DE2612500A1 - Reduktionsmittel fuer die stahlherstellung - Google Patents
Reduktionsmittel fuer die stahlherstellungInfo
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Description
B 7770
SUMITOMO METAL INDUSTRIES, LTD. No. 15, 5-chome, Kitahama, Higashi-ku, Osaka/Japan
und
AIKOHCO., LTD. No. 1-39, 2-chome, Ikenohata, Taito-ku, Tokyo/Japan
Reduktionsmittel für die Stahlherstellung
Die Erfindung betrifft ein Reduktionsmittel für die Stahlherstellung, insbesondere
für die Herstellung von rostfreiem Stahl. Derartige Reduktionsmittel dienen zur Förderung der Reduktion der Oxide von Metallen, wie
Eisen, Chrom und dgl. und der Entschwefelung des geschmolzenen Stahls, so daß die Stahlqualität verbessert und der Wirkungsgrad bei der Herstellung
erhöht wird.
N/ma 609841/0753
Bei der Reduktionsperiode des Frischens bei der Herstellung von rostfreiem
Stahl wird normalerweise Silizium als Reduktionsmittel zugegeben, um Sauerstoff, welcher während der vorausgegangenen Oxidationsperiode
im Überschuß zuzugeben worden ist, zu entfernen und um oxidierte legierungsbildende Elemente, wie beispielsweise Cr, Mn und Fe,zu reduzieren.
Die Zugabe von Silizium bewirkt jedoch die Entstehung von Siliziumoxid, welches die Basizität der Schlacke verringert, wodurch die Entschwefelung
verhindert wird.
Andererseits ist es, um das Reduktionsverfahren wirkungsvoll durchführen
zu können, notwendig, Silikon in einer bestimmten Überschußmenge zuzufügen, und man benötigt zur Aufrechterhaltung einer geeigneten Höhe
der Basizität der Schlacke eine beträchtliche Menge an Kalk und dgl. Die Zugabe einer derartigen beträchtlichen Menge an Kalk und dgl. erhöht
jedoch die Schlackenmenge, wodurch die Steuerung des Si-Anteiles im
geschmolzenen Stahl schwierig wird und somit der Stahlherstellungsprozeß beeinträchtigt wird.
Wenn weiterhin metallisches Aluminium, das eine höhere Reduzierbarkeit
aufweist als Silizium, in nicht überzogenem Zustand zuzugeben wird, reagiert
das metallische Aluminium heftig mit dem Sauerstoff in der Luft bei der Hochtemperaturatmosphäre und wird somit rasch verbraucht, so daß es
nur wenig zur Reduktion der Oxide in der Schlacke und zur Entschwefelung des geschmolzenen Stahl beiträgt.
Aufgabe der Erfindung ist es demzufolge, ein Reduktionsmittel für die
Stahlherstellung, insbesondere für die Herstellung von rostfreiem Stahl zu zeigen, mit dem es möglich ist, die Basizität der Schlacke zu erhöhen
und die Entschwefelung des geschmolzenen Stahl während der Reduktionsperiode
zu steigern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Reduktionsmittel, das gekennzeichnet
ist durch eine Mischung aus 20 - 50 % Aluminium und 40 - 80 % Kalk und dgl. (wobei die Bezeichnung " Kalk und dgl." im wesentlichen Kalkstein
und gebrannter Kalk bedeuten). In vorteilhafter Weise ist diese Mischung in eine gewünschte Form gebracht, so daß es möglich ist, daß das Aluminium
wirkungsvoll als Reduktionsmittel bei der Stahlherstellung wirkt.
Ein Vorteil der Erfindung ist demnach noch darin zu. sehen,daß das Reduktionsmittel
für die Stahlherstellung in eine bestimmte Gestalt bzw. Form geformt werden kann.
Insbesondere während der Reduktionsperiode bei der Stahlherstellung, insbesondere
bei der Herstellung von rostfreiem Stahl, wird die Reduktion von Oxiden in der Schlacke und die Entschwefelung des geschmolzenen Stahles
durch die Zugabe des Reduktionsmittels gemäß der Erfindung gefördert, wobei dieses Reduktionsmittel durch gleichförmiges Mischen eines Aluminiumpulvers
und von Kalk und dgl. in vorteilhafter Weise hergestellt sein kann und durch Formpressen der Mischung diese in eine gewünschte Gestalt oder
Form gebracht werden kann.
Durch die Zugabe des Reduktionsmittels nach der Erfindung wird das durch
den Kalk und dgl. geschützte Aluminium im wesentlichen daran gehindert, daß es durch Reaktion mit dem in der Luft vorhandenen Sauerstoff verbrennt.
Es schmilzt sofort in die Schlacke hinein und reduziert somit die in der Schlacke vorhandenen Oxide. Bekanntlich weist die Schlacke, welche
CaO und A1„O„ im Verhältnis von 50 : 50 enthält, einen Schmelzpunkt von etwa
1.39O0C auf, was der niedrigste Schmelzpunkt der Schlacke mit ähnlichen
Zusammensetzungen ist. Um eine hochreaktive Schlacke herzustellen, ist es notwendig, eine hochfließfähige Schlacke oder eine Schlacke mit niedrigem
Schmelzpunkt zu erzeugen. Mit Hilfe der Erfindung ist es möglich, ein Reduktionsmaterial vorzusehen, welches den Schmelzpunkt der Schlacke
in einem Bereich von 1.500 C oder niedriger hält, wenn Aluminium im
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Reduktionsmaterial die Oxide in der Schlacke reduziert, wobei Aluminium
zu Aluminiumoxid wird und mit dem Kalk und dgl,, welche sich in der Nachbarschaft befinden, in die Schlacke schmilzt. Während der Reduktionsperiode
bei der Stahlherstellung fließt die geschmolzene Schlacke, welche bei den vorstehend beschriebenen Verfahrensschritten hergestellt worden
ist, als Schicht auf die Oberfläche des geschmolzenen Stahl. Bei der bisher zur Anwendung gekommenen Silikonreduktion kann das Frischen nur
dann durchgeführt werden, wenn der Schmelzpunkt der Schlacke nach der Zugabe des Reaktionsmittels sich im Bereich von 1.500 C bis etwa
1.700 C befindet. Im Gegensatz dazu kann jedoch bei dem Reduktionsmaterial
gemäß der Erfindung der Schmelzpunkt der Schlacke nach der Zugabe des Reduktionsmittels in einem Bereich von etwa 1.500 C und
darunter gehalten werden. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß die Schlacke immer hoch fließfähig ist, wenn die Temperatur des geschmolzenen
Stahls bei etwa 1.700 C liegt. Während die Bestandteile der Schlacke,
welche bei dem bisher zur Anwendung gekommenen Silikonreduktionsverfahren hergestellt worden ist, in Bereichen wie SiO« 38 - 45%,
Al2O 3 - 8 % und CaO 50 - 55 %vorlagen, sind die Bereiche der
Schlackenbestandteile bei Verwendung des Reduktionsmaterials gemäß der Erfindung bedeutend größer,und zwar SiO2 10 - 35 %, A1«,O„
20 - 50 % und CaO 32 - 50 %. In dem bisher zur Anwendung gekommenen
Silikonreduktionsverfahren änderte sich die Ofenbedingung empfindlich in Abhängigkeit von einer Änderung der Schlackenzusammensetzung.
Man benötigte daher bei der Stahlherstellung eine hohe Aufmerksamkeit
und hohes Können des Bedienungspersonals. Mit Hilfe der Erfindung kann der Standardbetrieb leicht durchgeführt werden und die Reduktion der Schlacke
wird gefördert, da die hergestellte Schlacke in hohem Maße fließfähig
ist. Demzufolge erleichtert die Erfindung den Betrieb bzw. Stahlherstellungsprozeß,
verringert die Zeit, welche zur Stahlherstellung benötigt wird, stabilisiert die Bearbeitung, erhöht die Ausbeute der aus der
Schlacke wiedergewonnenen Substanzen und verbessert die Entschwefelung.
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Um diese Wirkungen vollständig zu erreichen, genügt es, wenn das Reduktionsmaterial eine Zusammensetzung in folgendem Bereich aufweist:
Aluminium 20 - 50 % und Kalk und dgl. 40 - 80 %. Die Prozentgehalte
der Komponenten werden in Abhängigkeit von den Stahlherstellungsbedingungen gewählt. Ihre Mengen sind jedoch in der Weise begrenzt,
daß die Schlackenbestandteile, die im vorstehenden angeführten größeren Bereiche aufweisen. Um die vorstehenden Wirkungen zu erzielen, ist es
von Vorteil für die verwendeten Komponenten des Reduktionsmaterials gemäß der Erfindung, nämlich für Aluminium und Kalk und dgl. die
Reinheit derselben so hoch wie möglich zu wählen. Die meisten dieser im Handel erhältlichen Komponenten können nur dann verwendet werden,
wenn die Anteile der Verunreinigungen in bestimmten Grenzen gehalten sind. Diese Grenzen sind für Aluminiumoxid weniger als 5 %, für
Siliziumdioxid weniger als 1 %, für Eisenoxid weniger als 1 % und für
Kohlenstoff weniger als 1 %. Die Anteile an Aluminium und Kalk und dgl. im Reduktionsmaterial gemäß der Erfindung außerhalb der vorstehenden
beschriebenen Zusammensetzungsbereiche ist nicht ratsam, da ein Aluminiumgehalt von weniger als 20 %, das heißt der unteren Grenze des
Bereiches, keine ausreichende Reduktionsreaktion bewirkt und ein Aluminiumgehalt
von mehr als 50 %, das heißt von mehr als der oberen Grenze, keine noch bessere Wirkung hervorruft und somit lediglich die Herstellungskosten
sich erhöhen wurden. Ein Gehalt an Kalk und dgl. von weniger als 40 % erschwert die Aufrechterhaltung der Schiackenbasizität auf einer
geeigneten Höhe und ein Gehalt von mehr als 80 % erhöht die Schiackenbasizität zu stark, um die Fließfähigkeit der Schlacke aufrechtzuerhalten,
wodurch die Entschwefelung abnimmt.
Vor dem Schmelzen wird für Aluminium bevorzugt ein Korngrößenbereich
gewählt von 1,65 - 0,83 mm (10 - 20 mesh nach Tyler), wobei 75 % oder mehr innerhalb dieses Korngrößenbereiches liegt und der Anteil von
größeren Partikeln als 1,65 mm geringer als 5 % und der Anteil an Partikeln, welche größer als 0,83 mm sind, geringer als 20 % ist.
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Der Kalk und dgl. hat eine Partikelgröße von 1,65 mm (10 mesh nach
Tyler) oder größer. Diese Stoffe werden gleichförmig miteinander ver-
2 mischt und durch Formpressen bei einem Druck von 150 - 200 kg/cm
in eine zylindrische Form geeigneter Größe gebracht. Die Zylinder haben hierbei etwa einen Durchmesser von 40 - 60 mm und eine axiale
Längsausdehnung von 20 - 30 mm. Die Gestalt und die Größe, zu denen das Reduktionsmaterial geformt wird, kann in Abhängigkeit von den
Betriebsbedingungen und den sonstigen Anforderungen geändert werden.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im einzelnen
beschrieben werden. Das Reduktionsmaterial gemäß der Erfindung wird hierbei beim Frischen eines rostfreien Stahles nach JK-SUS 304
(AISI 304, BS304S15, DINX5CrNil8, NF Z5CN18) in einem 50 t-Lichtbogenofen beschrieben. Das Reduktionsmaterial gemäß der Erfindung
wird durch Mischen von 30 % Aluminium und 70 % gebranntem Kalk und durch Formpressen der Mischung in Zylinderform mit einem Durchmesser
von 50 mm und einer axialen Längsausdehnung von 25 mm unter
2 Zuhilfenahme eines Druckes von 150 kp/cm zubereitet. Das Reduktionsmaterial,
welches auf diese Weise gewonnen wird, wird in den geschmolzenen Stahl mit einer Zugaberate von 10 kg/t (geschmolzenen Stahls)
unmittelbar nach der Entkohlung während der Reduktionsperiode zugegeben und für etwa 10 Minuten auf einer Temperatur von 1.800 C gehalten,
bis das Material vollständig in die Schlacke geschmolzen ist. Die Reduktionsreaktion dauert gerechnet nach der Zugabe des Reduktionsmaterials
20 Minuten an und wird dann beendet. Auf diese Weise wurden 60 Chargen gefrischt, wobei das Reduktionsmaterial gemäß der Erfindung
verwendet worden ist. Im Vergleich dazu wurde herkömmliches Siliziumchrom (40 Silizium - 30 Chrom -Legierung) mit einer Zugaberate
von 9 kg/t (geschmolzener Stahl) in 60 Chargen verwendet, wobei die übrigen Bedingungen unverändert geblieben sind.
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Die Durchschnittsergebnisse der durchgeführten vergleichenden Versuche
sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben:
Reduktionsmaterial Herkömmliches
Ofenanalyse nach der Erfindung Reduktions-
material
S-Gehalt des Stahl (%) Abstichsausbeute (%)
Cr-Rückgewinnung (%) Herstellungskapazität
<T/H) Schlackenzusammensetzung
Cr2°3
11 FeO
11 CaO
" MgO
SiO2
A12°3
11 Basizität ,CaO+MgOWQ7. o OQ 1 _n
V gjO M/oj *,*o ι,ου
Aus der vorstehenden Tabelle ist zu ersehen, daß bei der Erfindung der
Entschwefelungseffekt bzw. der Schwefelgehalt des Stahles um 0,001 0,003
% niedriger, die Abstiegsausbeute etwa 1 % höher, die Chromrückgewinnung 1,5 höher und die Herstellungskapazität etwa 1 T/H
besser aufgrund der Materialreduktion während der Herstellungszeit als beim herkömmlichen Verfahren sind. Aufgrund der Eigenschaften der
hergestellten Schlacke bei Verwendung des Reduktionsmaterials gemäß der Erfindung ist der Gehalt an Cr2O3 niedrig und die Basizität konnte
auf einer geeigneten Höhe gehalten werden, um die Entschwefelungswirkung zu unterstützen bzw. zu erhöhen, wie das auch aus der Tabelle
zu ersehen ist.
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0.006 - 0.007 | 0.008 - 0.009 |
97,4 | 96,5 |
96,0 | 94,5 |
18,5 | 17,3 |
4,86 | 15,0 |
0,72 | 3,28 |
37,1 | 29,3 |
10,4 | 12,8 |
20,8 | 28,0 |
11,2 | 2,80 |
Claims (1)
- Patentansprücheι 1. Reduktionsmaterial für die Stahlherstellung, insbesondere für die Herstellung von rostfreiem Stahl, gekennzeichnet durch eine gleichförmige Mischung aus 20 - 50 % Aluminium, 40 - 80 % Kalk und dgl. und einem Rest nicht vermeidbarer Verunreinigungen, welche in eine gewünschte Form gebracht ist.2. Reduktionsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminium in Pulverform in einem Korngrößenbereich von 1,65 - 0,83 mm mit einem Anteil von 75 % oder mehr in einer Korngröße von größer als 1,65 mm in einem Anteil von weniger als 5 % und einer Korngröße von geringer als 0,83 mm in einem Anteil von weniger als 20 % vorliegt und Kalk und dgl. eine Korngröße von 1,65 mm oder größer aufweist.3. Reduktionsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumpulver und der Kalk und dgl. gleichförmig miteinander vermischt sind und durch Formpressen in eine zylindrische Gestalt gewünschter Größe gebracht sind.7770 609841/0753
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