DE3316562C2 - - Google Patents
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- C10J2300/093—Coal
Description
Die Erfindung betrifft eine Abdichtungsvorrichtung für
Kupplungen bei Gasleitungen, insbesondere zur vollständigen
Erfassung heißer Abgase, die in einen Gasschacht geleitet
werden, beispielsweise die Abgase eines
Kohlevergasungsreaktors.
Aus der DE-AS 14 33 679 ist eine Haube zum Auffangen und
Weiterleiten der heißen Abgase von Stahlwerkskonvertern
bekannt, die aber gegenüber der Konvertermündung nicht
abgedichtet ist. Nachteilig wird hierbei das heiße Abgas
mit Sekundärluft vermischt, was diese Vorrichtung für die
Verwendung als Haube eines Kohlevergasungsreaktors
unbrauchbar macht.
In der DE-AS 27 12 899 wird eine Vorrichtung zur Regelung
der Teilverbrennung der einem Stahlkonverter entweichenden
Reaktionsgase, zum Ausgleichen von kurzfristig auftretenden
Schwankungen in der Gasentwicklung und zur Verhinderung von
sich aufschaukelnden Pulsationen in einem aus Gasfang-,
Gaskühl- und Entstaubungseinrichtung, sowie Gebläse und
Druckregeleinrichtung bestehenden Gasleitungssystem mit
einem zwischen dem Tiegel und dem von einem Kühlring
umschlossenen Gasfangunterteil angeordneten heb- und
senkbaren Schließring beschrieben. Auch diese Vorrichtung
ist nicht vollständig gasdicht und druckfest gegen inneren
Überdruck oder Unterdruck.
In der DE-AS 14 08 802 wird eine Einrichtung zum Gewinnen
von Konverterabgasen vorgestellt, die mit einem rings um
die Konvertermündung abdichtbaren Abzug mit wasserführenden
Wandungsteilen zum Erzeugen von Dampf ausgerüstet ist, der
zum Abdichten der Verbindungsstelle zwischen
Konvertermündung und Abzug und zum Anfeuchten der Abgase
dient. Diese als Wassertasse ausgebildete
Abdichtungsvorrichtung ist neben anderen Nachteilen
insbesondere nicht geeignet, die Kupplungssteile zwischen
Konverter und Gasschacht gegen inneren Überdruck des Gases
von beispielsweise 3 bis 10 bar abzuschließen.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Abdichtungsvorrichtung für Kupplungen bei Gasleitungen zu
schaffen, die gasdicht und druckfest ist, die in allen
Lagen - vertikal, schräg und horizontal - einsatzfähig ist
und außerdem nur eine geringe Bauhöhe aufweist. Die Aufgabe
wird erfindungsgemäß mit einer Abdichtungsvorrichtung
gelöst, bei der der Gasschacht gegenüber dem Reaktor
mittels eines Dichtungsorgans abgeschlossen wird, das axial
und/oder radial beweglich, vorzugsweise als
Teleskopdichtung ausgebildet ist. Vorteilhaft wird eine
gasdichte und druckfeste Abdichtung für beispielsweise
Kohlevergasungsreaktoren erstmals vorgestellt. Der Reaktor
kann auf diese Weise verschoben werden oder es ist möglich,
beide Kupplungselemente gegeneinander zu verdrehen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Dichtungsorgan Kompensatorbälge zur Aufnahme der axial
und radial wirkenden Kräfte aufweist. Diese Maßnahme
schafft ein breites Verwendungsspektrum für die
Abdichtungsvorrichtung und bedeutet eine Kostenersparnis
durch geringen Fertigungsaufwand.
Vorteilhaft weist das Dichtungsorgan einen Gasinnenraum
auf, der mit einem Spülgasanschluß ausgerüstet ist.
Hierdurch kann das Eindringen von Staub und heißen Gasen
aus dem Konverter in das Dichtungsorgan verhindert werden,
beziehungsweise eingedrungenes Gas durch Erzeugung eines
Gasüberdruckes aus dem Gasinnenraum wieder entfernt werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß das Dichtungsorgan mit einer als
Schnellverschluß ausgebildeten Verriegelungseinrichtung,
vorzugsweise einem automatischen Bajonettverschluß
ausgestattet ist. Hierdurch kann im Betrieb eine Lösung des
Reaktors vom Gasschacht schnellstmöglich und auf einfache
Weise vorgenommen werden. Außerdem wird durch die
automatische Arbeitsweise vermieden, daß Menschen durch
austretende Gase oder mögliche Verpuffungen geschädigt
werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Gasschachtwand einen wassergekühlten
Doppelmantel aufweist. Durch diese zweckmäßige und einfache
Maßnahme kann das Dichtungsorgan vor übermäßigem
Temperatureinfluß geschützt werden. Gleichzeitig kann auf
diese Weise die fühlbare Wärme des Abgases genutzt werden.
Vorteilhaft kann die Gasschachtwand als Verdampfungskühler
ausgebildet sein, bestehend aus parallel zur
Schachtmittelachse verlaufenden Rohren. Zur Kühlung von
Gasen mit hoher Temperatur eignet sich besonders ein
Verdampfungskühler, wenn die erforderlichen
Kühlwassermengen in Grenzen gehalten werden sollen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß der Reaktor einen Abzugsstutzen aufweist,
dessen Mittelachse als Verlängerung zur Schachtachse
exzentrisch zum Reaktormittelpunkt verläuft, so daß zum
Verriegeln des Reaktors mit dem feststehenden Gasschacht
nur ein kleines Axialspiel des Dichtungsorgans notwendig
ist. Dadurch kann zweckmäßigerweise der Bedarf an
Kompensatoren und den damit verbundenen apparativen
Einrichtungen, wie zum Beispiel Hubeinrichtungen,
vermindert werden. Während des Betriebes an der Kupplung
gebildete Ansätze durch Staubablagerungen werden beim
einseitigen Kippen, das heißt Lösen des Reaktors, nach
erfolgtem Betrieb leicht entfernt, da sie nur auf Zug
beansprucht werden. Sofern der Reaktor beidseitig kippbar
ausgebildet wäre, würde die jeweils der Drehrichtung
entgegengesetzte Seite der Reaktormündung beim Kippen
zunächst auf Druck beansprucht, so daß die Ansätze
nachteilig stark verfestigt würden.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist das
Dichtungsorgan auch eine Ringspaltdichtung auf. Sofern der
Reaktor aus betrieblichen Erfordernissen zu beiden Seiten
drehbeweglich ausgebildet ist, ergibt sich ein großer
Ringspalt zwischen Reaktormündung und Gasschacht. Für
diesen Einsatzfall schützt zweckmäßigerweise eine
zusätzliche Ringspaltdichtung das Dichtungsorgan im Bereich
der Verriegelung gegen Hitze und Staubeinwirkung.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zumindest ein
innerer und ein äußerer Kompensatorbalg vorgesehen, die
über eine Hubeinrichtung sowie Führungsrollen parallel zum
Gasschacht beweglich angeordnet sind. Hierdurch kann
vorteilhaft die Bauhöhe des Dichtungsorgans weiter
vermindert werden.
Zweckmäßigerweise weist die Verriegelungseinrichtung einen
Angularkompensator, einen Wasserkasten mit Anpreßfläche
gegenüber der Ringspaltdichtung sowie eine Führungsleiste
auf. Hierdurch können sich die Ringsegmente der
Ringspaltdichtung beim Druckaufbau nicht verschieben,
sondern werden durch die Anpreßfläche des Wasserkastens in
ihrer Lage gehalten. Winkelungenauigkeiten an der
Dichtungsfläche gleicht auf einfache Weise der
Angularkompensator aus.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß Hubeinrichtungen im Abstand von etwa 75 cm
und Verriegelungseinrichtungen im Abstand von etwa 15 cm
auf dem Umfang des Gasschachtmantels und des Reaktormantels
gleichmäßig verteilt angeordnet sind. So kann erreicht
werden, daß der jeweilige Kraftbedarf, der sich aus der
Druckdifferenz zwischen Gasinnendruck und Außendruck sowie
als weiterer Einflußgröße dem Durchmesser des Gasschachtes
ergibt, mittels handelsüblicher Ausrüstungsgegenstände
aufgebracht werden kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Ringspaltdichtung aus vorgeformten Ringsegmenten,
vorzugsweise unter Verwendung von Feuerleichtsteinen,
gebildet wird.
Mit großem Vorteil wird für die Abdichtungsvorrichtung ein
Hitzeschild vorgesehen, der bei der Entriegelung und
Trennung des Gasschachtes vom Reaktor das Dichtungsorgan
vor Hitze und Staub schützt. Hierdurch wird auf einfache
Weise die Standzeit der Abdichtungsvorrichtung verlängert
und somit Kosten gespart. Solche Schilde werden dabei
zweckmäßigerweise bestiftet und mit feuerfesten Massen
bestampft. Sie können sowohl manuell als auch automatisch
in ihre vorgesehenen Positionen geführt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Prinzipskizze einer Abdichtungsvorrichtung in
Schräglage mit einseitig drehbarem
Kohlevergasungsreaktor,
Fig. 2 die Prinzipskizze einer Abdichtungsvorrichtung in
Vertikallage mit beidseitig drehbarem
Kohlevergasungsreaktor,
Fig. 3 ein Beispiel für die konstruktive Ausführung der
Abdichtungsvorrichtung in geöffnetem Zustand.
Fig. 1 zeigt einen Kohlevergasungsreaktor 10 mit einem
Abzugsstutzen 11, an den sich ein Gasschacht 12 anschließt.
Die Wand des Gasschachtes 12 ist als Verdampfungskühler 13
ausgebildet, bestehend aus parallel zur Schachtmittelachse
verlaufenden Rohren, die im Querschnitt betrachtet einen
Kreisring, aber auch andere Schachtquerschnitte bilden
können. Das Dichtungsorgan 14 besteht aus einem
Dichtungsmantel 15, der auch Kompensatorbälge 16, 17
aufweist. Zwischen der durch die Rohre gebildeten
Gasschachtwand 13 und dem Dichtungsmantel 15 wird ein
Gasinnenraum 18 gebildet. Der Axialkompensator 16
ermöglicht die Hubbewegung des Dichtungsmantels 15 parallel
zur Gasschachtachse und wird über hydraulische Zylinder 19
oder auch Spindelhubelemente, im Gleichlauf bewegt. Zur
Aufnahme von radial wirkenden Kräften dienen allseitig
bewegliche Angularkompensatoren 17. Eine bekannte
kardanische Aufhängung 26 gewährleistet die allseitige
Beweglichkeit der Anularkompensatoren 17. Bei einer
Schräglage des Gasschachtes 12 und des Dichtungsmantels 15
kann ein über eine Rolle geführtes Gegengewicht zur
Kompensation des Eigengewichtes dienen. Es sind allerdings
auch andere, dem Fachmann geläufige Maßnahmen, wie zum
Beispiel eine Abstützung durch Federpakete oder eine
pneumatische Pufferung denkbar. An der dem
Reaktorabzugsstutzen 11 gegenüberliegenden Seite des
Dichtorgans 14, weist diese eine Verriegelungseinrichtung
20 auf, die den gegebenenfalls wassergekühlten Tragrahmen
21 mit dem Flansch 22 verschließt. Die zwischen Tragrahmen
21 und Flansch 22 befindliche Dichtfläche 23 kann weitere
Dichtelemente, beispielsweise Gasringdichtungen oder auch
Dichtungen aus Weichstoff aufweisen. Der
Reaktorabzugsstutzen 11 hat an der Mündungsfläche eine
Tropfkante 24, durch die verhindert wird, daß bei
Entleerung des Reaktors 10 die Dichtfläche 23 auf dem
Flansch 22 durch auslaufendes Metall oder Schlacke
beschädigt wird. Eine Entleerung des Reaktors 10 erfolgt
nach Entriegelung des Verschlusses 20 und Drehung in
Pfeilrichtung 25.
Fig. 2 zeigt die Reaktormündung eines
Kohlevergasungsreaktors 10, sowie einen darüber
angeordneten Gasschacht 12, dessen Gasschachtwand 30
ausgemauert ist. Zwischen der Mündung des Reaktors 10 und
der Gasschachtwand 30 ist eine Ringspaltdichtung 31
vorgesehen. Der Gasschachtmantel ist als wassergekühlter
Doppelmantel 32 ausgebildet, während der Reaktormantel 33
hier ungekühlt ist. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein,
auch Teile des Reaktormantels 33 zu kühlen. Das
Dichtungsorgan 14 weist einen Gasinnenraum 18 auf, der im
wesentlichen vom Dichtungsmantel 15, einem äußeren
Kompensatorbalg 34, einem inneren Kompensatorbalg 35 und
dem Doppelmantel 32 begrenzt wird. Der Gasinnenraum 18 hat
einen Spülgasanschluß 36. Die Kompensatorbälge 34, 35
werden über die Hubeinrichtung 19 mittels der
Führungsrollen 37, 38 parallel zur Schachtmittelachse 39
beweglich geführt. Die Hubeinrichtung 19 weist dabei Hub-
und Druckentlastungszylinder 40 sowie ein geeignetes
Hubgestänge 41 auf. Das Dichtungsorgan 14 besitzt auch eine
Verriegelungseinrichtung 20, mit einem Entriegelungs- und
Verriegelungszylinder 42, einer Verriegelungs- und
Entriegelungsklammer 43, einem Angularkompensator 44, einem
Wasserkasten 45 mit Kühlwasseranschluß 46, wobei die
Anpreßfläche 47 des Wasserkastens winkelig ausgebildet ist.
Darüber hinaus gehört zur Verriegelungseinrichtung 20 auch
eine Führungsleiste 48 als Kontaktring mit dem
Reaktormantel 33. Die Verriegelungseinrichtung 20
verschließt den Tragrahmen 21 mit dem Flansch 22, der am
Reaktormantel 33 angeschweißt ist und auf dem sich eine
Dichtung 49 aus Weichstoff befindet. Ein Schild 50 schützt
das Dichtungsorgan 14 im geöffneten Zustand gegen Hitze und
Staub. Der Reaktor 10 ist gegenüber dem Gasschacht 12
beidseitig drehbar angeordnet auf dem Drehkreis 51.
Fig. 3 zeigt eine konstruktive Ausgestaltung des
Dichtungsorgans 14 in geöffnetem Zustand, wobei mehrere
Außenkompensatoren 61, 62 und 63 sowie Innenkompensatoren
64, 65, 66 verwendet wurden.
Beim Betrieb der Abdichtungsvorrichtung steht der mit
flüssigem Eisen gefüllte Reaktor 10 prozeßbereit in
gekippter Stellung. Vor dem Drehen des Reaktors 10 auf dem
Drehkreis 51 nach Fig. 2 werden die Einblasdüsen des
Eisenbadreaktors 10 mit einer bestimmten Gasmenge
beaufschlagt, damit die Düsen beim Eintauchen in das
Eisenbad nicht zulaufen. Zwangsläufig werden dabei heiße
staubbeladene Abgase erzeugt. Die Reaktormündung schwenkt
nun in die Position direkt unter dem Gasschacht 12. Der
ausgeblasene Gasstrom gelangt zunächst in die freie
Umgebung durch den noch nicht geschlossenen Ringspalt 31.
Das Schild 50 schützt das Dichtungsorgan 14 gegen Staub und
Hitze. Während des Eindrehens des Reaktors 10 ist ein
gewisser Unterdruck im Gasschacht 12 erforderlich, damit
die heißen Abgase in den Gasschacht 12 einziehen. Das
Schutzschild 50 kann nunmehr automatisch mit Hilfe einer
einfachen mechanischen Vorrichtung entfernt werden.
Gleichzeitig werden die vorgeformten Ringsegmente in den
Ringspalt 31 eingesetzt, die beispielsweise aus
Feuerleichtsteinen oder Faserwerkstoff bestehen können. Die
Ringspaltdichtung 31 ist geeignet, das Dichtungsorgan 14
vor übermäßiger Hitzebelastung und Staubeinwirkung zu
schützen. Die Hubzylinder 40 senken nun gleichmäßig über
die Hubgestänge 41 das Dichtungsorgan 14 auf den Flansch 22
an der Reaktormündung ab. Dabei werden der innere
Kompensatorbalg 35 bzw. 64, 65, 66 zusammengedrückt und der
äußere 34 bzw. 61, 62, 63 auseinander gezogen. Der
Verriegelungszylinder 42 senkt die Verriegelungsklammer 43
bis unter den Flansch 22 und drückt anschließend den
Tragrahmen 21 des Angularkompensators 44 auf die Dichtung
49. Das Dichtungsorgan 14 wird dabei über Führungsrollen
37, 38 am wassergekühlten Doppelmantel 32 und durch die
Führungsleiste 48 geführt, die die genaue Lage des
Dichtungsorgans 14 zur Reaktormündung fixiert. Jetzt kann
der Reaktor 10 auf Leistung und Überdruck gefahren werden.
Um die Reaktionskräfte, resultierend aus dem Druckaufbau in
dem Dichtungsorgan 14 aufzufangen, wird nun der Zylinder 40
umgekehrt betätigt, das heißt das Hub-/Zug-Gestänge 41 wird
nun auf Zug beansprucht. Damit sich die Ringsegmente 31
beim Druckaufbau nicht verschieben oder versetzen können,
werden diese durch die Anpreßfläche 47 des Wasserkastens 45
in dieser Lage gehalten. Reaktor 10 und Gasleitung 12 sind
nun gasdicht und druckfest miteinander verbunden.
Reaktionskräfte durch Druck und Längendehnungen des
Gasschachtes 12 werden durch den Hub- und
Druckentlastungszylinder 40 ständig ausgeglichen.
Winkelungenauigkeiten an der Dichtungsfläche kompensiert
der Angularkompensator 44.
Wenn der Reaktor 10 heruntergefahren werden soll, laufen
diese Schritte in umgekehrter Reihenfolge ab. Beim
Herunterfahren wird der Überdruck abgebaut, das System wird
auf Unterdruck umgeschaltet. Zusätzlich wird nun ein
Spülgas, beispielsweise N2 oder ein anderes Inertgas über
den Spülgasanschluß 36 in das Dichtungsorgan 14 gepumpt, um
brennbare und explosive Gase zu verdrängen. Durch
Betätigung des Zylinders 42 wird die Dichtung 49 entlastet,
die Klammer 43 entriegelt und weggeschwenkt. Der zuvor
wieder umgeschaltete Zylinder 40 kann den Teleskopverschluß
14 wieder anheben. Die Ringsegmente 31 werden entfernt und
das Hitzeschild 50 eingeschoben. Der Reaktor 10 kann in die
Ruhelage entlang dem Drehkreis 51 gekippt werden.
Die Zylinder 40 und 42 können sowohl hydraulisch als auch
pneumatisch ausgebildet werden, auch sind sonstige
Hubelemente denkbar, beispielsweise Spindelhubelemente oder
andere technische Äquivalente. Durch den Kühlmantel 32 und
den Wasserringkasten 45 wird die von dem Gasschacht 12 nach
außen dringende Wärme abgeführt und somit die
außenliegenden Verschlußteile des Dichtungsorgans 14 vor
übermäßiger Hitzeeinwirkung geschützt. Die Ringsegmente 31
sowie die Weichstoffdichtung 49 sind als Verschleißteile
anzusehen und sollten vor jeder Verschlußbetätigung
erneuert werden. Der obere Teil des Hub- und Zuggestänges
41 ist so angeordnet, daß Innen- und Außenkompensator 34,
35 unabhängig von den jeweiligen Druckverhältnissen gleiche
Längenänderungen erfahren. Mehrere Hub- und
Verriegelungseinrichtungen 19, 20 sind auf dem Kreisumfang
des Gasschachtmantels bzw. des Reaktormantels verteilt,
entsprechend dem jeweiligen Kraftbedarf.
Die Abdichtungsvorrichtung nach der Erfindung ist auch für
alle ähnlichen Fälle einsetzbar, insbesondere ist es in das
Belieben des Fachmannes gestellt, die Kombination
beziehungsweise Verwendung von Axialkompensatoren und/oder
Angularkompensatoren entsprechend den jeweiligen
Erfordernissen zu bestimmen.
Claims (13)
1. Abdichtungsvorrichtung für Kupplungen bei Gasleitungen,
insbesondere zur vollständigen Erfassung heißer Abgase, die
in einen Gasschacht geleitet werden, beispielsweise die
Abgase eines Kohlevergasungsreaktors, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasschacht (12) gegenüber dem
Reaktor (10) mittels eines Dichtungsorgans (14)
abgeschlossen wird, das axial und/oder radial beweglich,
vorzugsweise als Teleskopdichtung ausgebildet ist.
2. Abdichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungsorgan (14)
Kompensatorbälge (16, 17, 34, 35, 61 bis 66) zur Aufnahme
der axial und radial wirkenden Kräfte aufweist.
3. Abdichtungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungsorgan (14) einen
Gasinnenraum (18) besitzt, der mit einem Spülgasanschluß
(36) ausgerüstet ist.
4. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsorgan (14) mit
einer als Schnellverschluß ausgebildeten
Verriegelungseinrichtung (20), vorzugsweise einem
automatischen Bajonettverschluß, ausgestattet ist.
5. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasschachtwand (13, 32)
einen wassergekühlten Doppelmantel (32) aufweist.
6. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasschachtwand (13, 32)
als Verdampfungskühler (13) ausgebildet ist, bestehend aus
parallel zur Schachtmittelachse (31) verlaufenden Rohren.
7. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor (10) einen
Abzugsstutzen (11) aufweist, dessen Mittelachse als
Verlängerung zur Schachtachse (39) exzentrisch zum
Reaktormittelpunkt verläuft, so daß zum Verriegeln des
Reaktors (10) mit dem feststehenden Gasschacht (12) nur ein
kleines Axialspiel des Dichtungsorgans (14) notwendig ist.
8. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsorgan (14) auch
eine Ringspaltdichtung (31) aufweist.
9. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein innerer (35,
64, 65, 66) und ein äußerer (34, 61, 62, 63)
Kompensatorbalg vorgesehen sind, die über eine
Hubeinrichtung (19) sowie Führungsrollen (37, 38) parallel
zum Gasschacht (12) beweglich angeordnet sind.
10. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung
(20) einen Angular-Kompensator (44), einen Wasserkasten
(45) mit Anpreßfläche (47) gegenüber der Ringspaltdichtung
(31), sowie eine Führungsleiste (48) aufweist.
11. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtungen (19)
im Abstand von etwa 75 cm und Verriegelungseinrichtungen
(20) im Abstand von etwa 15 cm auf dem Umfang des
Gasschachtmantels (13, 32) gleichmäßig verteilt angeordnet
sind.
12. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringspaltdichtung (31)
aus vorgeformten Ringsegmenten, vorzugsweise unter
Verwendung von Feuerleichtsteinen gebildet wird.
13. Abdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hitzeschild (50)
vorgesehen wird, der bei Entriegelung und Trennung des
Gasschachtes (12) vom Reaktor (10) das Dichtungsorgan (14)
vor Hitze und Staub schützt.
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Family Applications (1)
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