DE269040C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 269040 -' KLASSE 34 k. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Februar 1913 ab.

Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom

20. März 1883

14. Dezember 1900 auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom 22. Februar 1912 anerkannt.

die Priorität

Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für Klosetts, bei der beim jedesmaligen Hochklappen des Sitzes die benutzte Schutzauflage entfernt und einem Stapel eine neue Auflage entnommen wird.

Das Neue besteht darin, daß die Abnahme der Papierauflage auf pneumatischem Wege bewirkt wird, und daß ferner an der Oberfläche des Klosettsitzes feine Kanäle münden, ίο die mit einem Saugball o. dgl. in Verbindung stehen, auf den der Deckel beim Hochklappen einwirkt und den er am Ende seiner Bewegung freigibt, damit ein Blatt Papier des Stapels an die Deckelfläche angesaugt wird. !5 In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar ist:

Fig. ι ein Schnitt durch die Vorrichtung,

Fig. 2 eine Seitenansicht, und
ao Fig. 3 ein Grundriß.

Der Sitz 2 des Klosetts ι ist mittels zweier Arme 4 und 4' auf einem Zapfen 3 drehbar gelagert. Er ist ebenso wie die gesamte weiter unten beschriebene Einrichtung an einem ^a5 Kasten angeordnet, der durch eine Scheidewand 6 in zwei Kammern 5 und 5' geteilt ist. Die Kammer 5 dient zur Aufnahme eines Stapels 7 von Papier, welches auf den Sitz 2 gelegt werden soll, während die Kammer 5' zur Aufnahme des gebrauchten Papieres dient.

Das Papier ist um einen Rahmen 8 herum aufgestapelt, dessen senkrechte Stützen 8' eine geeignete Form besitzen, so daß die einzelnen Papierblätter in der richtigen Lage liegen bleiben. Der Papierstapel wird durch einen beweglichen Boden 9 nach oben gedrückt, welcher durch ein Gewicht 10 angehoben wer- ' den kann. Das Gewicht hängt an einem Seil, welches in geeigneter Weise auf Rollen geführt ist. Anderseits kann der Papierstapel 7 nicht vollständig aus dem Kasten herausgedrückt werden, da er durch kleine Riegel 11, 11/ in einer Flucht mit der Oberkante des Kastens gehalten wird.

Der Rahmen 8, 8' ist auf dem Boden 6 angeordnet. Der bewegliche Boden 9 besitzt Aussparungen, welche den Stützen 8' entsprechen, derart, daß er an diesen Stützen entlang verschoben werden kann.

Der Arm 4 kann beim Anheben des Sitzes durch Klinke und Sperrad einen Daumen 12 bewegen. Der Daumen wirkt durch einen Hebel 13 auf einen Gummiball 14, der durch einen Schlauch 14' mit einem rund um den Sitz 2 verlaufenden Kanal 14" verbunden ist. Von dem letzteren führen mehrere Bohrungen 14'" nach oben zur Sitzfläche.

Claims (2)

Wenn der Sitz vollkommen angehoben ist, legt er sich mit seiner Oberfläche von oben auf das oberste Blatt Papier des Stapels 7. Bei der Aufwärtsbewegung des Sitzes wird zunächst der Ball 14 zusammengedrückt. Am Ende der Bewegung des Sitzes wird der Luftball freigegeben, so daß er sich ausdehnen und Luft durch die Öffnungen 14'" ansaugen kann. Dieses Ansaugen findet gerade dann statt, wenn sich die Öffnungen 14'" auf das erste Blatt des Papierstapele 7 legen. Infolgedessen wird dieses Blatt auf der Sitzfläche 2 durch Saugwirkung festgehalten. Man braucht den Sitz nun nur noch auf das Klosettbecken zu senken. Nach dem Gebrauch wird das Blatt Papier durch die folgende Einrichtung entfernt. Die Papierblätter des Stapels 7 sind entsprechend der Form des Sitzes zugeschnitten. Hinten besitzen sie jedoch eine zungenartige Verlängerung 7' (Fig. ι und 3), welche sich beim Senken des Sitzes 2 zwischen zwei Walzen 15 und 16 legt. Die Walze 15 wird durch einen gezahnten Sektor 19 und ein Rad 20 gedreht (Fig. 2). Sie besitzt ein Schaltgetriebe, vermöge dessen sie nur dann gedreht werden kann, wenn der Sitz angehoben wird. Die Walze 16' wird durch eine oder mehrere Federn gegen die Walze 15 gepreßt, so daß sie von dieser durch Reibung mitgenommen wird. Die Arme 4 und 4' gelangen am Ende ihrer Abwärtsbewegung mit einem oder mehreren Nocken 17 mit einem Nocken 18 in Berührung, welcher von der Achse der Walze 16 nach oben ragt. Hierdurch wird die Walze 16 von der Walze 15 entfernt, so daß die Zunge 7' des Papierblattes zwischen die beiden Walzen geraten kann. Da die Walze 15 bei der Aufwärtsbewegung des Sitzes gedreht wird und die Walze 16 sich gegen sie anpreßt, wird das Blatt Papier in die Kammer 5' gezogen. Das Anheben des Sitzes 2 erfolgt selbsttätig durch ein Gegengewicht 22, welches durch Zahnräder 23, 23', 23" auf den Sitz einwirkt (Fig. 2). Das Gegengewicht wird am Ende seines Hubes durch einen Riegel 24 gehalten, welcher etwa durch die Spülvorrichtung derart beeinflußt werden kann, daß er das Gegengewicht 22 freigibt. Wenn dies geschieht, so wird der Sitz gehoben, gleichzeitig das verbrauchte Papier abgenommen und ein neues Blatt Papier auf den Sitz gebracht. Man braucht demnach nur noch den Sitz zu senken, und dies kann entweder mittels eines Hebels 25 oder einer anderen Einrichtung geschehen. Das ganze Getriebe kann in einem Kasten eingeschlossen werden. Wenn es sich um mehrere, in mehreren Stockwerken übereinander angeordnete Klosetts handelt, so kann man den Boden 26 der Kammer 5' fortlassen und die Kammern miteinander verbinden, so daß man nur einen einzigen Sammelraum für das gebrauchte Papier hat. Patent-A ν Sprüche:

1. Schutzvorrichtung für Klosetts, bei der beim jedesmaligen Hochklappen des Sitzes die benutzte Schutzauflage entfernt und einem Stapel eine neue Auflage entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abnahme der Papierauflage vom Stapel auf pneumatischem Wege bewirkt wird.

2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberfläche des Klosettsitzes (2) feine Kanäle (14"') münden, welche mit einem Saugball (14) o. dgl. in Verbindung stehen, auf den der Deckel beim Hochgehen einwirkt und den er am Ende seiner Bewegung freigibt, damit ein Blatt Papier des Stapels (7) an die Deckelfläche angesaugt wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.