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Vorrichtung zur Lageänderung eines Werk-
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stückes auf einer Rollenbahn Werkstücke können oftmals durch Rollenbahnen
nicht in der Lage von einer Arbeitsmaschine abtransportiert werden, in der eine
weitere Behandlung günstig ist. Ein nachträgliches Umsetzen, um z.B. Hohlkörper
oder Bohrungen auswaschen zu können, ist somit vielfach unvermeidbar. Dies bedingt
jedoch einen meist nicht unerheblichen Aufwand, da dazu Arbeitskräfte oder Manipulatoren
benötigt werden.
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Durch die DT-OS 23 27 201 ist bereits eine Einrichtung bekannt, mittels
der Gegenstände von einer ersten mit Rollen versehenen Transportbahn auf eine analoge
senkrecht zu dieser angeordneten zweiten Transportbahn übergeführt werden können.
Diese Einrichtung besteht aus einem um eine waagrechte Achse schwenkbaren Gestell
mit einer Vielzahl von Profilleisten, an denen Gleitschuhe angebracht sind, die
jeweils zwischen die Rollen des zweiten Transportbandes eingreifen. Durch das erste
Transportband werden die Gegenstände auf die über die Rollen des zweiten Transportbandes
ragenden Gleitschuhe geschoben und mittels einer besonderen Synchronisiereinrichtung
wird sodann das Gestell mit den Gleitschuhen gesenkt, so daß das zweite Transportband
die Gegenstände übernehmen und abtransportieren kann.
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Die über diese Einrichtung transportierten Gegenstände werden zwar
in Förderrichtung in ihrer Lage um 900 gedreht, der dazu
erforderliche
Bau- und Steuerungsaufwand ist jedoch außerordentlich groß. Das Absenken des Gestells
muß nämlich, um Verkantungen zu vermeiden, jeweils bei einer bestimmten Lage der
Gegenstände erfolgen, so daß mittels der dazu vorgesehenen zusätzlichen synchronisiereinrichtung
auch unterschiedliche Massen kompensiert werden müssen. Des weiteren ist diese bekannte
Einrichtung nicht ohne weiteres bei Schwerkraftförderern verwendbar, da die Gegenstände
auf die Gleitschuhe zu schieben und von diesen abzutransportieren sind. Ein vielseitiger
Einsatz ist somit, zumal nur ein Drehen in Transportrichtung um 0 90 möglich ist,
nicht gegeben.
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Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Lageänderung
eines Werkstückes auf einer Rollenbahn zu schaffen, die diese Nachteile nicht aufweist.
Vor allem soll hierbei erreicht werden, daß Werkstücke nicht nur um 900, sondern
auch um einen anderen Winkel gegenüber der ursprünglichen Transportrichtung in ihrer
Lage gedreht werden können und daß eine Fremdsteuerung nicht erforderlich ist. Des
weiteren soll der dazu erforderliche Bauaufwand äußerst gering gehalten werden und
es soll eine vielseitige Verwendbarkeit, insbesondere auch bei Schwerkraftförderern,
sowie eine zuverlässige Arbeitsweise gewährleistet sein.
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Gemäß der Erfindung wird dies erreicht durch eine winkelig zu der
das Werkstück zuführenden Rollenbahn angeordnete Platte, die um eine senkrecht zur
abführenden Rollenbahn verlaufenden Achse zu dieser kippbar und in die Ausgangslage
rückführbar angeordnet und mit einer durch das Werkstück lösbaren Verriegelungseinrichtung
versehen ist.
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Die gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung zur Lageänderun eines
Werkstückes auf einer Rollenbahn zeichnet sich nicht nur durch eine sehr einfache
konstruktive Ausgestaltung aus, so daß
auch eine wirtschaftliche
Fertigung gegeben ist, sondern vor allem auch durch eine hohe Zuverlässigkeit und
eine vielseitige Verwendbarkeit. Die Platte der Vorrichtung kann nämlich jeweils
unter einem bestimmten Winkel, zu der das Werkstück zuführenden Rollenbahn angeordnet
werden, um den dieses für den Weitertransport gedreht werden soll. Und da die Verriegelungseinrichtung
durch das Werkstück selbst gelöst wird, wird die Kippbewegung der Platte unmittelbar
nach der Auflage des Werkstückes ausgelöst, so daß dieses sofort durch Abgleiten
von der Platte weitertransportiert wird. An der Vorrichtung kann sich somit auch
kein Stau bilden, vielmehr ist eine stets zuverlässige Funktion ohne daß dazu besondere
Steuermittel erforderlich wären sichergestellt.
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Auch ist die erfindungsgemäße Vorrichtung bei jeder Art von Rollenbahnen
verwendbar, und zwar unabhängig davon, ob diese angetrieben sind oder ob es sich
um Schwerkraftförderer handelt. Ferner kann die Vorrichtung ohne weiteres auch als
Kupplungsglied zwischen zwei unterschiedliche Rollenbahnen, beispielsweise einem
mit angetriebenen Rollen versehenen ersten Transportband und einem weiterführenden
Schwerkraftförderer problemlos eingebaut werden, um für die Werkstücke als Ablauframpe
zu dienen.
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Die Vorrichtung ermöglicht es somit, in kurzer Zeit und in sehr zuverlässiger
Weise ein Werkstück gegenüber der ursprünglichen Transportrichtung der dieses tragenden
Rollenbahn selbsttätig in seiner Lage zu verändern.
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Eine besonders einfache bauliche Ausgestaltung ist dadurch gegeben,
wenn die Platte mittels eines Gelenkbolzens an einem mit den Rollenbahnen zu verbindenden
winkelig ausgebildeten Rahmen außermittig angelenkt ist.
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Der die kippbare Platte aufnehmende Rahmen kann hierbei aus zwei an
den Leitschienen der zuführenden und abführenden Rollenbahn
befestigten
und diese verbindenden Winkelstücken gebildet werden. Auch ist es angebracht, die
Winkelstücke mit Freisparungen zum Einsetzen der Leitschienen zu versehen, so daß
diese nicht vorstehen und den Transport des Werkstückes behindern.
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Die Verriegelungseinrichtung ist zweckmäßigerweise aus einer schwenkbar
oder verschiebbar angeordneten mit einer gabelförmigen Öffnung zur Aufnahme der
kippbaren Platte versehenen Klinke zu bilden, die in Vorschubrichtung des Werkstückes
in einem der Winkelstücke geführt und entgegen der Kraft einer Feder verstellbar
ist.
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Dabei ist es vorteilhaft, die Klinke mit einer oberhalb der kippbaren
Platte angeordneten Anschlagschiene od. dgl. auszustatten, auf die das Werkstück
einwirkt und den oberen der die Ausnehmung der Klinke begrenzenden Arme über den
unteren vorstehend auszubilden, um einen Anschlag für die Platte bei deren Rückführung
zu schaffen und ein sicheres Verrasten zu gewährleisten.
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Zur Begrenzung der Schwenk- oder Verschiebebewegung der Klinke ist
es ferner angebracht, das dieses tragende Winkelstück mit einer mit der Klinke zusammenwirkenden
Anschlagfläche zu versehen.
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Eine sehr einfache Ausgestaltung der Rückführung der Platte in die
Ausgangslage ergibt sich, wenn diese über eine oder mehrere entgegen der Kippbewegung
wirkenden Federn abgestützt ist. Auch kann der Verstellweg der kippbaren Platte
mittels eines z.B. in Form einer Anschlagschraube ausgebildeten Anschlages eingestellt
werden, um auf einfache Weise eine Anpassung an die jeweilige Höhe der abführenden
Rollenbahn vorzunehmen.
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In die Oberseite der kippbaren Platte sollten ferner zur Vermeidung
der Reibung allseitig drehbare Kugeln eingesetzt sein.
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Weitere Einzelheiten der gemäß der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung
zur Lageänderung eines Werkstückes auf einer Rollenbahn sind dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel, das nachfolgend im einzelnen erläutert ist, zu
entnehmen. Hierbei zeigt: Fig. 1 die zwischen zwei Förderbahnen eingebaute Vorrichtung
in Draufsicht, Fig. 2 die bei der Vorrichtung nach Fig. 1 vorgesehene Verriegelungseinrichtung
in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig.
1 in Vorderansicht und Fig. 4 eine andersartige Ausgestaltung der Verriegelungseinrichtung
nach Fig. 2.
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Die in Fig. 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete Vorrichtung ist zwischen
zwei Rollenbahnen 2 und 3 eingebaut,und dient dazu, mittels Paletten 7 auf diesen
transportierte Werkstücke 4 in ihrer Lage zu ändern. Die Werkstücke 4, die in dem
Ausführungsbeispiel als Hohlkörper ausgebildet sind, werden somit durch die Vorrichtung
1 in Transportrichtung gegenüber ihrer ursprünglichen Lage um 900 gedreht, damit
z.B. auch deren Innenwandnung mit einer senkrecht zur der abführenden Rollenbahn
3 auf diese einwirkenden Waschvorrichtung behandelt werden können. Die die Werkstücke
4 zu der Vorrichtung 1
zuführende Rollenbahn 2 wie auch die abführende
Rollenbahn 3 sind jeweils in herkömmlicher Weise aus zwischen Führungsschienen 6
eingesetzte Rollen 5 gebildet. Die Zu- und Abführung kann durch Schwerkraft erfolgen.
Die Verwendung von angetriebene Rollenbahnen ist aber ohne weiteres auch möglich.
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Die Vorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einer kippbar angeordneten
Platte 11, die in einem aus Winkelstücken 12 und 13 gebildeten Rahmen gehalten und
mit einer Verriegelungseinrichtung 21 bzw. 41 versehen ist. Zur kippbaren Lagerung
der Platte 11 dient ein Gelenkbolzen 17, der in an der Platte 11 befestigten Lageraugen
16 und in an dem Winkelstück 12 angebrachten Lageraugen 15 drehbar gehalten ist.
Mittels Schrauben 14 sind die Winkelstücke 12 und 13 an den Führungsschienen 6 der
Rollenbahnen 2 und 3 befestigt. Das Winkelstück 12 ist hierbei mit Aussparungen
18 und 18' zur Aufnahme der äußeren Führungsschiene versehen, so daß diese nicht
vorsteht. Und zur Vermeidung der Reibung sind in die Platte 11 mehrere allseits
drehbare Kugeln 1! eingesetzt.
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Zur Rückführung der Platte 11 in die durch die Verriegelungseinrichtung
21 bestimmte Ausgangslage ist eine Druckfeder 35 vorgesehen, die sich an einer die
Winkelstücke 12 und 13 verbindende und unterhalb der Platte 11 angeordnete weiteren
Platte 20 abstützt und in in diese eingearbeitete Ausnehmungen 37 bzw.
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36 gehalten ist. Um den Verstellweg der kippbaren Platte 11 zu begrenzen
und einstellen zu können ist in einer Gewindebohrung 38 der Platte 20 eine Schraube
39 eingesetzt. Auf diese Weise kann mittels der Schraube 39 leicht die Kippstellung
der Platte auf das abführende Rollenband 3 ausgerichtet werden.
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Die Verriegelungseinrichtung 21 besteht aus einer auf einem zwischen
zwei an dem Winkelstück 12 angeschweißten Platten 24 gehaltenen Bolzen 23 verschwenkbar
gelagerten und mit einer U-förmigen Ausnehmung 31 versehenen Klinke 22, auf die
eine Feder i
einwirkt. In Ausgangslage greift die Platte 11 in
die durch die Arme 32 und 33 begrenzten Ausnehmung 31 der Klinke 32 ein, so daß,
da sich die Feder 28an dem an dem Winkelstück 12 befestigten ortsfesten Lager 27
sowie einer an der Klinke 22 angebrachten Platte 29 abstützt, die Platte 11 auf
diese Weise arretiert ist. In das Winkelstück 12 ist des weiteren eine Ausnehmung
25, die mit einer Anschlagfläche 26 versehen ist, zur Aufnahme der Klinke 22 eingearbeitet.
An dem oberen Arm 32, der zur Bildung eines Anschlages über den unteren Arm 33 übersteht,
ist ferner eine Platte 30 befestigt, an der das der Vorrichtung zugeführte Werkstück
4 anschlägt. Und um ein Verklemmen beim Verschwenken der Klinke 22 auszuschließen,
ist die an der Platte 11 anliegende Fläche 34 des unteren Armes 33 ballig ausgebildet.
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Wird über die Rollenbahn 2 ein Werkstück 4 der Vorrichtung 1 zugeführt,
so wird dieses in bezug auf die Transportrichtung selbsttätig um 900 gedreht an
die Rollenbahn 3 weitergegeben.
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Dies erfolgt in der Weise, daß durch das Werkstück 4 durch Anschlagen
an die Platte 30 die Verriegelungseinrichtung 21 gelöst wird. Die Klinke 22 wird
dadurch entgegen der Kraft der Feder 28 verschwenkt, so daß die Platte 11 durch
das Gewicht des Werkstückes 4 zu der Rollenbahn hin abkippt und das gegenüber der
Transportrichtung in seiner Lage veränderte Werkstück 4 auf dieses abrutscht.
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Die Rückführung der Platte 11 in die Ausgangslage wird durch die Druckfeder
35 bewerkstelligt, durch die diese,sobald das Werkstück 4 sich auf der Rollenbahn
3 befindet,nach oben gedrückt wird. Die Platte 11 kommt dabei an dem vorstehenden
Arm 32 der Klinke 22 zur Anlage und rastet in deren Ausnehmung 31 ein.
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Selbstverständlich ist es ohne weiteres möglich, die Rollenbahnen
2 und 3 auch unter einem anderen Winkel, beispielsweise unter 0 60 , zueinander
verlaufend anzuordnen. In diesem Fall ist es
jedoch angebracht,
sechseckige Paletten zum Transport der Werkstücke zu verwenden, um ein zuverlässiges
Ausrasten der Verriegelungseinrichtung zu gewährleisten. Die Platte 11 ist dabei
um eine Achse zu drehen, die senkrecht zu der abführenden Rollenbahn verläuft.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 besteht die Verriegelungseinrichtung
41 aus einer verschiebbar angeordneten Klinke 42, die entgegen der Kraft einer sich
an einem Lager 45 abstützenden Feder 44 zwischen zwei an dem Winkelstück 12 angeschweißten
Platten 43 geführt ist. Die durch die unterschiedlich lang bemessenen Arme 47 und
48 begrenzte Ausnehmung 46 der Klinke 42 nimmt die Platte 11 auf, um diese in Ausgangslage
zu arretieren.