DE2712555C3 - Verfahren zum Herstellen eines Durchdringungsverbundmetalles aus Wolfram, Silber und Kupfer - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Durchdringungsverbundmetalles aus Wolfram, Silber und KupferInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Durchdringungsverbundmetalles aus Wolfram,
Silber und Kupfer mit einem heterogenen Gefüge aus drei verschieden zusammengesetzten, über das Verbundmetall
gleichmäßig verteilten Phasen, insbesondere zur Verwendung als Kontaktstücke in der Energietechnik.
Die bekannten heterogenen metallischen Sinterwerkstoffe bestehen aus zwei verschiedenen Metallen, z. B.
Wolfram/Kupfer oder Wolfram/Silber und können nach verschiedenen Verfahren mit verhältnismäßig gleichmäßiger
Konzentrationsverteilung der Komponenten, d. h. mit verhältnismäßig gleichmäßigem Gefüge, hergestellt
werden. Bei dreikomponentigen heterogenen metallischen Sinterwerkstoffen kommt es jedoch häufig zu
ungleichmäßiger Konzentrationsverteilung der Komponenten, z. B. bedingt durch Lösungsvorgänge, Ausscheidungen
und Ausseigerungen. Dies trifft insbesondere für Kontaktwerkstoffe zu, die drei verschieden
zusammengesetzte metallische Phasen aufweisen.
Aus der DE-OS 19 17 159 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Kontaktstückes bekannt, bei dem ein
Wolfram-Sintergerüst mit Silber getränkt wird und dem Silber-Kupfer zugesetzt wird, um eine gleichmäßige
Benetzung und Infiltration des Gerüstes zu erreichen. Zur weiteren Veroesserung der Benetzung kann das
Gerüst bis zu 1 Gew.-% Eisen, Nickel oder Kobalt enthalten. Eine dreikomponentige heterogene Struktur,
die neben dem Gerüst und dem Tränksilber noch eine kupferreiche Phase enthält, ist dabei nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen heterogenen Kontaktwerkstoff aus drei verschieden
zusammengesetzten metallischen Phasen herzustellen, der über das gesamte Werkstück ein gleichmäßiges
Gefüge aufweist. Bei heterogenen Sinterwerkstoffen führen Ungleichmäßigkeiten im Gefüge dazu, daß die
Kontakteigenschaften stark streuen. So kann z. B. der Fall auftreten, daß eine der metallischen Phasen an der
Oberfläche stärker angereichert ist, während tiefer liegende Schichten, die z. B. nach Abbrand der
ursprünglichen Kontaktfläche an die Oberfläche treten, eine andere Zusammensetzung und somit andere
Kontakteigenschaften aufweisen. Durch die Erfindung soll ein Werkstoff insbesondere für Kontaktstücke mit
über dem gesamten Volumen gleichmäßigen Kontakteigenschaften bereitgestellt werden.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
ein Pulvergemisch aus Wolfram, Silber und Kupfer mit einem Silber/Kupfer-Gewichtsverhältnis zwischen
1:10 und 10:1 zu einem Gerüst gesinter. wird und daß
dieses Gerüst mit einer Silber-Kupfer-Legierung getränkt
wird, wobei das Silber/Kupfer-Verhältnis in der
Tränklegierung gleich dem Verhältnis im Gerüst ist.
Der auf diese Weise erhaltene Werkstoff besteht aus einem Gerüst aus einander berührenden Wolframteilchen,
einer kupferreichen Phase und einer silberreichen Phase, wobei das Volumenverhältnis der beiden
letztgenannten Phasen überall ungefähr das gleiche ist Die beiden Phasen sind praktisch in jedem Bereich, der
etwa die mittlere Porengröße aufweist, in ungefähr dem gleichen Volumenverhältnis verteilt Dadurch wird eine
über den ganzen Werkstoff gleichbleibende Güte erreicht
2r> Gemäß der Erfindung kann man vorteilhaft so
vorgehen, daß zunächst eine Pulvermischung aus Wolfram, Silber und Kupfer durch Pressen und Sintern
zu einem porösen Gerüst verdichtet und verfestigt wird. Die Menge des zu verwendenden Wolframs kann
jo hierbei vorteilhaft so bemessen werden, daß der Raumerfüllungsgrad des Wolframs zwischen 0,4 und 0,7
liegt Bevorzugt beträgt der Durchmesser der Poren im Gerüst zwischen 10 und 50 μηι. Dies kann z. B. dadurch
erreicht werden, daß Wolframpulverteilchen mit einer
r> mittleren Teilchengröße zwischen 5 und 100 μπι
verwendet werden. Der Silber-Kupfer-Anteil in der Ausgangstnischung wird vorteilhaft auf bis zu 50% des
Anteils im fertigen Verbundmetall, vorzugsweise mindestens 5%, bemessen. Der Preßdruck zum Verdichten
der Pulvermischung kann zwischen 100 und 600 MN/m2 betragen. Gesintert kann bei Temperaturen
zwischen 800 und 12000C während 15 bis 120 Minuten werden; bevorzugt wird etwa 45 Minuten lang bei etwa
11000C gesintert. Anschließend wird das Gerüst mit
einer Legierung (Schmelze) aus Silber und Kupfer in dem Mengenverhältnis getränkt, in dem Silber und
Kupfer auch in der Pulvermischung zur Herstellung des Gerüstes verwendet werden. Die Tränkung erfolgt
unter Schutzgasatmosphäre, z. B. Wasserstoff, Formier-
r>o gas oder Ammoniak-Spaltgas.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Pulvermischung und/oder der Tränkschmelze eine benetzungsfördernde
Komponente wie Nickel, Kobalt und/oder Eisen beigefügt ist. Diese Komponente findet sich beim
fertigen Verbundmetall in der kupferreichen Phase wieder. Der Gehalt des Verbundmetalls an dieser
benetzungsfördernden Komponente beträgt vorteilhaft unter 1 Gew.-%.
Bereits bei der Herstellung des Gerüstes kann die
bo Pulvermischung im Preßwerkzeug auf die gewünschte
Form eines Kontaktstücks gebracht werden. Die Tränkung kann erfolgen, indem das Gerüst auf eine
Ag/Cu-Tablette aufgelegt wird, die ausreicht, um die Poren des Sintergerüsts zu füllen.
b5 Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
noch näher erläutert.
Reduktionswolframpulver, Elektrolysesilberpulver und Elektrolysekupferpulver, die jeweils eine Teilchen-
größe unter 63 μΐη besitzen, werden im Gew.-Verhältnis
80:9,8:10,2 miteinander gemischt Dieser Mischung wird noch etwa 0,5Gew.-% Carbonylnickelpulver
(Teilchengröße < 10 um) beigemischt In einer Stahlmatrize, die für die Großstückzahlherstellung durch eine
Hartmetallmatrize ersetzt werden kann, wird das Pulver mit einem Preßdruck von 500MN/m2 zu einem
kantenfesten Preßkörper in Form des gewünschten Kontaktstückes verdichtet Anschließend wird der
Preßkörper bei HOO0C in Ammoniakspaltgas eine Stunde lang gesintert
Aus Silber- und Kupferpulver im Gewichtsverhältnis 9,8:10,2 (d.h. 49:51%) wird durch Pressen eine
Tablette hergestellt, die etwa die gleiche Preßfläche wie der Preßkörper aufweist Diese Tablette wird unter den
Preßkörper oder darauf gelegt Die Masse des Preßkörpers ist dabei ausreichend, um die Poren des
Sintergerüstes bei der Tränkung zu füllen. Die Tränkung selbst erfolgt während 20 Minuten bei 1100° C
Anschließend wird das getränkte Kontaktstück im Ofen auf Raumtemperatur abgekühlt Das erhaltene Durchdringungsverbundmetall weist einen Wolframgehalt
von 65 Gew.-% (etwa 40 Vol.-%) auf und zeigt praktisch keine Poren mehr.
Die Eigenschaften des Kontaktstückes nach dem Ausführungsbeispie! wurden Kontaktstücken der Bruttozusammensetzung WAgl7Cul8NiO,2 gegenüber ge
stellt
En durch Drucksintern erzeugtes Wolframgerüst wurde mit einer AgCu-Legierung getränkt die das
gesamte zu verwendende Silber und Kupfer enthielt In einem Prüfschalter wurden bei Einschaltströmen
im - 1000 A und Ausschaltströmen L - 1500 A beide
Werkstoffe getestet Dabei zeigte sich beim Vergleichsstück ein Lichtbogenabbrand, der sowohl beim Neustück wie nach Abtragen von '/3 bzw. 2Z3 der
Kontaktstückhöhe etwa 30% über dem Abbrandwert des Kontaktstückes nach dem Ausführungsbeispiel lag
und starke Schwankungen aufwies.
Ähnlich waren die Ergebnisse bei einem Vergleichsstück, das aus einer Pulvermischung der Endzusammensetzung durch Sintern hergestellt wurde. Die Restporosität sowie der Abbrandwert lagen dabei über den
Werten des Kontaktstückes nach der Erfindung. Das letztgenannte Kontaktstück zeichnet sich besonders
auch durch enge Toleranzen für den Abbrandwert und die Schweißkraft aus, d. h. auch wenn die Oberfläche des
Kontaktstückes schichtweise abgetragen wurde, zeigten die jeweils neu gebildeten Oberflächen in guter
Näherung die gleichen Eigenschaften. Dies rührt daher, daß im oberen, mittleren und unteren Bereich des
Kontaktstückes jeweils das gleiche Gefüge vorliegt wie auch das Schliffbild zeigt
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines Durchdringungsverbundmetalles
aus Wolfram, Silber und Kupfer mit einem heterogenen Gefüge aus drei
verschieden zusammengesetzten, über das Verbundmetall gleichmäßig verteilten Phasen, insbesondere
zur Verwendung als Kontaktstücke in der Energietechnik, dadurch gekenazeichnet, daß ein
Pulvergemisch aus Wolfram, Silber und Kupfer mit einem Silber/Kupfer-Gewichtsverhältnis zwischen
1 :10 und 10:1 zu einem Gerüst gesintert wird und daß dieses Gerüst mit einer Silber-Kupfer-Legierung
getränkt wird, wobei das Silber/Kupfer-Verhältnis in der Tränklegierung gleich dem Verhältnis
im Gerüst ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Silber-Kupfer-Anteil in dem Pulvergemisch auf bis zu 50% des Anteiles im
fertigen Verbundmetall bemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Pulvergemisch und/Oder
der Tränklegierung in an sich bekannter Weise eine Benetzungskomponente, wie Eisen, Nickel oder
Kobalt, zugesetzt wird.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
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Publications (3)
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DE2712555A1 DE2712555A1 (de) | 1978-09-28 |
DE2712555B2 DE2712555B2 (de) | 1979-07-05 |
DE2712555C3 true DE2712555C3 (de) | 1980-03-13 |
Family
ID=6004334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772712555 Expired DE2712555C3 (de) | 1977-03-22 | 1977-03-22 | Verfahren zum Herstellen eines Durchdringungsverbundmetalles aus Wolfram, Silber und Kupfer |
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DE (1) | DE2712555C3 (de) |
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JPH05293326A (ja) * | 1991-06-14 | 1993-11-09 | Iwatani Internatl Corp | 酸化エチレン系滅菌ガスの廃棄処理方法及びその装置 |
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- 1977-03-22 DE DE19772712555 patent/DE2712555C3/de not_active Expired
-
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