DE2709278B2 - Sinter-Tränkwerkstoff für elektrische Kontaktstucke und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Sinter-Tränkwerkstoff für elektrische Kontaktstucke und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft einen Sinter-Tränkwerkstoff für elektrische Kontaktstücke, bestehend aus einem mit
Silber und/oder Kupfer gefüllten Gerüst aus Wolfram, Silber und/oder Kupfer und einem Zusatz eines
benetzungsfördernden Metalles wie Eisen, Nickel, Kobalt, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Wegen seiner hohen thermischen und elektrischen Leitfähigkeit ist Silber ein bevorzugtes Material für
elektrische Kontaktstücke. In einem Lichtbogen, wie er beim Öffnen und Schließen von Kontakten häufig
entsteht, verdampft und verspratzt das an der Kontaktfläche derartiger KontaktstUcke liegende Silber
jedoch leicht, was zu einem großen Materialverschleiß (Abbrand) führt. Ferner neigen silberne Kontaktstücke
vor allem beim prellenden Schließen von Koniakten leicht zum Verkleben und Verschweißen, so daß sie nur
unter Kraftaufwendung (»Schweißkraft«) wieder voneinander getrennt werden können. Vor allem in
Niederspannungsschaltgeräten werden daher meist Kontaktslücke verwendet, die im Silber eingelagerte
Graphit teilchen enthalten, wodurch die Schweißkrafl wesentlich herabgesetzt wird. Diese KontaktstUcke
zeigen auch nur einen geringen elektrischen Kontaktwiderstand. Da Graphit nicht benetzbar mit flüssigem
Silber ist, werden solche Kontaktstücke in der Regel durch Pressen und Sintern einer Mischung aus Silberund
Graphitpulver bei Temperaturen unterhalb der Schmelztemperaiur des Silbers hergestellt. Die so «>
erzeugten Sinterwerkstoffe weisen eine hohe Porosität, in der Regel mindestens 5 bis 7 Vol.-°/o, auf und besitzen
nur eine geringe mechanische Stabilität. Ferner ist die thermiüche und elektrische Leitfähigkeit durch die
Einlagerung des Graphites herabgesetzt. Die Folge ^ hiervon ist, daß derartige Sinterwerkstoffe einen hohen
Abbrand aufweisen. Dies trifft auch für Sinterwerkstoffe aus Kupfer mit eingelagertem Graphit zu.
Wolfram zeigt gegenüber Silber oder Kupfer eine höhere mechanische Härte und eine größere Abbrandfestigkeit.
Verdichtet man daher ein Wolframpulver und tränkt es anschließend mit flüssigem Silber oder Kupfer
bei Temperaturen oberhalb deren Schmelztemperaturen, so erhält man einen Tränkwerkstoff, der aus einem
Wolframgerüst besteht, das mit Silber oder Kupfer ausgefüllt ist. Da Wolfram von Silber schlecht benetzt
wird, ist es hierbei vorteilhaft, dem Silber geringe Mengen von Eisen, Nickel oder Kobalt beizumischen,
wodurch die Löslichkeit des Wolframs in der Silberschmelze erhöht und die Benetzbarkeit verbessert wird.
Wolframcarbid, das sich bei hohen Temperaturen aus einer Mischung von Wolfram- und Graphit-Pulver
bildet, besitzt gegenüber Wolfram eine noch größere Härte und Abbrandfestigkeit. Nach H. Schreiner
»Pulvermetallurgie elektrischer Kontakte« Rerlin/Göttingen/Heidelberg,
1964, Seite 148, 149 kann ein Sinter-Tränkwerkstoff hergestellt werden, indem zunächst
aus einem Pulver, das Wolfram, Kupfer oder Silber und Nicke! enthält, ein Sintergerüst hergestellt
und dieses anschließend getränkt wird. Ein derartiger Werkstoff weist praktisch keine Porosität mehr auf und
seine Härte, Abbrandfestigkeit u>id Leitfähigkeit ist
gegenüber einem Sinterwerkstoff erhöht. Dies ist jedoch mit dem Nachteil einer höheren Schweißkraft
und eines in der Regel erhöhten elektrischen Widerstandes erkauft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen Werkstoff für elektrische Kontakte bereitzustellen,
der eine geringe Schweißkraft bei geringem Abbrand und hoher mechanischer Stabilität aufweist.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen Sinter-Tränkwerkstoff der eingangs angegebenen
Art, der einen Gehalt von 2,0 bis 7,0 Gew.-% Kohlenstoff aufweist. Der Kohlenstoff liegt dabei
teilweise in gebundener Form als Wolframcarbid, teilweise in freier Form als in Silber eingelagerte
Graphitteilchen vor. Das Verhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu freiem Kohlenstoff beträgt mindestens
0,2 und höchstens 5.
Um einen Wolfram, Silber oder Kupfer und Graphit enthaltenden Werkstoff in einem Sinterverfahren
herzustellen, könnte auf Verfahren mit Warmverdichtung oder Drucksinterung entsprechender Pulvermischungen
zurückgegriffen werden. Dabei setzt sich jedoch der Graphit rasch zu Carbid um. Ferner verbleibt
auch bei hohen Drucken eine störende Restporosität, sobald man versucht, einen Werkstoff mit nennenswerten
Graphitgehalten herzustellen, tin Graphitgehalt von 4 Gew.-% entspricht nämlich z. B. bereits etwa
18 vOI.-% und wegen der schlechten Benetzbarkeit von
Graphit mit Metallschmelzen weist ein derartiger Sinterwerkstoff keine ausreichende Stabilität auf.
Außerdem ist Wolframcarbid, ebenso wie Graphit, durch flüssiges Silber oder Kupfer sehr schlecht
benetzbar. Zwar lassen sich durch benetzungsfördernde Zusätze wolframcarbidhaltige, graphitfreie Tränkwerkstoffe
herstellen: jedoch zur Herstellung eines Werkstoffes, bei dem im Silber oder Kupfer Graphitteilchen
eingelagert sind, erscheint auch ein Tränkverfahren nicht geeignet.
Diese Schwierigkeiten dürften einen Fachmann zunächst davon abhalten, einen Werkstoff, der Wolfram,
Silber und/oder Kupfer und Graphit enthält, für elektrische Kontaktstücke vorzuschlagen. Darüber
hinaus haben Versuche gezeigt, daß sogar ein Verfahren, bei dem der Wolfram/Graphit-Pulvermi-
schung schon zur Herstellung des Gerüstes Silber und/oder Kupfer zugemischt wird und anschließend
durch Pressen und/oder Sintern das Gerüst hergestellt und mit einer Ag- oder Cu-Schmelze getränkt wird, nur
zu einem porösen Körper führt, der einen hohen Lichtbogenabbrand aufweist. Selbst wenn man dabei
das Gerüst bei Temperaturen über der Schmelztemperatur des Silbers herstellt, erreicht man nur, daß dann
der Graphit mehr oder weniger vollständig in Carbid übergeführt wird, ohne daß ein Werkstoff mit einem
nennenswerten Gehalt an freiem Graphit erhalten werden kann. Offenbar sind die beim Verdichten des
Gerüstes entstehenden Poren angesichts der geringen Benetzbarkeit von Carbid und der Unbenetzbarkeit von
Graphit nicht zu einer weitgehenden Aufnahme des Tränkmetailes geeignet.
Zur Herstellung des Sinter-Trängwerkstoffes nach der Erfindung eignet sich jedoch ein Verfahren, bei dem
zunächst eine innige Pulvermischung aus Wolfram, einem Teil des insgesamt zu verwendenden Silbers
und/oder Kupfers, dem bcnctzungsfördcrndcn Meta!!
und ebenfalls nur einem Teil des zu verwendenden Graphits hergestellt und bei Temperaturen zwischen
800 und 1100°C in Schutzgasatmosphäre thermisch granuliert wird. Anschließend wird dem Granulat der
Rest des zu verwendenden Graphits beigemischt, die Mischung wird zu einem Gerüst verdichtet und das
Gerüst wird mit dem restlichen Silber bzw. Kupfer gesintert und getränkt. Die Pulvermischung enthält
hierbei 2 bis 5 Gew.-°/o Graphit, dem Granulat werden jo vor dem Verdichten weitere 1 bis 6 Gew.-°/o
Graphitpulver beigemischt, bezogen auf die Pulvermischung.
Die Pulvermischung kann vorteilhaft zusammen etwa 10 bis 45Gew.-% Silber und/oder K-jpfer und 0,1 bis
2 Gew.-°/o Eisen, Kobalt und/oder Nickel enthalten. Der Wolframgehalt wird vorzugsweise so bemessen, daß er
im fertigen Werkstoff 25 bis 70 Vol.-%, insbesondere 30 bis 60VoI.-% beträgt. Der Wolframgehalt ist hier in
Volumenanteilen angegeben, da die Graphitanteile z. B. vom unterschiedlichen spezifischen Gewicht von Cu
bzw. Ag abhängen.
Die Herstellung des Sinter-Tränkwerkstoffes kann z. B. vorteilhaft so erfolgen, daß die Pulvermischung mit
einem Preßdruck zwischen 50 und 200 MN/m2 in Wasserstoffatmosphäre bei Temperaturen zwischen
800 und 11000C etwa 10 bis 60 Minuten lang gesintert
wird. Die Sinterdauer wird dabei vorzugsweise um so niedriger gewählt, je höher die Sintertemperatur liegt.
Anschließend werden die Sinterkörper zerkleinert und beispielsweise auf eine Teilchengröße zwischen 0,2 und
0,4 mm gebracht. Den bei dieser »thermischen Granulierung« erzeugten Teilchen wird der weitere Graphit
beigemengt. Anschließend erfolgt die Verdichtung bei Drücken zwischen 100 und 500 MN/m2 und der
erhaltene Preßkörper wird z. B. bei Temperaturen zwischen 1100 und 12500C in Wasserstoffatmosphäre
mit dem restlichen Silber und/oder Kupfer getränkt.
Bei der thermischen Granulierung wird ein erheblicher Teil des Graphits in Wolframcarbid umgewandelt,
das die Wolframteilchen schalenförmig umgibt. Möglicherweise werden die zusammengesinterten Wolframteilchen
beim anschließenden Zerkleinern im Inneren aufgebrochen, so daß neue carbidfreie Bruchflächen
entstehen. Dadurch wird eine Benetzung dieser neugebildeten Bruchstellen mit dem Tränkmetall
während der Tränkung ermöglicht. Dabei wird ein weiterer Anteil des Graphits in Carbid überführt, so daß
im fertigen Werkstoff das Verhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu freiem Kohlenstoff zwischen 0,2 und 5
beträgt.
Die Schweißkraft von Kontaktstücken aus diesem Sinter-Tränkwerkstoff ist wesentlich geringer als bei
einem Tränkwerkstoff aus graphitfreiem Wolframcarbid und Silber und liegt in der Größenordnung der
Schweißkraft eines Sinterwerkstoffes aus Silber mit eingelagertem Graphit. Der Abbrand liegt dagegen
wesentlich niedriger als bei einem entsprechenden Sinterwerkstoff. Ferner ist vorteilhaft, daß dieser
Sinter-Tränkwerkstoff einen geringen Kontaktwiderstand aufweist. Das kann dadurch bedingt sein, daß im
Lichtbogen ein Teil des an der Oberfläche liegenden Graphits sublimiert und eine reduzierende Atmosphäre
bildet, die der Ausbildung von Oxidschichten entgegenwirkt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin, daß
der Sinter-Tränkwerkstoff auch bei hohen Temperaturen und Belastungen eine hohe mechanische Stabilität
aufweist Die elektrische und thermische Leitfähigkeit liegt über den Werten, die bei Silber-Graphit-Sinterwerkstoffen
erreicht werden, was auf die geringere noch vorhandene Restporosität des Werkstoffes zurückzuführen
ist. Wie ein Querschliff zeigt, beträgt die Porosität weniger als 5 Vol.-%. Der Werkstoff kann
auch mit einer Porosität unter 3 Vol.-% hergestellt werden. Vorzugsweise beträgt das Verhältnis von
freiem Kohlenstoff (Graphit) zu gebundenem Kohlenstoff (Carbid) zwischen 03 und 3.
Anhand von fünf Ausführungsbeispielen wird die Erfindung nun noch näher erläutert.
Zunächst wird eine Pulvermischling aus 59 Gew.-% Wolframpulver, das durch Reduktion von WOj gewonnen
wurde und eine Teilchengröße < 0,06 m?n besitzt, 36 Gew.-% Elektrolyse-Silberpulver der Teilchengröße
< 0,037 mm, 1 Gew.-°/o Carbonyleisenpulver der Teilchengröße <
0,015mm und 4Gew.% Graphitpulver der Teilchengröße 0,037 mm hergestellt und innig
gemischt. Unter einem Preßdruck von 100 MN/m2 werden Platten hergestellt, die bei 1100°C 15 Minuten
lang in Wasserstoffatmosphäre gesintert werden. Nach dem Abkühlen werden die Platten mit einem Backenbrecher
grob zerkleinert und in einer Zahnscheibenmühle auf eine Teilchengröße < 0,037 mm gebracht.
Dem so gebildeten Granulat werden weitere 4 Gew.-% Graphit beigemengt.
Mit einem profilierten Preßstempel wird die Granulat/Graphitmischung
unter einem Preßdruck von 100 MN/m2 vorgepreßt, anschließend werden etwa 25
Gew.-Teile weiteres Elektrolyse-Silberpulver, bezogen auf die Pulvermischung, darübergeschichtet. Die beiden
Schichten werden nun bei einem Preßdruck von etwa 450 MN/m2 zu einem kantenfesten Körper, der die
Form des herzustellenden KontaktstUckes aufweist, verdichtet und bei einer Temperatur von etwa 11000C
15 Minuten lang unter Wasserstoffatmospäre erhitzt. Die Menge des Tränksilbers ist dabei so bemessen, daß
beim Erhitzen die Poren des Preßkörpers nahezu vollständig mit flüssigem Silber ausgefüllt werden und
die Oberfläche sich so weit mit Silber überzieht, daß die Vertiefungen des Preßprofils teilweise mit Silber
ausgefüllt sind. Dadurch entsteht eine Lötfläche, die durch Hartlöten oder eine der üblichen Schweißtechniken
mit einem Trägermetall verbunden werden kann. Der fertige Formkörper weist eine Restporosität von
etwa 3 Vol.-% und einen Kohlenstoffgehalt von etwa
6,7 Gew.-% auf, wobei etwa die Hälfte des Kohlenstoffs in Form von Graphit, die andere Hälfte in Form von
Wolframcarbid vorliegt.
Beis piel 2
Eine Pulvermischung aus 76,8 Gew.-% Reduktions-Wolframpulver (Teilchengröße
< 0,04 mm), 10Gew.-% Elektrolyse-Silberpulve'· (Teilchengröße
< 0,037), 10Gew.-% Elektrolyse-Kupferpulver (Teilchengröße <0,063), 1,2 Gew.-% Carbonyl-Nickelpulver (Teilchengröße
< 0,01 mm), und 2 Gew.-% Graphit (Teilchengröße < 0,1 mm) wird innig gemischt und thermisch
granuliert, indem zunächst unter einem Preßdruck von 100 MN/m2 Platten hergestellt, diese bei etwa 95O°C in
Wasserstoffatmosphäre 30 Minuten lang gesintert und anschließend zu einem Granulat mil einer Teilchengröße
<0,315mm zerkleinert werden. Dem Granulat we: den weitere 2 Gew.-°/o Graphit beigemischt. Unter
einem Druck von 200 MN/m2 wird ein Preßkörper hergestellt, dem ein Preßkörper aus Elektrolyse-Silberpulver
zur Tränkung untergelegt wird. Die Menge des Tränksilbers ist wieder so bemessen, daß sie zur
vollständigen Porenfüllung ausreicht und sich noch ein geringer Überschuß in dem Preßprofil ansammelt, der
zur Bildung einer löifähigen Verbindungsfiäche aus- Ά
reicht. Der Tränkvorgang selbst erfolgt bei 12000C
während 30 Minuten in Wasserstoffatmosphäre.
Eine Pulvermischung aus 76,8 Gew.-% Reduktions-Wolframpulver (Teilchengröße
< 0,063 mm),
20 Gew.-% Elektrolyse-Kupferpulver (Teilchengroße <
0,063 mm), 1,2 Gew.-% Carbonyl-Nickelpulver (Teilchengröße < 0,01 mm) und 2 Gew.-% Graphit (Teilchengröße
< 0,1 mm) wird zur gleichmäßigen Verteilung der Komponenten innig gemischt und thermisch
granuliert, indem unter einem Preßdruck von 100 MN/m2 Platten hergestellt, diese bei etwa 9500C in
Wasserstoffatmosphäre 30 Minuten lang gesintert und anschließend zu einem Granulat mit einer Teilchengröße
< 0,315 mm zerkleinert werden. Dem Granulat werden weitere 3Gew.-% Graphit beigemischt. Die
Verdichtung zu einem Formteil erfolgt in einer Formpresse bei einem Preßdruck von etwa 200 MN/m2.
Dem so hergestellten Gerüst wird ein Preßkörper aus Elektrolyse-Kupferpulver untergelegt, der zur vollständigen
Porenfüllung ausreicht. Der Tränk Vorgang erfolgt bei 12000C während 30 Minuten in Wasserstoffatmo
Sphäre.
Ausgehend von einer Pulvermischung von 74,6Gew.-% Reduktions-Wolframpulver, 20 Gew.-%
Elektrolyse-Kupferpulver, 4 Gew.-% Graphit und l,4Gew.-% Carbonyl-Nickelpulver wird ein Granulat
hergestellt, dem 6 Gew.-% v;eiteres Graphitpulver zugesetzt wird. Der Preßdruck zur Herstellung des
Granulats und des Preßkörpers beträgt 150 MN/m7, die
Teilchengrößen, Sintertemperaivren und anderen Herstellungsdaten entsprechen de«·. Beispiel 1. Der fertige
Formkörper hat die Zusammensetzung WCu46 C6.74 Ni0,8, wobei nach dem Schliffbild etwa die Hälfte des
Kohlenstoffes in Form von freiem Graphit vorliegt.
Entsprechend den Angaben nach Beispiel 2 wird ein Granulat der Zusammensetzung WAgIO CuIO C2 NiU
hergestellt und mit 1 Gew.-°/o Graphit zu einem Formkörper verarbeitet. Der Formkörper hat die
Endzusammensetzung WAg30 Cu7,8 NiO,9 C2.3.
Die nach diesen Beispielen hergestellten Formteile werde» als Kontaktstücke in einem Priifschalter
eingebaut. Zum Vergleich wurden graphitfreie Tränkwerkstoffe herangezogen, deren metallische Komponente
die gleiche Zusammensetzung aufwies. Es zeigt sich, daß zwar der Abbrand gleich oder geringfügig
höher ist als beim Vergleichswerkstoff, jedoch die Schweißkraft um mindestens den Faktor 4 geringer.
Claims (2)
1. Sinter-Tränkwerkstoff fur elektrische Kontaktstücke,
bestehend aus einem mit Silber und/oder Kupfer getränkten Gerüst aus Wolfram, Silber
und/oder Kupfer und einem Zusatz eines benetzungsfördernden
Metalles wie Eisen, Nickel, Kobalt, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 2,0 bis 7,0Gew.-% Kohlenstoff, der teilweise in
gebundener Form als Wolframcarbid und teilweise in freier Form als in Silber eingelagerte Graphitteilchen
vorliegt, und ein Verhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu freiem Kohlenstoff von mindestens
0,2 und höchstens 5.
2. Verfahren zur Herstellung eines Sinter-Tränk-Werkstoffes
nach Anspruch 1, bei dem eine Pulvermischung, die Wolfram, Silber und/oder Kupfer und
ein benelzungsförderndes Metall enthält, zu einem Gerüst verdichtet und das Gerüst anschließend mit
Silber und/oder Kupfer getränkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Pulvermischung 2 bis
5 Gew.-% Graphit zugemischt werden, daß die erhaltene Mischung in Schutzgasatmosphäre bei
Temperaturen zwischen 800 und HOO0C thermisch
granuliert wird und daß dem Granulat vor dem Verdichten weitere 1 bis 6 Gew.-% Graphitpulver,
bezogen auf die Pulvermischung, beigemischt werden.
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