DE2708403C2 - Feinkörnige Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen auf Basis von Erdalkalikarbonaten, sowie Verfahren zur Entschwefelung von Eisenschmelzen unter Verwendung dieser Entschwefelungsgemische - Google Patents
Feinkörnige Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen auf Basis von Erdalkalikarbonaten, sowie Verfahren zur Entschwefelung von Eisenschmelzen unter Verwendung dieser EntschwefelungsgemischeInfo
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
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Description
Die Erfindung betrifft für Roheisen- und Stahlschmelzen geeignete feinkörnige Entschwefelungsgemische
auf Basis von Erdalkalikarbonaten, sowie ein Verfahren zum Einbringen solcher Entschwefelungsgemische in
Eisenschmelzen.
Die Entschwefelung von Roheisen und Stahl gewinnt infolge abnehmender Qualität der Erze und infolge
zunehmender Verwendung von hochschwefelhaltigem Koks bzw. schwerem Heizöl zunehmend an Bedeutung.
Nur durch Entschwefelung im Hochofen oder zwischen Hochofen und Stahlwerk oder durch Entschwefelung
nach der Stahlherstellung können die heute benötigten hochwertigen Eisenwerkstoffe erzeugt werden.
Erdalkalioxide, wie z. B. Kalk sowie Erdalkalikarbonate, wie z. B. Kalkstein oder Dolomit, sind schon lange
als Entschwefelungsmittel für Eisenschmelzen bekannt.
Zahlreiche Entschwefelungsmittel für Eisenschmelzen bestehen aus Erdalkalioxiden und gegebenenfalls
noch weiteren Stoffen. Es sind z. B. Verfahren bekannt geworden, bei denen feinkörniger Kalk mit Erdgas in
Roheisen eingeblasen wird. Hierbei wird das Erdgas erdotherm zu Kohlenstoff und Wasserstoff gekrackt.
Nach einem anderen Verfahren wird siaubförmiger Kalk mit Magnesiumpulver gemischt und dieses
Gemisch durch eine Lanze in die Roheisenschmelze eingeblasen. Die Entschwefelung wird durch das unter
Wärmeverbrauch verdampfende Magnesium verur-
jo sacht. Es werden auch immer wieder Gemische aus Kalk
bzw. Kalziumkarbonat und Soda zur Entschwefelung von Roheisen empfohlen. Jedoch finden solche Zusammensetzungen,
obwohl sehr preiswert, aus Umweltschutzgründen sowie wegen ihres aggressiven Verhal-
Ji tens auf die Pfannenausmauerung und den von ihnen
verursachten Temperaturabfall in der Schmelze kaum noch Anwendung.
Durch die thermische Dissoziation der Erdalkalikarbonate beim Einblasen in die Eisenschmelze werden
große Gasmengen frei, die das Eisenbad heftig bewegen und zu Auswürfen der Schmelze führen können. Wegen
dieses Nachteils der nicht beherrschbaren Gasentwicklung wurden die preiswerten und umweltmäßig
unbedenklichen Erdalkalikarbonate bisher nicht für die Einblasverfahren zur Entschwefelung von Eisenschmelzen
verwendet. Die thermische Dissoziation der Erdalkalikarbonate ist eine endotherme, die Eisenschmelze
abkühlende Reaktion, wie folgende Gleichungen zeigen:
CaCO, ■- | CaO | + | CO2 | ι H - | +42,8 | kcal/Mol |
MgCO, » | MgO | + | CO2 | A Il - | + 24.3 | kcal/Μη! |
Die mit den heutigen Kalzinierungsverfahren aus Erdalkalikarbonaten hergestellten Erdalkalioxide sind
aufgrund der langen Verweilzeit im Brennofen reaktionsträge. Selbst beim sogenannten Weichbrand, der
bei möglichst niedriger Temperatur durchgeführt wird, ist das Erdalkalioxid mindestens 20 Minuten lang der
Brenntemperatur ausgesetzt. Das primär durch thermit
sehe Dissoziation aus dem Erdalkalikarbonat entstehende
feinstkrislalline aktive Erdalkalioxid rekristallisiert
unter den Ofenbedingungen zu grobem, gegenüber in Eisenschmelzen gelöstem Schwefel relativ inaktiven
Oxid.
Auch Kalziumkarbid technischen Reinheitsgrades mit Gehalten von 75 — 82% CaC; und sogenanntes eutektisches
Karbid mit einem Gehalt von etwa 60% CaC2 sowie Kalziumkarbid mit gasabspaltenden, eine reduzierende
Atmosphäre erzeugenden, die Bewegung und Umwälzung der Eisenschmelze verstärkenden Zusätzen
wurde bereits als Entschwefelungsmittel Vorgeschlagen.
Selbst diese neueren Enlschwefelungsgemische besit*
zen den Nachteil des ungenügenden Ausnutzungsgrades des als Entschwefelungsmittel wirkenden Kalziümkarbl·
des. Es waren also sehr große Mengen E'msdhwefe*
lungsmittel erforderlich, Urfi einen entsprechend niedri*
gen Entschwefelungsgrad der Eisenschmelze zu erreichen.
Die \ufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, ein wirkungsvolles Entschwefelungsgemisch
;tu finden, das auf Basis einfach und leicht zugänglicher Ausgangsprodukte bei hoher Reaktionsgeschwindigkeit
einen möglichst hohen Ausnutzungsgrad de-s eingesetzten Entschwefelungsmittels garantiert
und dadurch die Schlackenmenge nur unwesentlich vermeh -t.
Diese Aufgabe wurde gelöst durch ein Entschwefelungsge Tiisch auf Basis von Erdalkalikarbonaten,
dadurch gekennzeichnet, daß diese die Überhitzung des in Eisenschmelze in situ gebildeten hochaktiven
Erdalkalioxids sowie die Gasentwicklung unterdrückendes Siliziumkarbid als Reduktionsmittel enthalten. Die
erfindungsgemäßen Entschwefelungsgemische enthalten 80 bis 5 Gew.-°/o Erdalkalikarboriate und 20 bis 95
Gew.-°/c Siliziumkarbid. Auch gewisse Anteile von reduzierend wirkenden Metallen oder Legierungen
können ;nthalten scm.
Es wurde gefunden, daß Erdalkalikarbonate in Gegenwart von Siliziumkarbid ab etwa 1100 bis 1300°C
exotherm miteinander reagieren. Hierbei überraschte es, daß sich bei dieser Reaktion eine Menge Kohlenstoff
bildet und nur eine geringe Gasentwicklung stattfindet. Der Reaktionsverlauf entspricht damit der Gleichung 6.
Beim Einblasen von Erdalkalikarbonaten in Eisenschmelzen beträgt die Verweilzeit des aus den
Karbonaten gebildeten Erdalkalioxids und des durch thermische Dissoziation entstandenen Kohlendioxids
selbst bei einer Tauchtiefe der Lanze von zwei bis vier
■i Metern nur wenige Sekunden. Das sich entwickelnde
Kohlendioxid wird durch den erfindungsgemäßen Zusatz von Siliziumkarbid gemäß Gleichung 4 bis 6
abgefangen und die entstandene Gasblase kollabiert alsbald. Die aus dem Erdalkalikarbonat gebildeten vehr
ίο kleinen, hochaktiven Oxidkristallite reagieren in der
Zeit des Aufsteigens mit dem in der Schmelze gelösten Schwefel gemäß Gleichungen 1 und 2 mit erheblich
höherem Umsetzungsgrad als normaler technisch gebrannter Kalk, da in dieser kurzen Zeit keinerlei
Reknstallisation und Kornwachstum stattfindet
15
20
CaO + FeS + C
MgO + FeS + C
MgO + FeS + C
CaS + CO (1)
MgS + CO (2)
MgS + CO (2)
Eine Gasentwicklung infolge der Abspaltung von Kohlendioxid aus dem Erdalkalimetallkarbonat findet
nur noch intermediär statt Das Kohlendioxid wird von dem Siliziumkarbid zu Kohlenstoff reduziert Das
gebildete Kohlenmonoxid wird, wenn es mit dem Siliziumkarbid in Kontakt kommt, exotherm zu
Kohlenstoff reduziert (Gleichung 3).
2 CO + SiC
SiO2+ 3 C
Als Eidalkalimetallkarbona-re eigm ( sich alle natürlich
vorkommenden Karbonate, insbesondere Kalziumkarbonat und Dolomit; ferner kon ilen in Frage
halbgebrannter Dolomit, Magnesit, Lithium-, Barium- und Strontiumkarbonat sowie die bei technischen
Umsetzungen z. B. als Nebenprodukt anfallenden Erdalkalikarbonate, wie z. B. Diamidkalk oder bei der
Kohlendioxidwäsche gebildetes Kalziumkarbonat
Preisgünstiges Siliziumkarbid ist als wesentliche
CbOCOj CO2 + SiC
-» CaO + CO2
-> SiO2 + 2 C
-> SiO2 + 2 C
AH = -147 kcal/Mol
(3)
Komponente im sogenannten Siliziumkarbidbruch (z. B.
von Porzellanfabriken) enthalten. Metallurgisches Siliziumkarbid, das unreine Nebenprodukt der Siliziumkarbidproduktion,
ist als preiswertes Reduktionsmittel für feinkörnige Entschwefelungsgemische auf Basis von
Erdalkalikarbonaten besonders geeignet. Das Siliziumkarbid reagiert exotherm bei der Reaktion mit
Kalziumkarbonat (Gleichung 4 bis 6).
AU = +43 kcal/Mol
AU = -106 kcal/Mol
AU = -106 kcal/Mol
CaCO3 +,SiC
CaO + SiO2 + 2 C
H = -53 kcal/Mol
(6)
In analoger Weise reagieren Dolomit und Magnesit unter positiver Wärmetönung (Gleichung 7).
Mj-CO1 + SiC * MgO + SiO2 + 2 C A H = -82 kcal/Mol
(7)
Die Oberfläche des in situ gebildeten aktiven Erdalkalioxids ist wesentlich größer als die des in die
Eisenschmelze eingeblasenen Erdalkalikarbonats. Die hohe Akiivität des Erdalkalioxids erklärt sich aus dieser
großen, f Jr die Entschwefelungsreaktion zur Verfügung Jlehenden Oberfläche.
Die e:rfindungsgemäßen Entschwefelungsgemische
auf Basis Von Efdalkalikäfbonäten mit einem Gehalt an
Siliziumkarbid Werden bevorzugt in bekannter Weise mittels einer Tauchlanze pneumalisch in die Roheisen*
oder Stahlschmelzen eingebfacht. In der kurzen Zeit des ei
Aufsteigfins der mit dem Entschwefeluiigsmiltel beladenen
Gasblasen erfolgt die exotherme Bildung des hochaktiven Erdaikalioxids unter Reduktion des intermediiir
abgespalteten Kohlendioxids zu Kohlenstoff. Die intermediäre Gasbildung ist für die Verteilung des
Entschwefelungsmitlels in der Schmelze und für die Durchmischung der Schmelze wichtig.
Anstelle der Herstellung eines Gemisches von Erdalkalikarbonat und Siliziumkarbid kann es sich bei
gegebenen äußeren Umständen als zweckmäßig erweisen, diese Verbindungen getrennt, zu dosieren, getrennt
pneumatisch zu fördern und erst kurz vor oder in der
Lanze zum Gemisch zu vereinigen.
Durch die Verwendung unterschiedlicher Metalle im Erdalkalikarbonat lassen sieh die Schmelzpunkte der
aus dem Enischwefelungsgemisch resultierenden Oxide bzw. Öxidgemische beeinflussen, wodurch auch eine
97 Π«
Beeinflussung des Schmelzpunktes bzw. des Sinterverhaltens der auf der Eisenschmelze befindlichen Schlakken
möglich ist. Die Entschwefelungsgemische auf Basis von Erdalkalikarbonaten und Siliziumkarbid ergeben
nach erfolgter Reaktion folgende Oxide bzw. Oxidgemische:
Entschwefelungsgemisch
CaCO3 + SiC
MgCO3 + SiC
1/2 CaMg(CO3J2 + SiC
CaCO3 + SiC
MgCO3 + SiC
1/2 CaMg(CO3J2 + SiC
Oxid/Oxidgemisch
CaO + SiO3 MgO + SiO, 1/2 MgO + 1/2 CaO + SiO2
Zusätzlich kann das Entschwefelungsgemisch noch Siliziumdioxid und/oder Silikate zur Beeinflussung der
physikalischen Eigenschaften, wie ζ. Β des Schmelz- is
punktes der resultierenden Schlacken enthalten.
Den aus Erdalkalikarbonaten und Siliziumkarbid bestehenden erfindungsgemäßen Entschwefelungsgemischen
können auch noch andere karbidische und/oder metallische Reduktionsmittel zugesetzt werden, wie M
z. B. Kalziummagnesium. Kalziumkarbid. Kalzium sowie Gemische oder Legierungen dieser Verbir iungen.
Ein Zusatz von Kalziumfiuorid, Kryolith u. a. anorganischen
Fluoride aktiviert die Umsetzung mit Siliziumkarbid und beeinflußt die physikalischen Eigenschaften 2',
der Schlacke. Aktivierend wirken auch Zusätze von Kalziumsilizium und Ferromagnesiumsilizium.
Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Emichwefelungsgemische
kann in weiten Grenzen variieren. So kann der Anteil am Erdalkalikarbonat 80 bis 5 in
Gew.-%. der Anteil an Siliziumkarbid 20 bis 95 Gew.-% betragen. Daneben können auch noch Gehalte an
reduzierend wirkenden Metallen oder Legierungen bis zu 50 Gew.-°/o vorhanden sein, sowie gegebenenfalls bis
zu 10 Gew-% Kalziumfiuorid oder andere anorgani- s'> jche Fluoride. Oxide oder Silikate.
Bevorzugte Zusammensetzungen enthalten 40 bis 80 Gew.-% Erdalkalikarbonat und 60 bis 20 Gew.-%
Siliziumkarbid neben gegebenenfalls bis zu 40 Gew.-% reduzierpnd wirkenden Metallen, anorganischen Fluori- -in
den und anorganischen Oxiden.
Die Komponenten der Entschwefelungsgemische müssen gut aufgemahlen und gut gemischt werden.
Dabei darf das Korn des Erdalkalikarbonats gröber sein als das Korn des Siliziumkarbids, welches möglichst 4>
feinkörnig vorliegen soll, um de-n intermediär entstehenden
Kohlendioxid eine möglichst große Oberfläche für die Reaktion zu bieten. Diese Reaktion ist letztlich
tin »Verbrennen« des Siliziumkarbids im vorübergehend präsenten Kohlendioxid. >n
Die erfindungsgemäßen exothermen Entschwefelungsgemische haben den Vorteil, mil Hilfe der heute
fiblichen Einblastechnologien mühelos in Eisenschmelien.
die sich im Gestell des Hochofens, in offenen Pfannen, in Mischern oder Torpedopfannen befinden, «
«ingebracht werden zu können. Hierbei reagieren das Erdalkalimetallkarbonat und das Siliziumkarbid entweder
über intermediär gebildetet. Kohlendioxid oder auch ~ wenn beide Stoffe feinst gemahlen und mit großer
Oberfläche vorliegen — direkt miteinander. t>o
Nachfolgende Beispiele sollen die Erfindung erläutern, sie jedoch in keiner Weise auf die hier
beschriebene Ausführurigsform beschränken.
184 t Roheisen in einer Torpedopfanne mit 253 t
Fassungsvermögen wurden mit einem* Entschwefelungs* iemisch, bestehend aus 68 0ew.-% Kalkstein und 32
Gew.-% metallurgischem Siliziumkarbid behandelt. Die Torpedopfanne enthielt noch 23 t Schlacken, die aus
früheren Behandlungen und aus mitgelaufener Hochofenschlacke stammten. Das Roheisen besaß eine
Temperatur von 13200C.
Der Kalkstein bestand aus 98 Gew.-% Kalziumkarbonat, 1 Gcw.-% Magnesiumkarbonat, Rest Aluminiumoxid.
Siliziumdioxid und Eisenox'f1 Das metallurgische Siliziumkarbid enthielt 90 Gew.-**. Siliciumkarbid. Rest
Siliziumdioxid, Aluminiumoxid und Kohlenstoff. Die beiden Komponenten des Gemisches waren gemeinsam
auf eine Feinheit von 96% unter 0.1 mm „emahien
worden. Als Mahlaggregat dient eine Dreikammer-RoI,ι mühle mit gewichtsmäßiger Dosierung.
430 kg Entschwefelungsgemisch wurden mit einer Geschwindigkeit von 19.5 kg/min innerhalb von 22 min
pneumatisch mit Luft unter Veraendung von lONI/kg
mit einer Blaslanze mn 1 Zoll Innendurchmesser in das Roheisen eingeblasen. Neigung der Blaslanze 70' zur
Horizontalen, Tauchtiefe 1,5 m.
Das Ergebnis der Behandlung war: Schwefelgehalt vor Behandlung 0,049 Gew.-% S Schwefelgehalt nach
Behandlung 0.016 Gew.-% S. Unterschied 0,033 Gew.-% S. Daraus errechnet sich eine Ausbeute für die
Umsetzung des Kalziumkarbonat und Magnesiumkarbonat zu Kalziumsulfid und Magnesiumsulfid von rund
65%. Pro t Roheisen und pro Absenkung des Schwefelgehaltes um 0.01 Gew-% wurden 0.71 kg der
beschriebenen Mischung verbraucht.
Als weiteres Ergebnis der Behandlung der Roheisenschmelzen zeigte sich überraschend eine Abnahme der
Schlackenmenge in der Torpedopfannr·. Nach der fünften, in dieser Pfanne vorgenommenen Bphandlung
mit dem erfindungsgemäßen Entschwefelungsgemisch war diese Schlackenmenge auf etwa 25% der
ursprünglich vorhandenen Msnge zurückgegangen.
In der gleichen Anlage und in gleicher Weis.e wi" im
Beispiel 1 beschrieben, wurden 198 t Roheisen von
ITjO'C mit 232 kg einer exothermen Entschwefelungsmischung, bestehend aus 64 Gew.-% Magnesit und 36
Gew.-% metallurgischem Siliziumkarbid hi einer 250-t-Torpedopfanne
behandelt.
Der Magnesit enthielt 5 Gew.% Kalziumkarbonat und 2 Gev.-% restliche Verunreinigungen. Das
metallurgische Siliziumkarbid war 90%ig. Die Mahlung
erfolgt für beide Stoffe in getrennten Aggregaten und mit nachträglicher Mischung. Das Siliziumkarbid wurde
absichtlich feiner aufgemahlen als der Magnesit. Feinheil Siliziumkarbid: 90% unter 0,064 mm; 99%
unter 0,1 mm. Der Magnesit hatte eine Körnung von 61% unter 0,064 mm, 95% unter 0,1 mm.
232 kg dieser Entschwefelungsmischung wurden mit einer Geschwindigkeit Von like/min innerhalb von
21 min pneumatisch mit Stickstoff unter Verwendung von 9,5 Nl/kg mit der in Beispiel 1 genannten Blaslanze
in das Roheisen eingeblasen.
Das Ergebnis dieser Behandlung war: Schwefelgehalt vor der Behandlung 0,043 Gew.-%. Schwefelgehalt nach
der Behandlung 0,015 Gew.-%. Unterschied 0,028 Gewr% Schwefel. Daraus errechnete Ausbeute für die
Umsetzung des Magnesiumkarbonat und des Kalziumkarbonats zu Efdalkalimetatlsulfid, das in der Schlacke
abgeschieden wird: ca. 64%. Pro t Roheisen Und pro 0,01% Absenkung des Schwefelgehaltes werden 0,42 kg
der beschriebenen Mischung verbraucht.
130239/325
Claims (7)
1. Feinkörnige Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen auf Basis von Erdalkalimetallkarbonaten,
dadurch gekennzeichnet, daß diese die Überhitzung des in der Eisenschmelze in situ
gebildeten hochaktiven Erdalkalioxids verursachendes sowie die Gasentwicklung unterdrückendes
Siliziumkarbid enthalten.
2. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Erdalkalikarbonat
Kalziumkarbonat und/oder Magnesiumkarbonat und/oder Dolomit und/oder Diamidkalk verwendet
werden.
3. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 80 bis 5 Gew.-%
Erdalkalikarbonate und 20 bis 95 Gew.-% Siliziumkarbid enthalten.
4. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Erdalkalikarbonat
und/oder dem Siliziumkarbid zusatzlich Siliziumdioxid und/oder Silikate zugemischt werden.
5. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Siliziumkarbid
die metallurgischen Qualitäten und/oder Siliziumkarbidbruch mit Verunreinigungen von 2 bis 50
Gew.-% verwendet wird.
6. Entschwefelungsgemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diesen noch andere
karbidische und/oder metallische Reduktionsmittel in Mengen bis zu 50 Gew.-% zugesetzt werden.
7. Verfahren zur Entschwefelung von Eisenschmelzen unter Verwendung von Entschwefelungsgemischen gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß Erdalkalikarbonat and Siliziumkarbid getrennt dosiert, pneumatisch zur Lanze
gefördert und erst kurz vor oder in der Lanze zum Gemisch vereinigt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772708403 DE2708403C2 (de) | 1977-02-26 | 1977-02-26 | Feinkörnige Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen auf Basis von Erdalkalikarbonaten, sowie Verfahren zur Entschwefelung von Eisenschmelzen unter Verwendung dieser Entschwefelungsgemische |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772708403 DE2708403C2 (de) | 1977-02-26 | 1977-02-26 | Feinkörnige Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen auf Basis von Erdalkalikarbonaten, sowie Verfahren zur Entschwefelung von Eisenschmelzen unter Verwendung dieser Entschwefelungsgemische |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2708403A1 DE2708403A1 (de) | 1978-08-31 |
DE2708403C2 true DE2708403C2 (de) | 1981-09-24 |
Family
ID=6002236
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772708403 Expired DE2708403C2 (de) | 1977-02-26 | 1977-02-26 | Feinkörnige Entschwefelungsgemische für Eisenschmelzen auf Basis von Erdalkalikarbonaten, sowie Verfahren zur Entschwefelung von Eisenschmelzen unter Verwendung dieser Entschwefelungsgemische |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2708403C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5953611A (ja) * | 1982-09-22 | 1984-03-28 | Kawasaki Steel Corp | 溶銑脱硫法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2500497C2 (de) * | 1975-01-08 | 1977-03-31 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Mittel zum entschwefeln von eisenschmelzen und verfahren zu seiner anwendung |
-
1977
- 1977-02-26 DE DE19772708403 patent/DE2708403C2/de not_active Expired
Also Published As
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DE2708403A1 (de) | 1978-08-31 |
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