DE2708424A1 - Feinkoernige entschwefelungsgemische auf basis von erdalkalikarbonaten - Google Patents

Feinkoernige entschwefelungsgemische auf basis von erdalkalikarbonaten

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DE2708424A1 DE19772708424 DE2708424A DE2708424A1 DE 2708424 A1 DE2708424 A1 DE 2708424A1 DE 19772708424 DE19772708424 DE 19772708424 DE 2708424 A DE2708424 A DE 2708424A DE 2708424 A1 DE2708424 A1 DE 2708424A1
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Description

  • Feirikörnige Entschwefelungsgemische auf Basis von Erdalkali-
  • karbonaten Die Erfindung betrifft feinkörnige Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen auf Basis von Erdalkalikarbonaten sowie deren Herstellung und Anwendung.
  • Die Entschwefelung von Roheisen und Stahl gewinnt infolge abnehmende Qualität der Erze und der Reduktionsmittel wie Koks und schweres Heizöl zunehmend an Bedeutung, um weiterhin hochwertige Eisenwerkstoffe gleichbleibender Qualität erzeugen zu können.
  • Besonders geeignete und preiswerte Entschwefelungsmittel wären natürlich vorkommende oder bei chemischen Reaktionen anfallende Karbonate der Erdalkalimetalle. Infolge der beim Einbringen feinteiliger Karbonate in Eisenschmelzen bei Temperaturen von etwa 1200 bis 1709 C sich entwickelnden großen Gasmengen würden jedoch große Mengen Eisen aus den Behandlungsgefäßen herausgeschleudert. Wegen dieses Nachteiles der nicht beherrschbaren Gasentwicklung lassen sich die preiswerten, umweltmäßig unbedenklichen, in der Natur ausreichend zur Verfügung stehenden Erdalkalikarbonate nicht ohne weiteres für die Entschwefelung von Eisenschmelzen verwenden.
  • Dies ist um so bedauerlicher, als bekanntermaßen den frisch gebildeten Erdalkalioxiden gemäß Gleichung (1) und (2) eine sehr hoha Reaktivität infolge ihrer kleinen Kristallgröße zukommt.
  • Weitere Nachteile bei der Verwendung von Erdalkalikarbonaten als Entschwefelungsmittel für Eisenschmelzen ergeben sich infolge der endotherm verlaufenden Abspaltung des Kohlendioxids (vergl. Gleichungen (1) und (2)), wobei sich die Eisenschmelze merklich abkühlt. Ferner bewirken die entstehenden Reaktionsprodukte, wie z.B. Kalziumoxid, Magnzsiumoxid oder Kalziumsulfid, ein Ansteifen der auf der Oberfläche der Schmelzen vorhandenen Schlacken, d.h. sie erhöhen deren Schmelztemperatur und ersch'.qeren somit das Ausbringen aus den Behandlungsgefaßan.
  • Bei allen heute ausgeübten technischen Verfahren zum Entsäuern der Erdalkalikarbonate, z.B. beim Kalkbrennen, ist die Verweilzeit der entstandenen Erdalkalioxide bei der vorgegebenen Entsäuerungstemperatur vergleichsweise um mehrere Größenordnungen langer als beim Einblasen in eine Eisenschmelze. Daher ist technisch gebrannter Kalk, gebrannter Dolomit oder gehrannter Magnesit infolge Rekristallisation der kleinsten, primär entstandenan Oxidkristallite zu größeren Kristallin, erheblich reaktionsträger als die Erdalkalioxide,die durch Entsäuerung beim Einblasen afon Erdalkalikarbonaten in Eisenschmelzen frisch gebildet werden und dann innerhalb von ein bis fünf Sekunden beim Aufsteigen durch die Schmelze mit dem in der Schmelze gelösten Schwefel reagieren.
  • Verwendet man anstelle der Erdalkalikarbonate die daraus technisch hergestellten Erdalkalioxide, so vermeidet man ztlar den Nachteil der nicht beherrschbaren Gasentwicklung, doch ist die Entschwefelungswirkung bei Verwendung von Erdalkalioxiden bei allen bisher bekannt gewordenen Verfahren auch bei Einsatz weichgebrannter Erdalkalioxide unbefriedigend, weil die Kalziumoxidkristalle zu groß und dahar zu reaktionsträge sind.
  • Nur ein Teil des Erdalkalioxids setzt sich mit dem in der Eisenschmelze enthaltenen Schwefel um.
  • Es bestand daher die Aufgabe, nue Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen zu entvickeln, die ausgehend von technisch leicht zugänglichen und in praktisch unbegrenzter Menge vorhandenen Produkten mit gewissen Zusätzen bei hoher Reaktionsgeschwindigkeit gute nt-schwejelungswerte sicherstellen tind die Kosten der flohstahlhcrstellung kaum belasten.
  • Gelöst wurde diese Aufgabe durch feinkörnige Entschwefelungsgemische auf Basis von Erdalkalikarbonaten, dadurch gekennzeichnet, daß diese die Überhitzung des in der Eisenschmelze in situ gebildeten hochaktiven Erdalkalioxids verursachende sowie die Gasentwicklung unterdrückende, reduzierend wirkende Metalle enthalten.
  • Es wurde gefunden, daß Erdalkalikarbonate in Gegenwart von reduzierend wirkenden Metallen ab etwa 1100 bis 13000C exotherm miteinander reagieren. Hierbei überraschte es, daß eine große Menge Kohlenstoff gebildet wird und kaum eine Gas entwicklung eintritt. Ein Reaktionsablauf nach den Gleichungen (1) bis (6) ist damit sicher.
  • Beim Einblasen von Erdalkalikarbonaten in Eisenschmelzen beträgt die Verweilzeit des aus den Karbonaten gebildeten Erdalkaliöxids und des durch thermische Dissoziation entstandenen Kohlendioxids selbst bei einer Tauchtiefe der Lanze von zwei bis vier Metern nur wenige Sekunden. Das sich entwickelnde Kohlendioxid wird durch den erfindungsgemäßen Zusatz eines reduzierend wirkenden Metalles unter exothermer Reaktion ab-5 fangen. rit. entstehe-ade Gasblase kc:labie-t lsbr'.? und das gebildete, aufgrund der exothermen Reaktion des Kohlendioxids mit dem Metall stark überhitzte Erdalkalioxid reagiert begierig mit dem in der Eisenschmelze enthaltenen Schwefel, da in der kurzen Zeit des Aufsteigens auf die Oberfläche der Schmelze keinerlei Rekristallisation und Kornwachstum stattfindet. Die Bildung und der Zusammenbruch der Gasblasen fördern die Bewegung und Durchmischung der Zisenschmelze.
  • Als Erdalkalikarbonate, die mineralischer Natur oder synthetisch hergestellt sein können, werden insbesondere Kalziumkarbonat, Magnesiumkarbonat, Dolomit, auch halbgebrannter Dolomit und Diamidkalk verwendet. Letzterer ist der bei der Herstellung von Cyanamid bzw. Dicyandiamid aus Kalkstickstoff anfallende Rückstand aus im wesentlichen Kalziumkarbonat und grafitischem Kohlenstoff, Beim Kontakt mit der mindestens etwa 12000C heißen Eisenschmelze zersetzen sich diese Karbonate in Kalziumoxid und Kohlendioxid. Dieses Kalziumoxid ist im Moment des Entstehens ein hochwirksames Entschwefelungsmittel. Die Abspaltung großer Mengen Kohlendioxid verläuft unter beträchtlichem Wärmeverbrauch (vergl. Gleichung (1) und (2)), wodurch die Temperatur der Eisenschmelze erniedrigt wird.
  • Diese Temperaturerniedrigung wird durch Zusatz eines metallischen Reduktionsmittels jedoch mehr als ausgeglichen. Die exotherme Reaktion des Reduktionsmittels - das unter den gegebenen Bedingungen stärker sein muß als freier Kohlenstoff oder seine Verbindungen mit Wasserstoff -, mit dem sich aus den Karbonaten abspaltenden Kohlendioxid beeinflußt die Wärmebilanz, die durch die endotherme Zersetzung des Erdalkalikarbonats belastet ist, positiv (Gleichung (3) und (4>).
  • Das Reduktionsmittel hat aLso den Zweck, das bei der thermischen Zersetzung des Erdalkalikarbonats freiwerdende Kohlendioxid durch exotherme, chemische Reaktion so zu binden, daß nur noch eine intermediäre Gasentwicklung stattfindet, die zwar die Schmelze bewegt aber zu keinen Auswürfen mehr führt, und daß die Gesamtwärmebilanz positiv bleibt. Dadurch wird das eingeblasene Entschwefelungsmittel im Vergleich zur Eisenschmelze überhitzt. Eine gewisse restliche Gasentwicklung ist für eine ausreichende Durchmischung der Schmelze erwünscht.
  • Reduktionsmittel, die diese Bedingungen erfüllen, sind z.B Silizium, Aluminium, Legierungen aus Aluminium und Silizium, Mangansilizium, Ferrosilizium mit Siliziumgehalten von 15 bis 98 % Silizium sowie Mischungen der vorgenannten Stoffe, pulverförmige, metallhaltige Abfälle aus Zerkleinerungsvorgängen, Aluminiumkrätze u.ä.
  • Der Anteil solcher Reduktionsmittel im Entschwefelungsgemisch kann bis 90 Gew.-% betragen. Bevorzugt wird ein Gehalt von 5 bis 85 Gew.-% gewählt, Als weiteren Zweck soll auch das Reduktionsmittel, wenn es durch das Kohlenmonoxid und/oder Kohlendioxid oxidiert wird, zusätzlich Erdalkalioxid bilden, das dann ebenfalls entschwefelnd wirkt.
  • Beispielhaft werden folgende Reaktionsgleichungen angegeben: Als Reduktionsmittel, die beide Bedingungen erfüllen, sind beispielhaft zu nennen: Kalziumsilizium, Bariumkalziumsilizium, Magnes iumferros ilizium, Kalzium, Magnesium, Strontium, Barium, Legierungen aus Kalzium, Magnesium, Strontium und Barium, Magnesiumkalziumsilizium, Ferrokalziumsilizium, Aluminiumkalziumsilizium. Aucn Mischungen dieser und weiterer stotre, insbesondere mit Eisen, können angewendet werden. Zur Erzielung eines ausreichenden Effektes sollen im Entschwefelungsgemisch bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 25 Gow.-% zugegeben werden.
  • Schließlich soll das Reduktionsmittel nach seiner Oxidation durch das Kohlendioxid, bzw. das Kohlenmonoxid, einen Beitrag zur Erniedrigung des Schmelzpunktes der Schlacken aus der Entschwefelungsreaktion bewirken, ohne daß durch zugesetztes Flußmittel, wie z.B. Flußspat oder Colemanit, die Ausmauerung des Behandlungsgefäßes verstärkt angegriffen wird. Es müssen dies also Verbindungen sein, die in der die Schmelze bedeckenden Schlacke schon vor der entschwefelnden Behandlung vorhanden sind, z.B. im Fall des Roheisens, Verbindungen wie Siliziumdioxid, Aluminiumoxid oder diese und andere Oxide enthaltende Silikate. Dieser Bedingung genügende Reduktionsmittel sind z.B.
  • Kalziumsilizium, Magnesiumferrosilizium, Silizium, Aluminium, Legierungen aus Aluminium und Silizium, Mangansilizium, Mangankalziumsilizium, Magnesiumferrosilizium, Aluminiumkalziumsilizium sowie Mischungen der vorgenannten Stoffe und andere. Je nach Art der Schlacke auf der Schmelze vor der Entschwefelungsbehandlung ist die Zusammensetzung des Reduktionsmittels so zu wählen, daß die Schlacke während der Behandlung nicht ansteift.
  • Die Menge an Reduktionsmittel dar vorstehenden Art im Entschwefelungsgemisch kann bis 90 Gew.-% betragen. Bevorzugt wird ein Anteil von etwa 10 bis 80 Gew.-% zugesetzt.
  • Alle hier genannten metallischen Reduktionsmittel können technische Produkte sein und herstellungsbedingt übliche Verunreinigungen enthalten. Spezielle Reinheitsanforderungen werden hieran nicht gestellt. Insbesondere kann Eisen als Verunreinigung vorhanden sein.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten metallischen Reduktionsmittel erfüllen also vXllig andere Zwecke, 31.S die in bisher beschriebenen Entschwefelungsgemischen enthaltenen Reduktionsmittel. Jene sollen aufgrund der Abspaltung bzw.
  • Bildung von Wasserstoff, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid oder eines anderen reduzierend wirkenden Gases lediglich eine Schutzatmosphäre schaffen, um das eigentliche Entschwefelungsmittel, wie z.B. Kalziumkarbid, vor Oxidation zu schützen. In der vorliegenden Erfindung bewirken die zugesetzten metallischen Reduktionsmittel jedoch Bindung des bei der Zersetzung der Erdalkalikarbonate freiwerdenden Kohlendioxids in exothermer Reaktion, Lieferung zusätzlichen aktiven Erdalkalioxids in situ sowie Erniedrigung des Schmelzpunktes der Schlacken. Das aktive, überhitzte Kalziumoxid reagiert in bekannter Weise mit dem in der Eisenschmelze gelösten Schwefel, z.B. im Fall des Roheisen nach folgender Glaichung: Das nach Gleichung (7) gebildete Kalziumsulfid wird von der auf der Eisenschmelze schwimmenden Schlacke aufgenommen.
  • Durch Verwendung unterschiedlicher Metalle im Erdalkalikarbonat und im ;metallischen'Reduktionsmittel lassen sich die Schmelzpunkte der aus dem Entschwefelungsgemisch resultierenden Oxide bzw. Oxidgemische beeinflussen. Hierdurch ist auch eine Beeinflussung des Schmelzpunktes und der Konsistenz der auf der Eisenschmelze schwimmenden Schlacken möglich. Zusätzlich können die Entschwefelungsgemische aber auch noch gewisse Anteile an Flußmitteln wie z.B. anorganische Fluoride oder Borate enthalten.
  • Zur weiteren Verstärkung der Exothermie des in Eisenschmelzen eingebrachten Entschwefelungsgemisches und damit zur Uberhitzung des entschwefelnd wirkenden Erdalkalioxids, können auch Anteile von an sich bekannten Thermitgemischen, bestehend aus feinteiligem Eisenoxid und Aluminiumpulver enthalten sein.
  • Es kann bei Verwendung von Gemischen, im wesentlichen bestehend aus Kalziumkarbonat und Ferrosilizium, sich als zweckmäßig erweisen, noch einiqe Gewichtsprozent einer Kalzium-Magnesium-oder Kalzium-Silizium-Legierung zuzusetzen.
  • Die Herstellung solcher erfindungsgemäßen Entschwefelungsgemische kann durch einfaches Zusammenmischen der Einzelkomponenten im entsprechenden Verhältnis erfolgen. Bevorzugt werden aber die Komponenten nach scharfem Trocknen des Erdalkalikarbonats als stückige Ausgangsprodukte zusammen mit einem oder mehreren stückigen Reduktionsmitteln vermahlen und auf Körnungen unter 3 mm, vorzugsweise unter 0,3 mm gebracht. Die Körnung des Erdalkalikarbonats kann gröber sein, als die des Reduktionsmittels, das feinstkörnig vorliegen sollte. Diese feinkörnige Mischung aus Erdalkalikarbonat und reduzierend wirkendem Metall ist pneumatisch förderbar und wird mit Hilfe der heute üblichen Einblastechnologie in im Gestell des Hochofens, in offenen Pfannen oder in Torpedopfannen, oder in Mischern befindlichen Eisenschmelzen eingebracht. Besonders vorteilhaft für die Reaktion des entbundenen Kohlendioxids mit dem reduzierend wirkenden Metall ist es, wenn die Entschwefelungsgemische durch die Einblaslanze möglichst tief in die Eisenschmelze eingebracht werden. Der ferrostatische Druck oder der zusätzliche Überdruck der Gasatmosphäre wirkt sich vorteilhaft im Sinne einer Beschleunigung der Reaktion des Kohlendioxids mit dem Metall aus.
  • Falls es sich als zweckmäßig erweisen sollte, können anstelle der Herstellung eines Gemisches von Etdalkalikarbonat und reduzierend wirkendem Metall die Einzelkomponenten getrennt gelagert, getrennt dosiert und pneumatisch gefördert und erst kurz vor oder in der Lanze zum Gemisch vereinigt werden.
  • Nachfolgende Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie J»docE auf d; @@r@ngezogenen Gemisr.'.usar'rrijnetzungen, deren Herstellung und Anwendung zu beschränken.
  • Beispiel 1 Entschwefelung von Roheisen mit einer Mischung bestehend aus Magnesiumpulver und Kalziumkarbonat.
  • Das Entschwefelungsgemisch wurde durch gleichzeitiges Vermahlen von auf 0 bis 5 mm vorzerkleinertem Kalkstein mit Magnesiumpulver einer Korngröße unter 1 mm in einer Rohrmühle unter Verwendung von Stickstoff als Deckgas hergestellt.
  • 203 t Roheisen wurden in einer Torpedopfanne von 230 t Fassungsvermögen mit dem Gemisch aus 40 Gew.-X Magnesiumpulver und 60 Gew.-% gemahlenem Kalkstein, das mit einer Tauchlanze in 1,85 m Tiefe mit Argon als Fördergas eingeblasen wurde, behandelt.
  • Die Eisenschmelze hatte eine Temperatur von 13100C Die Förderrate wurde solange gedrosselt, bis an der Oberfläche keine wesentlichen Flammenerscheinungen von verbrennendem Magnesium mehr bemerkt werden konnten. Dies war bei 17 kg/min. der Fall.
  • s oheiseils.hmelze heute einen Ausgansschwefelgehalt von SA = 0,042 %. Nach 11 Minuten Behandlungsdauer waren 198 kg Entschwefelungsmittel eingeblasen worden. Das entspricht 0,98 kg/t Roheisen. Der Schwefelgehalt nach der Behandlung betrug SE = 0,005 %.
  • Damit errechnet sich ein Umsetzungsgrad für das aus dem Kalziumkarbonat gebildete Kalziumoxid zu Kalziumsulfid, das bei der Reaktion neu gebildete Magnesiumoxid zu Magnesiumsulfid, sowie das im Überschuß vorhandene Magnesium zu Magnesiumsulfid von insgesamt 46 %.
  • Beispiel 2 Entschwefelung einer Stahlschmelze mit einem Gemisch aus Kalziumkarbonat, Kalziumsilizium und Aluminium.
  • Die 16200C heiße Stahlschmelze enthielt: 0,07 Gew.-% Kohlenstoff 0,13 Gew.-% Silizium 0,35 Gew.-% Mangan sowie einen Schwefelgahlt von 0,024 bis 0,033 Gew.-%, der durch die Entschwefelungsbehandlung im Durchschnitt auf 0,005 Gew.-% herabgesetzt werden sollte.
  • Um den oxidierenden Einfluß auf das Stahlbad zu vermeiden, wurde ein Entschwefelungsgemisch mit einem Unterschuß an Kalziumkarbonat gewählt. Der enthaltene geringe Aluminiumzusatz sollte den gewünschten Aluminiumgehalt im Stahl sichern und durch teilweise Reaktion mit dem Kalziumkarbonat Aluminiumoxid in die schlacke ulilt-i.lgen.
  • In Verbindung mit einer oxidarmen, flußspathaltigen Schlackendecke wurde ein Entschwefelungsgemisch bestehend aus 37 Gew.-% Kalziumkarbonat 60 Gew.-X Kalziumsilizium 3 Gew. -% Aluminium in die in einer 70 t-Pfanne befindlichen Stahlschmelze pneumatisch eingetragen. Als Trägergas wurden 6 bis 10 1 Argon pro kg Entschwefelungsgemisch verwendet. Folgende Tabelle gibt das Ergebnis der einzelnen Behandlungen wieder:
    Behandlung SA SE ß Verbrauch
    Nr. kg/t
    1 0,031 0,005 0,026 2,4 0,55
    2 0,027 0,003 0,024 2,4 0,60
    3 0,030 0,002 0,028 2,7 0,58
    4 0,019 0,003 0,016 2,1 o, 78
    5 0,013 0,002 0,011 2,0 1,09
    6 0,016 0,002 0,014 2,1 0,9
    7 0,033 0,008 0,025 2,2 0,84
    8 0,032 0,011 0,021 1,8 0,86
    Der Aufwand von durchschnittlich 2,2 kg Entschwefelungsgemisch pro t Stahl bedeutet eine um 50 bis 65 % bessere Ausnutzung des Entschwefelungsmittels verglichen mit bisher üblichen Gemischen.
  • Beispiel 3: Entschwefelung von Roheisen mit einer Mischung betstehend aus pulvrigem Kalziumsilizium und Kalziumkarbonat. Es wurde eine Mischung aus 28,6 % tschnischem Kalziumsilizium und 71,4 % Kalziumkarbonat hergestellt. Das technische Kalziumsilizium enthiolt 30,1 % Kalzium und 60,3 % Silizium. Das Kalziumkarbonat war gefälltes Produkt, synthetisch hergestellt. Die Mischung wurde in einer 3-Kammer-Rohrmühle hergestellt. Die Kornfeinheit des die Mühle verlassenden Gemisches aus technischem Xalziumnilizium und Kalziumkarbonat war 98 % unter 0,1 mm.
  • Mit dieser Mischung wurden 196 t Roheisen in einer Torpedopfanne behandelt. Als Einblasgas diente Luft.
  • Die Beladung war 12 N1 Luft/kg Gemisch. 325 kg der obenbezeichneten Mischung wurden innerhalb von 9,5 min. eingeblasen.
  • Der Schwefelgehalt betrug vor der Behandlung 0,047 % und nach der Behandlung 0,013 %. Es wurden also 0,034 X Schwefel entfernt, was einem Entschwefelungsgrad von 72 % entspricht. Die Ausbeute der Umsetzung des Entschwefelungsmittels zu Kalziumsulfid, bezogen auf den Gesamtgehalt an Kalzium, war 59,8 %.
  • Der Verbrauch an Entschwefelungsmittel betrug 0,5 kg/t Roheisen und 0,01 % entferntem Schwefel.

Claims (12)

  1. Patentansprüche 1. Feinkörnige Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen auf Basis von Erdalkalikarbonaten, dadurch gekennzeichnet, daß diese die Überhitzung des in der Eisenschmelze in situ gebildeten hochaktiven Erdalkalioxids verursachende sowie die Gasentwicklung unterdrückende, reduzierend wirkende Metalle enthalten.
  2. 2. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zugesetzten metallischen Reduktionsmittel nach ihrer Oxidation eine Erniedrigung des Schmelzpunktes der Schlacken bewirken.
  3. 3. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Erdalkalikarbonate Kalziumkarbonat und/oder Magnesit und/oder Dolomit und/oder DiamidkalK enthalten.
  4. 4. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Reduktionsmittel Kalzium, Silizium, Aluminium, Magnesium oder deren Gemische oder Leqierungen enthalten, gegebenenfalls mit Eisen, Mangan oder Chrom als Verunreinigung.
  5. 5. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Reduktionsmittel folgende Legierungen des Siliziums enthalten: Kalziumsilizium, Kalziumsiliziummagnesium, Ferrosilizium, Mangansilizium, Magnesiumferrosilizium, Aluminiumkalziumsilizium, Kalziummagnesium.
  6. 6. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 bis 4 bzw. 1 bis 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie 20 bis 80 Gew.-% Erdalkalikarbonat und 80 bis 20 Gew.-% Reduktionsmittel enthalten.
  7. 7. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei einem Anteil von 30 bis 70 Gew.-% Kalziumkarbonat 70 bis 30 Gew.-% Silizium enthalten.
  8. 8. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 bis 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei einem Anteil von 30 bis 70 Gew.-°S Erdalkalikarbonat, 70 bis 30 Gew.-% Legierungen des Siliziums enthalten.
  9. 9. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Erdalkalikarbonat 35 bis 70 Gew.-% Diamidkalk und als Reduktionsmittel 65 bis 30 Gew,-X Ferrosiliziummagnesium enthalten.
  10. lo. Herstellung von Entschwefelungsgemischen nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß gröberkörniges Erdalkalikarbonat mit bereits feinkörnigem Reduktionsmittel simultan vermahlen wird.
  11. 11. Verwendung von Entschwefelungsgemischen nach Anspruch 1 bis 10 zur Behandlung von Eisenschmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß sie pneumatisch in die Schmelze eingebracht werden.
  12. 12. Verwendung von Entschwefelungsgemischen nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Erdalkalikarbonat und metallisches Reduktionsmittel getrennt dosiert, pneumatisch zur Lanze gefördert und erst kurz vor oder in der Lanze zum Gemisch vereinigt werden.
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