DE2714217A1 - Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus abgasen und hierfuer geeignetes mittel - Google Patents
Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus abgasen und hierfuer geeignetes mittelInfo
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Description
"Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus Abgasen und hierfür geeignetes Mittel"
Sie Erfindung betrifft die Entfernung von Schwefeldioxid aus Abgasen,
wobei in einer ersten Vaschstufe mit einer Lösung von Eisen-(LIl)-sulfat und Aluminiumsulfat gewaschen wird. Das Eisen-(III)-sulfat
oxidiert das Schwefeldioxid zu Schwefelsäure (SO5) und wird selbst zu Ei sen- II- sulfat reduziert. Die nun Eisen-fcl)-sulfat,
Aluminiumsulfat und Schwefelsäure enthaltende Waschflüssigkeit wird in einer zweiten Waschstufe mit Luft behandelt,
wodurch eine Bückoxidation des Eisen-([I)-sulfats zu Eisen-frll)-sulfat
stattfindet. Sie Anwesenheit von Aluminiumsulfat beschleunigt diese Regenerierung. Sie regenerierte Waschlösung wird
in die erste Waschstufe rückgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in wirtschaftlicher Weise durchführen; die Waschlösung zeichnet sich durch eine
lange Betriebsfähigkeit aus und läßt sich nach Ausgebrauch für andere Zwecke aufarbeiten.
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Gegenüber einem äLteren Vorschlag zeichnet sich das erfindungsgemäße
Verfahren durch eine schnelle Regenerierung der Waschlösung, höhere Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an beiliegendem Schema erläutert.
Das schwefeldioxidhaltige Abgas gelangt in die erste Waschstufe, wo es mit einer wäßrigen Lösung von Ei sen-ClIl)· sulfat,
enthaltend Aluminiumsulfat, ausgewaschen wird. Die verbrauchte Waschlösung gelangt aus der ersten Waschstufe 10 in die zweite
Waschstufe 12 und die darin regenerierte Waschlösung wieder zurück
in die erste Waschstufe.
Das Auswaschen des SOp geschieht mit einer im Eisen-(lll)-salz,
insbesondere Eisen-£ll)-sulfat enthaltenden Waschlösung; das
Eisen-CCII^salz oxidiert Schwefeldioxid zu Schwefeltrioxid, welches
sich in der Lösung als Schwefelsäure löst. Gleichzeitig wird das Eisen-flIII)-salz zu dem entsprechenden Eisen-Ctl)-salz
reduziert. In der zweiten Waschstufe wird nun mit Luft das Eisen-(IL)-salz wieder rückoxidiert zum Eisen-([Il)-salz und geht
als frische Waschlösung in die erste Waschstufe zurück. Dabei reichert sich die Waschlösung an Schwefelsäure mit zunehmender
Betriebszeit an.
Eine Variante zu diesem Verfahren ist es, nicht die Waschlösung von einer Stufe in die andere zu pumpen, sondern abwechselnd
in die eine und andere Stufe einmal Abgas und einmal Luft einzuleiten. Das Ergebnis ist das gleiche.
Die chemisohe Reaktion in der ersten Waschstufe ist folgende:
+ H2SO5 + H2O —>
2FeSO^ + 2H2SO4
Die Reaktion läuft ab ohne Anwesenheit von Sauerstoffgas und auch ohne daß anfänglich Schwefelsäure vorhanden war. Abgase
können zwar auch Luft enthalten; dies hat jedoch auf den Ablauf obiger Reaktion keinen Einfluß; auch benötigt diese Umsetzung
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keinen Katalysator. Darin unterscheidet sich das erfindungsgemäße
Verfahren gegenüber den Verfahren nach US-PS 2 021 936, 2 34-2 704- und 3 836 630. Bei diesen Verfahren wird mit Hilfe
von in verdünnter Schwefelsäure gelösten Sauerstoff Schwefeldioxid der Abgase aufoxidiert zu Schwefeltrioxid, wozu jedoch
ein Katalysator erforderlich ist. Dieser Katalysator ist aufgebaut auf der Basis von Eisen-£EIl)-ionen und Manganionen, die
in geringen Mengen vorhanden sind, normalerweise einen Bruchteil eines Prozents und insbesondere maximal 0,6 Gew.-%.
Hingegen benötigt man nach dem erfindungsgemäßen Verfahrei
nur die Eisen-(lll)-salzlösung, damit die Umsetzung mit großer Geschwindigkeit
über einen beträchtlichen Temperaturbereich abläuft; es ist also kein Katalysator erforderlich. Die bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren in der Waschflüssigkeit angewandte Eisen-{lli)-salzmenge ist wesentlich höher als die katalytische
Menge nach dem Stand der Technik in der Größenordnung von wenigen zehntel Prozent Eisen-(lIlVionen. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren liegt der Gehalt an Eisen-{lll)-salz vorzugsweise über
1 Gew.-% Eisen-{lliyionen und kann 4· % und darüber betragen,
abhängig vom SOp-Gehalt der Abgase. Bevorzugt wird ein geringer
Überschuß an Eisen-(lll)-ionen in der Waschlösung über die benötigte
Menge zu einem bestimmten SOp-Gehalt angewandt. Ein eventueller Sauerstoffgehalt;des Abgases führt zu einer teilweisen
Regenerierung der Eisen-(lI3^-ionen, jedoch reicht dies im allgemeinen
nicht aus. Man benötigt daher eine vollständige Regeneration der Eisen-(lll)-ionen in der zweiten Waschstufe.
In der zweiten Waschstufe werden die Eisen-(li)-ionen rückoxidiert
zu Eisen^lllj-ionen, indem die ausgebrachte Waschlösung mit
Luft gewaschen wird. Die Regenerierung läuft über folgende Umsetzung:
+ 0 + H2SO4 —->
Fe2(SO4), + H3O
Die regenerierte Waschlösung kann nun in die erste Waschstufe
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rückgeführt werden·.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man noch eine dritte Waschstufe vorsehen. Die gewaschenen Gase aus der ersten und
zweiten Waschstufe gelangen in die dritte Waschstufe Ή,
in der sie mit einer wäßrigen Lösung einer basischen Stickstoffverbindung, wie Harnstoff oder Guanidin, in Berührung kommen.
Aufgabe dieser dritten Waschstufe ist es, mitgerissene saure Tröpfchen der Waschflüssigkeiten aus dem Restgas abzuscheiden.
Die Säure bildet mit den Stickstoffverbindungen Additionsprodukte, die wegen ihres hohen Stickstoffgehalts für Düngemittel
interessant sind. Darüber hinaus kann diese dritte Waschstufe auch noch zur Entfernung von eventuell vorhandenen
stickstoffhaltigen Verbindungen des Abgases dienen, die unter Verwendung von Harnstoff für salpetrige Säure auf folgender
Umsetzung beruht:
C0(NH2)2 + 2HNO2 >
CO2 + 3H2O + N2
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in üblichen Anlagen durchführen; man erhält Nebenprodukte, wie Schwefelsäure und
hoch stickstoffhaltige Düngemittel, die eine beträchtliche Kostenentlastung der Abgaswäsche bewirken. Die Regenerierumsetzung
ist langsamer als die SO^-Oxidation. In der ersten
Stufe arbeitet ein Volumen Waschlösung, bis der Hauptteil der Ei sen-flH)-ionen reduziert ist; dies gewährleistet nicht nur
einen guten Effekt in der ersten Waschstufe hinsichtlich der Abscheidung von Schwefeldioxid, sondern es zeigte sich auch,
daß die Eisen-(ll^-ionen auf die Rückoxidation von Eisen-(Il)-ionen
beschleunigend wirken. Zweckmäßigerweise wird man also die Waschlösung der ersten Stufe regeneri^sn, wenn noch 20 bis
50 % der Eisenionen sich in der dreiwertigen Stufe befinden.
Dies ist bei den verschiedenen Betriebsbedingungen und wieviele Wäscher für die beiden Stufen vorgesehen werden sollen,
zu berücksichtigen.
Auch die Regenerierung in der zweiten Waschstufe soll nicht bis
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zur vollständigen Rückoxidation aller Eisen-fn)-ionen gehen.
Während die Regenerierung von relativ neutralen Eisen-II-sulfatlösungen
sehr schnell verläuft, wird die Umsetzung wesentlich langsamer, wenn/Säuregehalt steigt. Der Mechanismus
dieser Verlangsamung der Reaktion ist noch nicht vollständig aufgeklärt (Mellor - Comprehensive Treatise on Inorganic and
Theoretical Chemistry, 1935, Volume 14, S. 265 - 268, Gmelin's Handbook of Inorganic Chemistry 1932, Volume 59,
S. 8O5 - 815, in Kapitel "Transition reactions i'e * *
Fe**").
Die Regenerierung läßt sich durch Temperaturerhöhung beschleunigen;
dies gilt auch für saurere Lösungen, wenn sich im Laufe der Zeit Schwefelsäure in der Waschlösung anreichert.
Demzufolge ist die Beschleunigungswirkung in der zweiten Waschstufe von großer Bedeutung. Je größer die Beschleunigung ist,
um so weniger zusätzliche Wäscher für die Regenerierung werden benötigt und um so seltener muß die Waschlösung von einer
in die andere Stufe umgepumpt werden. Vorteilhaft dabei ist die geringere Abhängigkeit von und die geringeren Kosten für
die thermische Beschleunigung.
Es wurde nun festgestellt, daß die Regenerationsgeschwindigkeit
der Eisen-(ll)-ionen zu Eisen-(lll)-ionen durch Einblasen von
Luft wesentlich beschleunigt werden kann durch die Anwesenheit von einem Aluminiumsalz, wie Aluminiumsulfat. Im Laufe von Versuchsreihen
wurde eine entsprechende Relation zwischen Schwefelsäur ekonz ent rat ion in der ausgebrauchten Waschlösung und der
Oxidationsgeschwindigkeit zu Eisen-(lIlVsulfat durch Lufteinblasen
ermittelt. Durch thermische Beschleunigung, also indem die Lösung bei 80°C gehalten wird und einer Belüftung
während 5 Stunden ergab sich folgende Beziehung für eine Waschlösung, enthaltend 20 % FeSO^·
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"e"
% > % Eisen rückoxidiert zu Fe(III)
H2SO4
2 66
10 27
20 33
40 60
50 100
Die geringste Oxidationsgeschwindigkeit ergibt sich bei einem Schwefelsäuregehalt von 10 bis 20 %; die Zugabe von Aluminiumsulfat
beschleunigt die Oxidation in Lösungen unterschiedlicher Konzentrationen an Schwefelsäure und Eisen-/ll}-sulfat.
Aus folgender Aufstellung geht die Beschleunigung durch unterschiedliche
Anteile an Aluminiumsulfat in wäßrigen Lösungen
enthaltend 20 % Schwefelsäure und 20 % Eisen-(ll)-sulfat hervor;
die Temperatur der Lösung war 800O und die Belüftungszeit betrug
5 Stunden.
% % Eisen rückoxidiert zu Fe(III)
)5 . 16H2O
1,12 34
10 36
20 40
30 41
Daraus ergibt sich, daß ohne der Anwesenheit von Aluminiumsulfat die Oxidationsgeschwindigkeit einer Lösung, enthaltend
20 % Schwefelsäure, 33 % ist. Werden 10, 20 oder 30 % Aluminiumsulfat
zugesetzt,so erhöht sich die Rückoxidation auf 36, 40 bzw. 41 %.
Einen Effekt erhält man bereits durch Zugabe von nur 1,12 Gew.-%
Aluminiumsalz, die 0,05 Gew.-% Aluminiumionen
ben
in der Losung ergeV· Ein geringer, jedoch feststellbarer Anstieg
in der Losung ergeV· Ein geringer, jedoch feststellbarer Anstieg
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der Riickoxidation,auf 3^ % wird bereits erreicht.
In folgenden Beispielen werden die Anteile an Aluminiumsalz in
/angegeben. Dieses muß nicht nur in der Wärme (etwa 8O0C)
flüssig sein, sondern auch bei Raumtemperatur. Größere Beschleunigung der Rückoxidation erreicht man bei höheren
Anteilen an Aluminiumsalz bis zu einer Menge, daß zwar bei der Waschtemperatur von über 70°G eine Flüssigkeit vorliegt,
diese jedoch bei Raumtemperatur erstarrt.
Ein Mittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält somit etwa 36 Gew.-Teile Wasser, 8 Gew.-Teile konz.
Schwefelsäure, 16 Gew.-Teile FeSO4 '7H2O (entsprechend
etwa 4,57 Teile Fe3O5) und 40 Gew.-Teile Al2(SO4K. 16H3O
(entsprechend etwa 6,48 Teile Al0O-,). Diese Anteile ergeben beim
Erwärmen ^- 2 0
/sine Homogene Flüssigkeit;nach 5 Stunden bei 80 C der zweiten
Waschstufe sind 5O % der gesamten etwa 4· % Eisenionen
rückoxidiert.
Bei anderen Zusammensetzungen können diese Mittel bei Raumtemperatur
fest werden. Es muß denn auf etwa 70 bis 75°C erwärmt
werden, damit das Mittel ausreichend fließfähig ist, um als Waschflüssigkeit bei etwa 800C zu dienen.
Ein Erwärmen der Flüssigkeit auf die Wasehtemperatür oder
darüber kann für optimale thermische Beschleunigung der Regenerierung wünschenswert sein. Gewisse Vorteile bietet
ein Mittel, welches bei den Waschtemperaturen fließfähig ist, jedoch beim Abkühlen auf Raumtemperatur fest wird.
Im Hinblick auf die Weiterverwendung der Waschflüssigkeit aus der zweiten Stufe ist natürlich eine feste Masse leichter
zu handhaben und zu transportieren.
Abgesehen von dem Aluminiumsulfat haben auch andere Aluminiumsalze
einen beschleunigenden Effekt auf die Regenerierung der Eisenionen. Man wird jedoch Aluminiumsulfat wegen der Anwesenheit
von Schwefelsäure bevorzugen,um keine weitere Anionen in
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io
das System einzubringen.
Am leichtesten verfügbar ist AIp(SO^),. 16H0O, jedoch kann
man auch andere Kristallwassergehalte mit 14 oder 18 aq anwenden; dies gilt selbstverständlich auch für 9 Mol Kristallwasser
oder auch wasserfreies Aluminiumsulfat. Der Kristallwassergehalt des eingesetzten Aluminiumsulfats ist
in den in Eede stehenden Waschlösungen bedeutungslos. Man sollte daher anstelle der Salzmengen, lieber das Verhältnis der
Aluminium-zu den Eisensalzen ausdrücken in den entsprechenden
Anteilen Al0O-, und Fe0O-,.
Bevorzugt werden Aluminiumsalzmengen von nicht weniger als 10 % der Eisensalz mengen. Wesentlich größere Aluminiumsalzanteile
und sogar mehr als Eisensalz kann Vorteile bieten und zwar nicht nur hinsichtlich der Beschleunigung der
Regenerierung in der Größenordnung von etwa 50 %, entsprechend
einer ßückoxidation von etwa 33 auf 50 %·
Selbstverständlich kann man die erfindungsgemäße chemische Beschleunigung auch kombinieren mit einer thermischen Beschleunigung.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann an Kosten wesentlich gespart werden.
Wie erwähnt, betrifft die Erfindung auch ein Mittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche unterschiedliche
Anteile an Schwefelsäure enthält und neben zumindest 0,6 % Eisen-(lll)-ionen in Form von Eisenverbindungen
nicht weniger als 0,05 % Aluminiumionen in Form von Aluminiumverbindungen aufweist. Bevorzugt wird ein Mittel mit mehr als
1 % Eisen-(lll)-ionen und nicht weniger als 0,05 % Aluminiumionen.
Als Eisen-(lll)-salz wird bevorzugt Sulfat und als
Aluminiumsalz das Sulfat eingesetzt. Die Waschflüssigkeit
der fiegenerierstufe soll eine Temperatur von nicht unter 700C
besitzen; sie kann jedoch bei Raumtemperatur fest sein. Das erfindungsgemäß angewandte Mittel enthält, wenn es flüssig
sein soll, zumindest 0,6, vorzugsweise zumindest 1 % Eisen-
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ionen, insbesondere 4- % und darüber. Bei höheren Schwefelsäurekonzentrationen
sinkt die Löslichkeit der Eisensalze, so daß die Eisenverbindungen sich als feste Phase in dem Mittel
befinden. Ein Überschuß an Eisen-flll)-verbindung, auch wenn
er nicht gelöst vorliegt, kann mit SOp reagieren, so daß
man auch an Eisenverbindungen übersättigte Lösungen anwenden kann.
Der Aluminiumanteil in dem erfindungsgemäßen Mittel soll
zumindest 0,05 Gew.-% betragen; höhere Anteile sind wünschenswerter,
so daß man im Hinblick auf die Beschleunigung der Rückoxidation in der zweiten Waschstufe einen möglichst
hohen Aluminiumanteil wählen sollte. Wie die Eisensalze
sind auch die Aluminiumsalze, insbesondere Aluminiumsulfat, in höher konzentrierten Schwefelsäuren weniger löslich.
Folglich können auch Anteile von Aluminiumverbindungen in dem Mittel suspendiert sein, mit anderen Worten können an
Aluminiumverbindungen übersättigte Lösungen zur Anwendung gelangen.
In den erfindungsgemäß angewandten Mitteln soll es keine obere
Grenze für die Anteile an Eisen-und Aluminiumverbindungen
außer der praktischen Notwendigkeit einer entsprechenden Fließfähigkeit
bei Waschtemperatur geben. Niederere Anteile können im Hinblick auf verschiedene Arbeitsbedingungen und auf die
Nutzbarmachung der ausgebrauchten Mittel angebracht sein.
Die Herstellung der erfindungsgemäß angewandten Mittel geschieht
durch Auflösen der entsprechenden Eisen- und Aluminiumsalze; gegebenenfalls kann Schwefelsäure zugesetzt werden. Bevorzugt
kann man Eisen- und Aluminiumionen enthaltende Abfallprodukte oder entsprechende Minerale und Erze anwenden, als Eisenverbindung
z.B. den Rotschlamm aus dem Bayer-Verfahren, für Aluminiumverbindungen z.B. gebrannten Ton, eisenhaltige Bauxite, bauxitische
Tone o.dgl. ;um diese Stoffe in Lösung zu bringen, kann man Schwefelsäure oder Waschflüssigkeiten aus der Abgaswäsche anwenden.
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Man kann diese Erze oder Produkte auch auslaugen.
Mit zunehmender Betriebszeit der Waschflüssigkeit nimmt der Schwefelsäuregehalt zu. Will man die Schwefelsäure gewinnen,
so wird man deren Anreicherung bis zur höchstmöglichen Konzentration zulassen. Für andere Zwecke wird man den Säuregehalt
begrenzen. In diesem Fall wird man zweckmäßigerweise die Waschflüssigkeit in einem Nebenkreis mit den Erzen oder
Materialien für die Salze zusammenbringen, während diese noch heiß ist. Auf diese Weise lassen sich die Ausgangsprodukte
wirksam und mit minimalem Aufwand auslaugen bzw. nutzbar machen. Im Hinblick auf diesen Aufschluß der Ausgangsmaterialien
wird man die Konzentrationen Schwefelsäure<der Waschflüssigkeit
>begrenzen. Im allgemeinen ist dafür eine Konzentration
manchmal
von zumindest 2 % bis optimal 20 % H2SO^ geeignet. Durch
von zumindest 2 % bis optimal 20 % H2SO^ geeignet. Durch
entsprechende Auswahl von Rohmaterial, Aufschlußzeit und Temperatur kann die gewünschte Säurekonzentration in der Waschflüssigkeit
aufrechterhalten werden. Ein eventuelles Nachspeisen
von Eisen- oder Aluminiumsalz kann in diesem Nebenkreis stattfinden.
Obwohl weitgehend der Wärmeinhalt der Waschflüssigkeit für
diesen Aufschluß herangezogen werden soll, so kann auch eine äußere wärmezufuhr vor, während oder nach diesem Aufschluß
zweckmäßig erscheinen.
In Verbindung mit diesem Aufschluß können auch unerwünschte
Feststoffe insbesondere durch Filtrieren, Zentrifugieren oder Absetzenlassen entfernt werden. Die Schwebstoffe der
Abgase, die sich nicht in der Waschflüssigkeit lösen, wie Silicate, Kohlenstoff, Schmutz und Ruß sowie unlösliche
Substanzen aus dem Aufschluß der Rohmaterialien können in einer Verfahrensmaßnahme eliminiert werden.
Diese Kombination des Aufschlusses von Rohmaterial mit der
Gaswäsche läßt sich vorteilhaft anwenden für die Gewinnung und Konsentration verschiedener,Materialien, z.B. zur Extraktion
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von Kupfer aus mageren Kupfer lage rstätten, die sonst nicht
abbauwürdig wären. Durch diese Haßnahmen wird es auch möglich, Erze und Minerale und äquivalente Materialien mit hohen
Anteilen an in Säuren löslichen Aluminiumverbindungen zu verwerten,
wie Ton, insbesondere nach dem Brennen j bauxitischer Ton, Bauxit, eisenhaltiger- Bauxit, Latherit, Alunit, Sawsonit,
Schieferberge aus der Kohlegewinnung o.dgl. .
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Hinblick auf die Verwendung
von Aluminiumsalzen von besonderem wirtschaftlichem Interesse, da dafür sonst schwer verwertbare Produkte herangezogen
werden können und sich die ausgebrauchte Waschflüssigkeit ihrerseits für die Gewinnung von Aluminiumsulfat, Aluminiumoxid
und letztlich Aluminium eignet. Als Beispiel für eine solche mögliche Verwertung wird auf das im folgenden unter
(1) beschriebene Kaliumalaun-Verfahren verwiesen. In den weiteren Literaturstellen wird die wachsende wirtschaftliche
Bedeutung der einheimischen (USA) Lagerstätten abgehandelt. Daraus können einige aluminiumhaltige Produkte erwähnt werden,
die sich für einen Aufschluß zur Herstellung der erfindungsgemäS
anzuwendenden Waschflüssigkeit eignen.
1. "Revised and updated Cost Estimates for Producing
Alumina from Domestic Raw Materials". FrankA. Peters und Paul W. Johnson. Information Circular 8648. Bureau of Mines
U.S. Dept. of the Interior.
2. "Alumina from Domestic Resources". A miniplant Projekt
to Evaluate ΑΊ""»τη« Recovery Processes. Bureau of Mines
U.S. Dept. of ϊαβ Interior.
3. "Potential Sources of Aluminum". Information Circular 8335·
Staff. Bureau of Mines 196?. U.S. Dept. of the Interior.
4. "Bauxite Reserves and Potential Aluminum Resources of the
World." Sam H. Patterson. Geological Survey Bulletin 1228. (1967) Geological Survey - U. S. Dept. of the Interior.
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Zusammenfassend kann man also sagen,daß die erfindungsgemäße
Gaswäisclie kombiniert werden kann mit dem Aurschluß von
Erzen oder Mineralen zur Nutzbarmachung deren Aluminiuiuanteile.
Der Erfindung lag die Lösung folgender drei wirtschaftlich außerordentlich wichtiger Probleme zugrunde:
Ä. Ab^aswäsche mit hohem Wirkungsgrad.
Bas erfindungsgemäße Verfahren arbeitet voll regenerativ und eliminiert damit alle wirtschaftlichen Kalamini tat en mit
Lagerung und Vernichtung von bunderten Hill ionen von Tonnen
iar Jahr von nutzlosen Schlämmen, die bei den bekannten Verfahren unter Anwendung von Kalk anfallen. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren, können auch stark schwefelhaltige Kohlen für die
Energieerzeugung herangezogen werden, die bisher wegen der
hohen Schwefelgehalte der Abgase oder der Beseitigung des
Scöwefelgehalts der Abgase mit der Bildung von großen Mengen
unbrauchbarer Produkte belastet waren.
B. Viele tonnen Schwefel lassen sich nutzbar machen auch aus solchen
Kohlen, die vorher deren Gewinnung nicht rechtfertigten. ¥ird dieses Gaswaschverfahren kombiniert mit einem Schwefelsäuregewinnungsverfahren,
so wird das jeweilige Land diese zu einem außerordentlich günstigen Einstandspreis erhalten,
ohne die sonst bei der Schwefelsäuregewinnung auftretenden Probleme.
C. Mit der sich bei der Gaswäsche bildenden Schwefelsäure lassen sich Tonerden aufschließen, die sonst nicht abbauwürdig wären.
PATENTANSPRÜCHE:
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Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE(1) Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Abgasen durch Oxidation zu Schwefeltrioxid bzw. Schwefelsäure mit einer Eisen-(lll)»ionen enthaltenden Waschlösung und Regenerieren dieser ausgebrauchten Waschlösung mit Luft durch Rückoxidation von Ei sen-{ll)-ionen zu Ei sen-(ll^- ionen, dadurch gekennzeichnet , daß man in der Waschlösung zusätzlich Aluminiumverbindungen mit zumindest O,05 Gew.-% Aluminiumionenanwendet.(2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man als Aluminiumverbindung Aluminiumsulfat anwendet.(3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man zumindest 1,12 Gew.-% Aluminiumsulfat anwendet.Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch g e ke η η zeichnet , daß man eine Schwefelsäure enthaltende Waschlösung anwendet.(5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch g e k e η η zeichnet , daß man eine Waschlösung anwendet, die zumindest 1 Gew.-% Eisenionen und zumindest 10 % Aluminiumionen, bezogen auf den Eisengehalt, berechnet auf Al2O, und -z anwendet.(6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch g e k e η η zeichnet , daß^mjan.ej-ne^ ifaschlösung anwendet, inINSPECTED27H217der zumindest 1 %,Eisenionen vorhanden sind und der Anteil an Aluminiumionen über dem Eisengehalt liegt.(7) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß man eine mit Aluminiumionen gesättigte Waschlösung verwendet.(8) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet , daß man eine mit Eisenionen gesättigte Lösung verwendet.(9) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß man die Waschlösung bis zu einer Eeduzierung von etwa 90 %. vorzugsweise etwa 50 % der Eisen-(IIlV/ . verwendet und dann
xonen zu Eisen-iJIj-ionen/der Regenerierung zufuhrt.(10) Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß man die Gase aus der Gaswäsche und gegebenenfalls aus der Regenerierung zur Entfernung der Stickoxide mit einer wäßrigen Lösung von Harnstoff und/oder Guanidin behandelt.709844/0671
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OI | Miscellaneous see part 1 | ||
8130 | Withdrawal |