DE2706500C3 - Verfahren zur Herstellung eines dichten Verschlusses eines für unter Druck stehender Flüssigkeit bestimmten Behälters - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines dichten Verschlusses eines für unter Druck stehender Flüssigkeit bestimmten BehältersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dichten Verschlusses eines für unter Druck
stehender Flüssigkeit bestimmten Behälters, bestehend aus einer Glasflasche mit einem wulstförmig verbreiterten
Rand an ihrer Mündung als erstes verschlußbildendes Element, auf dem eine metallene Verschlußkappe
als zweites verschlußbildendes Element aufsetzbar und daran festpreßbar ist, wobei auf den Rand eines der
beiden verschlußbildenden Elemente ein fest anhaftender Überzug aus einem verformbaren Material als
Dichtung aufgebracht wird, derart, daß auf den vorbehandelten Dichtrand des einen Elements ein
sowohl Weichmacher als Reaktionsagenzien enthaltender Kunststoff aufgespritzt und anschließend erhitzt
wird.
Ein solches Verfahren ist durch die US-PS 33 44 093 bekanntgeworden. Danach wird die Dichtung auf den
Rand der Verschlußkappe aufgebracht. Die Verschlußkappe ist in der Weise vorbehandelt, daß sie einen
Lacküberzug auf ihrer inneren Oberfläche aufweist. Darauf wird im Randbereich ein Dichtmaterial aufgespritzt,
welches beim anschließenden Erhitzen aufschäumt und eine ringförmige Dichtung bildet. Dieses
Verfahren ist hauptsächlich für Kronenkorken vorgesehen, kann darüber hinaus aber auch bei anderen
Verschlußkappen angewendet werden, beispielsweise Verschlußkappen mit einem Ventil, wie sie für Aerosole
zum Einsatz kommen.
Problematisch daran ist, daß für manche Anwendungsfälle kein ausreichend dichter Verschluß zustande
kommt Das gilt insbesondere für Aerosolpräparate, wie Parfumsprays, pharmazeutische Sprays, Lebensmittelsprays
o. ä. So sind nicht selten nach Lagerzeiten von nur wenigen Monaten Gewichtsverluste bei den fertig
abgefüllten Behältern feststellbar. Diese Verluste sind auch optisch wahrnehmbar. Besonders bei Behältern
mit kleinem Volumen tritt dieses Problem verhältnismäßig auffallend in Erscheinung.
Da einerseits aus marktwirtschaftlichen Gründen
ίο Behälter mit kleinem Volumen an Bedeutung gewonnen
haben und andererseits die Behälter schon viele Monate vor ihrer tatsächlichen Abgabe an den Verbraucher
abgefüllt werden müssen, um auch sprunghafte Nachfragen zu bestimmten Zeiten befriedigen zu können, sind
die Beanstandungen der Verbraucher bezüglich der zu beobachtenden Gewichtsverluste entsprechend häufig.
Außerdem verlangt noch eine weitere Tatsache, hier Abhilfe zu schaffen. Es ist die geltende Druckgasverordnung,
welche zwingend vorschreibt, daß nur dichte Druckbehälter in den Handel gebracht werden dürfen.
Hier setzt nun die Erfindung an. Ihr liegt die Aufgabe
zugrunde, das eingangs genannte Verfahren derart weiterzubilden, daß sich danach auch für Aerosolpräparate
ausreichend dichte Verschlüsse herstellen lassen.
Diese Aufgabe kann erfindungsgemäß dadurch gelöst werden, daß die Dichtung auf den Rand der Glasflasche
aufgebracht wird, wobei der Rand der Glasflasche zuerst mit einer offenen Flamme abgebrannt, dann auf
den Rand ein sowohl Weichmacher als auch Vulkanisa-
JO tionsapenzien enthaltender Kautschuk aufgespritzt und
anschließend die Glasflasche mittels Strahlungswärme erhitzt wird.
Mit dem Abbrennen sollen oberflächliche Verunreinigungen beseitigt und ein sicherer Haftgrund für den
späteren Überzug vorbereitet werden. Gleichzeitig wird der Rand vorgewärmt, wobei Temperaturen von etwa
100° C erreicht werden. Der Kautschuk kann sich auf einem solchermaßen vorgewärmten Rand leichter
verteilen. Die Mündung der Glasflasche wird dabei so weit verschlossen gehalten, daß kein Kautschuk an die
Innenseite des Flaschenhalses gelangen kann. Die Menge und Konsistenz des Kautschuks ist ferner so
abgestimmt, daß er sich flächig zu einem zusammenhängenden Überzug im Bereich des Randes ausbreiten
Ί5 kann. Das Ausbreiten und Verlaufen, bei dem dann
Poren ausgefüllt und Oberflächenrauhigkeiten ausgeglichen werden, wird durch das zusätzliche Erhitzen
anfänglich noch unterstützt. Mit fortschreitender Erhitzung gelangen jedoch die im Kautschuk enthalte-
■jo nen Vulkanisationsagenzien stärker zur Wirkung, so
daß sich der Kautschuk allmählich verfestigt. Die Glasflasche erreicht beim Erhitzen Temperaturen von
500°C und mehr. Das Erhitzen erfolgt zweckmäßigerweise in einem Tunnelofen.
Das Zusammenfügen der verschlußbildenden Elemente kann weiter wie bisher erfolgen. Es läßt sich jetzt
jedoch nicht nur eine Abdichtung sozusagen in einer Ebene erzielen, sondern rund um den ganzen Rand.
Dadurch werden auch Glasflaschen mit leicht unregelmäßigem oder gar porösem Rand wirksam abgedichtet.
Ein Kontakt des Überzugs mit dem im Druckbehälter enthaltenen Wirkstoff ist nicht vorgesehen und kaum
möglich, da vor allem die Innenseite des Flaschenhalses wie bisher frei bleibt.
°5 Die grundsätzliche Möglichkeit, eine fest haftende
Gummischicht auf Glas aufzubringen, ist bereits durch die GB-PS 7 38 313 bekannt. Danach ist jedoch weder
vorgesehen, diesen Überzug als Dichtung einzusetzen,
noch bei einer Glasflasche auf deren Rand aufzubringen.
Auch ist die gleichzeitig vorgeschlagene Vorbehandlung des Glases ziemlich kompliziert So soll nämlich darauf
zunächst ein Oberzug aus einer Mischung von Selendioxid mit einem in der Wärme härtenden Harz
gebildet werden.
Das Vulkanisieren »in situ« einer am Untergrund fest anhaftenden Dichtung ist der Fachwelt ebenfalls
geläufig, jedoch für ganz andere Gegenstände, z. B. zum Abdichten eines Paares entsprechender Metallflansche
gemäß der DE-OS 22 03 485, zur Bildung einer Isolierglassoheibe aus zwei Flachglasscheiben gemäß
der US-PS 35 27 663 und zum Befestigen einer Windschutzscheibe in einem Rahmen gemäß der US-PS
35 42 619.
Auch ist das Abbrennen als eine den Untergrund vorbereitende Maßnahme zum Herstellen einer Haftverbindung
mit Kautschuk gemäß der »Gummi-Zeitung« vom 24. Februar 1939, Seite 192, bekannt Dabei
geht es jedoch ausschließlich um Haftverbindungen zwischen Kautschuk und Metall. Daß eine solche
Maßnahme auch für Glas in Betracht kommt und dabei sogar vollkommen ausreicht, kann nicht entnommen
werden.
Die jetzt vorgeschlagenen Maßnahmen ergeben demgegenüber zumindest in ihrer Gesamtheit einen
überraschenden Effekt.
Vorteilhaft wird der Kautschuk von mehreren gleichmäßig über den Rand verteilten Stellen gleichzeitig
aufgespritzt.
Zweckmäßigerweise wird die Glasflasche nach dem Erhitzen stufenweise in einem Luftstrom beschleunigt
abgekühlt.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens wird nachfolgend an Hand der Zeichnung für ein Verfahrenserzeugnis
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Glasflasche in Seitenansicht geschnitten,
F i g. 2 den Gegenstand nach F i g. 1 in Draufsicht und F ι g. 3 einen fertig abgerollten Behälter in Seitenansicht
Nach den Fig. 1 und 2 weist eine Glasflasche 1 einen
Flaschenhals 2 mit einer Mündung 3 sowie einem wulstförmig verbreiterten Rand 4 auf. Der Rand 4 ist
dabei mit einem zusammenhängenden Oberzug 5 aus Kautschuk versehen, welcher gleichzeitig die Poren
ausfüllt und Oberflächenrauhigkeiten ausgleicht und fest anhaftet Der Oberzug 5 geht vom Flaschenhals 2 aus
und reicht bis an die Mündung 3 heran. Die Innenseite des Flaschenhalses 2 ist jedoch frei von jeglichem
Oberzug.
Wie aus Fig.3 ersichtlich, ist bei einem fertig
abgefüllten Behälter auf den Rand 4 der Glasflasche 1 eine metallene Verschlußkappe 6 aufgesetzt und daran
durch Umbördeln ihres Randes festgepreßt Zwischen der Verschlußkappe 6 und dem Rand 4 ist dabei noch
eine ringförmige Dichtung 7 mit einem in den Flaschenhals 2 ragenden Fortsatz angeordnet Die
Dichtung 7 besteht aus Polychlorbutadien und war vor dem Aufsetzen der Verschlußkappe 6 lose in diese
eingelegt in die Verschlußkappe 6 ist ferner ein Ventil 8 mit einem Steigrohr 9 eingesetzt Das Ventil 8 trägt
einen Zerstäuberkopf 10, mit dem es gleichzeitig zu betätigen ist
Bezugszeichenliste | Glasflasche |
1 | Flaschenhals |
2 | Mündung |
3 | Rand |
4 | Überzug |
5 | Verschlußkappe |
6 | Dichtung |
7 | Ventil |
8 | Steigrohr |
9 | Zerstäuberkopf |
10 |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines dichten Verschlusses eines für unter Druck stehender
Flüssigkeit bestimmten Behälters, bestehend aus einer Glasflasche mit einem wulstförmig verbreiterten
Rand an ihrer Mündung als erstes verschlußbildendes Element, auf dem eine metallene Verschlußkappe
als zweites verschlußbildendes Element aufsetzbar und daran festpreßbar ist, wobei auf den
Rand eines der beiden verschlußbildenden Elemente ein fest anhaftender Überzug aus einem verformbaren
Material als Dichtung aufgebracht wird, derart, daß auf den vorbehandelten Dichtrand des einen
Elements ein sowohl Weichmacher als auch Reaktionsagenzien enthaltender Kunststoff aufgespritzt
und anschließend erhitzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß db Dichtung auf den
Rand der Glasflasche aufgebracht wird, wobei der Rand der Glasflasche zuerst mit einer offenen
Flamme abgebrannt, dann auf den Rand ein sowohl Weichmacher als auch Vulkanisationsagenzien enthaltender
Kautschuk aufgespritzt und anschließend die Glasflasche mittels Strahlungswärme erhitzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschuk von mehreren gleichmäßig
über den Rand verteilten Stellen gleichzeitig aufgespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasflasche nach dem
Erhitzen stufenweise in einem Luftstrom beschleunigt abgekühlt wird.
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