DE1408153C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Abdichten des Spaltes zwischen Konverter und Haube beim Abziehen von Konvertergasen, insbesondere beim Frischen von Roheisen mit Sauerstoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abdichten des Spaltes zwischen Konverter und Haube beim Abziehen von Konvertergasen, insbesondere beim Frischen von Roheisen mit SauerstoffInfo
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/28—Manufacture of steel in the converter
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- C21C5/40—Offtakes or separating apparatus for converter waste gases or dust
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- Y02P10/00—Technologies related to metal processing
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abdichten des Spaltes zwischen Konverter und Haube
durch einen Gasschleier beim Abziehen von Konvertergasen, insbesondere beim Frischen von Roheisen
mit Sauerstoff, durch Aufsaugen der Gase mittels einer wassergekühlten Haube unter weitgehender
Verhinderung des Zutritts von Verbrennungsluft sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Die beim Frischen kohlenstoffhaltigen Eisens durch Aufblasen von Sauerstoff entstehenden, an Kohlenmonoxyd
reichen Gase hat man bereits durch Aufsetzen einer Haube auf die Konvertermündung abgefangen
und durch die an die Haube sich anschließende Leitung der Reinigung von Staub sowie der Verwertung
zugeführt. Wenn dabei der Zutritt von Falschluft zu den Gasen in ausreichendem Umfang verhindert
werden kann, so werden wertvolle CO-Gase gewonnen und außerdem wird die Gefahr von Explosionen
oder Verpuffungen vermindert oder völlig ausgeschaltet.
Eine derartige aus der deutschen Patentschrift 931 597 bekannte Haube weist eine axial verschiebbare
Manschette auf, die zur Abdichtung des Spaltes zwischen der Konvertermündung und der angeschlossenen
Abgasleitung in eine am Konverter angeordnete, ringförmige Flüssigkeits-Tassendichtung auf.
Mit einer solchen Vorrichtung ist zwar eine Abdichtung zu erreichen, jedoch ist eine schnelle Betriebsunfähigkeit
durch Konverterauswürfe und Verschmutzung mit Staub oder Verwerfung der Teile infolge von
Hitzeeinwirkungen im Konverterbetrieb meist nicht zu verhindern. Außerdem ist die Handhabung umständlich,
da bei jedem Kippen des Konverters die Manschette entfernt werden muß und die Dichtflüssigkeit
verlorengeht. Ferner ist eine Überwachung des Frischprozesses durch Beobachtung der Konvertermündung
nicht möglich.
Eine andere bekannte Verfahrensweise (deutsche Auslegeschrift 1020 355), bei der zur Abdichtung
Sperrdampf in den Spalt zwischen Konvertermündung und Abgasleitung und damit in den Abgasstrom eingeblasen
wird, vermeidet zwar weitgehend die zuvor geschilderten Nachteile, jedoch ist zur ausreichenden
Abdichtung eine nicht unerhebliche Dampfmenge erforderlich, die den Heizwert des aufgefangenen Gases
wesentlich verringert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ίο darin, ein Verfahren zum Abziehen von Konvertergasen
zu schaffen, das mit einfachen Mitteln den Zutritt von Falschluft in ausreichendem Umfang verhindert
und dabei die Beobachtung der Konvertermündung zuläßt. Die Abdichtung des zwischen Konverter
und Haube gebildeten Spaltes wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß ein eine leichte Saugwirkung
gegenüber dem Spalt ausübender Gasstrom am Spalt außen vorbeigeführt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Haube als Doppelhaube ausgebildet ist und zwischen der inneren und der äußeren Haube ein nach
unten offener Ringspalt gebildet wird und daß Mittel vorgesehen sind, um den Raum zwischen innerer und
äußerer Haube unter Unterdruck zu setzen.
Es ist seit langem bekannt, bei Schmelzöfen od. dgl. einen Gas- oder Flammenaustritt zurückzuhalten,
indem man Luft, andere Gase oder Dampf unter Druck vor den Gasen, Flammen oder Wärmequellen
vorbeistreichen läßt (deutsche Patentschrift 86 781). Abgesehen davon, daß das Sperrgas geblasen und
nicht gesaugt wird, ist dem Fachmann bekannt, daß man, um Gasaustritte aus den Öfen zu verhindern,
das Sperrgas weitgehend quer zum schädlichen Gasstrom führen muß, um diesen beeinflussen zu können.
Zwei über der Absaugstelle angeordnete ineinanderliegende Absaughauben für elektrische Öfen oder
ähnliche Vorrichtungen sind bereits bekannt aus der deutschen Patentschrift 658 726. Dieser Patentschrift
Hegt jedoch ein völlig anderes Problem zugrunde, das darin besteht, die Umgebung des Ofens zu belüften
ohne dabei zu viel Staub aufzuwirbeln und mit abzusaugen. Irgendein Hinweis auf die Abdichtung eines
Gasstromes ist der in dieser Patentschrift erteilten Lehre nicht zu entnehmen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Vorrichtung dargestellt, die zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignet sind. Es zeigt
Fig. 1 im Schnitt schematisch einen Konverter mit der Vorrichtung zum Abziehen der Konvertergase
und der Leitung zur Abführung der Gase,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform der auf die Konvertermündung aufgesetzten Haube.
In Fig. 1 ist der Konverter mit 1 und die zum Abziehen der Konvertergase bestimmte wassergekühlte
Haube mit 2 bezeichnet. An der Haube 2 ist außen eine zweite Haube 3 angebracht, deren Innenraum 4
durch die Leitung 5 unter Unterdruck gesetzt werden kann. Wird durch die Leitung 5 die Luft aus dem
Raum 4 abgesaugt und dieser so unter Unterdruck gesetzt, so bildet sich ein in den Ringspalt 6 einziehender
Luftstrom, der weitgehend das Eintreten von Luft durch den zwischen dem Konverter 1 und der
Haube 2 gebildeten Spalt 7 in das Innere der Haube 2 verhindert.
Die aus dem Konverter kommenden Gase gelangen aus der Haube 2 in die mit ihr verbundene, ebenfalls
wassergekühlte Abgasleitung 8 und die weitere Ab-
gasleitung 9. Die Abgasleitung 8 kann zusammen mit der Haube 2 mittels der hydraulischen Vorrichtung
10 auf- und abbewegt werden, wobei das Wellrohr
11 als elastische Verbindung mit der weiteren Abgasleitung
9 dient. Die Sauerstofflanze 12 dient zum Aufblasen von Sauerstoff auf das im Konverter 1 befindliche
Metallbad.
In der Fig. 2 sind die gleichen Bezugszeichen wie
in Fig. 1 verwendet. Die in Fig. 2 dargestellte
Haube 2unterscheidet sich von der nach Fig. 1 lediglich
dadurch, daß die andere Haube 3 über den unteren Rand der inneren Haube 2 hinausragt.
Das Arbeiten mit den dargestellten Vorrichtungen kann beispielsweise wie folgt vor sich gehen: Beim
Einblasen von Sauerstoff durch die Lanze 12 auf das im Konverter 1 befindliche Roheisenbad bilden sich
durch Verbrennen von Kohlenstoff CO-reiche Gase von hoher Temperatur. Die Gase strömen aus dem
Konverter 1 in die Haube 2. Im Innenraum 4 der äußeren Haube 3 wird ein Unterdruck durch entsprechendes
Absaugen der Luft durch die Leitung 5 eingestellt, so daß durch den Spalt 6 Luft angesaugt wird.
Es bildet sich daher vor dem Spalt 7 ein ringförmiger Luftstrom, der bei entsprechender Ausbildung der
den Spalt 7 umgebenden Flächen der Haube und des Konverters eine leichte Saugwirkung gegenüber dem
Spalt 7 ausübt, die das Einströmen von Luft durch den Spalt 7 in die Haube 2 praktisch vollständig verhindert.
Bei Versuchen mit der in Fig. 1 dargestellten Haube wurde festgestellt, daß das abgezogene Konvertergas
höhere CO-Gehalte aufwies, wenn der erwähnte ringförmige Luftstrom erzeugt wurde, als beim
Arbeiten ohne ringförmigen Luftstrom. Der Sauerstoffgehalt der Gase in der Haube stieg nicht über
wenige Prozente und betrug über einen großen Teil der Blasezeit weniger als 1 %. Der CO2-Gehalt in der
Haube war nur unwesentlich gegenüber dem im Konverter geändert. Daraus ergibt sich, daß eine Nachverbrennung
von CO und CO, weitgehend verhindert wurde.
Während des größten Teiles der Blasezeit betragen die CO-Gehalte der Konvertergase über 50 % und bis
90 %, so daß für eine Verwertung der Abgase infolge ihres hohen Heizwertes viele Möglichkeiten bestehen.
Da die Nachverbrennung weitgehend vermieden
ίο werden kann, sind die Abgastemperaturen beim Verfahren
nach der Erfindung herabgesetzt. Dadurch kann die erforderliche Temperaturherabsetzung
durch indirekte Kühlung eingeschränkt werden und in der Hauptsache auf die zur Beherrschung des Konverterauswurfs
und der Wärmeabstrahlung aus dem Konverter notwendige Kühlung beschränkt werden.
Da der Luftabschluß zwischen Konverter und Abzughaube durch einen Gasstrom erfolgt, ist ein festes
Anliegen der Haube am Konverter nicht erforderlich; es kann vielmehr zwischen Konverter und Haube ein
Spalt bleiben. Auch bei starkem Auswurf bleibt die Form der den Spalt begrenzenden und der anschließenden
Teile der Haube in ausreichendem Maße erhalten, da der Auswurf an den gekühlten Wandungen
abplatzt bzw. abläuft. Ein Anbacken von Konverterauswurf oberhalb des Konverterhutes ist für die Wirkungsweise
der erfindungsgemäßen Abdichtung unwesentlich, da diese Abdichtung nur durch die
Außenkante des Konverterhutes und der Haube beeinflußt wird; diese Flächen bleiben aber im Betrieb
sauber.
Die beschriebene Einrichtung zeigt einen Weg, wie Konvertergase mit hohem CO-Gehalt ohne Störungen
und gefährliche Verpuffungen betriebssicher abgezogen werden können, ohne daß besondere Zusatzeinrichtungen,
wie Gasschleusen od. dgl., erforderlich sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Abdichten des Spaltes zwischen Konverter und Haube durch einen Gasschleier
beim Abziehen von Konvertergasen, insbesondere beim Frischen von Roheisen mit Sauerstoff, durch Auffangen der Gase mittels
einer wassergekühlten Haube unter weitgehender Verhinderung des Zutritts von Verbrennungsluft,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein eine leichte Saugwirkung gegenüber dem Spalt ausübender Gasstrom am Spalt außen vorbeigeführt
wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haube als Doppelhaube ausgebildet ist und zwischen der inneren (2) und der äußeren
Haube (3) ein nach unten offener Ringspalt (6) gebildet wird und daß Mittel vorgesehen sind, um
den Raum (4) zwischen innerer (2) und äußerer Haube (3) unter Unterdruck zu setzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Haube (3) die innere (2) nach unten überragt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0055826 | 1959-12-08 |
Publications (3)
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---|---|
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Family
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1408153A Expired DE1408153C3 (de) | 1959-12-08 | 1959-12-08 | Verfahren und Vorrichtung zum Abdichten des Spaltes zwischen Konverter und Haube beim Abziehen von Konvertergasen, insbesondere beim Frischen von Roheisen mit Sauerstoff |
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---|---|
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Families Citing this family (5)
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DE2712899B2 (de) * | 1977-03-24 | 1979-10-18 | Verfahrenstechnik Dr.-Ing. Kurt Baum, 4300 Essen | Vorrichtung zur Regelung der Teilverbrennung von Reaktionsgasen aus Stahlkonvertern und Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung |
DE2821379A1 (de) * | 1978-05-16 | 1979-11-22 | Baum Verfahrenstechnik | Vorrichtung zum auffangen von konverterabgasen |
DE2942450C2 (de) * | 1979-10-05 | 1986-02-20 | Klöckner-Humboldt-Deutz AG, 5000 Köln | Reaktor zum Vergasen von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen mittels eines Metallschmelzbades |
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-
1959
- 1959-12-08 DE DE1408153A patent/DE1408153C3/de not_active Expired
Also Published As
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DE1408153B2 (de) | 1973-04-05 |
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