas bügeln notwendige
Temperatur an den Walzenspalt @eranzubringen. Diese bekannte Bügelmaschine hat sehr
große @usmaße und ist nicht nur infolge des komplizierten Aufbaues, sondern auch
wegen der speziellen Beheizung sehr aufwendig, so daß sich nur die weriigsten Industriebetriebe
für den Ankauf einer solchen großen Maschine entschließen können.
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Bekannt ist ferner eine Lederdruckmaschine, bei welcher ein Gummiband
um zwei Führungswalzen herumgelegt endlos umgeführt wird, um aufgelegte Häute durch
einen Walzenspalt zu fördern, welcher durch eine unter den Gummiband leer mitlaufende
Stahlführungswalze und einer oberhalb angeordneten Druckwalze gebildet ist. Die
Führungswalze ist in der Höhe verstellbar, um die Spaltbreite einzustellen. Diese
Lederdruckmaschine eignet sich zum Appretieren, z.B.die Behandlung der Fleischseite
der Haut mittels Rasterwalze, zum Einfärben, z.B. Auftragen einer Grundfarbe mittels
Rasterwalze, und zum Drucken, um z.B. mittels einer Tiefdruckwalze einen bestimmten
Effekt zu erzielen. Mit dieser bekannten Maschine kann man auch einen Zweifarbeneffekt
durch Aber färben oder Tamponieren erreichen, indem man einen Spitzenglanz auf geprägtes
Leder oder naturgenarbtes Leder aufträgt.
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Xese bekannte Lederdruckmaschine ist hinsichtlich ihrer Abmaße und
der Kosten auch für kleinere und mittlere lederverarbeitende Industriebetriebe interessant,
eignet sich aber nur zu den vorstehenden Ausrüstungsmethoden, nicht hingegen zum
Bügeln oder Kaschieren. Infolgedessen findet diese bekannte Maschine auch nur beschränkten
Absatz bei mittleren und kleineren Verarbeitungsbetrieben, bei denen zwar der Bedarf
einer Bügelmaschine mit hoher Leistung gegeben ist, nicht aber immer eine große
Kapazität zum Bedrucken erforderlich ist.
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eck der Erfindung ist die Schaffung einer Bügel- und Kaschiermaschine
mit hoher Leistung bei geringen Gestehungskosten, so
daß auch mittlere
und Kleinbetriebe einen interessanten Marktanteil bilden.
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lüfgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lederverarbeitungsmaschine,
welche die für das Drucken, Bügeln und Kaschieren notwendigen Einrichtungen leicht
auswechselbar aufweist und bei großer Durchsatzleistung dennoch preiswert herzustellen
ist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Verwendung einer Lederdruckmaschine
mit endlos umlaufendem Förderband und einem Walzenspalt, der durch eine unter dem
Förderband leer mitlaufende Stahlführungswalze und einer oberhalb angeordneten Druckwalze
gebildet ist, als Bügel- und Kaschiermaschine, bei welcher die Druckwalze durch
eine beheizte Bügel- bzw. Kaschierwalze ersetzt ist.
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Langjährige Entwicklungen haben gezeigt, daß bei der einschlägigen
Industrie erhebliche Bedenken bestanden, die Druckwalze der bekannten Lederdruckmaschine
durch eine Bügel- bzw. Kaschierwalze zu ersetzen, weil man unter anderem befürchtete,
daß die Lederhart nicht auf die notwendige Temperatur gebracht werden ]-önnte. Das
Bügeln erfolgt bei etwa 90 C oder 1000C. Die beunten Druckmaschinen verwenden Kautschuk-
oder Filzbänder als Förderbänder, und man befürchtete eine Beschädigung derselben,
eine Uberlegung, die bei der eingangs erwähnten speziellen Bügelmaschine mit kontinuierlichem
Betrieb dadurch berücksichtigt
wurde, daß man ein Stahlband verwendet,
welches seinerseits allerdings elektrisch beheizt werden muBte.
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Weitere Bedenken ergaben sich bei der 1-teizung überhaupt.
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Die elektrische Heizung ist bei einer Druckmaschine sehr gefährlich,
denn gegebenenfalls auftretende Funken oder Überschläge bei defekten Kontakten können
insbesondere bei der Verwendung von Nitrolacken zu gefährlichen Explosionen oder
Bränden führen.
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Da man außerdem bei den üblichen ITydraulikpressen einen Druck von
300 atü verwendet, hatte man Bedenken, daß der im Walzenspalt erhaltene Druck möglicherweise
nicht ausreichen würde, um einen einwandfreien Bügeleffekt zu bewirken.
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durch die Erfindung werden die vorgenannten Bedenken überwunden, denn
es hat sich gezeigt, daß man die Bügel- bzw.
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Kaschierwalze mit öl oder mit Dampf beheizen kann.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine
verwendet eine hohle Bügelwalze, die an einer Seite mittels einer Hohlwelle gelagert
ist, durch welche Niederdruckdampf bei 0,8 atü oder 1 atü eingeblasen wird. Das
sich bildende Kondensat wird durch ein in das Innere der hohlen Bügelwalze nach
unten abgebogenes Siphonrohr abgesaugt bzw. durch den im Inneren der Hohlwalze bestehenden
Überdruck herausgedrückt, Man hat hierdurch bestens Temperaturen der Walze von 900C
und 1000C erreicht, und man hat festgestellt, daß die am meisten
erforderliche
Bügeltätigkeit mit dem durch den Walzenspalt erreichten Druck vollauf erfüllt ist.
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Die Lederhaut wird auf das Förderband aufgelegt und fährt durch den
Walzenspalt hindurch, dessen Druck mit den Linrichtuncen der bekannten Lederdruckmaschine
in Verbindung mit der durch die Bügelwalze aufgebrachten Temperatur ausreicht, un
einen einwandfreien Bügeleffekt zu erzielen.
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Der besondere Vorteil der neuen Maschine besteht darin, daß hervorragende
flügeleigenschaften erzielt werden, insbesondere ein ansatzloses endloses Bügeln
bei hohem Ausstoß. Bei der Verwendung der bekannten Lederdruckmaschine als Bügelmaschine
erreicht man eine drei- bis vierfache Kapazität im Vergleich zu der bei bekannten
hydraulischen Pressen, und dies bei den erheblich verbesserten Dügeleigenschaften.
Es hat sich herausgestellt, daß auch bei Filz oder Kautschuk als Material für das
Förderband keinerlei übermäßige Erhitzungen auftreten, sc daß eine weitere Umrüstung
der bekannten Lederdruckmaschine nicht erforderlich ist. Lin weiterer erheblicher
Vorteil ist die kurze Umrüstzeit der bekannten Maschine vom Drucken zum Bügeln und/oder
zum Kaschieren. Die neue Maschine ist sehr vielseitig anwendbar und schafft dem
lederverarbeitenden Industriebetrieb überraschende Kapazitäten des ohnehin vorhandenen
Maschinenparks, weil die Lederdruckmaschine für alle die oben erwuhnten Verarbeitungstätigkeiten
verwendbar ist.
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Das Umrüsten erfolgt einfach dadurch, daß das obere Lager der oberhalb
des Förderbandes angeordneten Druckwalze geöffnet wird, die Druckwalze herausgenommen
und durch die Bügel- bzw.
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Kaschierwalze ersetzt wird, die lediglich an der einen Seite den Dampfheizzuführschlauch
aufweist. Die Lager werden dann wieder geschlossen, der Walzenspalt wird entsprechend
eingestellt, die Bügelwalze wird hochgeheizt, und schon kann der kontinuierliche
Betrieb mit hoher Kapazität aufgenommen werden.
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Ue Verarbeitungsmachine gemäß der Erfindung hat aus stabilen Stahlblechen
bestehende Ständerwände, in denen ortsfest die jeweilige Arbeitswalze gelagert ist.
Die Ständerwände sind durch Traversen fest miteinander verbunden. Während der Durchmesser
der Farbwalze in der Regel etwa 18 cm beträgt, beläuft sich der der Bügelwalze auf
etwa 20 cm. Man erkennt, daß ein müheloses Auswechseln mittels eines kleineren Hebezeuges
ohne weiteres möglich ist.
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Senkrecht unter der Arbeitswalze ist die Stahlführungswalze angeordnet,
die durch Hebelbetätigung angedrückt bzw. gesenkt werden kann. Der gewünschte Liniendruck
ist durch Handräder mit Stellungsanzeiger für beide Seiten getrennt einstellbar.
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Das Förderband, welches durch den Walzenspalt waagerecht einläuft,
wird leicht nach unten auf eine Antriebsrolle umgelenkt und dann weiter auf eine
etwa 2 m vor dem Walzenspalt liegende Spannrolle geführt. Bei der bekannten Druckmaschine
ist ein
kurzes endloses Band vor dem Walzenspalt angeordnet, das
mit dem darunterliegenden Förderband einen Keil bildet. Die auf das Förderband aufgelegte
Stückware wird durch diese beiden Bänder in den Walzenspalt hinein transportiert.
Die Druckfarbe wird in bekannter Weise über ein Rakelmesser auf die Druckwalze übertragen.
Die Geschwindigkeit dieser Maschine, insbesondere der Arbeitswalze, kann stufenlos
voreilend oder nacheilend, gegebenenfalls auch gleichlaufend, eingestellt werden.