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Schutzanordnung für einen Hochspannungsmast
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzanordnung für einen Hochspannungsmast
oder dergleichen, der in einem durch Hochwasser gefährdeten Gebiet steht, z.S. in
dem von der Tide erreichbaren Ufergebieten von Elbe und Weser. In derartigen Gebieten
besteht bei Hochwasser die Gefahr, daß von dem Wasser mitgerissene Schiff-Container,groOe
Holzstämme oder ähnliches die im Uberechwemmungegebiet stehenden masten beschädigen.
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Nach den Erfahrungen während der letzten Uberlutungen hat es sich
als notwendig erwiesen, Hochspannungsmasten oder ähnliche Bauwerke gegen Beschädigung
durch vom Wasser mitgewesene Gegenstände zu sichern. Eine solche Sicherung ist z.S.
dadurch möglich, daß rings um den zu sichernden mast eine Spundwand gerammt wird.
Die über den Erdboden hinausragenden Abschnitte der Spundbohlen können so lang bemessen
werden, daß sie auch bei höchsten Wasserständen noch ausreichend weit über die Wasseroberfläche
hinauaragen. Der von den Spundwänden umschlossene Innenraum könnte zusätzlich mit
Beton ausgefüllt werden. Ein solches, sehr teures Verfahren bedeutet im wesentlichen
eine Verbreiterung des rnastfußes in einer solchen Weise, daß der eigentliche mast
gegen jegliche Gefährdung der vorstehend erläuterten Art geschützt bleibt. Diese
Art von Schutzbau entspricht einer seit Jahrhunderten üblichen Ausführung von Brückenpfeilern
in hochwassergefährdeten Stromgebieten.
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Weiter ist es bekannt, Brückenpfeiler und Hafenbauwerke dadurch zu
schützen, daß ringsum mit verhältnismäßig geringen Abständen voneinander Pfähle
oder Pfahlbündel geramit werden.
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Beide bekannten Anordnungen ermöglichen einen zuverlässigen Schutz.
Sie sind jedoch sehr teuer, besonders, wenn berücksichtigt wird, daß hiermit einer
Gefahr begegnet werden soll,
die vielleicht nur slle 10 oder 20
Jahre einmal eintritt.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schutzanordnung
und ein Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen, die praktisch gleiches wie die
bekannten Schutzbauten leisten, jedoch wesentlich billiger als diese sind.
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Das erfindungagemäße Verfahren zum Herstellen eines Schutzbaus für
einen Hochepannungemast oder dergleichen sieht vor, daß um den mast herum in Abständen,
die größer sind als die Breite der gegebenenfalls abzuwehrenden Gegenstände, mehrere
Pfähle auf dem Grundriß eines Vierecks in den Boden gerammt und die über die Erdoberfläche
bis zur Höhe des größten zu erwartenden Wasserstandes hinausragenden Pfahlenden
durch mehrere, gleich lange, rundum führende und in sich geschlossene Drahtseile
verbunden werden, die außen um das von den Pfählen begrenzte Feld herumgelegt und
zumindest begrenzt in ihrer Längsachse verschieblich an den Pfählen gehalten werden.
Vorzugsweise werden die Enden jedes Drahtseiles durch ein Spannschloß verbunden
und die Seile auf eine bestimmte gleiche Spannung vorgespannt, etwa 100 kp.
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Die Erfindung sieht weiter vor, für die Pfähle Rohrprofile zu verwenden
und mindestens die Eckpfähle auf dem Abschnitt, der nach dem Einrammen unmittelbar
unter der Erdoberfläche liegt, mit seitlich sich erstreckenden Flügeln zu versehen.
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Für die Eckpfähle werden nach der Erfindung Profile mii.
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größerem Durchmesser als für die dazwischen anzuordnenlien Pfähle
verwendet. Auch empfiehlt es sich, die Eckpfähle tiefer als die dazwischen liegenden
Pfähle einzurammen.
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Eine erfindungsgemäße Schutzanordnung bestent demnach aus mehreren,
im Viereck um den Mast oder dergleichen herum aufzustellenden Pfählen und mehreren,
gleich langen und durch Spannachlösser oder dergleichen zu geschlossenen Ringen
verbindbaren Drahtseilen, die waagerecht und parallel zueinander an den Pfählen
derart anzuordnen sind, daß sie unter einer gewissen Vorspannung stehen und bei
Belastung eine Ausgleichsverschiebung zumindest um die zwei der Belastungsstelle
zunächst liegenden Eckpfähle herum ausführen können. Zumindest die als Eckpfähle
vorgesehenen Pfähle sind auf dem Abschnitt, der im Boden unmittelbar unter der Erdoberfläche
liegt, mit mindestens zwei, diametral entgegengerichtet und rechtwinklig zur Längsachse
des Pfahles vorspingenden Flügeln versehen. Vorzugsweise sind die Pfähle Rohrprofile,
und jeder Stabilisierungsflügel aus zwei spitzdachartig verschweißten Blechen hergestellt,
deren vom Scheitel abgekehrt liegende freie Kanten tangential am Rohrprofil anliegen
und angeschweißt sind.
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Weitere Vorzüge und merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und
den Zeichnungen, in
denen die Erfindung beisPielsweise erläutert und dargestellt ist. Es zeigen : Fig.
1 vereinfacht eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung, Fig. 2 und 3
Querschnitte von für die erfindungsgeuäßs Anordnung zu verwendenden Pfählen und
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Eckpfahl.
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Ein erfindungsgemäßer Schutzbau, siehe Fig. 1, weist eine mehrzahl
von auf einem viereckigem Grundriß angeordneten Pfählen auf. Die Eckpfähle 10 sind
vorzugsweise stärker und tiefer gerammt als die dazwischen angeordneten Pfähle 12.
Der Abstand A zwischen benachbarten Pfählen 10, 12 bzw. 12, 12 wird so gewählt,
daß er größer als die Breite von bei Hochwasser abzuwehrenden Gegenständen ist.
Im allgemeinen werden die zu schützenden Objekte, z.B. Hochspannungsmasten, schon
auf Plätze gestellt, die über den vom durchschnittlichen Hochwasser überspUlten
Gebieten liegen. Diese Lage bedeutet eine Beschränkung der abzuwehrenden Gegenstände
auf solche, die bei Höchstwasserständen noch schwimmfähig sind. In der Darstellung
der Fig. 1 ist angenommen, daß der Erdboden bei NN + 6,00 liegt. Bei den im Elbe-
und Wesergebiet gemachten Erfahrungen muß bei einem Ausgangsniveau von +6,00 m eine
Schutzanordnung, die dieses Niveau um 1,8 m überragt, als ausreichend angesehen
werden. Der Abstand A kann unter diesen Umständen etwa 5 bis 6 m betragen.
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Falls mit höheren Uberflutungen gerecnnet werden mu0, als im vorliegenden
Beispiel, so brauchten an sich die Abst;inde A nicht verkleinert zu werden, wenn
stattdessen mit RücKsicht auf abzuwehrende schwerere Körper stärkeres Material verwendet
wird.
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Die Eckpfähle 10 werden auf etwa gleiche Tiefe wie die firündungepfähle
des Fundaments F gerammt, auf dem der zu scützonde mast oder dergleichen steht.
Die zwischen den Eckpfählen 10 stehenden Pfähle 12 sind kürzer. Für diese Pfähle
genügt auch ein geringerer Querschnitt. Z.B. können für die Pfähle 10 Rohrprofile
mit einem Durchmesser von etwa 610 mm verwendet werden, die etwa 8 m tief eingerammt
sind. für die dazwischenliegenden Pfähle 12 genügt ein Rohrprofil von etwa 410 mm,
das etwa 5 m tief eingerammt ist.
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Um die Pfähle außen herum sind Drahtseile 16 gelegt, die durch Spannschlösser
17 mit etwa 100 kp vorgespannt werden.
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Zur Sicherung werden die Drahtseile 16 an den Pfählen 10 durch Ösen
IB, an den Pfählen 12 durch Ösen 20 hindurchgezogen.
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Bei Belastung der Seile 16 werden die Seile nach innen gedrückt. Dadurch
werden hauptsächlich die Eckpfähle 10 beansprucht, an deren aus der Erde herauaragenden
Abschnitt eine Zugkraft angreift. Es ist vorgesehen, daß die Seile 16 derart
an
den Pfählen 10 abgestützt sind, daß eine geringfügige Ausgleichsbewegung möglich
ist, so daß zur Aufnahme der Seilbelastung jeweils ein den halben Umfang der Schutzanordnung
umfassender Seilabschnitt zur Verfügung steht.
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Zur Stabilisierung der Pfähle, hauptsächlich der Eckpfahle 10, sind
diese auf dem Abschnitt, der unmittelbar unter der Erdoberfläche liegt, mit Stabilisierungsflügeln
14 versehen.
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Diese Stabilisierungsflügel sind bei der dargestellten Ausführungsform
etwa 1,5 m lange Abschnitte von T-Trägern, die diametral gegenüberliegend und in
ihrer Längserstreckung parallel zur Längsachse des Pfahles außen angeschweißt sind.
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Billiger und besser ist eine Ausführungsform gemäß Fig. 3.
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Die Stabilisierungsflügel 22 bestehen in diesem Fall aus spitzdachartig
zusammengeschweißten Blechen, die mit ihren vom Scheitel abgelegenen Kanten auf
dem Mantel eines Pfahles 10' angeschweißt sind, derart, daß die Scheitelkanten der
Flügel 22 und die Befestigungekanten parallel zur Achse des Pfahles liegen. Fig.
4 zeigt die Anordnung eines Drahtseiles 16 an einem Eckpfahl 10. Das Drahtseil 16
ist durch Ösen 18 hindurchgezogen. Zur Verbesserung der Führung und genauer Einstellung
der Reibung kann zwischen dem Seil 16 und der Außenfläche des Pfahles 10 ein Futter
24 zwischengefügt sein, das aus einem Blech oder einem Reibmaterial bestehen kann.
Anstelle
der Anordnung der Pfähle 10, 12 im Viereck können, je nach Schutzaufgabe, auch andere
Mehreckformen gewählt werden.
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