DE3714949C2

DE3714949C2 - Verfahren zur Herstellung eines dichten Behälters sowie einen nach einem dieser Verfahren hergestellten Behälter

Info

Publication number: DE3714949C2
Application number: DE3714949A
Authority: DE
Inventors: Peter Stahlecker
Original assignee: Michael Hoerauf Maschinenfabrik GmbH and Co KG
Current assignee: Michael Hoerauf Maschinenfabrik GmbH and Co KG
Priority date: 1987-05-06
Filing date: 1987-05-06
Publication date: 1998-11-05
Anticipated expiration: 2007-05-07
Also published as: DE3714949A1; US4817815A

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dichten Behälters nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2 sowie einen nach einem dieser Verfahren hergestellten Behälter.

Ein Behälter dieser Art und ein Verfahren zu seiner Herstel lung sind aus der US 4 241 864 bekannt, in der ein zylindri scher, aus einem Papierstreifen gewickelter Behälter gezeigt ist, der beidseitig mit aus Kunststoff bestehenden Endteilen abgeschlossen ist, die jeweils mit einem U-förmigen Rand über die Enden des zylindrischen Papiermantels geschoben und abge dichtet befestigt sind. Beide Endteile, von denen der später den Deckelteil bildende Endteil auch mit einer verschließba ren Auslauföffnung versehen sein kann, besitzen einen zylin drischen Ansatz, der beim Aufsetzen der Endteile in den zy lindrischen Mantel hereingedrückt werden muß, um mit diesem innen mit einer Auskleidung, die auch aus Kunststoff bestehen kann, versehenen Mantel dicht verbunden zu werden.

Da die Auslauföffnung zunächst dicht durch eine aufgesiegelte Abreißlasche verschlossen ist, wie dies beispielsweise auch bei anderen aus beschichtetem Papier bestehenden Behältern (DE-OS 30 23 835) bekannt ist, weisen Herstellungsverfahren der eingangs genannten Art den Nachteil auf, daß dann, wenn der mit dem Ansatz in den Behältermantel hereinzuschiebende Deckel unter Wärmeeinwirkung mit Hilfe von Siegelbacken dicht eingesetzt werden soll, Schwierigkeiten für das Entweichen der im bereits gefüllten Behälter noch vorhandenen Luft auf treten.

Es ist auch bekannt (EP 0 208 352 A1, US 2 582 541 oder DE 33 22 977 A1), den Deckel für Behälter, in denen der zunächst eingefüllte Inhalt später einer Wärmebehandlung unterzogen werden soll, beispielsweise zum Zweck der Sterilisation des Inhalts, mit einem balgförmigen oder scheibenförmigen aus beulbarem Boden zu versehen, der die Wärmeausdehnungen der im Behälter befindlichen Luft mitmacht.

Für verschlossene Behälter, deren Deckel wie bei der eingangs genannten Behälterart durch eine Auslauföffnung mit einer Ab reißlasche gekennzeichnet ist, läßt sich eine solche Bauweise nicht vorsehen. Hier muß die Abreißlasche in der Regel vor dem Aufsetzen des Deckels dicht aufgesiegelt sein, weil sonst keine Möglichkeit mehr besteht, die Abreißlasche dicht genug unter Einwirkung von Wärme und Druck mit dem Deckel zu ver binden.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches Her stellungsverfahren sowie einen damit hergestellten dichten Behälter aufzuzeigen, bei dem die Luft beim Einpressen des Deckels entwei chen kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren der ein gangs genannten Art vorgeschlagen, entweder nach den kenn zeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 oder nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 2 vorzugehen.

Bei diesen Ausgestaltungen ist im Bereich des Randes ei ner der Verschlußstücke jeweils eine kleine Entlüftungsöffnung vorgesehen, die erst nach dem Hereindrücken und Versiegeln oder Ver schweißen des Verschlußstückes ebenfalls dicht verschlossen wird. Somit wird die Möglichkeit für das Ent weichen der beim Hereindrücken des Deckels oder des Bodens verdrängten Luft und des Luftanteiles sichergestellt, der sich durch das sich beim Einschweißen des Deckels oder des Bodens durch die Wärmezufuhr erweiternde Volumen ergibt. Durch die Anordnung der Entlüftungsöffnung im Bereich des Randes, wo der Behälter steif genug ist, wird auch die Mög lichkeit geschaffen, die zunächst noch offene Entlüftungsöff nung anschließend durch das Angreifen von Siegelwerkzeugen o. dgl. zu verschließen. Dies ist sowohl möglich, wenn nach dem Verfahren des Anspruches 1, als auch nach dem Verfahren des Anspruches 2 vorgegangen wird und entweder ein verlänger ter Teil der Aufreißlasche selbst zum Verschließen der Ent lüftungsöffnung verwendet wird oder die Entlüftungsöffnung mit einem Quetschrand versehen wird, der anschließend zusam mengedrückt wird.

Aus der US 4 029 033 ist es bei Metalldosen zwar bekannt, einem Deckel vorgestanzte Öffnungen zuzuordnen, die in diesem Deckel mittig, aber auch in den Außenbereichen angeordnet sind. Diese Öffnungen sind aber zur Aufnahme eines für den Verzehr gewünschten Strohhalmes, oder als Ausgießöffnungen gedacht und sie sind durch einen mit Kunststoff beschichteten Streifen, dessen Kunststoffbeschichtung sich zum Teil in die Öffnungen dicht hereindrückt, verschlossen. Dosen dieser Art sind für unter Druck stehende Flüssigkeiten vorgesehen und sollen das Ausbeulen des Verschlußstreifens im Bereich der Öffnungen verhindern. Mit einem Herstellungsverfahren nach der Erfindung oder mit einem dadurch hergestellten Behälter haben solche Metalldosen nichts zu tun.

In Weiterbildung der Erfindung kann der Behälter, der nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 hergestellt wird, an dem mit dem Ansatz versehenen Verschlußstück auch einen Verstärkungsring aufweisen, der durch eine Materialver stärkung des Ansatzes gebildet ist, so daß im Bereich dieses Verstärkungsringes die kleine verschließbare Entlüftungsöff nung vorgesehen wird. Durch diese Ausgestaltung besitzt der Deckel oder der Boden, in dem die Entlüftungsöffnung sitzt und anschließend verschlossen werden soll, die für diesen Verschließvorgang ausreichende Stabilität. Durch diese Ausge staltung des Behälters läßt sich das nachträgliche Verschlie ßen der Entlüftungsöffnung auch bei aufgesetztem Deckel ein wandfrei durchführen.

Es folgt die Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele. Es zeigen:

Fig. 1 einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge stellten Behälter,

Fig. 2 den oberen Bereich des Behälters der Fig. 1 vor dem Verschließen der Entlüftungsöffnung,

Fig. 3 die Ausführungsform nach Fig. 2 nach dem Schließen der Entlüftungsöffnung,

Fig. 4 eine Ausführungsform ähnlich Fig. 2, bei welcher die Entlüftungsöffnung mit einem beheizbaren Stempel verschließbar ist, und

Fig. 5 die Ausführungsform nach Fig. 4 nach dem Verschlie ßen der Entlüftungsöffnung.

Der Behälter nach Fig. 1 weist einen Mantel 2 auf, der aus Karton gewickelt ist. Der Karton ist beidseits mit einer Be schichtung aus Kunststoff versehen, die zum einen flüssig keitsdicht und zum anderen schweiß- und/oder siegelfähig ist. Die offenen Schnittkanten können in bekannter Weise gegen Eindringen von Flüssigkeit abgedichtet sein. Alternativ ist es möglich, den Behältermantel vollständig aus Kunststoff herzustellen.

In den Behältermantel 2 ist ein Boden 3 aus Kunststoff einge setzt. Er ist mit dem Behältermantel 2 verschweißt. Nach dem Füllen des Behälters 1 mit einem Getränk o. dgl. wird ein als Kunststoffdeckel ausgebildetes Verschlußstück 4 aufgesetzt. Der Deckel 4 ragt mit einem Ansatz 23 in das Innere des Be hälters 1 hinein. Im Bereich des Randes 5 des Ansatzes 23 sind als Lamellen ausgebildete Siegellippen angebracht, mit denen der Kunststoffdeckel 4 mit dem Mantel 2 verschweißt wird.

Der Kunststoffdeckel 4 weist eine Auslauföffnung 6 auf, die vor dem Aufsetzen des Deckels 4 mit einer Aufreißlasche 7 verschlossen ist. Der Kunststoffdeckel 4 kann hierfür eine Aussparung 8 aufweisen, damit die Aufreißlasche 7 später zum Öffnen der Auslauföffnung 6 ergriffen werden kann. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist vorgesehen, daß der Kunst stoffdeckel 4 zusätzlich mit einer aufgeklipsten Kappe 9 ab gedeckt ist. Der Kunststoffdeckel 4 weist daher eine umlau fende Ringnut 22 zum Aufklipsen der Kappe 9 auf.

Damit beim Einsetzen und Einschweißen des Kunststoffdeckels 4 in den Behältermantel 2 die Luft entweichen kann, da der Kunststoffdeckel 4 mit seinem Ansatz 23 luftdicht in das In nere des Behälters 1 hineingesetzt wird, ist eine Entlüf tungsöffnung 10 vorgesehen. Diese wird erst verschlossen, wenn der Kunststoffdeckel 4 in den Behälter 1 eingeschweißt oder eingeleimt ist.

In Fig. 2 ist der obere Bereich des Behälters 1 der Fig. 1 gezeichnet, wobei hier die Kappe 9 noch nicht aufgesetzt und in der Zeichnung der Befestigungsrand für die Kappe 9 auch weggelassen ist.

Die Fig. 2 zeigt den Moment des Einschweißens des Kunststoff deckels 4 in den Behältermantel 2, wobei die Entlüftungsöff nung 10 zunächst noch nicht verschlossen ist. Man erkennt, daß die Auslauföffnung 6 von der Aufreißlasche 7 bereits dicht abgedeckt ist. Das Aufsetzen der Abreißlasche 7 erfolgt vorher unter Druck- und Wärmeeinwirkung. Bei aufgesetztem Deckel 4 wäre das Versiegeln der Aufreißlasche 7 wegen der anzuwendenden Druckkräfte nicht möglich, da der Deckel 4 den Siegelbacken nicht genügend Widerstand bieten könnte. Die Griffzunge 12 der Aufreißlasche 7 ist vom Kunststoffdeckel 4 etwas abgehoben, so daß sie später manuell ergriffen werden kann.

Man erkennt ferner die Randlamellen 11 des Kunststoffdeckels 4, welche Siegellippen bilden und welche sich gegen das Inne re des Behältermantels 2 anlegen. Beim Einschweißen des Kunststoffdeckels 4 in den Behältermantel 2 kann keine Luft durch den Bereich der Schweißzone austreten. Nachteilige Fol gen werden vermieden, weil die durch das Einschieben des An satzes 23 verdrängte und durch die Wärmeleitrichtung sich in ihrem Volumen erweiternde Luft durch die Entlüftungsöffnung (10) entweichen kann.

Bei der Darstellung nach Fig. 3 ist die Entlüftungsöffnung 10 nachträglich verschlossen worden, indem ein Teil 13 der Auf reißlasche 7 über die Entlüftungsöffnung 10 gelegt und mit dem Kunststoffdeckel 4 versiegelt wurde. Dadurch ist der Be hälter 1 nunmehr hermetisch nach außen hin abgeschlossen. Die Entlüftungsöffnung 10 ist im Bereich des Randes 4a des Dec kels 4 angeordnet, in dem der Deckel 4 für die nicht gezeigte Verschlußeinrichtung für die Abreißlasche 7 genügend Gegen kräfte aufbringen kann durch einen Verstärkungsring 28 mit kuppelförmigers Kontur 28a, um das dichte Verschließen zu ermög lichen.

Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Ausführungsform, bei welcher wieder die Auslauföffnung 6 des Kunststoffdeckels 4 vor dem Einschweißen desselben in den Behältermantel 2 mit der Auf reißlasche 7 verschlossen ist. Die Aufreißlasche 7 reicht je doch nicht bis zur Entlüftungsöffnung 10. Stattdessen ist die Entlüftungsöffnung 10 auf der Außenseite des Behälters 1 mit einem rippenartigen Rand 15 versehen, um welchen herum eine ringförmige Aussparung 14 vorgesehen ist. Wenn in Pfeilrich tung A ein beheizter, strichpunktiert dargestellter Stempel 16 auf den Rand 15 der Entlüftungsöffnung 10 gedrückt wird, wird die Entlüftungsöffnung 10 verschlossen. Dies ist in Abb. 5 dargestellt, wo ersichtlich ist, daß die Entlüf tungsöffnung 10 durch einen Wulst 17 zugepreßt wurde.

Bei einer nicht dargestellten Alternativausführung ist vorge sehen, die Entlüftungsöffnung 10 am Behälterboden 3 anzubrin gen. Das Verschließen der Entlüftungsöffnung 10 wird dann zweckmäßig nach der Methode gemäß Fig. 4 und 5 vorgenommen.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen eines dichten Behälters mit ei nem zylindrischen Mantel aus Kunststoff oder aus mindestens auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Papier, der an beiden Stirnseiten durch je ein Verschlußstück dicht ver schlossen wird, wobei das als Deckel dienende Verschlußstück aus Kunststoff besteht, mit einer durch eine Abreißlasche verschlossenen Auslauföffnung versehen ist und einen zylin drischen Ansatz aufweist, der in den Mantel hineingedrückt und mit diesem versiegelt oder verschweißt wird, dadurch gekennzeichnet, daß am Rand (4a) des als Deckel dienenden Verschlußstückes (4) eine kleine Entlüftungsöffnung (10) angebracht ist, die erst nach dem Hineindrücken und Versiegeln oder Verschweißen des Verschlußstückes (4) dadurch verschlossen wird, daß ein zu nächst frei abstehender Teil (13) der Abreißlasche (7) herun tergedrückt und unter Druck und Wärmeeinwirkung über die Ent lüftungsöffnung gelegt wird.

2. Verfahren zum Herstellen eines dichten Behälters mit ei nem zylindrischen Mantel aus Kunstoff oder aus mindestens auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtetem Papier, der an beiden Stirnseiten durch je ein Verschlußstück dicht ver schlossen wird, wobei ein als Deckel dienendes Verschlußstück mit einer durch eine Abreißlasche verschlossenen Auslauföff nung versehen ist und wobei mindestens eines der Verschluß stücke (3, 4) aus Kunstoff besteht und einen zylindrischen Ansatz aufweist, der in den Mantel hineingedrückt und mit diesem versiegelt oder verschweißt wird, dadurch gekennzeich net, daß am Rand (4a) des mit dem Ansatz versehenen Ver schlußstückes (3, 4) eine kleine Entlüftungsöffnung (1 0) an gebracht ist, die erst nach dem Hineindrücken und Versiegeln oder Verschweißen des Verschlußstückes dadurch verschlossen wird, daß eine nach außen gerichtete Mündung der Entlüftungs öffnung (10) von einem Ringrand (15) umgeben ist, der zum Verschließen der Entlüftungsöffnung (10) dicht zusammenge drückt und verformt wird.

3. Behälter mit einem zylindrischen Mantel aus Kunststoff oder aus mindestens auf der Innenseite mit Kunststoff be schichtetem Papier, der nach Anspruch 1 oder 2 hergestellt ist und der an mindestens einer Stirnseite durch ein Ver schlußstück aus Kunststoff dicht abgeschlossen ist, das einen zylindrischen Ansatz aufweist, der in den Mantel hineinge drückt und mit diesem versiegelt oder verschweißt ist, da durch gekennzeichnet, daß das mit dem Ansatz (23) versehene Verschlußstück (3, 4) am Rand (4a) einen Verstärkungsring (28) aufweist, der durch eine Materialverstärkung des Ansat zes (23) gebildet ist, und daß im Bereich dieses Verstär kungsringes (28) eine kleine verschließbare Entlüftungsöff nung (10) vorgesehen ist.

4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialverstärkung zum Behälterinneren hin eine kuppelförmi ge Kontur (28a) aufweist.

5. Behälter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnung (10) durch einen Teil (13) einer Abreißlasche (7) verschlossen ist, die auch eine Auslauföff nung (6) verschließt.

6. Behälter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnung (10) durch einen dicht zusammenge drückten Ringrand (15) an der nach außen gerichteten Mündung der Entlüftungsöffnung verschlossen ist.