DE2719142C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausscheiden von beschädigten, z. B. verformten Hartgelatinekapseln oder dgl. beim Überführen von Hartgelatinekapseln aus einem ungeordneten Kapselvorrat in einen geordneten Einzeltransport.

Beim Verarbeiten von Hartgelatinekapseln, bspw. beim Füllen und Ver­ schließen derselben in bekannten Hartgelatinekapsel-Füll- und -Schließmaschinen, ergeben sich vor allem beim Zuführen der leeren Kapseln häufig Schwierigkeiten durch beschädigte, z. B. verformte Kap­ seln. Obwohl die Hartgelatinekapseln vor dem Aufgeben in die Maschine einer Sichtkontrolle unterzogen werden, läßt es sich nicht vermeiden, daß auch beschädigte Hartgelatinekapseln in den Vorratsbehälter der Maschine gelangen. Da die Hartgelatinekapseln einzeln hintereinander­ liegend mit Hilfe eines oder mehrerer Zuführrohre den einzelnen Bear­ beitungsstationen zugeführt werden, ergeben sich durch beschädigte Hartgelatinekapseln insofern Störungen, als diese an irgendeiner Stel­ le eines Zuführrohres stecken bleiben. Zur Beseitigung einer derartigen Störung ist dann ein erheblicher Arbeits- und Zeitaufwand erforder­ loich, da nicht ohne weiteres feststellbar ist, wo die beschädigte Hartgelatinekapsel stecken geblieben ist. Um diese Suchaktion durch­ führen zu können, müssen jedoch vorher Schutzvorrichtungen, die aus Sicherheitsgründen die Bearbeitungsstationen der Maschine abdecken, entfernt werden. Nach dem Auffinden der beschädigten Hartgelatinekap­ sel muß diese von Hand herausgenommen werden, worauf dann nach Anbrin­ gen der besagten Schutzvorrichtungen die Maschine wieder eingeschaltet werden kann. Ein derartiger Aufwand, verursacht durch einzelne beschä­ digte Hartgelatinekapseln, ist wirtschaftlich nicht vertretbar. Abge­ sehen von dem jeweiligen Arbeitsaufwand ergibt sich ein erheblicher Produktionsausfall durch Stillstand der Maschine.

Zwar ist durch die US-PS 25 07 185 eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der Metallstifte aus einem ungeordneten Vorrat hintereinander auf­ gereiht und einzeln abgegeben werden. Bei dieser Vorrichtung sind je­ doch keine Vorkehrungen getroffen, beschädigte Stifte auszuscheiden. Die bekannte Vorrichtung hat mehrere senkrechte Rohre, die den Boden eines die Stifte aufnehmenden Vorratsbehälters durchsetzen. Beim Heben und Senken des Vorratsbehälters gegenüber den feststehenden Rohren fangen sich jeweils einzelne Stifte aus dem Vorrat in der oberen Öff­ nung der Rohre und reihen sich in diesen auf. Halte- und Freigabe­ nocken, die durch Quernuten in die Rohre greifen, steuern die Abgabe jeweils eines Stiftes aus einem Rohr.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ausschei­ den von beschädigten, insbesondere verformten Hartgelatinekapseln und eine zu dessen Ausführung bestimmte Vorrichtung zu schaffen, bei der selbsttätig beschädigte Hartgelatinekapseln beim Überführen derselben aus einem ungeordneten Vorrat in einen geordneten Einzeltransport auf einfache und sichere Weise entfernt werden.

Der verfahrensmäßige Teil dieser Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren gemäß dem Kennzeichen des Patentan­ spruchs 1 gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat neben einer verhältnismäßig ein­ fachen und sicheren Arbeitsweise vor allem den Vorteil, daß sich kein Produktionsausfall durch Stillstand der Maschine während des Ausschei­ dens beschädigter Hartgelatinekapseln ergibt. Durch Druckluftbeauf­ schlagung erfolgt dieses Ausscheiden sehr schnell.

Vorrichtungsmäßig wird die vorstehend gestellte Aufgabe gelöst durch die Merkmale gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 3.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich vor allem der Vor­ teil, daß das bei der Handsortierung erforderliche Suchen der stecken­ gebliebenen, beschädigten Hartgelatinekapseln nicht notwendig ist, da eine beschädigte Kapsel immer an der gleichen Stelle steckenbleibt und mit verhältnismäßig einfachen Mitteln ausgeschieden und einem Behälter für Ausschußkapseln zugeführt werden kann.

Durch die in den Ansprüchen 4 bis 7 aufgeführten Maßnahmen sind vor­ teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 3 ange­ gebenen Vorrichtung möglich.

Ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt.

Wie die Zeichnung erkennen läßt, besteht die zur Durch­ führung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vor­ richtung im wesentlichen aus einem innerhalb eines Kapsel­ vorratsbehälters 1 auf- und abbewegbarem Zuführrohr 2, das eine Einfüllöffnung 3 für Hartgelatinekapseln 4 aufweist.

Der Einfüllöffnung 3 schließt sich eine Bohrung 5 an, durch die die Hartgelatinekapseln den Arbeitsstationen zugeführt werden. Die Bohrung 5 weist in ihrem oberen Bereich 6 unmittelbar hinter der Einfüllöffnung 3 eine Durchmesserkalibrierung auf, so daß nur ordnungsgemäße Hartgelatinekapseln 4 diesen Bereich 6 passieren können, während beschädigte Hartgelatinekapseln 4′ stecken bleiben. Die Auf- und Abbewegung des Zuführrohres 2 wird über Hebel 7 und 8 von einem Kurbeltrieb 9 abgeleitet. Der Antrieb des Kurbeltriebes 9 erfolgt durch einen Motor 10. Zur Erzeugung einer zusätzlichen Aufwärtsbewegung des Zuführ­ rohres 2 ist zwischen den Hebeln 7 und 8 ein Pneumatik­ zylinder 11 eingeschaltet. Bei Betätigung des Pneumatik­ zylinders 11 kann das Zuführrohr 2 mit seiner Einfüll­ öffnung 3 in den Bereich eines Behälters 12 für Ausschuß­ kapseln bewegt werden. Zur Überwachung der Vorbewegung der Hartgelatinekapseln 4 innerhalb der Bohrung 5 des Zuführ­ rohres 2 ist eine Lichtschranke 13 vorgesehen. Das Zuführ­ rohr 2 weist im Bereich der Lichtschranke 13 Durchbrechungen 14 und 15 auf. Zum Ausblasen im Bereich 6 des Zuführ­ rohres 2 stecken gebliebener Hartgelatinekapseln 4′ ist die Bohrung 5 des Zuführrohres 2 mit einem Druckluftan­ schluß 16 verbunden, der über eine Leitung 17 mit einem nicht dargestellten Drucklufterzeuger in Verbindung steht.

Der Pneumatikzylinder 11 wird über bekannte, nicht darge­ stellte Mittel in Abhängigkeit von der Lichtschranke 13 gesteuert.

Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
Durch die Auf- und Abbewegung des Zuführrohres 2 innerhalb der sich im Kapselvorratsbehälter 1 befindenden Hartgela­ tinekapseln 4 gelangen diese über die Einfüllöffnung 3 einzeln in die Bohrung 5 des Zuführrohres 2 und werden einer Arbeitsstation 18 zugeführt. Der ordnungsgemäße Hintereinandertransport der Hartgelatinekapseln 4 inner­ halb der Bohrung 5 des Zuführrohres 2 wird durch die Licht­ schranke 13 überwacht. Wird nun eine beschädigte Hartgela­ tinekapsel 4′ in die Einfüllöffnung 3 eingebracht, so kann diese den Bereich 6 der Bohrung 5 nicht passieren. Dadurch wird die weitere Zufuhr von Hartgelatinekapseln 4 unter­ brochen, so daß die Bohrung 5 des Zuführrohres 2 entleert wird. Wenn nun keine Hartgelatinekapseln 4 mehr den Bereich der Lichtschranke 13 passieren, gibt diese einen Impuls ab, der über nicht dargestellte Mittel zur Beaufschlagung des Pneumatikzylinders 11 führt. Hierdurch wird das Zuführrohr und damit die Einfüllöffnung 3 in den Bereich des Behälters 12 für Ausschußkapseln bewegt. Ebenfalls wird durch nicht dargestellte Mittel die Leitung 17 kurzzeitig druckluftbe­ aufschlagt, wodurch die im Bereich 6 der Bohrung 5 stecken­ gebliebene Hartgelatinekapsel 4′ herausgeblasen wird. Durch entsprechende erneute Beaufschlagung des Pneumatikzylinders 11 wird anschließend das Zuführrohr 2 wieder in seine Normal­ lage zurückbewegt, so daß nunmehr durch die zuvor beschrie­ bene Auf- und Abbewegung des Zuführrohres 2 innerhalb des Kapselvorrates, Hartgelatinekapseln 4 über die Einfüllöff­ nung 3 der Bohrung 5 zugeführt werden können.

Durch die vorbeschriebene, zur Durchführung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung ergibt sich ein völlig selbsttätiges Ausscheiden von beschädigten Hartgela­ tinekapseln, so daß das bisher übliche Handsortieren ent­ fallen kann und ein Produktionsausfall der Maschine durch das Aufsuchen und Herausnehmen beschädigter Hartgelatine­ kapseln nicht mehr eintritt.

Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch als einzelne, nicht mit der Füll- und Verschließ­ maschine verbundene Kapselsortiervorrichtung eingesetzt werden.

Claims (7)

1. Verfahren zum Ausscheiden von beschädigten, z. B. ver­ formten Hartgelatinekapseln oder dgl., beim Überführen von Hartgelatinekapseln aus einem ungeordneten Kapsel­ vorrat in einen geordneten Einzeltransport, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jede beschädigte Hartgelatinekapsel den Weitertransport der übrigen Kapseln unterbricht, worauf in Abhängigkeit von dieser Transportunterbrechung das Ausscheiden der beschädigten Hartgelatinekapsel er­ folgt, und anschließend der geordnete Weitertransport von Hartgelatinekapseln selbsttätig wieder eingeleitet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausscheiden beschädigter Hartgelatinekapseln, nach Bewegen derselben in eine für das Ausscheiden geeignete Lage, durch Druckluftbeaufschlagung erfolgt.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem zum geordneten Einzeltransport von Hartgelatine­ kapseln (4) geeigneten Zuführrohr (2) oder dgl. unmittel­ bar hinter einer Einfüllöffnung (3) für die Hartgelatine­ kapseln (4) ein für beschädigte Hartgelatinekapseln (4′) nicht passierbarer Bereich (6) vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Einfüllöffnung (3) des Zuführrohres (2) zum Transport der Hartgelatinekapseln (4), eine Bohrung (5) anschließt, die in dem Bereich (6) eine Durchmesserkali­ brierung aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß unterhalb des Bereiches (6) Abtastorgane, vorzugsweise eine Lichtschranke (13), zur Überwachung der Vorbewegung der Hartgelatinekapseln (4) vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen dem Bereich (6) und der Licht­ schranke (13) ein mit der Bohrung (5) in Verbindung stehender Druckluftanschluß (16) vorgesehen ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführrohr (2) zusätz­ lich zu seiner das Einfüllen der Hartgelatinekapseln (4) erleichternden Auf- und Abbewegung innerhalb des Kapsel­ vorratsbehälters (1), in eine für das Ausscheiden beschä­ digter Hartgelatinekapseln (4′) geeignete Stellung, beweg­ bar ausgebildet und angeordnet ist.