DE2807125C2 - Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine derartige Scheibenbremse ist aus der DE-Oa 40 241 bekannt.

Bei dieser Scheibenbremse ist nur der innere Bremsbelag im Bremsträger direkt gehalten und abgestützt, wohingegen der äußere Bremsbelag am Sattel gehalten ist. Zur Demontage des Sattels muß zunächst der innere Belag durch eine im Sattel vorgesehene zentrale Öffnung radial herausgezogen werden. Der Sattel kann dann soweit verschoben werden, daß die mittigen Aussparungen zur Überdeckung kommen, so daß der Sattel vom Bremsträger abgehoben werden kann. Bei der Montage wird umgekehrt der Sattel axial versetzt auf den Bremsträger aufgesetzt. Hierbei ergibt sich jedoch das Problem, daß der Sattel nur im mittleren Bereich mit der radial äußeren Begrenzung der Führungsnut auf dem axial außenliegenden Abschnitt der Führungsleiste aufliegt. Infolgedessen ist der Einbau des Bremssattels in den Bremsträger insbesondere bei der raschen Montage am Fließband schwierig, weil das Einfädeln der Führungsleisten vom Bremssattel zum Bremsträger nicht schnell genug vonstatten geht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der der Einbau des Bremssattels in den Bremsträger durch fertigungstechnische einfache Maßnahmen wesentlich vereinfacht ist

und auch am Fließband durchgeführt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die den Patentanspruch kennzeichnenden Merkmale gelöst. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme kann der Bremssattel bei der Montage vor dem Ineinanderschieben der Führungsleisten auf den Bremsträger ohne Verkantungen so aufgelegt werden, daß er bereits die erforderliche Ausrichtung, die zum Einfädeln der Führungsleisten erforderlich ist, erhält. Durch anschließendes axiales Verschieben gleiten die Führungsleisten ineinander und gelangen so weit zur Überdeckung, daß Bremssattel und Bremsträger miteinander verbunden sind. Hierbei können auch leicht zwischen Bremssattel und Bremsträger ggf. vorgesehene Federn gespannt werden, da es lediglich erforderlich ist durch Aufdrücken des Bremssattels auf die vorspringenden Abschnitte der Führungsleisten die Federn zu spannen. Ein Positionieren des Bremssattels durch Dosieren der Spannkraft ist nicht mehr erforderlich. Von den zunächst beim gegossenen oder geschmiedeten Rohling in gleicher Länge vorhandenen Führungsleisten werden durch einen spanabhebenden Bearbeitungsvorgang gemäß der Lehre der Erfindung einige Führungsleisten gekürzt Dabei können gleichzeitig am Rohling vorhandene Maßunterschiede ausgeglichen werden, so daß die nach dem Zusammenbau der Bremse vorhandene Mindestüberdekkung zwischen den Führungsleisten von Bremssattel und Bremsträger in engen Toleranzen eingehalten werden kann. Je enger die Toleranzen sind, um so kleiner kann die Mindestüberdeckung gewählt werden, was zu einer Verkürzung ck-r Baulänge des Bremssattels führt

Ein Ausführungsbeispie! dsr Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine Draufsicht und

F i g. 2 eine Seitenansicht im Schnitt einer Schwimmsattei-Teiibeiagscheibenbremse.

Die dargestellte Schwimmsattelbremse besieht aus einem den Rand einer Bremsscheibe 1 von außen U-förmig umgreifenden Bremssattel 2, der an Armen 3, 4 eines auf einer Seite der Bremsscheibe 1 angeordneten Bremsträgers 5 in Richtung der Bremsscheibenachse verschiebbar geführt ist. Zur Befestigung des Bremsträgers 5 am Achsschenkel eines Fahrzeugs dienen die Bohrungen 6, 7. Innerhalb des Bremssattels 2 sind zu beiden Seiten der Bremsscheibe 1 Bremsbacken 8, 9 angeordnet, zu deren Betätigung der Bremssattel 2 einen hydraulischen Radbremszylinder 10 aufweist Die Arme 3,4 des Bremsträgers 5 weisen Vorsprünge 11,12

5C- auf, auf denen die Bremsbacken 8, 9 radial nach innen aufliegen und in Umfangsrichtung unmittelbar abgestützt sind. Zwischen den radial äußeren Begrenzungsflächen der Bremsbacken 8, 9 und dem Mittelteil des Bremssattels 2 sind Blattfedern 13 eingespannt, die die Bremsbacken in Anlage auf den Vorsprüngen 11, 12 halten. Die Reaktionskraft der Feder 13 dient zum Verspannen des Bremssattels 2 mit dem Bremsträger 5.

An seinen in Umfangsrichtung weisenden Enden weist der Bremssattel 2 radial äußere Führungsleisten 14, 15 und radial innere Führungsleisten 16, 17 auf. An den Armen 3,4 des Bremsträgers 5 sind einander zugekehrte Führungsleisten 18, 19 vorgesehen, die in den Zwischenraum zwischen den Führungsleisten 14,15,16, 17 ragen. Sämtliche Führungsleisten 14 bis 19 sind parai-IeI zur Drehachse der Bremsscheibe ausgerichtet. Die radial inneren Führungsleisten 16,17 sind durch mittige Aussparungen 20, 21 in zwei Abschnitte 16', 16", 17', 17" unterteilt.

Die Führungsleisten 18, 19 am Bremsträger 5 sind ebenfalls durch mittige Aussparungen 22, 23 in zwei Abschnitte 18', 18", 19', 19" unterteilt Die axiale Länge der Aussparungen 20, 21 ist so bemessen, daß die Abschnitte 18', 19' der Führungsleisten 18,19 hindurchtreten können. Die axiale Länge der Aussparungen 22, 23 ist so bemessen, daß die Abschnitte 16', 17' der Führungsleisten 16, 17 hindurchtreten können. Die Länge der Aussparungen 20, 21 ist vorzugsweise gleich der Länge der Aussparungen 22,23.

In der in F i g. 1 dargestellten Lage weisen die Führungsleisten 16, 17 und 18, 19 die mit a bezeichnete Mindestüberdeckung auf, denn in die Pfeilrichtung gesehen vorderen Enden der Abschnitte 18', 18"„ 19', 19" sind im Abstand a von den in Pfeilrichtung gesehen hinteren Enden der Abschnitte 16", 16', 17", 17' angeordnet Die Mindestüberdeckung wird erreicht wenn die Bremse mit neuwertigen Bremsbacken versehen ist Durch fortschreitenden Verschleiß der Bremsbacken verschiebt sich der Bremssattel in der durch Pfeil gekennzeichneten Richtung, wodurch die Oberdeckung der Führungsleisten zunimmt

Mit b ist die größtmögliche Überdeckung bezeichnet die bei nahezu verschlissenen Bremsbacken erreicht wird und der Breite der Abschnitte der Führungsleisten 16,17 entspricht

Der Ausbau des Bremssattels erfolgt durch Hineinschieben des Bremskolbens in den Radbremszylinder 10, der hierfür einen der Mindestüberdeckung a entsprechenden Hohlraum aufweist Danach kann der Bremssattel 2 entgegen der Pfeilrichtung verschoben werden bis die Führungsleisten 16, 17 von den Führungsleisten 18,19 abheben, so daß keine Oberdeckung mehr da ist Lediglich die radial äußeren Führungsleisten 14,15 weisen noch eine überdeckung mit den Führungsleisten 18,19 des Bremsträgers 5 auf. Das Abheben des Bremssattels vom Bremsträger radial nach außen wird hierdurch aber nicht behindert

Der Einbau des Bremssattels 2 erfolgt in der umgekehrten Wt.se. Der Bremssattel 2 wird zunächst mit den radial äußeren Führungsleisten 14,15 auf die Führungsleisten 18, 19 gesetzt, wobei die Federn t3 gespannt werden. Danach wird der Bremssattel in Pfeilrichtung verschoben, wobei er auf den Führungsleisten 14, 15 gleitet. Sobald die Mindestüberdeckung a erreicht ist, was sich durch Anlegen der Bremsbacke 8 an die Bremsscheibe 1 bemerkbar macht, kann der Bremssattel losgelassen werden. Die Federn 13 sorgen für die erforderliche Verspannung der radial inneren Führungsleisten 16,17 mit den Führungsleisten 18,19. Durch mehrfaches Betätigen der Bremsanlage wird anschließend der BremskoILen des Radbremszylinders 10 soweit vorgeschoben, bis auch die Bremsbacke 9 in leichte Berührung mit der Bremsscheibe 1 tritt. Die Bremse ist nun betriebsbereit

Um die Mindestüberdeckung a mit möglichst engen Toleranzen gewährleisten zu können, sind die in Richtung des Pfeiles gesehen hinteren Enden der beiden Abschnitte 16', 16", 17', 17" der Führungsleisten 16, 17 spanabhebend bearbeitet. Hierzu wird vorzugsweise ein Stirnfräser von kleinem Durchmesser verwendet, dessen Drehachse parallel zur Achse der Bremsscheibe ausgerichtet ist. Auf diese Weise können die Enden der Abschnitte 16', 16", 17', 17" der Führungsleisten 16, 17 bearbeitet werden, ohne daß gleichzeitig die zur Voranlage des Bremssattels am Bremsträger erforderlichen Führungsleisten 14, 15 wesentlich verkürzt werden. In Fig. 2 ist mit 24 die Umfangskontur eines Fräsers zur Bearbeitung der Enden der Führungsleisten 16,17 angedeutet Selbstverständlich ist es auch erforderlich, dia in Pfeilrichtung gesehen vorderen Enden der beiden Abschnitte der Führungsleisten 18, 19 spanabhebend zu bearbeiten, damit auch die Abmessungen des Bremsträgers 5 die erforderlichen Toleranzen aufweisen können.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit
   einem fahrzeugfesten Bremsträger, der parallel zur Bremsscheibenachse ausgerichtete, den Rand der Bremsscheibe übergreifende Arme mit seitlichen Führungsleisten aufweist, einem Bremssattel, der zwischen den Armen des Bremsträgers angeordnet ist und seitliche Führungsnuten aufweist, die die Führungsleiste des Bremsträgers umgreifen, um den Sattel axial verschiebbar zu führen und zu halten, wobei sowohl die Führungsleisten als auch die Führungsnuten mittige Aussparungen aufweisen, die ein radiales Einsetzen des Sattels versetzt zwischen die Bremsträgerarme ermöglichen, und zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Bremsscheibe angeordneten Bremsbelägen, von denen einer im Bremsträger abgestützt und geführt ist, dadurch gekennzeichne«, daß die axiale Länge der eine Bewegung des Bremssattels (2) zur Bremsscheibenachse hin begrenzenden, radial äußeren Begrenzung der Führungsnut (14,15) die axiale Länge der radial inneren Begrenzung (16, 17) der Führungsnut soweit übersteigt, daß eine ausreichende Voranlage des Bremssattels (2) beim Aufsetzen auf den Bremsträger (5) gewährleistet ist, wobei die Stirnflächen der gegenüber den radial äußeren Begrenzungen der Führungsnut zurückspringenden Enden der kürzeren radial inneren Begrenzungen spanabhebend bearbeitet sind, und daß auch der andere Bremsbelag am Bremsträger (5) ahgestüt '. und geführt ist, so daß beide Bremsbeläge (S, 9) vor dem Aufsetzen des Sattels (2) in ihre Arbeitsstellung "vringbar sind.