DE2712899B2 - Vorrichtung zur Regelung der Teilverbrennung von Reaktionsgasen aus Stahlkonvertern und Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Regelung der Teilverbrennung von Reaktionsgasen aus Stahlkonvertern und Verfahren zur Verwendung der VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der einen Stahlkonverter entweichenden Reaktionsgase
zugemischten atmosphärischen Luft sowie ein Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung.
Dem beweglichen, chargenweise betriebenen Konverter zum Frischen von Roheisen zu Stahl wird eine
Anlage zur Erfassung, Konditionierung und Reinigung der aus diesem Stahlkonverter austretenden heißen,
staubbeladenen Reaktionsgase zugeordnet. Die Bauweise des für eine Folge von metallurgischen Prozeßstufen
konzipierten Reaktionsgefäßes bewirkt, daß die nachgeschaltete Anlage mit einem gewissen
räumlichen Abstand zu ihm angeordnet ist und somit insgesamt kein geschlossenes System vorliegt. Dieses
System wiederum steht unter Unterdruck, der durch ein Gebläse erzeugt und mittels Drosseleinrichtungen
geregelt wird. Da die Anlage saugseitig offen ist, erfaßt sie außer den Reaktionsgasen auch Luft aus der
Umgebung des Spaltes, der zwischen Tiegel und unterem Leitungsteil des Gasfanges wegen der Drehbewegungen
des Tiegels frei bleiben muß.
lu Soll wie im vorliegenden Fall die Konditionierung
der Reaktionsgase durch Ansaugen einer kleinstmöglichen Menge an Luft vorgenommen werden, wird der
Spalt durch einen muffenartigen, heb- und senkbaren Ring zum gegebenen Zeitpunkt im Prozeßverlauf
weitgehend geschlossen.
Die in diesem Leitungssystem auftretenden strömungs-,
wärme- und verbrennungstechnischen Vorgänge sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig
und geben wegen ihrer Komplexheit Anlaß zu einer Reihe von Störungsmöglichkeiten.
Nach den bekannten Verfahren bei Aufblaskonvertern oder bodenblasenden Konvertern wird Roheisen
in einem Tiegel mit Sauerstoff von oben oder unten beaufschlagt.
Die daraufhin einsetzenden Reaktionen zwischen dem Sauerstoff und den Eisenbegleitstoffcn (C, Si,
Mn, P, S,...) werden als Primärreaktionen bezeichnet. Noch innerhalb des Tiegels findet bereits als Sekundärreaktion
die Verbrennung eines Teils des primär
in entstandenen CO statt, da der Sauerstoff nicht restlos
für die Primärreaktion verbraucht wird. Bereits diese Primär- und die sich daran anschließende Sekundärreaktion
verläuft ungleichmäßig in bezug auf die Gasentwicklung. Eine Folge davon ist ein ungleichmäßi-
r> ger Volumenstrom der den Tiegel verlassenden Gase.
Nach Verlassen des Tiegels geraten die Gase für
kurze Zeit in Kontakt mit atmosphärischer Luft. Diese wird sowohl durch Unterdruck im System, als auch
durch Injektorwirkung des Gasstrahls angesaugt und
to mit diesem in das Leitungssystem gefördert. Hier findet nun als Tertiärreaktion die Verbrennung des CO-Gases
mit dem Luftsauerstoff zu CO2 statt. Die Verbrennung läßt sich im Hinblick auf eine Speicherung
und spätere Nutzung des CO in gewissen Grenzen re-
4> geln. Eine entsprechende Vorrichtung dazu ist der bekannte
höhenverstellbare Schließring.
Die Me'nge der durch die verbleibenden Undichtheiten am Schließring eingesaugten Luft ist außer vom
freien Querschnitt dieser Spalten vom Unterdruck im
■*)« System abhängig. Der Unterdruck wird vom Gebläse
erzeugt und über Regelglieder eingestellt, ist jedoch aufgrund der vorstehend beschriebenen unstetigen
Primär- und nachfolgenden Sekundärreaktion nicht auf einem konstanten Wert haltbar, sondern zeitweilig
■>5 von einer niederfrequenten Pulsation überlagert. Dadurch
erfolgt auch der Lufteintritt in das System und die sich anschließende Tertiärreaktion pulsierend.
Es wird damit deutlich, daß die Zone im Bereich der Luftzumischung für einen geregelten Ablauf der
ω Folgereaktion von größter Wichtigkeit ist.
Zur weiteren Erläuterung des Problems ist es notwendig, auf den zeitlichen Ablauf der quantitativen
Entwicklung des CO-Gases einzugehen. Davon abhängig wird die Konditionierung der Reaktionsgase
h5 in zwei Prozeßabschnitten in unterschiedlicher Weise
vorgenommen.
Zu Beginn des Sauerstoffblasens setzt die Reaktion zwischen dem Sauerstoff und dem im Roheisen ent-
haltenen Kohlenstoff zu CO erst allmählich ein und steigert sich stetig. Aufgrund der anfänglich geringen
Menge findet eine vollständige Verbrennung mit der angesaugten Luft aus der Umgebung statt. Die Vollverbrennung
in dieser Phase ist erwünscht und wird daher bei angehobenem Schließring vorgenommen.
Mit fortschreitender CO-Entwicklung fällt der Sauerstoffgehalt im Leitungssystem, was durch ein
entsprechendes Analysengerät angezeigt wird. Zu ei nem bestimmten Zeitpunkt stehen die Mengen an CO
und Luft in einem solchen Verhältnis zueinander, daß ein Verbrennungsluftfaktor von n= 1 vorliegt. In dieser
Phase entsteht als Verbrennungsprodukt ein inertes Gasgemisch aus CO2 und N2. Bei weiter steigendem
CO-Gehalt fällt der Verbrennungsluftfaktor und es setzt die Phase ein, bei der das Gas nach der Kühlung
und Reinigung außerhalb des Leitungssystems verbrannt (abgefackelt) oder in einem Gasometer gesammelt
werden kann; d. h. die Verbrennung innerhalb des Leitungssystems muß nun weitestgehend unterdrückt
werden.
Zum besagten Zeitpunkt der Inertisierungsphase erfolgt automatisch eine Trennung des O2-haItigen
von der CO-haltigen Gasschicht, so daß eine ungewollte Reaktion verhindert wird. Dann wird zur Konditionierung
der Reaktionsgase in der zweiten Stufe der Spalt durch einen muffenartigen, heb- und senkbaren
Ring weitgehend geschlossen.
Diese Phase ist deshalb so bedeutend, weil sie etwa 75% der gesamten Blaszeit ausmacht.
Das Ende wird angezeigt durch fallende CO-Entwicklung, und bei Erreichen eines Min.-Wertes erfolgt
umgekehrt der Übergang zur Konditionierung im Sinne einer Vollverbrennung mit Einschaltung der
Inertisierungsschicht.
Verfahren und Vorrichtung zur Lösung dieser Aufgabe sind trotz vieler Bemühungen noch nicht frei von
Mängeln. Insbesondere macht die Einhaltung eines Soll-Unterdrucks innerhalb eines Toleranzbereichs
Schwierigkeiten. Im Zusammenwirken von unregelmäßiger Gasbildung im Konverter, Steuerung des
Unterdrucks über Stellring und weiteren Stellgliedern innerhalb der Gasleitung und Gebläseleistung kann
die in das Leitungssystem eingesaugte Luftmenge nicht so geregelt werden, daß sie je nach erreichter
Phase innerhalb der Blasperiode auf einem Optimum gehalten wird.
Eine weil: verbreitete Methode, den Unterdruck im Hinblick auf die Teilverbrennung zu beeinflussen, ist
die Verstellung der Spaltbreite zwischen Tiegelmund und Gasfang-Unterteil mittels des Stellringes. Hierbei
muß jedoch stets ein erhebliches Gewicht bewegt werden, und die Regelung ist wegen der großen Querschnitte
nur sehr grob.
Für das bodenblasende Frischverfahren, bei dem es in besonderem Maße auf eine an die einzelnen Prozeßstufen
angepaßte Steuerung und Regelung ankommt, sind die entsprechenden Maßnahmen in der
deutschen Offenlegungsschrift 2404288 beschrieben. In Abhängigkeit von der jeweiligen Gaszusammensetzung,
die vor allem in der Anfangs- und Endphase einem raschen Wechsel unterworfen ist, erfolgt die
Betätigung des Stellringes. Die darin beschriebene labyrinthartige Dichtung bewirkt einen relativ eng beschriebenen
Luftzutritt entsprechend einem Unterdruck im Bereich -5 bis -15 mmWS.
Obwohl diese Version an sich weitgehend ihre Aufgaben erfüllt, ist noch keine Möglichkeit gegeben, die
Menge der zugeführten Verbrennungsluft in Abhängigkeit von kurzzeitig auftretenden Druckschwankungen
direkt zu regeln. Es bleibt eine unbeeinflußbare Abhängigkeit von der festen Spurbreite und dem
mittleren, durch Regelglieder im Leitungssystem eingestellten Unterdruck.
Eine andere Einrichtung zur Beeinflussung des Zutritts an atmosphärischer Luft ist in der AT-PS
323216 beschrieben. Aufgabe dieser Erfindung ist es?
die Abhängigkeit der Bauabmessungen des Gasfang-Unterteils von denen des Konverters zu verringern,
indem die den Spalt verschließende Blende eine ausgleichende Funktion übernimmt. Ferner soll durch die
Anordnung und Dimensionierung der Luftdurchtrittsöffnungen sowie durch Verstellen einer Drosseleinrichtung
die Verbrennung geregelt werden.
Es wird jedoch nichts darüber offenbart, in welchem Bereich die Verbrennung geregelt werden soll,
noch aufgrund welcher Meßkriterien die Regelung erfolgen soll. Außerdem ist die Einrichtung nicht geeignet,
kurzzeitige Schwankungen in der Gasentwicklung auszugleichen.
Ein Vorschlag, pulsierende Gasdruckschwankungen auszugleichen, ist in der vorveröffentlichten E-OS
1508303 gemacht worden. In die feststehende Gasfanghaube
münden mehrere Luftabführrohre, deren andere Enden in die Luft münden und entsprechend
in einer Haube untergebracht sind, die über den Konverter angeordnet ist. So ist dem bei abgesenkter beweglicher
Haube geschlossenen Gasfangsystem eine an die Betiiebsverhältnisse angepaßte offene Verbindung
zur Atmosphäre geschaffen, die ein selbsttätiges Ausgleichen der kurzfristig auftretenden Druckstöße
ermöglicht. Mit Hilfe von zusätzlich in die Luftabführrohre eingesetzte Hilfsrohre zum Einblasen von inertem
Gas, kann eventuell in den Luftabführrohren verbleibendes Abgas zündunfähig gemacht werden.
Außerdem wird der Eintritt von Luft in die Gasfanghaube weitgehend verhindert.
Nachteilig an dieser an sich selbsttätig arbeitenden Vorrichtung ist jedoch, daß der über eine Klappe im
rückwärtigen Teil des Abgasleitungssystems geregelte Druck in der Gasfanghaube in unkontrollierter Weise
von den Luftabführrohren beeinflußt wird; d. h., daß außer den unerwünschten Gasdruckschwankungen
auch der normale Gasfluß betroffen ist.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, in Fortführung der bekannten Maßnahmen eine Vorrichtung zu
schaffen, mit der die in das Leitungssystem eingeführte Menge an Verbrennungsluft so geregelt wird,
daß der Druck im Leitungssystem ständig innerhalb des gewünschten Bereichs erhalten bleibt. Insbesondere
sollen Ausschwallungen vermieden werden.
Ein weiteres Ziel ist es, bei beabsichtigter Gewinnung und Speicherung des Reaktionsgases einen möglichst
niedrigen Abbrand des CO-G ases zu bewirken. Es wird ein Verbrennungsluftfaktor η zwischen 0,05
und max. 0,15 angestrebt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels einer Vorrichtung gelöst, die im wesentlichen aus mehreren
Stutzen besteht, über die nahezu die gesamte Luft in das Abgasleitungssystem angesaugt wird. Diese Ansaugstutzen
sind am oberen Teil des den Gasfangunterteil umschließenden Kühlringes gleichmäßig auf
den Umfang verteilt. Der Kühlring ist aus von Kühlwasser durchströmten Rohren gewickelt und bildet
mit dem Gasfangunterteil einen Ringraum, der nach oben hin geschlossen und nach unten hin offen ist.
In den Stutzen sind Absperrorgane zum Einstellen des erforderlichen freien Querschnitts angebracht. Zusätzlich
werden in diesen Stutzen Düsen angeordnet, durch die ein Druckgas in den Ringraum zwischen
Kühlring und Gasfangunterteil eingeblasen werden "> kann.
Im Ringraum ist ein Druckmeßstutzen angeordnet. Über einen Impulsgeber wird mittels des so erfaßten
Druckes eine Stelleinrichtung betätigt, die die Einstellung des Absperrorgans im Ansaugstutzen vor- n>
nimmt. Dieses Absperrorgan kann in Form einer Regelklappe oder einer Schieberplatte ausgeführt sein.
Im Verfahren zur Verwendung dieser Vorrichtung wird in erster Linie die Messung und Regelung des
Druckes vorgenommen, unter dem das Gas im Ein- i>
gangsbereich des Leitungssystems steht. Dieser Druck dient als Impuls für die Einstellung der zuzuführenden
Luftmenge.
Abweichungen von dem Toleranzbereich eines gewünschten Sollwertes sind dabei als Kriterium für Un- -<>
regelmäßigkeiten in der Gasbildung zu werten. Es soll
dabei ein Unterdruck zwischen —2 bis —20 mm WS eingehalten werden. Eine Mehr- oder Minderbildung
sind kurzfristige Erscheinungen, die bei einem starren System als niederfrequente Pulsation feststellbar sind. ^
Im Extremfall kommt es bei Eintritt in den Oberdruckbereich zu den sog. Ausschwallungen von Reaktionsgasen.
Zum Ausgleich der Druckabweichungen wird Luft oder ein anderes Gas in höherem oder niedrigerem
Maße dem System zugeführt. m
Drei Verfahrensmerkmale sind hier zu unterscheiden:
- im Unterdruckbereich innerhalb des Toleranzbereichs wird durch Verändern des freien Querschnitts
die Menge der angesaugten atmosphäri- r> sehen Luft geregelt,
- fällt der Druck (steigt der Unterdruck) auf einen Wert außerhalb des Toleranzbereichs, ist die zuzumischende
Menge an Luft so groß, daß sie nicht mehr frei angesaugt werden kann und muß -»o
um eine entsprechende Menge an Druckluft oder einem anderen unter Druck stehenden Gas, z. B.
Inertgas (N2, CO2, ...) ergänzt werden,
- steigt der Druck in den positiven Bereich, muß
- damit kein Abgas außerhalb des Leitungssy- -n stems gelangt - im Bereich der verbleibenden
Spalten ein Gegendruck aufgebaut werden, der höher ist als der Druck des Reaktionsgases; dies
wird durch Eindüsen von Druckluft oder einem anderen unter Druck stehenden Gas, z. B. Inert- ~>«
gas (N2, CO2, ...), in entsprechender Menge erreicht.
Von Vorteil ist dabei die Druckmessung im Ringraum zwischen Gasfang-Unterteil und Kühlring, weil
in diesem Bereich kurzzeitige Schwankungen beson- ΐ5
ders schnell erfaßt werden und können durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen mit minimaler Verzögerung
ausgeglichen werden. Abweichend von der Druckmessung im Gasfang-Unterteil wird im genannten
Ringraum der Zustand erfaßt, in dem sich die eingesaugte Luft befindet, d. h. im Normalfall bei Unterdruck
im Sollwertbereich oder in einem Zustand, der eine Korrektur erforderlich macht.
Ein häufig wiederkehrender Sonderfall besteht dann, wenn im Reaktionsgefäß die auf dem Roheisenbad
liegende Schlacke stark aufschäumt, und - da der Schließring auf dem Tiegelmund aufsitzt - bis in den
Bereich des Spaltes zwischen Gasfang-Unterteil und Schließring gelangt und denselben verschließt. Hierbeiwird
dann durch rasches Schließen der Absperrorgane und Eindüsen von Druckgas ein Überdruck im
Ringraum hergestellt, der das weitere Eindringen von Schaumschlacke verhindert. Die Zuführung des
Druckgases erfolgt zum entsprechenden Zeitpunkt, wobei die Freigabe des Leitungsweges über ein
Schnellschlußventil erfolgt, das über einen Impuls von einem Geber betätigt wird. Bei Betrieb dieser Druckgasanlage
wird der Druck im Ringraum unmittelbar beeinflußt und damit die Funktion der Druckmessung
irrelevant. Das Abschalten der Druckgasanlage erfolgt daher über die Druckmessung im Gasfang-Unterteil.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Abdichtung der oberen Kante des beweglichen Schließringes gegen
die untere Seite des Kühlringes. Hierbei wird sichergestellt, daß die Luftmenge für die Teilverbrennung
sowie der Druckausgleich bei Schwankungen nahezu ausschließlich über den einstellbaren Querschnitt
der auf dem Kühlring angebrachten Stutzen erfolgt.
Zur Erläuterung der Erfindung wird die Vorrichtung und das Verfahren zur Verwendung der Vorrichtungbeispielhaft
auf den Zeichnungen dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch den oberen Teil eines Tiegels, Schließring sowie Gasfang-Unterteil
mit Kühlring und einer beispielsweisen Anordnung der Vorrichtung zur Regelung der Luftzufuhr
und des Druckgases;
Fig. 2 zeigt einen waagerechten Schnitt A-A durch die Anordnung gemäß Fig. 1 (ergänzt durch den nicht
vom Schnitt A-A erfaßten Diuckgas-Riugsaimiiici),
Fig. 3 zeigt in Abänderung von Fig. 1 eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Im einzelnen zeigen in den Figuren die Oberkante des aufgerichteten Tiegels (1) und den Gasfang-Unterteil
(2). Der zwischen Oberkante des Tiegels (1) und Unterkante des Gasfangs (2) verbleibende Spalt
ist offen, wenn der Schließring (3) angehoben ist, wie in der linken Bildhälfte dargestellt. Nach Erreichen
der entsprechenden Abgaskennwerte wird der Schließring abgesenkt, wie in der rechten Bildhälfte
dargestellt. Dabei erfolgt die Abdichtung zur Tiegel-Oberkante durch unmittelbares Aufsetzen der unteren
Umlenkbögen (25) auf den Tiegelmund. Verbleibende Undichtigkeiten durch ungleichmäßige Ausformung
der einander berührenden Ebenen sind geringfügig und üben keinen entscheidenden Einfluß
auf den Ablauf des Verfahrens aus. Die Abdichtung zum Gasfang-Unterteil erfolgt durch Anpressen der
oberen Umlenkbögen (24) des Schließringes (3) an ein am unteren Ende des Kühlringes (19) angebrachtes
feuerfestes elastisch wirkendes Dichtungsmaterial (22).
Der Gasfang-Unterteil (2) wird von der Unterkante
bis etwa zum Kühlwassersammler (12) vom Kühlring
(19) umschlossen, der aus von Kühlwasser durchströmten Rohren gewickelt wird. Zwischen Gasfang-Unterteil
(2) und Kühlring (19) bleibt ein Ringraum
(20) frei, in dem sich der Schließring (3) bei angehobenem Zustand befindet. In abgesenktem Zustand
bleibt als Verbindung zwischen Ringraum (20) und dem Inneren des Gasfang-Unterteils (2) ein Ringspalt
(21) frei, durch den die Luft strömen kann.
In den Ringraum (20) münden über den Umfang
verteilt Stutzen (18), deren freie Querschnitte über Absperrorgane einstellbar sind. Diese Absperrorgane
können beispielsweise wie in Fig. 1 als Regelklappe (15) oder wie in Fig. 3 als eine in einem Gehäuse
(17) befindliche Schieberplatte (16) ausgeführt werden.
Die Betätigung dieser Absperrorgane erfolgt mechanisch, z. B. elektromotorisch oder hydraulisch,
wobei der Impuls zum Regeln des freien Querschnitts von einem Geber (8) über eine Druckmeßeinrichtung
(10) im Gasfang-Unterteil (2) oder über (11) im Ringraum (20) erhalten wird. Vom gleichen Geber
(8) wird der Impuls zur Betätigung eines Ventils (6) zur Freigabe des Druckgases benutzt. Das Druckgas
kann, wie beispielhaft in Fig. 1 dargestellt, aus der Zuleitung (5) über einen Ringsammler (4), Ausblaseleitung
(13) in die einzelnen Düsen (14) geleitet werden. Es sind aber auch hier mehrere Möglichkeiten
gegeben. So wird gemäß Anordnung in Fig. 1 bei Unterschreiten eines Max-Unterdrucks zusätzlich zum
vollen öffnen der Klappe eine Menge des Druckgases eingedüst, um den Unterdruck wieder in den Toleranzbereich
einzuregeln. Ein weiterer Weg ist gemäß Anordnung in Fig. 3 aufgezeigt, in der die Schieberbetätigung
mit der Freigabe des Druckgases gekoppelt ist. Hier befinden sich die Düsen in der Schieberplatte,
so daß sie im angehobenen Zustand derselben vom Schiebergehäuse (17) verdeckt sind und erst im abgesenkten
Zustand freigegeben werden. Es erfolgt der Druckausgleich bei Melden eines erheblichen Unterdrucks
durch Eindüsen von großen Mengen des Druckgases.
Bei Auftreten eines Überdrucks im Gasfang-Unterteil (2) kommt es zum Ausströmen von Reaktionsgasen in den Ringraum (20), so daß auch hier Überdruck
angezeigt wird. In diesem Fall werden die Absperrorgane (15) oder (16) vollständig geschlossen
und das Druckgasventil (6) geöffnet, so daß das Druckgas in den Ringraum (20) einströmt, um einen
Gegendruck aufzubauen, der größer ist als der Druck im Gasfang.
Auf diese Weise wird verhindert, daß Reaktionsgase vom Leitungssystem emittieren. Der Überdruck,
der stoßweise auftritt, wird vom großen Volumen des Leitungssystems kompensiert. Da die Druckmeßeinrichtung
(11) durch das Eindüsen von Druckgas unmittelbar beeinflußt wird, wird der Impuls zum Schließen
des Druckgasventils über die Druckmeßeinrichtung (10) im Gasfang-Unterteil (2) erfolgen. Erst bei
geschlossenem Druckgasventil (6) tritt auch die Regelung über die Druckmessung (11) im Ringraum (20)
wieder in Kraft.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Regelung der Teilverbrennung der einen Stahlkonverter entweichenden
Reaktionsgase zum Ausgleichen von kurzzeitig auftretenden Schwankungen in der Gasentwicklung
und zur Verhinderung von sich aufschaukelnden Pulsationen in einem aus Gasfang-, Gaskühl-
und Entstaubungseinrichtung sowie Gebläse und Druckregeleinrichtung bestehenden Gasleitungssystem
mit einem zwischen dem Tiegel und dem von einem Kühlring umschlossenen Gasfangunterteil
angeordneten heb- und senkbaren Schließring, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen
Teil des den Gasfangunterteil (2) umschließenden Küliiringes (19) auf den Umfang verteilt
Ansaugstutzen (18) angebracht sind, deren freie Querschnitte mit Absperrorganen (15 oder 16)
einstellbar sind, und daß Mittel (13, 14) vorgesehen sind, um in den Ringraum (20) zwischen Gasfangunterteil
(2) und Kühlring (19) ein Druckgas einzublasen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Druckmeßstutzens
(11) im Ringraum (20) zur Messung des Drucks, wobei entsprechend dem erfaßten Wert die Regelung
der eingesaugten Luftmenge über den Impulsgeber (8), Stelleinrichtung (9) und Regelklappe
(15) bzw. Schieberplatte (16) erfolgt sowie durch die Anordnung des Druckmeßstutzens (10)
im Gasfang-Unterteil (2) zur Messung des Drucks während des Eindüsens von Druckgas durch die
Düsen (14) in den Ringraum (20).
3. Verfahren unter Verwendung der Vorrichtungen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Schwankungen in der Gasentwicklung, angezeigt durch Abweichungen vom Druck-Toleranzbereich, ein Unterschreiten des
Min.-Drucks durch öffnen der Regelorgane eine erhöhte Menge an atmosphärischer Luft angesaugt
wird und durch zusätzliches Einblasen von Druckgas durch die Düsen unterstützt werden
kann und ein Überschreiten des Max.-Drucks die freien Querschnitte der Ansaugstutzen geschlossen
und ein Gegendruck durch Eindüsen eines Druckgases in den Ringraum aufgebaut wird.
4. Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abschalten der Druckgasanlage über die Druckmessung im Gasfang-Unterteil erfolgt.
Priority Applications (1)
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DE19772712899 DE2712899B2 (de) | 1977-03-24 | 1977-03-24 | Vorrichtung zur Regelung der Teilverbrennung von Reaktionsgasen aus Stahlkonvertern und Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung |
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DE19772712899 DE2712899B2 (de) | 1977-03-24 | 1977-03-24 | Vorrichtung zur Regelung der Teilverbrennung von Reaktionsgasen aus Stahlkonvertern und Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung |
Publications (3)
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ID=6004506
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OD | Request for examination | ||
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