DE1916419A1 - Schlacke bildendes Mittel fuer die Stahlherstellung - Google Patents
Schlacke bildendes Mittel fuer die StahlherstellungInfo
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Description
Μ~Γ~Μ — MtMMM — MM — Μ — MMMMM M —.MM M
Die Erfindung betrifft ein Schlacke bildendes Mittel für die Verwendung bei der Stahlerzeugung und insbesondere ein selbstgehendes,
Schlacke bildendes Mittel für einen von oben mit Sauerstoff beblasenen Konverter.
Bei den herkömmlichen Verfahren zur Stahlerzeugung, bei welchen zum Frischen des Eisens durch Beblasen mit Sauerstoff
Konverter verwendet werden, werden Kalk, Eisenoxyd und andere Stoffe dem geschmolzenen Eisen und dem Schrott, die als Charge
eingebracht wurden, getrennt zugesetzt. Obwohl die Temperatur entsprechend der eingeschütteten Menge an kalten Materialien
wie Schrott variiert, liegt sie innerhalb des Konverters im allgemeinen bei 12oo bis 13oo° C in einem frühzeitigen Stadium
des Frischens, welches im allgemeinen als "erstes Stadium" des Vorganges bezeichnet wird. Bei dieser Temperatur sind für die
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Schlackenbildung für das erste Stadium fast sechs bis sieben Minuten erforderlich, d. h. ein Drittel bis ein Viertel der
Gesamtzeit des Frischvorganges. Ein Verkürzen der für die Schlackenbildung in diesem Stadium erforderlichen Zeit bedeutet
eine Zeitverringerung für das Entfernen von Verunreinigungen wie Phosphor und Schwefel und deshalb auch eine
Verringerung der Zeit für den Gesamtablauf. Der Arbeitsablauf wird ebenfalls leichter. Diese Zeitverringerung ist ein
bedeutender Faktor bei der Verbesserung des unter Verwendung eines Konverters erfolgenden Stahlerzeugungsprozesses.
Es ist deshalb ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein selbstgehendes, Schlacke bildendes Mittel zu schaffen, das
bei der Stahlherstellung unter Verwendung eines Konverters leicht zugegeben werden kann, so daß die Betriebszeit im
großen Ausmaße.verringert wird. Das selbstgehende, Schlacke
bildende 'Mittel soll dabei im Hinblick auf seine Zusammen-
.1
Setzung einen großen Auswahlbereich umfassen, es soll sich
bei einem niedrigen Schmelzpunkt leicht in Schlacke verwandeln und in der Lage sein, gut zu entschwefeln und zu entphosphoren,
wobei die für die Schlackenbildung in dem frühen Stadium des Betriebs eines von oben mit Sauerstoff beblasenen
Konverters erforderliche Zeit im starken Ausmaße verringert
wird.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein selbst-:
gehendes, Schlacke bildendes Mittel für die Verwendung bei der Stahlherstellung erzeugt Wird, indem ein Gemisch aus
29 bis 6o % Calciumoxyd (CaO), 25 bis 6o % Eisen-II-oxyd
(FeO) oder Eisen-III-Oxyd (Fe3O ) und 6 bis 3o % Silicium-
dioxyd (SiO ) oder mit einem Zusatz zu dieser Grundmasse, der
dt
aus wenigstens einem der nachstehend aufgeführten Stoffe besteht, nämlich aus Aluminiumoxyd (Al0O ), aus Calciumfluorid
(CaF0), aus Titandioxyd (TiO ), aus Magnesiumoxyd (MgO), aus
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Manganoxyd (MnO) und/oder aus einem Oxyd eines Metalls der
seltenen Erden (R0O) mit einem Anteil von weniger als 25 %
tu
in dem-Gesamten, bei einer Temperatur zwischen looo und
1700 C "zu Klumpen gebrannt bzw« gebacken" wird.
Der oben angeführte Ausdruck "Backen zu Klumpen" "bezieht sich
nicht auf .ein Erhitzen, das'.lediglich ein Schmelzen oder Sintern
aller Stoffe hervorruft. Es soll vielmehr soweit erhitzt werden, daß das öalciumoxyd (OaO), das Eisen-III-Oxyd (Pe2O,),
das Aluminiumoxyd (Al2(V), das Siliciumdioxyd (SiO2) usw. teilweise
sintern, so daß die Eandbezirke dieser Teilchen mit glasigen Stoffen überzogen werden, die durch die auf Bezirken
dieser Teilchen ablaufende.;. Reaktion gebildet werden, so daß die
Teilchen miteinander haftend verbunden werden.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die vorliegende Erfindung
beispielsweise erläutert»
Fig. 1 zeigt graphisch die Beziehungen zwischen der in Schlacke umgewandelten CaO-Menge und dem Grad der Entphosphorung
beim Betrieb eines sehr großen Konverters.
Fig. 2 zeigt graphisch die Beziehungen zwischen dem Kohlenstoffanteil
und der Schlackenbildung beim Frischprozeß in einem sehr großen Konverter. "
Fig. 3 zeigt ein Zustandsdiagramm des 3-Stöff-Systems
CaO-Fe2O-SiO3.
Fig. k zeigt ein Zustandsdiagramm des 3-Stoff-Systems
CaO-SiO2-Al2O .
90984 57 09
* 1918419
Fig, 5 zeigt ein Ziustandsdiagramm des 3-Stoff-Systems
CaO-SiO0-CaF .
6 zeigt graphisch die Abhängigkeit zwischen dem Mangan-*
gehalt im Metall und dem Manganoxydgehalt in der -Schlacke (jeweils in i») im End stadium der Schlackenbildung,
Erfindungsgemäß wird das künstliche, selbstgehende, Schlacke
bildende Mittel so hergestellt, daß die Stoffe in Form eines feinen Pulvers so gemischt werden, daß sie einen Schmelzpunkt
unter 12000C haben, zu Klumpen gebacken bzw, gebrannt und zu
zweckmäßigen Korngrößen zermahlen und zur Bildung von Schlacke verwendet werden, wodurch eine beträchtliche Schlackenmenge,
beispielsweise mehr als 50 kg/t von geschmolzenem Roheisen im
frühzeitigen Stadium des Konverterbetriebs gebildet wird, um die Frischleistung des Konverters zu erhöhen*
<
Wie oben ausgeführt, besteht das erfindungsgemäße Schlacke'
bildende Mittel aus FeO- (oder Fe O -) CaO-SiO2 und ist
durch einen niedrigen Schmelzpunkt unter 12oo - C gekennzeichnet. Um den Schmelzpunkt abzusenken, ist es weiterhin
nötig, den Gehalt an SiO0 zu erhöhen. Ebenfalls zur Ab-:
Senkung des Schmelzpunktes und zur Entwicklung von besonderen
Charakteristika als Schlacke bildendes Mittel ist es
erforderlich, selektiv Al O1 Ti0 2' R2° ^Nao0' K2° oder
andere), CaF0, MgO, MnO oder andere Stoffe zuzusetzen. Das
Zugeben des erfindungsgemäßen Schlacke bildenden Mittels
ist auch bei der: Ergänzung der Beschickung mi,t Si brauchbar, wenn
der Gesamfcgehalt an Si-in der Eisens.chmelze der Konverterchargeunter die erforderliche Menge sinkt:., , : .
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Bei Verwendung des erfindungsgemäßen, selbstgehenden,
Schlacke bildenden Mittels, das aus FeO-(oder Fe0O-) CaO-SiO besteht, im frühzeitigen Stadium des Frischvorganges
ist die während des Vorganges an die Schlacke übertragene Si0o-Menge umso größer, je größer-'
der Si-Gehalt der geschmolzenen Eisencharge ist. Dann ist es erforderlich, den Si0o-Gehalt des Schlacke bildenden
Mittels, welches aus Fe0O-CaO-SiO besteht, zu
verringern, wobei der Gehalt an den anderen beiden Stoffen
zunimmt.
Hinsichtlich des Zweistoffsystems CaO-SiO2 ist ein größerer
CaO-Gehalt erwünscht, der jedoch von dem Molverhältnis zwischen
CaO und 3?βρΟ, als chemische Verbindung auf 2 : 1 begrenzt wird.
Im praktischen Betrieb kann dieses Verhältnis auf 3 : 1 erhöht werden. Dies ist möglich, indem Klumpen, die'vergleichsweise
stabiles freies CaO enthalten, durch Backen · der Stoffe mit überschüssigem CaO hergestellt werden. Das
Zugeben von Stoffen wie Al 0 und TiO0 zu dem Schlacke bildenden
Mittel, das aus FeO- (oder Fe0O-) CaO-SiO besteht,
wird vorzugsweise auf ungefähr 2o % der Gesamtsumme zum Zwecke einer erfolgreichen Schlackenbildung begrenzt. Dies
verringert den Schmelzpunkt auf ungefähr lloo C und gewährleistet
eine schnelle Schlackenbildung. Ein Zugeben von mehr als 2o % setzt jedoch die Wirksamkeit des CaO und
Fe_0 herab.
Unter den verschiedenen Verfahren für die Herstellung eines Schacke bildenden Mittels, das in der Lage ist, die
Schlacke schnell zu bilden, hat sich ein Verfahren als brauchbar erwiesen, bei welchem ein Produkt wie ein künstliches
Mineral durch Wärmebehandlung bei einer Temperatur
909845/0955 ·
zwischen looo und 1700 C in einer sauerstoffhaltigen ·
Atmosphäre hergestellt wird^t- . . >'
Im Folgenden werden die besonderen Eigenschaften des er—
findungsgemäßen Schlacke bildenden Mittels näher erläutert.
Man frischt unter Verwendung eines Konverters, um einen
Stahl guter Qualität zu erzeugen, indem in der Eisenschmelze enthaltene Verunreinigungen wie Kohlenstoff, SiIicium,
Mangan, Phosphor und Schwefel durch Oxydation mit ™ Sauerstoff, der in den Konverter eingestrahlt wird, und
durch Absorption der so in die Schlacke aufgenommenen Verunreinigungen entfernt werden. Der Phosphor wird vergleichsweise
während des Verfahrensablaufes allmählich
oxydiert; und bildet P0O , das in die Schlacke übergeht
und hauptsächlich mit CaO stabilisiert wird. Die Geschwindigkeit des Entphosphorens hängt von der zur Schlacke gewordenen
CaO-Merige ab. Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen der zu Schlacke gewordenen CaO-Menge und der entfernten
Phosphormenge.
Aus dieser Figur ist zu ersehen, daß die entfernte Menge ) ' an Phosphor bei einer Schlackenbildung von mehr als 60 %
nicht zunimmt. Es kommt daher, daß der Phosphorgehalt des geschmolzenen Stahls beträchtlich verringert worden ist,
d. h. im frühzeitigen Stadium des Verfahrensablaufes
stehen die zu Schlacke gewordene CaO-Menge und die entfernte Phosphormenge in einer solchen Beziehung zueinander,
daß eine Gerade gebildet wird, wobei in diesem Stadium, wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, die Entphosphorungsgeschwindigkeit
davon abhängt, wie schnell die Schlacke gebildet wird.
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In einem von oben mit Sauerstoff beblasenen Konverter bilden Calciumoxyd (CaQ) und Eisen-III-Oxyd .(Fe -Q)-Schlacke
durch, allmähliche · Auflösung in Siliciumdioxyd (SiO2), zu dem sich das Silicium des Roheisens
umgewandelt hat, und in Calciumfluorid (CaF*). Die Zusammensetzungen
der Schlacke am Ende des ersten Stadiums, d. h, die erste Schlacke gemäß den zwei Schlackensystemen,
und der Endschlacke gemäß dem einen Schlackensystem sind in Tabelle 1 bzw. Tabelle 2 gezeigt.
FeO
CaO
CaO/SiO
2o %
ko %
2o %
> 2, ο
FeO | CaO | SiO2 | MgO | MnO | A12°3 | CaO/SiO Ct |
2o-3o % | 45-55 % | 12-15 t | ί 5 % | 4 - 7 % | ι < Ib % | 3,0-4,6 |
Fig. 2 zeigt graphisch die. Beziehungen zwischen dem Kohlenstoff
und der Schlackenbildung, wenn in den Konverter Kalk (CaO), Eisen-III-oxyd (Fe O) und Siliciumdioxyd (SiO0)
zugesetzt werden. Die Kurve a dieser Figur stellt die Beziehung.,
dar, wenn Rohkalk und Eisen-III-oxyd getrennt mit einem Mischungsverhältnis von 3 : 2 oder in entsprechenden
Mengen von 55 kg und 35 kg pro Tonne Roheisen zugesetzt
werden. Als weitere Schlacke bildende Mittel der Calcium-•F/errit-Reihe
sind 9o bis loo kg/t Roheisen erforderlich.
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Fig. 2 zeigt, daß die getrennte Zugabe von Rohkalk und
Eisen-III-oxyd nach dem herkömmlichen Verfahren eine
langsame Schlackenbildungsgeschwindigkeit und einen Schlackenanteil von weniger als 50 % hervorruft, also
einen Wert, der beträchtlich niedriger als der Durchschnittswert ist. Selbstverständlich ist dieses Verfahren bei der Entphosphorung ebenfalls nicht zweckmäßig.
Einige besondere Eigenschaften, die für ein selbstgehen des, Schlacke bildendes Mittel zum Entschwefeln und für
die Entphosphorung von geschmolzenem Eisen erforderlich sind, sind
1. ein niedrigter Schmelzpunkt '
2. eine kurze Schlackenbildungszeit
3. eine ausgeprägte Fähigkeit für die Entischwefelung
und Entphosphorung
4. ein weiter Auswahlbereich der Zusammensetzungen entsprechend den Verunreinigungsiriengen
in dem Roheisen und Hilfsstoffe.
Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse von Versuchen mit verschiedenen erfindungsgemäßen selbstgehenen Schlackenbildungsmitteln
hinsichtlich der Schlackenbildungsgeschwindigkeiten im Vergleich mit einem bei den herkömmlichen Verfahren
verwendeten Mittel.'Die verschieden zusammengesetzten
Proben, wie sie in der Tabelle aufgeführt sind, sind so hergestellt, daß die Stoffe in Form eines feinen
Pulvers zusammen mit Bindemitteln zu Kuchen mit jeweils Io mm Durchmesser geformt und bei 8oo° C völlig getrocknet
wurden. Es wurde die Zeit von dem Zugeben der Kuchen in einen kleinen elektrischen Ofen, der die Eisenschmelze
von 1300 C enthält und in den O0 eingestrahlt wird, bis
zum völligen Schmelzen der zugegebenen Kuchen gemessen.
909845/095.5
Tabelle 3 Schlackenbildungseigenschaften von verschiedenen Mitteln
Probe Zusammensetzung Zeit für
die Schlakkenbildung (min)
A V « |
Rohkalk (4l %) | (4D-Fe2O3 | + Eisenerz | (59 °/o) | O3 (lo) | 7,4 |
B | CaO | (33J-Fe2O3 | (59) | 2 (1g) | 4,p | |
C | CaO | (3O)-Fe2O3 | (47)-SiO2 | (2o) | (lo) | 2,8 |
D | CaO | (29)-Fe2O3 | (4o).SiOg | (3o) | (5) | 2,5 |
E | CaO | (4oJ-Fe3O3 | (4D-SiOg | (2o)-Alg | (5) | 1,6 |
F | CaO | (4o).Fe3O3 | (4o)-SiOg | (2o)-CaF | .1 1,5 |
|
G | CaO | (25) "Pe2O3. | (4o)-SiOg | (2o)-MnO | 2,o | |
H | CaO | (35J-Fe2O3 | (4o).SiOg | (3o).MgO | 2,3 | |
I | CaO | (4o)-SiOg | (2a).R2O | 1,6 | ||
In- der obigen Tabelle betrifft die Probe A das herkömmliche
Verfahren und die Proben B bis I das erfindungsgemäße.
Die Probe A besteht aus einem Gemisch aus Rohkalk und Eisenerz, das als Schlackenbilduiigsmittel bei einem Konverter
nach dem herkömmlichen Verfahren verwendet wird. Die anderen
Proben sind Variationen des erfindungsgemäßen selbstgehenden
bzw. selbstfließenden, Schlacke bildenden Mittels. Wie in
der Tabelle gezeigt ist, braucht die Probe B, die hinsicht-
- Io -
lieh CaO und Fe 0 die gleiche Zusammensetzung wie die
Probe A hat, nur die halbe Zeit zur Schlackenbildung. wie v die Probe A. Es ist erwiesen, daß die aus mehr als drei
Stoffen bestehenden Mittel sehr kurze Schlackenbildungszeiten benötigen. Wie oben ausgeführt, zeigt Figur 2 das ;
Ergebnis des Versuchs, wo das erfindungsgemäße, selbstr.
gehende Schlackenbildungsmittel in einem 60-Tonnen-Eonverter
verwendet wird. Aus dieser Figur ist klar zu. er- . sehen, daß die Schlackenbildungsgeschwindigkeit umso höher
ist, je größer die Anzahl der Stoffe des Schlackenbildungs- ^ mittels ist. . ,
In dem Fall, wo wenigstens 50 kg/t Roheisen Schlacke aus
dem frühzeitigen Stadium des Frischens unter Verwendung des Konverters selbstfließend gemacht ist, sollte eine,
Vielzahl'auf dem System CaO-Fe O -SiO basierendes, erfindungsgemäßes,
selbstgehendes Schlackenbildungsmittel .
mit TiO2, Al0Q- RO in Mischungsverhältnissen
versetzt werden, die wie nachstehend erläutert zu berechnen
sind.
(1) CaO-Fe0O -Gehalt.:
Wenn nur eine Eisenschmelze verwendet wird, die mengenweise Si enthält, wird durch Oxydation soviel SiO3 erzeugt,
daß, wenn der Gesamtanteil Von SiO0 + Al 0 , welche beide
aus dem Rohstoff erzeugt werden, 5 bis Io % der gesamten
Schlacke beträgt, eine weitere Beschickung mit SiO0 nicht
erforderlich ist. Deshalb sollten CaO und Fe0O,. in Mengen
von 37 bis 49 % und kk bis 56 % zugesetzt werden; Das bedeutet, daß die Oxydation des Si' SiO„ über den vorgeschriebenen Grad hinaus erzeugt, was zu dem Absinken des Schniielzpunktes
ohne irgendeine Zugabe von SiÖ« führt* Biese Erscheinung ist anhand von iig* 5 erläutert*
S0384S/Q9SS
(2) Si0o-Gehalt:
Wenn ±n der Endschlacke loo kg/t Stahl erforderlich sind
und der SiO -Gehalt darin maximal 15 % beträgt, sollten 3o % SiO in der Schlacke des frühzeitigen Stadiums enthalten
sein, die in 5o kg/t Roheisen nach der Berechnung
gebildet werden:
15 % x loo kg/5o kg = 3o %
Wenn für den Vorgang nur geschmolzenes Eisen verwendet wird und es o,75 % Si enthält, werden 15 kg SiO„ erzeugt,
wodurch eine Aireitere Zugabe von SiO nicht erforderlich ist. Wenn der Gesamtgehalt an Si der aus Schrott und Roheisen
bestehenden Charge Go % beträgt, werden 12 kg SiO erzeugt was eine Zugabe von 3 kg gemäß dem Absinken auf
12 kg von 15 kg oder 6 % der Schlacke des frühen Stadiums
nach der Rechnung erfordert: - ι
3 kg/loo kg/5o kg = 6 %
Beim tatsächlichen Verfahrensablauf sollte jedoch der
Si0o-Gehalt anderer in der Charge enthaltener Rohstoffe
in Betracht gezogen werden. Schließlich sollte .der SiO-Gehalt des Schlacke bildenden Mittels, das aus CaO-Fe 0 SiO
besteht, abhängig von dem Si-Gehalt des Roheisens und des Schrottes bestimmt werden, d. h. des Mischungsverhältnisses
des geschmolzenen Roheisens.
(3) Al0O„-Gehalt:
Gemäß dem in Fig. 4 dargestellten Zustandsdiagramm von
CaO-SiO0-Al 0 ist der Schmelzpunkt am niedrigsten, wenn
der Al_0o-Gehalt 12 bis 13 % beträgt. Da der Al0O -Gehalt
der Endschlacke, die loo kg/t Stahl betragen sollte, weniger als Io % ist, ist der Al0O -Gehalt des Mittels auf
weniger als 2o % festgelegt. Bei einer Mischung von
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CaO-Fe0O -Al 0 zu 27,6 %, 55,9 % bzw. 13,2 % liegt der
Schmelzpunkt zwischen 115o und 12oo C.
(k) CaF -Gehalt:
Cm
Das Zustandsdiagramm für das 3-Stoff-System CaO-SiO-CaF2
ist in Fig. 5 gezeigt. Beträgt das Mischungsverhältnis zwischen CaO und SiO 3 : 1, so fällt der Schmelzpunkt,
wenn der CaF -Gehalt steigt, wobei der niedrigste Punkt 115o° C bei einem CaF -Gehalt von 37,5 % beträgt. Liegt
Ct
das Mischungsverhältnis zwischen CaO und SiO bei k : 1,
so ist der Schmelzpunkt bei einem CaF -Gehalt von 37 % am
niedrigsten. Ein übermäßig hoher Gehalt an CaF verursacht
feuerfesten auskleidung ^
jedoch eine Korrosion der/Konverter-, und ist unwirtschaftlich,
so daß der Gehalt in dem aus CaO-FeO-CaF3 ebenso wie in dem aus CaO-SiO -(
Ct
grenzt werden sollte
in dem aus CaO-SiO0-CaF bestehenden Mittel auf 2o % be-
Ct Ct i
(5) Ro0-Gehalt:
Der R O-Gehalt verursacht ein Erniedrigen des Schmelz-Punktes
des Schlacke bildenden Mittels. Jedoch verursacht,,
terausklerdung
ein übermäßig hoher Gehalt Korrosion an äer feuerfesten Konver"-deshalb
ist es erwünscht, daß der R O-Gehalt weniger als Io % beträgt.
(6) MnO-Gehalt:
Um ein Spritzen bzw. Auswerfen der Schlacke, was eine Beeinträchtigung
des Betriebsablaufes bilden würde, zu verhindern, ist ein MnO-Gehalt in der Endschlacke von 5 bis
15 % nötig. Gemäß Fig. 6 sind bei einem End-Mn-Gehalt von
o,4 % und einem FeO-Gehalt von 3o % 15 % MnO erforderlich,
die dem Maximalgehalt in der Endschlacke entsprechen.
S098A5/0955
Wie oben angeführt, basiert das erfindungsgemäße Schlacke
bildende Mittel auf dem 3-Stoff-System CaO-Fe 0 -SiO ,
b J Ct
dem die oben erwähnten Stoffe zugesetzt werden. Da alle
Stoffe, nämlich die Grundstoffe und Zusatzstoffe, zu
Klumpen gebacken werden und in der Form von Lösungen oder als Eutectica vorliegen, wird der Schmelzpunkt niedriger
als die jeweiligen Schmelzpunkte von CaO und Fe0O . Aufgrund
eines derartigen, niedrigeren Schmelzpunktes und
auch wegen des Backens zu Klumpen ist ihr Schmelzen beschleunigt.
Nachstehend sind die Gründe für die Zugabe von folgenden Materialien aufgeführt:
SiO : Zur Erniedrigung des Schmelzpunktes und zum Einstellen
des Mischungsverhältnisses von CaO' und SiO , wenn der Si-Gehalt der Eisenscharge niedrig ist.
:Zum Ersetzen eines Teils von Fe0O oder CaO, wodurch
Lösungen gebildet werden und die Schlackenbildungsaktivität des Mittels erhöht wird.
Zur Absenkung des Schmelzpunktes des Schlacke bildenden
Mittels und zur Erhöhung der Fließfähigkeit der so erzeugten Schlacke. Trotz dieser Vorzüge sollte
die verwendete Menge so beschränkt werden, daß eine Korrosion des Konverterbodens vermieden wird.
TiO : In der Substitution für das 1,1-fache von Si0_
wirkt es stark sauer, um den Schmelzpunkt des Schlacke bildenden Mittels zu erniedrigen und um die
Fließfähigkeit der so erzeugten Schlacke zu erhöhen.
§0984 5/0955
MgO: Zum Herabsetzen der Korrosion der feuerfesten Eonverterausdie
von anderen Stoffen verursacht wird. Die Zugab
einer bestimmten Menge erniedrigt den Schmelzpunkt des Schlacke bildenden Mittels und läßt es leichter
schmelzen. Es.erhöht die Löslichkeit von CaO und. kann als Ersatz für ungefähr ein Drittel der CaO-Dosierung
daTenen.
MnO: Brauchbar für das Erniedrigen des Schmelzpunktes
des Schlacke bildenden Mittels, zum Verhindern des Spritzens bzw. Schwappens beim Frischen so erzeugter
Schlacke und auch zum Aufrechterhalten des Mangangehaltes.
R0O: Zum Absinken des Schmelzpunktes des Schlacke bilden-
den Mittels. Die Fähigkeit zur Entschwefelung ist
groß, jedoch sollte die verwendete Menge so beschränkt werden, daß eine Korrosion des feuerfesten
Materials der ZoWertOT^&iffl&dert wird.
Wie bereits ausgeführt, wird das erfindungsgemäße, selbst gehende, Schlacke bildende Mittel so hergestellt, daß den
Basisstoffen CaO-Fe0O -SiO -Stoffe wie Al 0 zugesetzt
und zu Klumpen gebacken bzw. gebrannt werden. Das nachstehende Beispiel zeigt die hervorragende Fähigkeit der
Schlackenbildung.
a) Bin 60 Tonnen-, mitreinem Sauerstoff von oben beblasener Konverter.
b) Er wird zum Blasen Ί beim Frischen unter dem Zwei-Schlacken-System
verwendete
9.Q9845/Q955
c) Verwendete Stoffmengen: Geschmolzenes Roheisen 65 t,
Schrott 7t.
Temperatur des geschmolzenen Roheisens: 128o C Chemische Zusammensetzung des geschmolzenen
Roheisens: 4,4o % C, o,*t5 % Si, 0^65 % Mn, o,l6o % P
O1o27 % S
d) Selbstgehendes, Schlacke bildendes Mittel: Auswahl
bestehend aus CaO-Fe0O0-SiO0-Al0O0.
Zusammensetzung des Mittels: kl % CaO, 39 % Fe0O ,
Io & SiO2, Io % Al2O .
Verwendete Menge: 80 kg/t geschmolzenes Roheisen.
e) Sauerstoffzufuhr: Volumenstrom von Io 000 Nm /h.
f) Erforderliche Zeit für Vollendung des Blasens I
. ι
beim Frischen: 7 Minuten.
g) Vergleich zwischen dem selbstgehenden, Schlacke
bildenden Mittel gemäß der Erfindung (A) und der Mischung aus Rohkalk und Eisen-III-oxyd, das zur
Schlackenbildung nach dem herkömmlichen Verfahren (B) verwendet wird in der Zusammensetzung des geschmolzenen
Roheisens nach dem Blasen ΐ (X) und der der Stahlschmelze nach Vollendung des Frischens (Y).
„ . verwendetes C % Si % Mn % P % S %
Zusammensetzung M-tt j .
A 3,24 -o,öl o,19 o,ol2 o,ol6
X -.
3,15 o,öl o,15 0,023 o,o21
o,l8 0,008 o,ol2
B o,13 - O1Ik o, olk- ο«, 0Ι5
90984570955
Wie oben gezeigt, weist das erfindungsgemäße, selbstgehende,
Schlacke bildende Mittel eine hohe Schlackenbildungsgeschwindigkeit auf. Wenn es auf das Blasen I
verwendet wird, kann die Entschwefelung und Entphosphorung
in fünf Minuten erzielt werden, während nach dem herkömmlichen Verfahren sieben Minuten erforderlich sind,
um den gleichen Effekt zu erzielen. Dies zeigt, daß das erfindungsgemäße Mittel hinsichtlich Entschwefelung und
Entphosphorung hervorragend wirkt.
909 845/09 56
Claims (2)
1. Schlacke bildendes Mittel zur Verwendung bei der Stahlherstellung, gekennzeichnet durch eine aus
einem Gemisch von 29 bis 6o % Calciumoxyd (CaO), 25 bis 6o % Eisen-II-oxyd (FeO) oder Eisen-III-oxyd
(Fe O) und 6 bis 3o % Siliciumdioxyd (SiO ) bei einer Temperatur in dem Bereich von looo bis
I700 C zu Klumpen gebrannten Masse.
2. Schlacke bildendes Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse wenigstens eineor der
Stoffe, bestehend aus Aluminiumoxyd (Al 0J1 Calciumfluorid
(CaF ), Titandioxyd (TiO ), Magnesiumoxyd (MgO), Manganoxyd (MnO) und/oder einem Oxyd der
Alkalimetalle (R2^) mit weniger als 25 % i-n der
Gesamtsumme, zugesetzt ist.
90 98 4,5/09 5 5.
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