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Bremsklotz aus Reibmaterial für Zangen von Scheibenbremsen.
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Die Erfindung betrifft einen Bremsklotz aus Reibmaterial für Zangen
von Scheibenbremsen insbesondere für Zangen von Scheibenbremsen zur Verwendung bei
Motorzweirädern.
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Da die Bremsklötze aus Reibmaterial beim Bremsen einem hohen Arbeitsdruck
ausgesetzt sind, unterliegen sie bekanntlich einem starken Verschleiß. Es ist außerdem
bekannt, daß die gewünschte Bremswirkung von Seiten der Zange nicht mehr gewährleistet
ist, wenn die Stärke des Bremsklotzes bis auf einen kritischen Mindestwert oder
unter diesen Wert, der experimentell bestimmt wird, abgenutzt sind. Dies bringt
entsprechende Gefahren für den Fahrzeugführer mit sich.
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Sobald die Bremsklötze aus Reibmaterial im Laufe ihres Verschleißes
eine Stärke erreicht haben, die dem genannten kritischen Wert entspricht, ist es
deshalb notwendig, sie durch neue zu ersetzen. Da die Bremsklötze in dem Körper
der Bremszange jedoch nur schwer zugänglich sind, ist es oft schwierig, die tatsächliche
Stärke eines Bremsklotzes visuell zu beurteilen. Es geschieht deshalb oft, daß Bremsklötze
bis auf einen Wert abgenutzt werden, der jenseits des genannten kritischen Wertes
liegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bremsklotz aus Reibmaterial
für Zangen von Scheibenbremsen, insbesondere für Motorzweiräder, zu schaffen, der
es ermöglicht, leicht und eindeutig den Zeitpunkt zu erkennen, in dem seine Stärke
infolge der Abnutzung im Betrieb einen Wert erreicht
hat, daß er
ersetzt werden muß.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in dem
Bremsklotz ein färbender Einsatz mit einer in einem derartigen Abstand von der aktiven
Oberfläche des Bremsklotzes angeordneten Wandung angebracht ist, daß der Bremsklotz
noch zur Ausübung ausreichender Bremswirkung geeignet ist, wenn die genannte Wandung
des Einsatzes durch die fortschreitende Abnutzung des Reibmaterials auf der genannten
aktiven Oberfläche erscheint. Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die genannte Wandung des färbenden Einsatzes parallel zur aktiven Oberfläche
des Bremsklotzes verläuft und eine kleinere Fläche besitzt als diese.
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Der färbende Einsatz besteht vorteilhafterweise aus einem Material,
das bei Erreichen einer vorbestimmten Temperatur färbend wirkt. Eine andere Weiterbildung
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der färbende Einsatz aus einer Metallegierung
mit vorbestimmter Schmelztemperatur besteht und daß diese Metallegierung in geschmolzenem
Zustand gute Hafteigenschaften in Bezug auf das Metall oder die Metalllegierung
besitzt, aus dem bzw. der die Bremsscheibe gebildet ist. Der durch die Erfindung
erreichtbare Vorteil besteht insbesondere darin, daß der färbende Einsatz auf der
Bremsscheibe einen gefärbten kreisringförmigen Streifen hinterläßt, wenn die Stärke
des Bremsklotzes aus Reibmaterial bis auf einen Wert reduziert ist, bei dem der
färbende Einsatz erscheint. Der farbige Kreisring signalisiert unmißverständlich
den Verschleiß des Bremsklotzes und damit die Notwendigkeit, einen Ersatz vorzunehmen,
während der Bremsklotz selbst noch durchaus in der Lage ist die gewünschte Bremswirkung
zu gewährleisten.
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Im folgenden sei die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Mit 1 ist die Bremszange einer
Scheibenbremse für Motorzweiräder in ihrer Gesamtheit beschrieben. Sie besitzt zwei
zueinander parallele Bremsarme oder -backen, die in dem Bereich 5 einen gegenseitigen
Abstand zur Aufnahme des Umfangsbereichs einer nicht dargestellten Bremsscheibe
aufweisen. Die Bremsbacken 3 und 4 haben gleichen Aufbau. Im folgenden sei deshalb
nur die Bremsbacke 3 beispielhaft beschrieben. In der Bremsbacke 3 ist ein zylindrischer
Sitz 6 angebracht, dessen Achse senkrecht zur Bremsscheibe verläuft. In diesem Sitz
6 ist ein axial verschiebbarer Kolben 7 angeordnet, der durch eine hydraulische
Flüssigkeit antreibbar ist, die über Leitungen 8, 9 und 10 eingespeist wird. Diese
Leitungen stehen mit einer Druckquelle für die Flüssigkeit in Verbindung.Die Leitung
11, die durch einen Stopfen 12 verschlossen ist,dient zur Entlüftung. Auf der Oberfläche
7a des Kolbens 7 ist ein zylindrischer Bremsklotz 13 aus Reibmaterial aufgeklebt
oder in anderer Weise befestigt, dessen äußererDurchmesser mit dem des Kolbens 7
übereinstimmt.
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In dem Bremsklotz 13 aus Reibmaterial befindet sich ein Einsatz 14,
der im dargestellten Ausführungsbeispiel zylinderförmig ausgebildet ist, wobei sein
äußerer Durchmesser wesentlich kleiner ist als der des Bremsklotzes 13. Die Wandung
14a des Einsatzes 14 liegt parallel zu der wirksamen Oberfläche des Bremsklotzes
13 und besitzt von dieser einen vorbestimmten Abstand, der so gewählt ist, daß der
Bremsklotz noch in der Lage ist, eine ausreichende Bremswirkung auf die Bremsscheibe
auszuüben, wenn die Wandung 14a des Einsatzes 14 auf der aktiven Oberfläche des
Bremsklotzes selbst erscheint. Selbstverständlich muß die Form des Bremsklotzes
nicht zwingend zylinderförmig sein, er kann außerdem an einer von der dargestellten
Position abweichenden Position angebracht sein.
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Der Einsatz 14 kann aus demselben Material gebildet sein, aus dem
auch der Reibklotz 13 besteht, das jedoch vor dem Einsetzen in den Bremsklotz mit
einer färbenden Substanz imprägniert wurde.
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Wenn bei fortschreitender abnutzung die Stärke des Bremsklotzes 13
aus Reibmaterial auf einen solchen Wert verringert ist, daß auf der aktiven Oberfläche
13a des Bremsklotzes die Wandung 14a des Einsatzes erscheint, hinterläßt dieser
bei einer Bremsung auf der Bremsscheibe einen kreisringförmigen farbigen Streifen,
der ein eindeutiges Anzeichen dafür ist, daß der abgenutzte Bremsklotz ersetzt werden
muß. Dabei ist dieser Bremsklotz noch in der Lage, ausreichende Bremswirkung auszuüben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Einsatz 14 aus einem
Material gebildet, das erst bei Erreichen einer vorbestimmten Temperatur färbend
wirkt. Es ist insbesondere vorteilhaft, den Einsatz aus einer Metallegierung mit
vorbestimmter Schmelztemperatur auszubilden, die in flüssigem Zustand gute Hafteigenschaften
in Bezug auf das Metall oder die Metalllegierung besitzt, aus dem bzw. der die Bremsscheibe
besteht. Die Schmelztemperatur einer derartigen Metalllegierung ist niedriger als
die Temperatur, die durch die sich beim Bremsen entwickelnde Reibungswärme entsteht.
Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß die Färbung der Bremsscheibe, die beim Erscheinen
der Wandung 14a des Einsatzes 14 auf der aktiven Oberfläche des Bremsklotzes 13
entsteht, aus einem Auftrag von geschmolzenem metallischem Material gebildet und
damit wesentlich haltbarer als irgendeine andere färbende Substanz ist. Außerdem
wird diese durch den Auftrag des geschmolzenen Metalles hervorgerufene Färbung der
Bremsscheibe im Laufe nur weniger Bremsungen mit dem Reibmaterial des anschließend
neu eingesetzten Bremsklotzes wieder entfernt.
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