DE267790C

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Publication number: DE267790C
Application number: DENDAT267790D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 267790 KLASSE 42 c. GRUPPE

ALBERT NESTLER in LAHR, Baden.

Nivellier-Einrichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Juni 1912 ab.

Mittels der vorliegenden Nivellier-Einrichtung soll eine genauere Ablesung als bisher möglich, und zwar bis auf Bruchteile eines Millimeters erreicht werden.

Zu diesem Zweck erhalten die Nivellierlatten und ferner das Fadenkreuz des Zielfernrohres eine besondere Anordnung.

Die Latten sind mit einer Teilung versehen, die ein besonderes Lattenbild ergibt. Auf den

ίο Latten sind, wie in Fig. ι der Zeichnung dargestellt, schmale weiße Felder schief derart angeordnet, daß die Feldmitten an den Feldenden je ι cm oder eine andere Einheit eines anderen Meßsystems Abstand haben und die Feldei zweckmäßig an ihrem Längsrande' eine Querteilung besitzen.

Es ist physiologisch nachgewiesen, daß das Zielen auf die Feldmitte eines schmalen, von schwarzen Rändern eingefaßten weißen Feldes

ao mit sehr großer Schärfe ausgeführt werden kann und viel > genauer ist als das Koinzidenz zielen, d. h. das Einstellen eines schwarzen Striches auf einen anderen schwarzen Strich.

Das hier gewählte schief ansteigende Feld gestattet das Anbringen einer Querteilung mit großem Strichabstand, und daher eine genaue Einschätzung der Höhe zwischen dem Anfangsund Endpunkt einer Feldmittenlinie wie bei einem Transversalmaßstab.

Ein weiteres Merkmal der Einrichtung besteht darin, daß das Fadenkreuz des Zielfernrohres mit einem Faden versehen ist, der in gleicher Schiefe angeordnet ist, wie die Felder der Lattenteilung.

35' Wenn ein derartiger Faden in die Mittellinie eines schiefen Feldes gesetzt wird, läßt sich eine äußerst genaue Ablesung auf. Bruchteile eines "Millimeters erzielen.

Die schiefe Lattenteilung allein ermöglicht auch schon ein sehr genaues Ablesen, wenn der Fadenschnittpunkt eines gewöhnlichen Fadenkreuzes in die Mittellinie eines schiefen Feldes gesetzt wird. . . ■ ■

Bei der vorliegenden Einrichtung kommt eine weit zuverlässigere Steigerung der Genauigkeit und ,ohne starke Augenanstrengung wie bei anderen Lattenteilungen bzw. -bildern zustande.

Im folgenden sind zwei Beispiele einer Messung mit Latten der beschriebenen Art gegeben.

Bei dem Beispiel Fig. 2 kommt ein gewöhnliches Fadenkreuz zur Anwendung.

Der Schnittpunkt A des Fadenkreuzes stellt die anfängliche Fadenstellung dar; wenn das Fernrohr auf die Latte gerichtet wird, dann wird durch Bewegen der Horizontalfeinschraube der Fadenschnittpunkt in der Pfeilrichtung horizontal verschoben von A nach A¹, d. h. in die Mittellinie des weißen Feldes, was sehr scharf möglich ist. Man kann dann an dem Vertikalfaden, der zwischen die Teilstriche 7/8 der Querteilung fällt, auch noch den Bruchteil (¹Ao) des Querteilungsintervalls mit Sicherheit schätzen.

Bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel gelangt ein Fadenkreuz mit schief ansteigendem Faden zur Anwendung. Hier halbiert der ganze schiefe Faden das weiße Feld. Der Vertikalfaden fällt zwischen die Teilstriche 6/7.

Die Ablesung ergibt für das Beispiel nach Fig. ι 231 cm + 7 mm + ⁵J₁₀ mm = 2,3175 m, Fig. 2 231 cm + 6 mm + ⁶/₁₀ mm = 2,3166 m.

Es ist ersichtlich, daß diese äußerst genauen Ablesungen ohne Mühe erhalten, und auf ¹Z₁₀ mm ziemlich sicher sind.

Die Teilung und sonstige Anordnung der Latten kann eine beliebige sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Nivellier-Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilfelder der Meßlatte ίο . und der Querfaden des Fadenkreuzes im Fernrohr unter gleichem Winkel zur Lattenachse geneigt sind.
2. Nivellier-Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß schmale weiße Felder schief ansteigend so angeordnet sind, daß die Feldmitten an den Feldenden je eine Einheit des Meßsystems, etwa ι cm, Abstand haben, und die Felder, zweckmäßig an ihrem Längsrande, mit einer Querteilung versehen sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.