-
Vorrichtung zum automatischen Schliessen einer Türe
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen, durch eine
Schliessfeder erfolgenden Schliessen einer Schrank-oder Raumtüre mit mindestens
einem Türflügel, dessen Schliessbewegung durch einen elektrisch, thermisch oder
mechanisch betätigten Auslöser auslösbar ist.
-
Es ist ein Schrank bekannt, bei dem durch einen thermisch betätigten
Auslöser ein unter Federkraft stehendes Gestänge entriegelt wird, so dass es durch
die Federkraftreserve, die beim Oeffnen durch elastische Verformung der Federmittel
geschaffen wurde, das Schliessen der Schranktüren besorgt. Diese Schliessvorrichtung
kann jedoch nur bei solchen Schränken angewendet werden, welche faltbare Türen aufweist,
die an ihren freien Rändern in Führungen auf der Frontseite des Schrankes geführt
sind.
-
Es wäre jedoch auch erwünscht, wenn Türen, die mindestens einen Türflügel
aufweisen, ebenfalls automatisch geschlossen werden könnten, wenn ein je nach Bedarf
elektrisch, thermisch oder mechanisch betätigter Auslöser die Schliessbewegung einleitet.
-
Dies trifft insbesondere für Tresorräume, Panzerschränke und Brandschutzräume
zu. Hierbei ist es jedoch erforderlich, dass die normale Betätigung der Türflügel
nicht behindert wird, sondern so vorgenommen werden kann, wie wenn keine Schliessvorrichtung
vorhanden wäre; denn eine solche Schliessvorrichtung soll grundsätzlich nur unter
ganz bestimmten Vorraussetzungen in Tätigkeit treten.
-
Wenn die Türe eines bereits bestehenden Schranks oder Raums nachträglich
mit einem solcher Schliessvorrichtung versehen werden soll, ist es erwünscht, dass
diese Vorrichtung mit wenig Aufwand angeordnet werden kann. Insbesondere sollen
hierbei Aenderungen an den aktiven Teilen nicht erforderlich sein, unabhängig davon,
ob die Türbreite - wenigstens in einem gewissen Bereich - unterschiedlich ist.
-
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art so auszubilden, dass sie als fertige Baugruppe herstellbar
ist, jedoch auch bei Türen unterschiedlicher Breite ohne Aenderung der aktiven Teile
verwendbar ist.
-
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass an der
Türe bei ihrer Schliessbewegung ein sich mit Abstand von der Drehachse des Türflügels
abstützender Schliessarm drehbar angeordnet ist, an dem die Schliessfeder über einen
Hebelarm angreift, wobei die Drehachse des Schliessarms und/oder die Drehachse des
Hebelarms der Schliessfeder mit Abstand von der
Drehachse des Türflügels
angeordnet ist.
-
Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 Die Draufsicht einer schematisch
dargestellten Schliessvorrichtung zum Schliessen von Doppeltüren, Fig. 2 Eine Draufsicht
einer schematisch dargestellten Schliessvorrichtung zum Schliessen von Einzeltüren,
Fig. 3 eine Stirnansicht der Schliessvorrichtung nach Fig. 2 mit zusätzlicher Schliessvorrichtung
für den Türgriff und Fig. 4 ' den Ausschnitt A in Fig. 2, aus dem die Verwendung
eines Freilaufs zwischen dem Schliessarm und dem Hebelarm der Schliessf eder ersichtlich
ist.
-
In Fig. 1 ist gestrichelt der Grundriss eines Schranks 1, z.B.
-
eines Panzerschranks oder eines Tresors zum Aufbewahren von Datenmaterial
einer EDV-Anlage, ersichtlich, dessen Türe zwei Türflügel 2, 3 in geöffnetem Zustand
zeigt. Auf der Schrankdecke ist gegen die Türöffnung hin eine Vorrichtung 4 zum
autolnatischen Schliessen der Türflügel 2, 3 angeordnet.
-
Die Schliessvorrichtung 4 weist einen, aus Profilträgern gebildeten
Rahmen 5 auf, in welchem zwei Schliessarme 6, 7 mittels Schwenkachsen 8, 9 drehbar
gelagert sind. Mit den Schliessarmen 6, 7 sind Laschen 10, 11 fest verbunden, an
denen Uebertragungs mittel 12, 13, z.B. Drahtseile, angreifen. An den Laschen 10,
11
sind ferner Klinken 14, 15 vorgesehen, die in der in Fig. 1 gezeigten
Bereitschaftslage der Schliessarme 6, 7 in an Schwenkhebeln 18, 19 angeordnete Rasten
16, 17 einklinken, so dass die Schliessarme 6, 7 in ihrer Bereitschaftslage gegen
die Kraft von Druckfedern 20, 21, die über die Uebertragungsmittel 12, 13 auf die
Laschen 10, 11 wirken, gehalten sind. Die Uebertragungsmittel 12, 13 in Form von
Drahtseilen laufen über Umlenkrollen 22, 23 und enden an Kolbenstangen 24, 25, an
deren Kolben 26, 27 sich das eine Ende der Druckfedern 20, 21 abstützt, während
das andere Ende der Druckfedern 20, 21 sich an im Rahmen 5 gelagerte Zylinder 28,
29 abstützt. Die Zylinder 28, 29 können als Dämpfungselement ausgebildet sein. Die
Schaffung einer Federkraftreserve zum Schliessen der Schliessarme 6, 7 können anstelle
der Druckfedern 20, 21 Zugfedern oder auch Spiralfedern verwendet werden, die zweckmässig
über eine Zahnradstufe die Schliessarme 6, 7 antreiben.
-
Der Schwenkhebel 18 ist über ein Gestänge 30 mit einem Auslöser 31
verbunden. Der Auslöser 31 hat die Aufgabe, durch Ziehen des Schwenkhebels 18 in
Pfeilrichtung die Schliessbewegung der Schliessarme 6, 7 einzuleiten. Der Auslöser
31 kann beispielsweisc bei Vorliegen einer, eine eingestellte Temperatur überschreitenden
Temperatur, durch Ausfall einer Haltespannung oder durch andere elektrische, thermische
oder mechanische Impulse ausgelöst werden.
-
Wesentlich ist, dass die Drehachsen 8, 9 mit Abstand von den Drehachsen
32, 33 der Türflügel 2, 3 angeordnet sind, wodurch einerseits nachträglich erforderliche
Aussparungen im Bereich der Drehachsen 32, 33 vermieden werden und andererseits
die Lage der Drehachsen 8, 9 beibehalten werden kann, auch wenn in einem gewissen
Bereich die Breite des Schranks 1 und damit der Abstand zwischen den Achsen 8, 9
und 32, 33 ändert. Durch den Auslöser 31 wird in Fig. 1 zunächst nur der Schwenkhebel
18 betätigt, so dass nur der Schliessarm 6 den Türflügel 2 zu
Schliessen
beginnt. Der Schwenkhebel 19 ist mit einer Stange 34 verbunden, die einen in den
Weg der Kolbenstange 24 ragenden Anschlag 35 trägt. Wenn das Ende der Kolbenstange
24 am Anschlag 35 auftrifft, wird die Rasten-Klinkenverbindung 15, 17 gelöst, worauf
auch der Schliessarm 7 eine Schliessbewegung beginnt und den Türflügel 3 nach dem
Schliessen des Türflügels 2 ebenfalls in seine Schliesslage bringt.
-
Wesentlich ist ferner, dass der Hebelarm, mit welchem die Federkraftreserve
an den Schliessarmen 6, 7 bzw. an den mit den Schliessarmen 6, 7 verbundenen Laschen
10, 11 angreift, während der Schliessbewegung der Schliessarme 6, 7 veränderbar
ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird dies dadurch erreicht, dass die als
Seilzug ausgebildeten Uebertragungsmittel 12, 13 um die Teile 6, 10 bzw. 7, 11 verbindende
Naben 36, 37 laufen und an einer Befestigung 38, 39 am freien Ende der Laschen 10,
11 enden.
-
Während einer bestimmten Drehbewegung bilden die Naben 36, 37 den
Hebelarm, während gegen das Ende der Schliessbewegung, d.h.
-
dann, wenn die Federkraftreserve kleiner wird, der Hebelarm sich bis
zum Abstand der Befestigungen 38, 39 zu den Drehachsen 8, 9 vergrössert. In Fig.
4 ist eine noch zu beschreibende weitere Möglichkeit zur Veränderung des Hebelarms
der Federkraft reserve dargestellt.
-
Die gesamte Schliessvorrichtung 4 liegt zweckmässig unter einer nicht
dargestellten Abdeckung, die sich etwa bis zur Vorderfront des Schranks 1 erstreckt,
so dass lediglich der Schwenkhebel 18 und der Auslöser 31 herausragen, während die
Schliessarme 6, 7 unterhalb der Abdeckung angeordnet sind, wie dies in Fig, 3 für
einen Schliessarm dargestellt ist.
-
In Fig. 2 ist eine Schliessvorrichtung 4 für das Schliessen einer
Türe mit-einem Türflügel 3 dargestellt. Es werden hierbei die gleichen Bezugszeichen
wie in Fig. 1 für die Türe 3 mit den dazugehörigen Teilen verwendet. Da es sich
um eine RaumtIire handelt, ist die Schliessvorrichtung 4 vor der Türe angeordnet
und
mit einer strichpunktiert angegebenen Abdeckung abgedeckt.
-
Der Schliessarm 7 ist über die Nabe 37 mit einer, der Lasche 11 entsprechenden
Scheibe 11' verbunden. Auf der Scheibe 11' ist der Seilzug 13 geführt, welcher mit
der Kolbenstange 25 des die Federkraftreserve bildenden Hubelements 21, 27, 29 verbunden
ist, welcher wie die Drehachse 9, der Schwenkhebel 19, der Auslöser 31 und ein weiterer
Auslöser 31' am Rahmen 5 abgestützt ist. Der Schwenkhebel 19 ist über das Gestänge
30 mit dem Auslöser 31 gekuppelt und weist dieselbe Rasten-Klinken-Anordnung 15,
17 auf wie in Fig. 1.
-
Der unterschiedliche Hebelarm des Angriffs der Federkraft wird dadurch
erreicht, dass der Seilzug 13 über auf der Scheibe 11' angeordnete Zapfen 41 geführt
ist, wobei deren Abstand von der Drehachse 9 bis zur Befestigung 39 kontinuierlich
zunimmt. Dadurch wird ein über den ganzen Schwenkbereich des Schliessarms 7 ein
variabler Hebelarm für den Angriff der Federkraft erreicht.
-
Die Auslösung der Schliessvorrichtung 4 erfolgt entweder über den
Auslöser 31, oder über den weiteren, über ein Gestänge 30' mit dem Auslöser 31 verbundenen
Auslöser 31'.
-
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass lediglich die Teile 19, 31, 31' aus
der Abdeckung 40 ragen, während der Schliessarm 7 unter der Abdeckung 40 angeordnet
ist und mit einer Rolle 42 auf den Türflügel 3 drückt. Aus Fig. 3 ist ersichtlich,
dass der Türflügel 3 eine Türfalle 43 aufweist. Diese muss beim Schliessen des Türflügels
3 ebenfalls geschlossen werden, was durch eine in einem Rohr 46 geführte und durch
eine Feder 47 belastete Zahnstange 44 erreicht wird, die mit einem auf der Schenkwelle
der Türfalle 43 befestigten Ritzel 45 kämmt. Durch einen am Türflügel 3 angeordneten
Nocken 48 wird ein die Zahnstange 44 mit einer Zugstange 49' haltender Riegel 49
ausgeklinkt, so dass die Zahnstange 44 unter der Wirkung der Feder 47 das Schliessen
der Türfalle 43 in einem Zeitpunkt einleitet, kurz bevor der Türflügel
3
vollständig geschlossen ist. Dadurch, dass das Schliessen der Türfalle etwas vor
der Schliesslage des Türflügels 3 beginnt, erreicht man Gleichzeitigkeit des Schliessens
der Türfalle 43 mit dem Einnehmen der Schliesslage des Türflügels 3.
-
In Fig. 4 ist die in Fig. 2 bezeichnete Stelle A vergrössert dargestellt.
Sie zeigt eine besondere Art der Verbindung zwischen den Teilen 7 und 11' mittels
eines Freilaufs 50. Der eine Teil des Freilaufs 50 ist hierbei mit dem Schliessarm
7 und der andere Teil mit der Scheibe 11' in der Weise verbunden, dass bei Bewegung
des Schliessarms Freilauf herrscht und bei Bewegung der.Scheibe 11' unter der Wirkung
der am Hebelarm angreifenden Federkraft der Freilauf 50 gekuppelt ist. Ein Anschlag
51 begrenzt die gegenseitige Beweglichkeit und entspricht der voll geöffneten Stellung
der Türflügel bei eingerasteter Lasche 10, 11 bzw. Scheibe 11'. Die Verwendung des
Freilaufs 50 bewirkt, dass der Türflügel auch in einer Zwischenlage zwischen voller
Oeffnung und Schliessstellung mit Sicherheit in die Schliessstellung gebracht wird.
Zu diesem Zweck werden die Schliessarme 6, 7 mit geringer Kraft, z.B. durch eine
Feder 52 dauernd in Verbindung mit dem Türflügel 2, 3 gehalten. Anstelle der an
den Türflügel 2, 3 abgestützten Feder 52 kann auch eine am Schrank 1 abgestützte
Federeinrichtung verwendet werden, um die Schliessarme 6, 7 dauernd an den Türflügeln
2, 3 zu führen.
-
Ist einer der Türflügel nicht voll geöffnet, so wirkt bei Auslösung
der Schliessbewegung die grösste Anfangsfederkraft und bewirkt damit ein sicheres
Schliessen des Türflügels.
-
Mit den beiden Ausführungsformen der Schliessvorrichtung 4 wird einerseits
erreicht, dass die Türbreite bzw. die Breite der Türflügel, mindestens in einem
gewissen Bereich, keine Verände-.
-
rung in der Anordnung der "aktiven" Teile erforderlich macht.
-
Weiter wird erreicht, dass das Schliessmoment auch am Schluss der
Schliessbewegung, wo die Federkraftreserve klein wird, wegen
der
Vergrösserung des Hebelarms genügend gross ist, um ein sicheres Schliessen der Türflügel
zu gewährleisten. Wo die Türflügel mit einer Türfalle versehen sind, ist die Schliessbewegung
der Türfalle mit der Schliessbewegung des Türflügels zu kombinieren, um ein sicheres
Schliessen der Türe zu erreichen.
-
Bei zwei und mehr Türflügeln sind die Türflügel in der richtigen Reihenfolge
zu schliessen, was durch nacheinander erfolgendes Schliessen der Türflügel erreicht
wird.
-
In den gezeigten Ausführungsbeispielen weisen die Schliessarme und
die Hebelarme der angreifenden Federkraft die gleiche Drehachse auf, so dass die
Federkraft auch direkt am Schliessarm angreifen könnte. Es ist aber auch möglich,
beispielsweise die Drehachse des Schliessarms in die Drehachse der Türflügel 32,
33 zu legen und nur die Drehachse des Hebelarms für die abgreifende Federkraft unverändert
in einem gewissen von der Grösse der Türe abhängigen Abstand von den Drehachsen
32, 33 der Türflügel 2, 3 anzuordnen. Die Verbindung zwischen der Drehachse des
Hebelarms und des Schliessarms kann hierbei durch ein Getriebe, z.B.
-
durch eine Zahnradstufe bzw. Gestänge erreicht werden. Bei dieser
Lösung bleiben; alle zur Federkraftübertragung gehörenden " "aktiven" Teile unverändert;
lediglich die Verbindung zwischen den Drehachsen der Federkraftreserve und der Schliessachse
ist dem jeweiligen Anwendungsfall anzupassen.
-
Grundsätzlich ist auch die Verwendung einer Spiralfeder denkbar. Die
Anpassung des Hebelarms an die Federkraftreserve müsste durch das zwischen den beiden
Drehachsen anzuordnende Getriebe erreicht werden.
-
Der Rahmen 5 kann entweder direkt an der Tür angeschraubt (Fig. 2)
oder, wie z.B. in Fig. 1, am Türrahmen angeklemmt werden. Die Klemmeinrichtung ergibt
eine einfache Befestigung, auch bei variablen Türgrössen.
-
Die beschriebene Schliessvorrichtung kann auch zum Schliessen von
Innentüren benützt werden. Hierbei stösst die eine Aussentüre die eine Innentüre
über einen Federpuffer zu, wobei sie über ein über den Innentüren angeordnetes Getriebe,
z.B. ein Seil- oder Zahnstangengetriebe, die zweite Innentüre etwas später schliesst.
Die Verriegelung der Innentüren erfolgt durch eine der Aussentüren, die in der Schliesslage
den Schliessriegel der Innentüren betätigt.