DE2052129C3 - Entschwefelungsmittel und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Entschwefelungsmittel und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- DE2052129C3 DE2052129C3 DE19702052129 DE2052129A DE2052129C3 DE 2052129 C3 DE2052129 C3 DE 2052129C3 DE 19702052129 DE19702052129 DE 19702052129 DE 2052129 A DE2052129 A DE 2052129A DE 2052129 C3 DE2052129 C3 DE 2052129C3
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
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- C21C7/064—Dephosphorising; Desulfurising
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Description
Die Erfindung betrifft ein gesintertes, körniges kalkbasisches Entschwefelungsmittel zur Entschwefelung
ι j von Roheisen außerhalb des Hochofens.
Seit kurzem hat der Einsatz von Konvertern in der stahlerzeugenden Industrie beträchtlich zugenommen,
so daß ständig steigende Mengen an geschmolzenem Roheisen mit hoher Qualität als Ein-
-Ό satzmaterial benötigt werden, um eine hohe Kapazitätsauslastung
dieser Konverter zu gewährleisten. Da es besonders schwierig und mühsam ist, die Roheisenschmeizen
im Konverter zu entschwefeln, besteht ein erheblicher Bedarf an als Beschickung für die
r> Konverter geeignetem flüssigem Roheisen mit niedrigem Schwefelgehalt.
Geschmolzenes Roheisen hat, wie es aus dem Hochofen kommt, allgemein gesagt, einen verhältnismäßig
hohen Schwefeigehalt. Um aus einem solchen Hochin ofcnroheisen ein Roheisen mit niedrigem Schwefelgehalt
zu erhalten, das sich zum Beschicken von Konvertern eignet, wird dem schmelzflüssigen Roheisen
während es, gewöhnlich in einer Pfanne, vom Hochofen zum Konverter transportiert wird, ein geeignetes
J5 Entschwefelungsmittel zugesetzt, worauf der Pfanneninhalt
vorzugsweise gerüttelt, geschüttelt oder gerührt wird, um das Entschwefelungsmittel innig
mit dem schmelzflüssigen Roheisen zu mischen. Herkömmliche, Tür diesen Zweck eingesetzte Entschwefelungsmittel
bestehen aus Kalziumkarbid (CaC2), da Kalziumkarbid eine hohe Entschwefelungswirkung besitzt. Beispielsweise kann der Schwefelgehalt
von geschmolzenem Roheisen mit 4 bis 6 kg Kalziumkarbid pro Tonne Roheisen von 0,05 auf 0,01% verringert
werden, entsprechend einem Entschwefelungsgrad von 80%.
Kalziumkarbid weist den weiteren Vorteil auf, daß es fest ist und insbesondere auch beim Rühren in der
Pfanne niemals schmilzt. Demzufolge reagieren derartige feste Entschwefelungsmittel auch nicht chemisch
mit den feuerfesten Ausmauerungssteinen der Pfannenwand oder mit der Hochofenschlacke. Weiterhin
geht Schwefel, der dem Roheisen einmal mit Hilfe von Kalziumkarbid entzogen wurde, nur selten
wieder in der Eisenschmelze in Lösung. Außerdem läßt sich die beim Entschwefeln mit Kalziumkarbid
gebildete Schlacke leicht aus der Pfanne entfernen.
Diesen Vorteilen von Kalziumkarbid stehen jedoch
schwerwiegende Nachteile gegenüber, da Kalziumkarbid ziemlich teuer ist und mit Wasser rasch reagiert,
wobei sich gasförmiges Azetylen entwickelt, das sehr leicht entflammbar ist. Demzufolge müssen beim
Handhaben von Kalziumkarbid besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
t.) Mit der steigenden Stahlproduktion hat auch die
mit Kalziumkarbid zu entschwefelnde Roheisenmenge stark zugenommen, so daß der Kostenaufwand Tür
als Entschwefeiiuvsniitie! zu verwendendes Kal/ium
karbid bereits eine beträchtliche Höhe erreicht hat
und besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind, um die Sicherheit des mit dem Entschwefelungsmittel umgehenden Personals zu gewährleisten.
Man hat auch schon versucht an Stelle von Kalziumkarbid mit einem geeigneten Flußmittel gemischtes
Kalziumoxyd als Entschwefelungsmittcl zu verwenden. Die Entschwefelungskapazität dieser bekannten
Entschwefelungsmittel aus Kalziumoxyd und einem FluPmittel ist jedoch außerordentlich gering,
wenn das Entschwefelungsmittel dem schmelzfiüssigcn Roheisen in fester Form zugesetzt wird. Eine
annehmbare Entschwefelungswirkung bzw. -kapazität kann erst dann erreicht werden, wenn das Kalziumoxyd
geschmolzen ist.
LJm das Schmelzen solcher Kalziumoxyd enthakender Entschwefelungsmittel zu erleichtern, muß eine
große Menge eines Lösungs- bzw. Flußmittels, ζ. Β. SiO2, Al2O3 oder Kalziumfluorid, zugesetzt werden.
Die Verwendung großer Mengen derartiger Flußmittel führt jedoch leicht zu einer Abkühlung der
Roheisenschmelze, so daß derartige Gemische aus gebranntem Kalk und Flußmittel sich nicht zur
Verwendung außerhalb des Ofens eignen, da sie zu einer Temperatursenkung des geschmolzenen Roheisens
führen.
Außerdem greifen derartige schmelzfluss: Te, aus
Kalziumoxyd bestehende Entschwefelungsmittel im Gegensatz zu den eingangs beschriebenen festen Entschwefelungsmitteln
aus Kalziumkarbid die feuerfeste Ausmauerung der Pfanne an.
Es ist auch bereits bekannt, gebranntem Kalk etwa 10% Natriumkarbonat und/oder Ätznatron (NaOH)
zuzusetzen. Die Entschwefelungskapazität bzw. -wirkung derartiger Gemische ist jedoch geringer als diejenige
von Kalziumkarbid, so daß in der Praxis beispielsweise bei einem Roheisen mit einem Schwefelgehalt
von 0,05% durch Zugeben eines solchen Entschwefelungsmiitelgemisches
in einer Menge von 10 kg/t nur ein Entschwefelungsgrad von 50%, bei
einem Zusatz von 20 kg/t nur ein Entschwefelungsgrad von 60 bis 65% und selbst mit 30 kg/t nur ein Entschwefelungsgrad
von 70 bis 75% erzielt wird. Somit muß man von einem derartigen Gemisch etwa die
öfache Gewichtsmenge zusetzen, um den gleichen Entschwefelungseffekt zu erzielen, wie mit einer bestimmten
Menge Kalziumkarbid. Obwohl gebrannter Kalk an sich ziemlich billig ist, erreichen d:e Gesamtkosten
für ein Entschwefelungsmittel, das aus einem derartigen Gemisch besteht, eine dem bei Kalziumkarbid
entstehenden Kostenaufwand vergleichbare Höhe, wenn dieses Entschwefelungsmittelgemisch in
großen Mengen von beispielsweise 20 kg/t verwendet wird. Außerdem führt die Verwendung großer Mengen
Entsthwefelungsmittel zu einer Zunahme der Schlakkenmenge, so daß zum Entfernen der Schlacke nach
dem Entschwefeln mehr Arbeitsstunden aufgewendet werden müssen. Die Gesamtwirtschaftlichkeit des
Entschwefelungsverfahrcns mit einem derartigen Gemisch ist somit ziemlich schlecht.
Aus der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 29 807/1968 ist ein aus einer Mischschlacke, die
"> durch Schmelzen eines Gemisches aus gebranntem Kalk. Kalziumfluorid (CaF2), Natriumkarbonat
(Na2CO3), Ätznatron (NaOH) und/oder Kalziumkarbid
(CaC2) hergestellt ist, bestehendes Entschwefelungsmittel
bekannt. Dieses bekannte Entschwefelungs-
Ki mittel eignet sich zwar zur Endentschwefelung von
geschmolzenem Stahl, der in einem Spezialofen raffiniert wird, jedoch nicht zur Vorbehandlung von als
Ausgangsmaterial für die Stahlherstellung dienendem schmelzflüssigem Roheisen außerhalb des Ofens, da
seine. Anwendung eine SpezialVorrichtung und die Zufuhr einer beträchtlichen Wärmemenge erfordert,
so daß hohe Unkosten entstehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein körniges, außerhalb des Ofens anwendbares Ent-Schwefelungsmittel
für Roheisen zu schaffen, das weder mit den Nachteilen der eingangs beschriebenen, aus
Karbid bestehenden Entschwefelungsmittel behaftet ist, noch zu den bei der Verwendung herkömmlicher
Entschwefelungsmittel auf Kalziumoxydbasis, die aus einem bloßen Gemisch aus gebranntem Kalk und
Flußmittel oder einer geschmolzenen Mischschlacke aus gebranntem Kalk mit geeigneten Zusätzen bestehen,
auftretenden Schwierigkeiten führt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
in sich diese Aufgabe durch ein gekörntes Entschwefelungsmittel
aus zerkleinertem Sintermaterial auf Kalziumoxydbasis lösen läßt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein körniges, außerhalb vom Ofen verwendbares Entschwefelungs-
J5 mittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus
einem Gemisch besteht von
a) 100 Gewichtsteilen Kalziumoxyd bzw. einer entsprechenden Menge Kalziumkarbonat und oder
-hydroxyd,
b) bis zu 30 Gewichtsteilen Kalzium-, Natrium-, Magnesium-, Barium- und/oder Natriumsilikofluorid
und/oder
c) bis zu 40 Gewichtsteilen Natriumkarbonat bzw. einer entsprechenden Menge Natriumhydroxyd
und/oder -oxyd.
mit der Maßgabe, daß der Gesamtgehalt, der unter (b) und (c) genannten Zusatzstoffe zwischen 3 und 50 Gewichtsteilen
liegt, ohne beim Entschwcfclungsvorgang zu schmelzen.
Zur Erläuterung der vorstehenden Angabe »einer bis zu 40 Gewichtsteilen Natriumkarbonat entsprechenden
Menge Natrium in Form von ...«. sei angemerkt, daß beispielsweise 30 Gewichtsteile Natriumhydroxyd
40 Gewichtsteilen Natriumkarbonat entsprechen bzw. die gleiche Natriummenge enthalten,
wie aus nachstehender Gleichung zu ersehen ist:
40· -
Molekulargewicht von NaOH
(1 Molekulargewicht von Na2CO,)/2
40 ' 106/2'
* 30.
Das erfindungsgemäßc Entschwefelungsmittcl weist nieuiigcn Preis aus. so daß es besonders zur Erzeugung
alle Vorzüge eines festen Entschwefelungsmittels auf μ großer Mengen von schwefelarmem Stahl geeignet ist.
und besitzt zudem eine mit derjenigen von Kalzium- Zum besseren Verständnis der Erfindung wird auf
karbid vergleichbare Entschwefeiungswirkung bzw. die Zeichnung Bezug genommen, deren einzige Figur
-knpn/itii! Weiterhin zeichnet es sich durch seinen die Frnebnisse von Versuchen mit einiiien erlinduncs-
gemäßen, gesinterten Entschwcfelungsmilteln sowie
einigen Vergleichsversuchen wiedergibt.
Die nachstehenden Beispiclecrläulein die Erfindung.
B e i s ρ i e 1 1
Zur Herstellung von Proben erfindungsgemäßer
Entschwefelungsmittcl wurde mit jeweils 100 Gewichtsteilen Kalziumoxyd mit einer Teilchengröße
von unter 0,3 mm Kalziumfluorid mit einer Teilchen- n1
größe von ebenfalls unter 0,3 mm in Mengen von 3 bis 30 Gewichtsteilen gemischt, worauf die Gemische
bei 1200 bis 1600°C gesintert und die gesinterten
Produkte zu Teilchen mit einer Größe von 3 mm oder weniger gebrochen wurden.
Dann wurden unter Verwendung der auf diese Weise erhaltenen Proben Versuche zur Bestimmung der
Entschwcfelungsgeschwindigkeiten durchgeführt. Für die Tests wurden die Proben jeweils in Form von
gesinterten Zylindern mit 25 mm Durchmesser und 2c einer Höhe von 30 mm verwendet. Die Probezylinder
der einzelnen Entschwefelungsmittei wurden dabei jeweils in schmelzflüssiges, 1350" C heißes Roheisen
mit einem Schwefelgchalt von etwa 0,07% getaucht, worauf jeder Zylinder jeweils in der Roheisenschmclze .'ϊ
mit einer Drehzahl von 200 UpM gedreht wurde. Fig. 1 zeigt die Änderung des Schwefelgehalts des
geschmolzenen Roheisens mit der Zeit.
Zum Vergleich wurden auch Versuche mit einem bekannten Kalziumkarbidentschwefelungsmittel durch- jii
beführt, deren Ergebnisse in F i g. 1 dargestellt sind. Dieses Kalziumkarbidentschwefelungsmittel
wurde für die Versuche ebenfalls gesintert und zu entsprechenden Zylindern wie die erfindungsgemäßen
Entschwefclungsmittelproben ausgeformt. r>
Wie aus I" i g. 1 zu ersehen ist. führt Kalziumoxyd allein zu keiner nennenswerten Verringerung
des Schwcfclgehalts des Roheisens, während die erzielten Entsclhwefelungseffckte mit steigendem KaI-ziumfiuoridzusatz
im Kalziumoxyd zunehmen, wobei w die Enlschwefelungswiikung von erfindungsgemäßen
Proben mit einem Kalziumfluoridgchalt von mehr als 10 Gewichtsteilen sogar derjenigen des als Entschwefelungsmittcl
bislang gebräuchlichen Kalziumkarbids überlegen ist. Die Enlschwefelungsgcschwin- ή
digkeit erfindungsgemäßer Entschwefelungsmittei steigt mit wachsendem Kalziumfluoridgchalt bis zu
etwa 15 Gewichtsteilen CaF2 auf 100 Gewichtsteile
Kalziumoxyd, nimmt jedoch, wenn die zugesetzte Ka'ziumfluoridmengc weiter steigt, z. B. auf 35 Ge- ϊο
wichtsteile, wie aus der Zeichnung zu ersehen ist. wieder ab. Die Entschwcfelungsgeschwindigkeit der
erfindungsgcmäßcn Entschwefelungsmittei erreicht somit sozusagen einen »Sättigungswert« bei einem
bestimmten Zusatzstoffgehalt im Kalziumoxyd. z. B. bei etwa 30 Gewichtsteilen Kalziumfluorid pro
100 Gewichtsteile Kalziumoxyd.
Weiterhin wurde durch Tests bestätigt, daß erfindungsgemäße
Entschwefelungsmittei, die Natrium-, Magnesium- und/oder Bariumfiuorid enthalten, eine
ähnliche Entschwefelungswirkung besitzen, wie diejenigen, deren diesbezügliche Werte in der F i g. 1
dargestellt sind. Es wurde gefunden, daß die zuzusetzende Menge an diesen Verbindungen zweckmäßig
zwischen 3 und 30 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Kalziumoxyd beträgt.
Weiterhin wurde gefunden, daß man zur Herstellung erfindungsgemäßer Entschwefelungsmitle! an
Stelle des bei der eigentlichen Entschwefelung in der Anlage zu verwendenden Kalziumoxyds auch KaI-ziumkarhonal
(CaC-O,) oder Kalziumhydroxyd
(Ca(OH)2) verwenden kann. d.h. Stoffe, die billiger
sind als Kalziumoxyd. Auch bei der Herstellung erfindungsgemiißei Fntsehwefelungsmitlel auf Kalzium
karbonat- oder -hydroxydbasis sind Sinterlemperatuivn
von 1200 bis IWK) C brauchbar. Die Entschwefelungsmittei
werden ebenfalls zu einer Tcilchengröße von 4 mm oder darunter zerkleinert. Erfindungsgemüß
ist es außerdem möglich, eine kleine Menge, z. B. einige wenige Gewichisteile pro 100 Gewichtsteile
Kalziumoxyd. eines geeigneten Bindemittels, wie Mononatriumphosphat, Kalziumchlorid,
^Uunv lfu\.i ι llü, r utuä\.t(.l.ll. l^uilll U\~ll 4-.UJUt/. tun
Ton werden die aus der Entschwefelungsmittelmassc hergestellten Pellets so verbessert, daß ihre Form
während der Sinterungsbehandlung erhalten werden kann, und außerdem wird die Verarbcitbarkeit der
Entschwefelungsmittei verbessert.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Entschwefelungsmittei sind vorzugsweise Kalziumoxydpulver
und Zusatzstoffe, z. B. Kalziumfluorid, mit einer Teilchengröße von weniger als 0,3 mm zu verwenden,
wodurch die erforderliche Sinlerzeil verkürzt und eine höhere Entschwefelungswirkung erzielt werden
kann.
Wie vorstehend bereits erwähnt, ist Kalziumoxyd allein bei der Entschwefelung nicht wirksam. Wirksam
scheinen hingegen disperse Gemische der den Hauptbestandteil bildenden Kalziumvcrbindung und
des Zusatzstoffes, z. B. Kalziumfluorid, zu sein, bei welchen der Zusatzstoff durch die Sinterung in der
Hauptkomponentc des Entschwcfclungsmittels gründlieh
und gleichmäßig molckulardispers verteilt ist. Dies wurde durch mikroskopische Untersuchungen
der Entschwefelungsmittei nach dem Entschwefeiungsprozeß bestätigt.
Wenn die Korngröße der zur Herstellung des Ent-Schwefelungsmittels
verwendeten Bestandteile zu groß ist, steigt die Sinterzeit. Genauer gesagt ist es selbst
durch mehrstündiges Sintern bei 1200"C schwierig, Entschwefelungsmittei mit ausreichender Entschwefclungswirkung
zu erzeugen, wenn die Teilchengröße der Bestandteile des Ausgangsgemisches 0,3 mm übersteigt.
Tabelle I zeigt die Entschwcfclungswirkung einfacher Gemische aus Kalziumoxyd und Kalziumfluorid.
In gleicher Weise ist in der Tabelle Il die Entschwefelungswirkung gesinterter, erfindungsgemäßer
Entschwcfeliungsmiltel wiedergegeben. Die Tabelle II enthält zum Vergleich auch die Werte
nicht gesinterter Entschwefelungsmittei auf Kalziumoxydbasis, die Kalziumfluorid und Natriumfluorid
enthalten. Die in den Tabellen I und II aufgeführten Werte der Entschwefelungswirkung bzw. -geschwindigkeit
wurden bestimmt, indem die zu untersuchenden Entschwefelungsmittei jeweils in etwa 60 t
schmelzflüssiges Roheisen, Jas sich in einer Pfanne befand, gegeben wurden, worauf der Pfanneninhalt
jeweils mittels eines Gatterrührers gerührt wurde. Die in der Tabelle II aufgeführten Entschwefelungsmittei
wurden durch Mischen von Kalziumoxyd mit einer Teilchengröße von etwa 0,2 mm mit Kalziumfluorid
von etwa gleicher Teilchengröße, 30minutiges Sintern der Mischung bei 13000C und Brechen bzw.
Zerkleinern der gesinterten Produkte zu einer Teilchengröße von etwa 2 mm hergestellt.
I inlachc (iemisehe aus 80 (k-widilsteilen CaO und 20 ( iewichlslt/ilen Cnl-'i
üntschwcfelungs· millclmcngc im Roheisen |
Temperatur der Rohciscnschmcl7c |
Hihandlungsdaucr | Schwcfelgchalt vor der Behandlung |
nach der Behandlung | Iintsc |
(kg/t) | C C) | (Min.) | (%) | (%) | (%) |
8.3 | 1350 | IO | 0.043 | 0,023 | 46.5 |
8,4 | I 320 | IO | 0.045 | 0,028 | 37,8 |
15.2 | 1300 | 10 | 0.049 | 0,026 | 46,9 |
16,4 | 13(M) | IO | 0.044 | 0,034 | 22,7 |
22,9 | 1 370 | K) | 0.05! | 0,009 | 82,4 |
24.3 | 1360 | IO | 0.055 | 0,011 | 80,0 |
labcllell |
Iintschwcfelungsgrad
lirfindungsgemüße gesinterte CaO — CalVHnlschwefcliingsiiiittcl im Vergleich zu bekannten nicht gesinterten
Hntschwefclungsmitteln
CaF2 (Teile in 100 Teilen) (CaO,< |
Entschwefelungs- mittelmengc im Roheisen |
Temperatur der Rohcisenschmclzc |
Behandlungs- daucr |
Schwcfelgchalt vor der Behandlung |
nach der Behandlung |
Entschwefelungs grad |
(kg't) | ("C) | (Min.) | (%) | (%) | (%) | |
0 | 8.0 | 1340 | 10 | 0,035 | 0,025 | 28,6 |
3 | 7,0 | 1330 | 9 | 0,034 | 0,019 | 44,1 |
3 | 6,9 | 1350 | 10 | 0.047 | 0,019 | 59,6 |
5 | 7,0 | 1360 | 10 | 0.050 | 0,020 | 60,0 |
5 | 6.8 | 1330 | 9 | 0,040 | 0,021 | 46,6 |
10 | 7.2 | 1340 | 10 | 0,051 | 0,008 | 84,3 |
10 | 7,1 | 1350 | 9 | 0,036 | 0,005 | 86,1 |
15 | 6,8 | 1350 | 8 | 0,035 | 0,007 | 80,0 |
15 | 7.0 | 1340 | 10 | 0,045 | 0,006 | 86,7 |
20 | 7,0 | 1360 | 9 | 0,025 | 0,005 | 80,0 |
20 | 6,9 | 1360 | 10 | 0.052 | 0.007 | 86,5 |
30 | 7,0 | 1320 | 8 | 0,048 | 0.012 | 75,0 |
30 | 7,1 | 1340 | 10 | 0.051 | 0,010 | 80,4 |
35 | 6,8 | 1350 | K) | 0,032 | 0,011 | 65.6 |
35 | 6.9 | 1340 | 10 | 0,048 | 0,015 | 68.8 |
10*) | 15 | 1340 | 10 | 0,051 | 0.032 | 37 |
15*) | 15 | 1340 | 10 | 0,045 | 0,025 | 44,5 |
20*) | 15 | 1340 | 10 | 0,052 | 0,07 | 48 |
NaF | ||||||
5*) | 15 | 1390 | 10 | 0,050 | 0,035 | 30 |
10*) | 15 | 1340 | 8 | 0,051 | 0,030 | 41 |
30*) | 15 | 1340 | 8 | 0,035 | 0,014 | 60 |
·) Nicht gesintert. |
Aus den Tabellen 1 und II ist zu ersehen, daß einfache Gemische der Entschwefclungsmittelbestandteile
nur eine geringe, die erfindungsgemäßen gesinterten Entschwefelungsmittel hingegen eine sehr hohe
Entschwefelungswirkung besitzen. Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß die
erfindungsgemäßen !!ntsehwddungsmitlel während
der Knischwefelung fest bleiben und daher die Vorzüge
in festem Zustand wirkender Kntsclnvefelungsmittel
aufweisen.
Genauer gesagt neigen Schmelzen. bzw. flüssige Flußmittel, die Fluoride enthalten, in der
Regel dazu, die feuerfeste Ausmauerung der Pfannenwand
anzugreifen, was bei uVn erfindungsgemäßen
Kntseliwefelungsmitleln nicht der lall ist. da tieren
Fluoridbeslandteil während der Fnlschwefelungsbehandlung fest bleibt und somit seine Herülmingsfläche
mit der feuerfesten Ausmauerung nur sehr gering ist, so daß keine Korrosion in nennenswertem
timfang stattfindet.
Durch lstündiges Stehenlassen der Roheisenschmelz.e
nach der Entschwefelung, ohne das Kmschwefelungsmittel
abzutrennen, wurde festgestellt, daß bei den erfindungsgemäßen Fnlschwefelungsmitteln
praktisch keinerlei Rüclklösnng des Schwefels stattfindet.
Weiterhin zeigte sich, daß sich die Schlacke nach dem Entschwefeln mit Hilfe eines crfindiinusnemäßen
l-lntsehwefelungsmillels sehr leicht entfernen läßt, da
sie aiii der Oberlläche des Roheisens als feste Schlacke
schwimmt.
!■!in wichtiger Vorteil der erfindiingsgemäüen Kntschwclelungsmilk'i
ist, daß sie als Hauptbestandteil billiges Kalziumoxyd entliallen. Die Krfindung ist
somit in erheblichem Maße technisch und wirtschaftlich vorteilhaft.
I! e i s ρ i c 1 2
Is werden mehrere Proben verschiedener erfindungsgemäßer
l!ntschwefelung.smittel hergestellt, indem man jeweils die in Tabelle 111 aufgeführten
Bestandteile, die eine Korngröße von weniger als 0,3 mm besii/en, innig miteinander mischt, das Gemisch
zu sogenannten »grünen Pellets« mit einem Durchmesser von 15 mm ausformt, die Pellets bei
etwa 100 C trocknet und dann jeweils 30 Minuten bei einer Temperatur von ')()(). 1000 b/.v. IKK)C
sintert, worauf man sie abkühlen läßt und dann zerkleinert bzw. bricht und Teilchen mit einer Kornmöße
von etwa 2 mm aussieh;.
CaCO1
Na2C-O1
NaOH
CaF,
Na,SiF.
Bemerkungen
2 1 | 98,9 | 1,1 | 0,8 | 0.55 | 5,1 |
2 τ | 98,4 | 1,6 | 2,7 | 1,1 | 2,6 |
2 3 | 94,2 | 5,8 | 5.3 | 1,1 | |
2 4 | 90,9 | 9,1 | 10,0 | 6.0 | |
2 5 | 83,3 | 16,7 | 14,0 | 12,5 | |
2 6 | 81.7 | 18,3 | 18.3 | 19,0 | |
2 7 | 80,0 | 20.0 | 2,9 | ||
2 8 | 99,2 | 3,0 | |||
2 9 | 97,3 | 6,1 | |||
2 K) | 94,7 | 12,9 | |||
2 11 | 90,0 | 13,4 | |||
2 12 | 85.6 | 8,9 | |||
2 13 | 81,7 | 1,2 | |||
2 -14 | 98,9 | 0,55 | 6,5 | ||
2 15 | 98,3 | 0,6 | 2.7 | ||
2 16 | 97,2 | 1,7 | 2,1 | ||
2 17 | 92,2 | 1,8 | 5,1 | ||
2 18 | 85,6 | 1,9 | |||
2 19 | 79,1 | 1.9 | |||
2-20 | 94,2 | 2,9 | |||
2-21 | 91,0 | 6,0 | U | ||
2—22 | 87,8 | 6,1 | 3,2 | ||
2 23 | 80,6 | 6,5 | 4,0 | ||
2-24 | 79,9 | 6,7 | 2,6 | ||
2-25 | 79,9 | 11,2 | 5,1 | ||
2-26 | 86,4 | 12,4 | |||
2-27 | 80,6 | 12,9 | |||
2—28 | 96,2 | ||||
2—29 | 94,7 | ||||
2—30 | 90,9 | ||||
2-31 | 92,3 | ||||
2 32 | 92,3 | ||||
1.8% von
NaII2PO4-2H2O*)
1,3% CaCI,*)
1,3% CaCI,*)
■oilNCl/ιιηιΐ
CaCO,
N.ι,CO,
NaOII
CaI-,
NaI-'
Na2SiI-;
2 33 | 96.2 | I.! |
2 34 | 93.7 | 5.2 |
2 35 | 92.3 | |
2 36 | 95.7 | 1.6 |
2 37 | 1U. 7 | 2.6 |
2.0
1.6
I.I
5.7
♦) Die zugesetzte Bindemitleimenge ist jeweils in Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von CaCO,, Na2CO1 und CaI2,
angegeben.
In den bei K)OO bzw. IKH)1C gesinterten Proben
w;tr das kalziumkarbonat nahezu vollständig zu Kalziumoxyd zersetzt, während in den bei 900 C
gesinterten Proben das Kalziumkarbonat größtenteils
nicht zersetzt war. Aus der Tabelle IV sind die Zusammensetzungen der auf diese Weise hergestellten
Proben zu ersehen, wobei jeweils als Bezugsgröße iler Kalziumoxydgehalt angegeben ist, und zwar
unabhängig davon, ob Kalziumoxyd selbst oder in Form von Kalziumkarbonat vorliegt. In der Ta- :
belle IV ist außerdem jeweils die Entschwefelungswirkung der Proben angegeben, die durch Versuche
ermittelt wurde. Zum Vergleich wurden auch bekannte Hntschwefelungsmitlel geprüft und die Ergebnisse
dieser Versuche in der Tabelle IV aufgeführt.
Die in der Tabelle IV angegebenen Werte für die Entschwefelungswirkung bzw. -geschwindigkeit wurden
bestimmt, indem man das zu untersuchende Hnlschwefelungsmitlel in eine Pfanne gab. die 60 t
schmclzflüssiges Roheisen enthielt und den Pfanneninhalt dann mittels eines Galterrühers mit einem
Rührorgan mit zwei vertikalen Rührfingern durchrührte.
Wie aus der Tabelle IV zu ersehen ist, lassen sich mit den crfindungsgemäßen Entschwefelungsmittcln
hervorragende Entschwefelungseflekte erzielen. Wenn die Sintertemperatur unter 800'1C liegt, dissoziiert
der größte Teil des in dem zu sinternden Gemisch enthaltenden Kalziumkarbonats nicht. Das nicht
zersetzte restliche Kalziumkarbonat enthält etwa 40 Gewichtsprozent Kohlendioxyd, das an der Entschwefelung
nicht teilnimmt, so daß der Roheisenschmelze eine höhere Entschwefelungsmittelmcnge
zugesetzt werden muß. Bei den Versuchen von Beispiel 2 ergaben die bei 900 C gesinterten 1 ntschwefelungsmittel
ähnlich hohe T.ntschwefeluiigseffckte wie bei 1100 C gesinterten, wenn sie in größeren
Mengen zugesetzt wurden.
Wenn die Sinlenemperatiir unter SOO C liegt, so
kann man den gewünschten EntsehwefelungselTekt mit einer wirtschaftlich tragbaren Entschwefelungsmittelnienge
nicht mehr erzielen.
Es ist ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß die Temperatur, bei der das EnI-schwefelungsmiltel
gesintert wird, beträchtlich verringert werden kann, wenn man als Ausgangsmaterial
Kalziumoxyd in Kombination mit den vorstehend genannten Natriumverbindungen verwendet. Das
heißt, daß in der Praxis die zur Herstellung der EtH-schwefelungsmittel
nach Beispiel 1 angewandte Sintertemperatur von 1200 bis 16(H) C wie au·. Heispiel
2 ersichtlich, auf 'K)O bis 1100 C vciiingen
werden kann.
Der in diesem Beispiel zur Herstellung ciiiiuiungsgemäßer
Entschwefelungsmitiel angewandte Sinlertemperaturbereich
von 900 bis 1100 C ist im Vergleich zu der bei der Herstellung herkömmlicher Kalziumkarbidentschwefel
ungsmittel anzuwendenden Behandlungstemperatur von etwa 2000 bis 2500 C außerordentlich niedrig, so daß das Verfahren der
Erfindung in äußerst wirtschaftlicher Weise zu Entschwefelungsmitteln führt, die dennoch die hohe
Entschwefelungswirkung und andere Wirteile der • besten bekannten, während der Entschwefelung fest
bleibenden Entschwefelungsmiltel aufweisen oder diese bekannten Entschwefelungsmiltel diesbezüglich
sogar noch übertreffen (vgl. hierzu auch Beispiel I).
Probe Zusatzstoffe):
Gehalt in Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteile CaO
pro 100 Gewichtsteile CaO
2-1 | Na2CO3 | 2 |
2-2 | Na2CO3 | 2,9 |
2-3 | Na2CO3 | 11,0 |
2-4 | Na2CO3 | 18.0 |
2-5 | Na2CO3 | 35,7 |
tempe- schwefe- ratur der lungs- schwefe-
ratur lungs- Roheisen- dauer vor der nach der Iungs-
mittel- schmelze Be- Be- grad
menge im handlung handlung
Roheisen
CC) (kg/t) ("C)
(Min.)
1100 | 6,5 | 1390 | 10,0 | 0,051 | 0,030 | 41 | Vergleich |
HOO | 6,5 | 1430 | 10,0 | 0,038 | 0,015 | 61 | |
1100 | 6,5 | 1370 | 6,0 | 0,048 | 0,010 | 79 | Erfindung |
900 | 10,0 | 1350 | 6,0 | 0,044 | 0,011 | 75 | |
1100 | 6,5 | 1410 | 10,0 | 0,033 | 0,007 | 75 | |
1100 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,035 | 0,010 | 71 | |
900 | 10.0 | 1340 | 6.0 | 0,033 | 0.010 | 70 |
I DllSL'l/UllU | Zusatzstoffe). | Gewichtsteilen | 40,0 | CaF2 | 1,0 | Sinter | Em- | Tempe | Behand- | Schwefelgehalt | nach der | EnI- | Bemcrkui |
Probe | Gehalt in | 45,0 | tempe | schwefe- | ratur der | lungs- | Be- | schwcfe- | |||||
1.2 | CaF2 | 2,0 | ratur | lungs- | Roheisen | daucr | vor der | , handlung | lungs- | ||||
3,9 | mittcl- | schmelze | Bc- | (%) | grad | ||||||||
pro 100 Gewichtsteile CaO | 7,8 | CaF2 | 2,1 |
menge im
Roheisen |
handlunj | 0.008 | |||||||
15,5 | ro | (kB/l) | (0Q | (Min.) | (%) | 0,010 | (%) | ||||||
23,2 | CaF2 | 11,5 | 1100 | 6,5 | 1420 | 10,0 | 0,032 | 0,031 | 75 | ||||
2-6 | 31,0 | 1000 | 6,5 | 1420 | 10,0 | 0,030 | 0.011 | 67 | Vergleich | ||||
2-7 | Na2COj | 1,0, | CaF2 | 26,0 | 1000 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,054 | 0,010 | 42 | ||
2-8 | Na2CO3 | 1000 | 6.5 | 1370 | 6.0 | 0,045 | 0,009 | 76 | Erfindung | ||||
2-9 | Na2O | 1.1. | CaF2 | 40,0 | 1000 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,050 | 0,014 | 80 | ||
2-10 | Na2O | 1000 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,055 | 0,023 | 84 | |||||
2-11 | Na2O | 3.2. | CaF2 | 5,5 | 1000 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,043 | 0,030 | 68 | ||
2-12 | Na2O | 1000 | 6,5 | 1330 | 6,0 | 0,062 | 0,033 | 63 | |||||
2-13 | Na2O | 3,5, | 1100 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,045 | 0,025 | 33 | Vergleich | |||
2 14 | Na2O | CaF2 | 5.9 | 900 | 10,0 | 1350 | 6,0 | 0,047 | 0,017 | 30 | |||
Na,CO; | 3,9. | 1100 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,052 | 0,010 | 52 | |||||
2-15 | CaF2 | 12,5 | 900 | 10,0 | 1340 | 6,0 | 0,045 | 0,012 | 62 | ||||
Na2COj | 4,3, | 110G | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,038 | 0,008 | 74 | |||||
2-16 | CaF2 | 28,6 | 900 | 10,5 | 1360 | 6,0 | 0,040 | 0,009 | 70 | ||||
Na2C-O., | 5,5, | 1100 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,055 | 0,006 | 85 | |||||
2-17 | CaF2 | 30,0 | 900 | 10,5 | 1360 | 6,0 | 0,056 | 0,006 | 84 | ||||
Na2COj | 1100 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,052 | 0,013 | 89 | ||||||
2-18 | 11,8, | CaI-J | 20,0 | 900 | 10,5 | 1350 | 6,0 | 0,046 | 0,015 | 89 | |||
Na2CX), | 1100 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,045 | 0,006 | 71 | ||||||
2 19 | 12,5, | 900 | 10,5 | 1360 | 6,0 | 0,050 | 0,006 | 70 | |||||
Na2CC), | CaF2 | 2,6 | 1100 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,045 | 0,007 | 85 | ||||
2 20 | 14,3, | 900 | 10,0 | 1350 | 6,0 | 0,040 | 0,008 | 86 | |||||
Na2COj | CaF2 | 14,3 | 1100 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,050 | 0,026 | 86 | ||||
15,0, | 900 | 10,0 | 1370 | 6,0 | 0,044 | 0,006 | 82 | ||||||
2 21 | CaF2 | 5,0 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,053 | 0,007 | 51 | |||||
Na2CO, | 25,0, | CaF7 | 4,0 | 1100 | 6,5 | 1370 | 6,0 | 0,053 | 0,012 | 89 | |||
2 22 | CaF7 | 10,0 | 900 | 10,0 | 1350 | 6,0 | 0,054 | 0,012 | 87 | ||||
Na2COj | NaF | 10,0 | 1100 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,050 | 0,034 | 76 | Frfindunf | |||
2 23 | 25,6, | NaF | 5,0 | 900 | 10,0 | 1360 | 6,0 | 0,055 | 0,023 | 78 | |||
Na2CC), | NaF | 5,0 | 1100 | 6,5 | 1370 | 6,0 | 0,060 | 0,029 | 60 | ||||
2 24 | 28,6, | NaF | 2,0 | 900 | 10,0 | 1360 | 6,0 | 0,055 | 0,021 | 58 | |||
Na2COj | Na2Si | ■e 11,0 | 1100 | 6,5 | 1330 | 6,0 | 0,065 | 0,008 | 55 | ||||
2-25 | 1,5, | CaF2 | 3,0 NaF | 900 | 10,0 | 1360 | 6,0 | 0,045 | 0,007 | 53 | |||
Na2COj | 4,6, | Na2O | 2,3, CaF | 1100 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,042 | 0,023 | 81 | |||
6,2, | 900 | 10,0 | 1360 | 6,0 | 0,033 | 0,011 | 79 | ||||||
2-26 | 3,9, | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,049 | 0,009 | 53 | ||||||
Na2CV), | 7,7, | 1100 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,050 | 0,010 | 78 | |||||
2 27 | 2,0, | 900 | 10,0 | 1370 | 6,0 | 0,045 | 0,008 | 80 | |||||
Na2CO, | 10,0, | 1000 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,055 | 0,005 | 82 | |||||
2 28 | 3,0, | 2. No2 | CO 3 | 1000 | 6,5 | Π60 | 6,0 | 0,045 | 0,007 | 82 | |||
2 29 | Na2O | 3,0, | O, 5. | NaOH 3 | 1000 | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,040 | 0,009 | 88 | ||
2 30 | Na2O | 5,0, | NaOI | 3,9 | 1000 | 6,5 | 1350 | 6,0 | 0,047 | 0,012 | 85 | ||
2 31 | Na2O | 18 | O, 10 | 1000 | 6,5 | 1340 | 6,0 | 0,055 | 0,012 | 83 | |||
2 32 | Na2O | 40 | 1100 | 6,5 | 1340 | 10,0 | 0,050 | 0,006 | 76 | ||||
2-33 | Na2O | 5,0 | 1100 | 6,5 | 1330 | 10,0 | 0,060 | 0,007 | 80 | ||||
2 34 | Na2COj | 10.0 | IHK) | 6,5 | 1360 | 6,0 | 0,051 | 0,010 | Erfindung | ||||
2-35 | Na2CC), | 20,(1 | 2,0 1100 | 6,5 | 1340 | 10,0 | 0,045 | 0,015 | |||||
2 36 | Na2O | NaI | 2,0 1100 | 6,5 | 1380 | 10,0 | 0,056 | 0,011 | |||||
2 37 | Na2CC), | Na2C | 15 | 1410 | 10,0 | 0,033 | 0,031 | Vergleich | |||||
Na2CC), | 11.0, | 15 | 1420 | 10,0 | 0,032 | 0,028 | |||||||
Na2CC), | Na2C | nicht | 15 | 1370 | 6,0 | 0,045 | 0,024 | ||||||
Na2CC), | gesintert | 15 | 1350 | 6,0 | 0.050 | 0.029 | |||||||
NaOH | 15 | 1350 | 6,0 | 0.055 | 0.035 | ||||||||
NaOII | 15 | 1340 | 10,0 | 0,045 | 0.017 | ||||||||
NaC)H | 15 | 1380 | 10.0 | 0,056 | 0,032 | ||||||||
CaI1 2. | 15 | 1360 | 6,0 | 0,040 | |||||||||
CaI2. 2. | 15 | 1330 | 10,0 | 0.060 | |||||||||
Na-SiI1, | |||||||||||||
NnI 2. | |||||||||||||
88 | |||||||||||||
84 | |||||||||||||
82 | |||||||||||||
54,5 | |||||||||||||
66 | |||||||||||||
31 | |||||||||||||
44 | |||||||||||||
Vi | |||||||||||||
35.5 | |||||||||||||
37,5 | |||||||||||||
57.5 | |||||||||||||
47,0 | |||||||||||||
Es wurden mehrere erfindungsgemäße Entschwefelungsmittel aus Kalziumkarbonat und Natriumsilikofluorid
hergestellt, indem jeweils die in der Tabelle V aufgeführten Bestandteile mit einer Teilchengröße
von jeweils etwa 0,2 mm innig gemischt, das Gemisch 30 Minuten bei 13000C gesintert und
dann zu Teilchen mit einer Korngröße von etwa 2 mm zerkleinert tew. gebrochen wurde(n).
Einheit: Gewichtsteile
CaCO3
Na2SiF6
98.9
97,3
94,2
97,3
94,2
1,1
2,7
5,8
5,8
10
20
Probe CaCO3
Na2SiF6
3—4 3—5 3—6 92,3
85,6
83,6
85,6
83,6
7,7
14,4
16,4
14,4
16,4
Die Entschwefelungswirkung der auf diese Weise hergestellten erfindungsgemäßen Enlschwefelungsmittel
wurde dann analog Beispiel 2 geprüft. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle Vl
aufgeführt. Zum Vergleich wurden auch bekannte Entschwefelungsmittel mit ähnlicher Zusammensetzung
hergestellt und geprüft. In der Tabelle VI sind auch die Eigenschaften dieser bekannten Entschwefelungsmittel
zum Vergleich aufgeführt.
Wie aus der Tabelle VI zu ersehen ist, besitzen die erfindungsgemäßen gesinterten und gebrochenen
bzw. zerkleinerten Entschwefelungsmittel eine überlegene Entschwefelungswirkung.
Probe Ni2SiF6-Gehalt Sinter- Entschwefe- Temperatur Behandin
Gewichts- temperatur lungsmittel- des lungsteilen pro menge im Roheisens dauer 100 Gewichts- Roheisen
teile CaO
teile CaO
(T) (kg/t) Γ C) (Min.)
2
5
11
15
30
35
5
11
15
30
35
1300
1300
1300
1300
1300
1300
nicht
gesintert
1300
1300
1300
1300
1300
nicht
gesintert
6,5
6.5
6.5
6.5
6,5
6,5
15
6.5
6.5
6.5
6,5
6,5
15
1330
1340
1350
1330
1370
1390
1350
1340
1350
1330
1370
1390
1350
Schwefelgehalt
im Roheisen (%)
im Roheisen (%)
Entschwefelungsgrad
Bemerkung
vor der
Behandlung
Behandlung
nach der
Behandlung
Behandlung
10 10
6 10 10 10
0.053 0,026
0.058 0,014
0,040 0,006
0,049 0,007
0.036 0.008
0,035 0,012
0,040 0,022
51
76
85
86
78
66
45
76
85
86
78
66
45
Vergleich
Erfindung
Erfindung
Vergleich
Beim Verfahren der Erfindung wird vorzugsweise <r>
eine Sintertemperatur im Bereich von etwa 800 bis 1600"C angewandt. Wenn die Sintertemperatur unter
800 C liegt, kann der gewünschte Sintereffekt nur schwer und unvollkommen erzielt werden, und die
Kntschwefelungswirkung der bei so niederen Sinter- 5n
tcmpcraturcn hergestellten Produkte ist beinahe so gering wie diejenige eines einfachen Gemisches der
Bestandteile. Wenn andererseits bei einer Temperatur von über 1600 C gesintert wird, so weiden dadurch
nur die Kosten für den Sinterofen und die Betriebskosten für die Sinterung unnötig in die Höhe getrieben,
ohne die Iinlschwefelungswirkung der Produkte weiter 7U verbessern.
Die Korngröße des zerkleinerten, gesinterten Materials
liegt vorzugsweise unter 4 mm, um eine wün- bo
sehenswert hohe Hntschwefclungsgcschwindigkeit zu emclcn. durch die eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit
des 1 ntschwefelungsverfahrens gewährleistet
wird.
Die erfindungsgemäßen Entschwefelungsmittel sind, wie bereits erwähnt, eine spezielle Art sogenannter
»fester Entschwefelungsmittel«, d. h., daß die Entschwefelungsmittelteilchen in der Roheisenschmelze
nicht schmelzen, sondern der Roheisenschmclze Schwefel dadurch entziehen, daß sie ihn an ihrer
Oberfläche binden. Je mehr Schwefel an der Entschwefeliingsmitteloberfläche
gebunden bzw. adsorbiert wird, desto kleiner wird die aktive Oberfläche
der einzelnen Entschwefelungsmittelteilchen, wodurch die Entschwefelungswirkung allmählich sinkt und
die Entschwcfelungszeit dementsprechend zunimmt. Die vorstehenden Überlegungen bieten eine einleuchtende
theoretische Erklärung der Tatsache, daß erfindungsgemäße Entschwcfclungsmittel mit geringer
Korngröße, vorzugsweise einer Korngröße von unter 4 mm, besonders günstige Eigenschaften besitzen
und die beim Sintern anfallenden Produkte deshalb bevorzugt bis zu einer unter dem genannten Wert
liegenden Korngröße zerkleinert werden sollen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Gesintertes, körniges, kalkbasisches Entschwefelungsmittel zur Entschwefelung von Roheisen
außerhalb des Hochofens, dadurch gekennzeichnet, daß das Entschwefelungsmittel aus einem Gemisch besteht von
a) 100 Gewichtsteilen Kalziumoxid bzw. einer entsprechenden Menge Kalziuinkarbonat
und/oder -hydroxid,
b) bis zu 30 Gewichtsteilen Kalzium-, Natrium-, Magnesium-, Barium-Fluorid und/oder Natriumsilikofluorid
und/oder
c) bis zu 40 Gewichtsteilen Natriumkarbonat bzw. einer entsprechenden Menge Natriumhydroxid
und/oder -oxid,
mit der Maßgabe, daß der Gesamtgehalt der unter b) und c) genannten Zusatzstoffe zwischen 3 und
50 Gewichtsteilen liegt, ohne beim Entschwefelungsvorgang zu schmelzen.
2. Entschwefelungsmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Korngröße von weniger
als 4 mm.
3. Entschwefelungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es auf 100 Gewichtsteile Kalziumoxyd 3 bis 30 Gewichtsteile Kalzium-,
Natrium-, Magnesium- und/oder Bariumfluorid enthält und die Korngröße des zerkleinerten
Sintermaterials höchstens 3 mm beträgt.
4. Entschwefelungsmittel! nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es auf
100 Gewichtsteile der Komponente (a) eine 3 bis 40 Gewichtsteilen Natriumkarbonat entsprechende
Natriummenge in Form von Natriumkarbonat, -hydroxyd und/oder -oxyd enthält.
5. Entschwefelungsmittel nr:ch einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es
mindestens je einen der 2'usatzstoffe gemäß Anspruch 1 (b) und (c) enthält.
6. EntschwefelungsmiUcl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zerkleinerte
Sintermaterial auf 100 Gewichtsteile Kalziumoxyd 3 bis 30 Gewichtsteile Natriumsilikofluorid
enthält.
7. Verfahren zur Herstellung von Entschwefelungsmitteln nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß 100 Gewichtsteile Kaiziumoxyd, das ganz oder teilweise durch eine
entsprechende Menge Kalziumkarbonat und/oder -hydroxyd ersetzt werden !kann, mit mindestens
einem feinkörnigen Zusatzstoff gemäß Anspruch I (b) in einer Menge von höchstens insgesamt
30 Gewichtsteilen und/oder mindestens einem feinkörnigen Zusatzstoff gemäß Anspruch 1 (c) in einer
bis zu 40 Gewichtsteilen Natriumkarbonat entsprechenden Menge innig gemischt wird, mit der
Maßgabe, daß das Gesamtgewicht der zugemischten Zusatzstoffe zwischen 3 und 50 Gewichtsteilen
liegt, ohne beim Entschwefelungsvorgang zu schmelzen, das auf diese Wc se erhaltene Gemisch
bei einer Temperatur im Bereich von XOO bis 1600"C gesintert und das dabei erhaltene Sintermaterial
bis zu einer Korngröße von 4 mm oder weniger zerkleinert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dtiu miifi als AuSiUi.i'iuSüliitcria! rCitlZiUmoxyd
und einen oder mehrere Zusatzstoffe mit einer Korngröße von weniger als 0,3 mm verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem zu sinternden Gemisch
zusätzlich als Bindemittel Mononatriumphosphat, Kalziumchlorid, Stärke und/oder Ton zugeniischt
wird.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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JP45083324A JPS4826090B1 (de) | 1969-11-20 | 1970-09-24 | |
JP8322370A JPS4916006B1 (de) | 1970-09-24 | 1970-09-24 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2052129A1 DE2052129A1 (en) | 1971-06-16 |
DE2052129C3 true DE2052129C3 (de) | 1978-05-24 |
Family
ID=27304159
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702052129 Expired DE2052129C3 (de) | 1969-10-24 | 1970-10-23 | Entschwefelungsmittel und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2052129C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN111411287A (zh) * | 2020-03-13 | 2020-07-14 | 山西太钢不锈钢股份有限公司 | 清除重熔非真空Fe基纳米晶合金杂质的清渣剂及其用法 |
-
1970
- 1970-10-23 DE DE19702052129 patent/DE2052129C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2052129A1 (en) | 1971-06-16 |
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