DE2251670B2 - Verfahren zur Herstellung von karbidhaltigen Verbundmetall-Kontakten hoher mechanischer und elektrischer Verschleißfest igkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von karbidhaltigen Verbundmetall-Kontakten hoher mechanischer und elektrischer Verschleißfest igkeitInfo
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Description
30 rens in überraschender Weise eine bedeutende Qualitätsverbesserung
hinzu. Zur Durchführung des Ver-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur fahrens der Erfindung geht mau im einzelnen wie
Herstellung von karbidhaltigen Verbundmetall-Kon- folgt vor:
takten hoher mechanischer umd elektrischer Ver- Das später zu karburierende Metall wird in Form
schleißfestigkeit. 35 von feinen Metall- oder Metalloxidpulvern mit
Seit langem sind Silber-Wolframkarbid-, Kup- einem, wenn erforderlich, die Sinterung fördernden
fer-Wolframkarbid-, Silber-Molybdänkarbid und Zusatz, wie z. .B Nickelpulver, zu einem gut riesel-Kupfer-Molybdänkarbid-Kontaktwerkstoffe
bekannt. und preßfähigen Ansatz gemischt und in bekannter Sie werden besonders dann eingesetzt, wenn eine Weise in die Form der gewünschten Kontakte gehohe
Verschleißfestigkeit sowie bei extremer Schalt- 40 preßt. Um die Preßfähigkeit zu verbessern, können
leistung eine hohe Abbrandfestigkeit und geringe noch preßerleichternde Zusätze, wie z. B. Metallstea-Schweißneigung
verlangt werden. Während z.B. ein rate, Metallseifen, Wachse oder Paraffine, zugesetzt
handelsübliches Silber-Wolfram-Verbundmetall mit werden. Die Preßkörper werden — in Graphitpulver
5O°/o Wolfram eine Härte HV von 1300 bis 1500N/ eingebettet — während des Sinterns oder während
mm2 aufweist, wird diese auf Werte von 1400 bis 45 einer nachfolgenden Wärmebehandlung in reduzie-1600
N/mm* erhöht, wenn statt des Wolframs Wolf- render und CO-haltiger Atmosphäre sowohl zu Meramkarbid
eingesetzt wird. Außerdem wird z. B. bei tall reduziert, wenn vom Oxid ausgegangen wird, als
Silber-Wolframkarbid die bei Silber-Wolfram im auch zu einem stabilen, porösen Gerüst gesintert und
Schaltlichtbogen auftretende Silber-Wolframatbil- über die Gasphase bzw. Kontaktdiffusion in stabiles
dung stark eingeschränkt, so daß der Anstieg des 50 Karbid umgewandelt. Die Sinterung kann durch den
Kontaktwiderstandes mit zunehmender Schaltzahl Zusatz von für die Sinteraktivierung bekannten Megeringer
ist als bei Silber-Wolfram. tallen schon bei 1000° C einsetzen, so daß die not-
Diese bekannten Werkstoffe werden als Einlage- wendige Gerüststabilität schon vor dem Beginn des
rungs- und Durchdringungsverbundwerkstoffe durch Aufkohlungsprozesses, der ab etwa 125O0C einge-Pressen
und Sintern hergestellt. Dabei werden ent- 55 setzt, erreicht wird. Die Karburierung verläuft um so
sprechende Mengen der Komponenten als Pulver zu- schneller, je höher die Reaktionstemperatur liegt.
sammengemischt, gemeinsam verpreßt und dann ge- Praktisch reichen leicht zu beherrschende Temperasintert.
Bei den Durchdringungsverbundwerkstoffen türen von ca. 1300 bis 1500° C aus, um in wirtwird
im allgemeinen der Anteil der Komponente mit schaftlich vertretbaren Zeiten gute Aufkohlungserhoher
elektrischer Leitfähigkeit oder ein Teil davon 60 gebnisse zu erzielen. Bei der Karburierung ist die Poauf
dem Tränkwege durch Infiltration in ein Gerüst rosität von großem Nutzen, weil dadurch auch das
des harten Werkstoffs eingebracht. Innere der Preßkörper über die Gasphase aufgekohlt
Bei der Hertellung dieser Kontaktwerkstoffe ist die wird. Daß aber auch die Kontaktdiffusion eine we-
hohe Härte und die Verschleißfestigkeit der Wolf- sentliche Rolle spielt, ist daran zu erkennen, daß die
ram- und Molybdänkarbide ein hemmender Produk- 65 Härte des Werkstoffes von der Oberfläche in Rich-
tionsfaktor. Preßmatrizen und Preßstempel werden tung Kern allmählich abnimmt. Sollte es jedoch not-
von diesen notwendigerweise sehr feinen Pulvern wendig sein, die Kontaktstücke ganz durchzukarbu-
während des Preßvorganges stark angegriffen, und es rieren, so kann man dies durch eine entsprechende
Ausdehnung der Reaktionszeit erreichen. Es ist aber auch möglich, den Prozeß der inneren Karburierung
zu beschleunigen, indem der zu verprsssenden Metallpulvermischung Anteile von Graphitpulver in
möglichst feiner Verteilung, beispielsweise als Ruß, zugesetzt werden, um während des Reaktionsablaufes
auch im Inneren des Körpers Kontaktdiffusion zu erhalten. Dabei ist der Graphitzusatz so gering zu
wählen, daß er restlos in Karbid umgewandelt wird, weil Graphitreste die nachfolgende Tränkung erschweren.
Nach Sinterung und Karburierung des Gerüstes aus hochschmelzendem und daher abbrandfestem
Material wird es mit dem üblichen Tränkprozeß mit dem Metall hoher elektrischer Leitfähigkeit infiltriert.
iS
Um Werkstoffe unterschiedlicher Zusammensetzung in bezug auf das Verhältnis der hochwannfesten
zur besonders gut elektrisch leitfähigen Komponente herstellen zu können, ist es erforderlich, beim
Aufbau des Karbidgerüstes das Porenvolumen zu ao steuern. Hierzu gibt es verschiedene Wege.
Bei den Werkstoffen mit hohem Wolfram- oder Molybdängehalt und geringem Silber- oder Kupfergehalt
ist man in der Lage, den gewünschten Porenraum durch die Höhe des Preßdruckes bei der Form- as
gebung sowie durch Temperatur und Dauer der Sinterung vor der Karburierung zu steuern. Auch Temperatur
und Reaktionsdauer beim Karburieren üben noch einen gewissen Einfluß auf den Porenanteil aus.
Will man das Porenvolumen auf mehr als 50 Volumprozent erhöhen, so ist dies in an sich bekannter
Weise durch Zugabe porenbildender Füllstoffe zur zu verpressenden Pulvermischung möglich. Diese
Füllstoffe werden während des Erwänmmgsprozesses zersetzt oder verflüchtigt und entweichen unter Zurücklassung
zusätzlichen Porenraumes. Als Füllstoffe kommen Salze, wie z. B. leichtflüchtiges Ammoniumkarbonat,
Zelluloseprodukte, wie z.B. das rückstandslos verbrennende Zeliacol, Stearate, Metallseifen
und Kohlwasserstoffe, wie z.B. Paraffin, in Frage. Auch Metallsalze, wie z.B. Natriumchlorid,
sind grundsätzlich geeignet, jedoch müssen diese nach dem Vorsintern ausgewaschen werden.
Ausführungsbeispiele
1. Ein mit 100 N/mm2 verpreßter Körper aus
Mo-Pulver wurde in Graphitpulver eingebettet, in !!,-Atmosphäre 90 Minuten auf 1300° C erwärmt
und anschließend bei 11000C mit Cu infiltriert. Es ergab sich ein dichter Durchdringungsverbundwerkstoff
aus 65 0Zo MoC und 35 °/oCu. Die Vickershärte HV 10, gemessen
auf der Kontaktoberfläche, beträgt 4000 bis 4500 N/mm,, die elektrische Leitfähigkeit 14 bis
18 m/Qmms7
2. Ein mit 100N/mmä verpreßter Körper aus
W-Pulver mit 0,01 % Ni wurde in Graphitpulver eingebettet, in Η,-Atmosphäre 60 Minuten auf
1400° C erwärmt"und anschließend mit Cu infiltriert. Der entstandene Durchdringungs-Verbundkörper
besteht aus 70 °/o WC und 30 °/o Cu. Die Härte HV 10 auf der Oberfläche beträgt
4000 bis 4500 N/mm2, die elektrische Leitfähigkeit 18 bis 22 m/ßmm!.
3. Ein mit 100 N/mm2 verpreßter Körper aus Mo-Pulvern mit l°/oC und 5 %>
Zinkstearat wurde in Graphitpulver eingebettet und in Hä-Ataosphäre 60 Minuten auf 13000C erwärmt
und anschließend bei 1050° C mit Ag infiltriert. Der entstandene Durchdringungsverbundwerkstoff
besteht aus 5O°/o MoC und 50% Ag. Die Härte HVlO auf der Oberfläche
beträgt 2500 bis 3000 N/mm2, die elektrische Leitfähigkeit 20 bis 24 m/Qmm2.
4. Ein mit 100 N/mm2 verpreßter Körper aus W-Pulver mit 3%C, O:Ol°/oNi und 5°/oZinkstearat
wurde in Graphitpulver eingebettet, in H2-Atmosphäre 60 Minuten auf 15000C erwärmt
und anschließend bei 11000C mit Ag infiltriert. Der entstandene Durchdringungsverbundwerkstoff
besteht aus. 6OVoWC und 40 °/o Ag. Die Härte HVlO auf der Oberfläche
beträgt 2000 bis 2500 N/mm2, die elektrische Leitfähigkeit 24 bis 28 m/Qmm2.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von elektrischen zeugverschleiß zu vermindern. Diese Aufgabe wird
Kontakten aus durch Infiltrieren hergestellten 5 erfindungsgemäß durch Verzicht auf die Verwen-Durchdringungsverbundwerkstoffen
mit Karbid- dung von Karbidpulvern gelöst Statt dessen werden anteilen, dadurch gekennzeichnet, 'laß erfindungsgemäß die reinen, viel weicheren Metalldie
Karbidphasen erst nach dem Pressen der kar- pulver verpreßt und die Karbide erst in einem dem
bidfreien Metall- oder Metalloxid-Pulvenni- Pressen nachfolgenden Wärmebehandlungsverfahren
schlingen während oder nach der Sinterung durch io gebildet. Während Karburierungsverfahren in der
Karburierung über Direktkontakt mit Graphit Stahlvergütung seit langem Stand der Technik sind,
und über die Gasphase gebildet werden. sind solche Verfahren bei der Herstellung von Sinter-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- kontakten auf Wolfram- oder Molybdänbasis bisher
kennzeichnet, daß die Größe des für den Infil- unbekannt.
tränten notwendigen Porenraiomes durch Zusätze 15 Werden die Werkstoffe erfindungsgemäß nach
von Füllstoffen, wie z.B. Salze, Zellulosepro- dem Verpressen durch eine Wärmebehandlung kardukte,
Stearate, Metallseifen oder Paraffine, ein- buriert, so erhält man überraschenderweise Kontaktgestellt wird. werkstoffe mit gegenüber den bekannten, von vorn-
3. Anwendung des Verfahrens nach An- herein karbidhakigen, Werkstoffen wesentlich versprach
1 oder 2 auf die Metalle Wolfram und/ *> besserten Eigenschaften hinsichtlich ihres Ver-
oder Molybdän, die anschließend mit Silber und/ schleiß- und Abbrandverhaltens. So erleiden z. B. auf
oder Kupfer infiltriert werden. herkömmliche Art aus 65 % WC und 35 · Ό Ag herge-
4. Anwendung nach Ansprach 1 bis 3 auf Pul- stellte Kontakte bei kurzzeitiger Lichtbogeneinwirvermischungen,
die bereits vor dem Pressen einen kung 7 kV, 95 kA) einen um 10 bis 30 °/o höheren
geringen Teil an hochleitfäih^em Metallpulver as Abbrandverlust als erfindungsgemäß durch Karbuenthalten.
rierung eines W-Gerüsts und anschließende Infiltration hergestellte.
Bei der Durchführung der Erfindung tritt also zu
der erstrebten Verbesserang des Herstellungsverfah-
Priority Applications (1)
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DE19722251670 DE2251670B2 (de) | 1972-10-21 | 1972-10-21 | Verfahren zur Herstellung von karbidhaltigen Verbundmetall-Kontakten hoher mechanischer und elektrischer Verschleißfest igkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19722251670 DE2251670B2 (de) | 1972-10-21 | 1972-10-21 | Verfahren zur Herstellung von karbidhaltigen Verbundmetall-Kontakten hoher mechanischer und elektrischer Verschleißfest igkeit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2251670A1 DE2251670A1 (de) | 1974-05-02 |
DE2251670B2 true DE2251670B2 (de) | 1974-08-22 |
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ID=5859659
Family Applications (1)
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DE19722251670 Pending DE2251670B2 (de) | 1972-10-21 | 1972-10-21 | Verfahren zur Herstellung von karbidhaltigen Verbundmetall-Kontakten hoher mechanischer und elektrischer Verschleißfest igkeit |
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SG10201910472SA (en) | 2011-02-15 | 2020-01-30 | Colt Canada Ip Holding Partnership | Apparatus and method for inductively powering and networking a rail of a firearm |
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- 1972-10-21 DE DE19722251670 patent/DE2251670B2/de active Pending
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