DE3014057C2

DE3014057C2 -

Info

Publication number: DE3014057C2
Application number: DE19803014057
Authority: DE
Inventors: Rainer 6233 Kelkheim De Hoffmann
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1980-04-11
Filing date: 1980-04-11
Publication date: 1990-12-13
Also published as: DE3014057A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsbacken halterung für eine Teilbelagscheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Derartige Bremsbackenhalterungen sind erwünscht, weil sie einen gleichmäßigen Verschleiß der Bremsbacken gewährleisten und weil die Verteilung der Reibungs kraft auf beide Tragteile zu einer gleichmäßigeren Belastung der Tragteile und des Bremsträgers führt.

Bei einer bekannten Teilbelagscheibenbremse dieser Art (DE-OS 26 31 457) besteht die Bremsbackenhalterung aus zwei im Bremsträger in Sekantenrichtung zur Brems scheibe angeordneten und die Bremsscheibe am Brems scheibenaußenumfang übergreifenden, sich gegenüber liegenden Tragteilen (Bremsträgerarmen), in denen radial nach oben offene Nuten eingebracht sind, die zur Aufnahme radial nach innen angeordneter Ansätze der Bremsbacken dienen. Mit ihren Stirnflächen liegen die Bremsbacken außer dem an einander zugekehrten Wandflächen der Tragteile an. Die beim Betätigen der Bremse an den Bremsbacken auftretende Reibungskraft wird bei Über schreitung einer bestimmten Größe der Kraft infolge einer damit verbundenen Dehnung der Tragteile und des Bremsträgers sowohl in den Nuten der einlaufseitigen vorderen Trag teile als auch an den der Bremsenmitte zugewandten Wandflächen der auslaufseitigen hinteren Tragteile abgestützt. Diese bekannte Bremsbackenhalterung hat den Nachteil, daß bei auftretender Reibungskraft tangentialer Schräg verschleiß an den Bremsbacken auftritt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den tangen tialen Schrägverschleiß an den Bremsbacken zu ver meiden, wobei eine günstige Kraftverteilung im Brems träger beibehalten bleiben soll. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben.

Durch diese Bremsbackenhalterung wird der unterschiedliche Verformungsweg beider Bremsbacken in tangentialer Richtung der Bremsscheibe verringert, so daß hierdurch der hervorgerufene Schrägverschleiß vermindert wird. Die alleinige Abstützung der zweiten Bremsbacke an dem in Drehrichtung der Bremsscheibe gesehen hinteren Tragteil, führt zu keiner allzu ungleichmäßigen Be lastung des Bremsträgers, weil die Einleitung der Reibungskraft dieser zweiten Bremsbacke nahe einer Befestigungsstelle des Bremsträgers erfolgt.

Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Abreißen von Enden, das bei nur auf Zug belasteten Brems backen möglich ist, auch bei großer Last sicher verhindert wird.

Es ist weiterhin vorteilhaft, daß an den Tragteilen oder am Bremsträger in dem Bereich, in dem sich in einge bautem Zustand die Ansätze der zweiten Bremsbacke be finden, Aussparungen vorgesehen sind, in die die Ansätze berührungsfrei hineinragen. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung des Bremsträgers können gleiche Bremsbacken trotz unterschiedlicher Abstützung im Bremsträger verwendet werden, so daß auch keine Ver wechselung beim Einbau der Bremsbacken in den Brems träger auftreten kann. Weiterhin wird durch diese Ausge staltung des Bremsträgers erreicht, daß eine einfache Herstellung des Bremsträgers ermöglicht wird, da die Aussparungen schon im Gußstück mit eingegossen werden können und eine Bearbeitung in diesem Bereich somit entfällt.

Einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zufolge, weisen beide Bremsbacken an einem Ende einen radial nach innen gerichteten Ansatz auf, wobei der Ansatz der ersten Bremsbacke in eine Nut des, in Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe gesehen, vorderen Tragteiles eingreift und der Ansatz der zweiten Bremsbacke in eine Aussparung des, in der Haupt drehrichtung der Bremsscheibe gesehen, hinteren Trag teiles oder hinteren Teil des Bremsträgers ragt. Mit einer derartigen Bremsbacke können schon vorhandene, für Bremsbacken mit beidseitig nach innen gerichteten Ansätzen vorgesehene Bremsen nachträglich im Sinne der Erfindung umgerüstet werden, wobei bei der Herstellung der Bremsbacken ein einheitlicher Belagträger ver wendet werden kann.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen ins besondere darin, daß bei hoher Reibungskraft eine günstigere Kraftverteilung auf die Tragteile und den Bremsträger erzielt wird, wodurch eine Schräg stellung des die Bremsscheibe übergreifenden Trag teils verringert und tangentialer Schrägverschleiß an den Bremsbacken reduziert wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Ansicht einer Scheibenbremse mit einer Bremsbackenhalterung gemäß der Erfindung in Richtung der Brems scheibenachse gesehen,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Bremsträger mit seinen Tragteilen, den Bremsbacken und der Bremsscheibe gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Bremsbacke ohne radial nach innen gerichtete Ansätze,

Fig. 4 eine Bremsbacke bekannter Ausführung mit zwei radial nach innen gerichteten Ansätzen,

Fig. 5 eine Bremsbacke mit nur einem radial nach innen gerichteten Ansatz.

In der Zeichnung ist eine Schwimmsattel-Teilbelagscheiben bremse für Kraftfahrzeuge dargestellt mit einem am Achsschenkel eines Kraftfahrzeuges zu befestigenden, relativ zu einer Bremsscheibe 2 unverschieblichen Brems träger 1, an dem eine auf einer Seite der Bremsscheibe 2 angeordnete erste Bremsbacke 3 und auf der anderen Seite der Bremsscheibe 2 angeordnete zweite Bremsbacke 4 und ein den Rand der Bremsscheibe 2 und die Bremsbacken 3, 4 von außen U-förmig umgreifender Bremssattel 5 axial verschiebbar geführt und gehalten sind. Der Bremsträger 1 weist in Sekantenrichtung zur Brems scheibe 2 im Abstand voneinander angeordnete Tragteile 6′, 7′ auf, die den Rand der Bremsscheibe 2 über greifen und auf einer Seite der Bremsscheibe zwei Nuten 8, 9 aufweisen, in denen die in Sekantenrichtung liegenden Enden der Bremsbacke 3 geführt und abgestützt werden. Die der Bremsenmitte zugewandten, sich gegen überliegenden Wandflächen 14, 15 schließen an die Nuten 8, 9 und die Aussparungen 10, 11 an.

Die den Wandflächen 14, 15 entgegengesetzten Wand flächen der Nuten 8, 9 sind mit 18, 19 bezeichnet. Die Wandflächen 18, 19 enden innerhalb des Außen umfangs 20 der Bremsscheibe 2 und grenzen dort an Stützflächen 12, 13, die in einer gemeinsamen, in Sekantenrichtung verlaufenden Ebene liegen. Die auf der anderen Seite der Bremsscheibe 2 in Sekanten richtung liegenden Enden der Bremsbacke 4 werden durch zwei parallel zur Umfangsrichtung verlaufende Stützflächen 21, 22 geführt und durch zwei radial nach außen angeordnete, der Bremsenmitte zugewandte Wandflächen 14, 15 abgestützt, wobei die Wandflächen 14, 15 mit den Stützflächen 21, 22 durch radial nach innen angeordnete Aussparungen 10, 11, die innerhalb des Außenumfanges 20 der Bremsscheibe 2 liegen, verbunden sind.

Auf den Stützflächen 12, 13, 21, 22 liegen die Trägerplatten der Bremsbacken 3, 4 auf, deren Enden 23, 24, 25, 26, sich bis zu den Wandflächen 14, 15 erstrecken und sich dort mit ihren Stirnseiten 27 bis 30 außerhalb des Außen umfanges 20 der Bremsscheibe 2 abstützen.

An den Enden 23 und 24 der ersten Bremsbacke 3 sind radial nach innen gerichtete Ansätze 23′, 24′ vorge sehen, deren einander zugekehrte Stirnflächen an den Wandflächen 18, 19 zur Anlage kommen. Dabei ist das Spiel zwischen den Wandflächen 18, 19 und den Stirn flächen der Ansätze 23′, 24′ gleich oder kleiner als das Spiel zwischen den Stirnseiten 27, 28 und den Wandflächen 14, 15. Hierdurch wird gewährleistet, daß die beim Betätigen der Bremse an der ersten Bremsbacke 3 angreifende Reibungskraft entweder allein auf das in Bremsscheibendrehrichtung vordere Tragteil oder auf beide Tragteile übertragen wird, keinesfalls aber allein auf das in Scheibendrehrichtung hintere Tragteil.

An den Enden 25, 26 der zweiten Bremsbacke 4, siehe auch Fig. 1, sind radial nach innen gerichtete Ansätze 25′, 26′ vorgesehen, die lediglich zwecks gleicher Bremsbackenausführung angebracht sind und spielfrei in die Aussparungen 10, 11 hineinragen. Die beim Betätigen der Bremse an der zweiten Bremsbacke 4 angreifende Reibungskraft wird allein durch die in Bremsscheiben drehrichtung 31 hintere Stützfläche 30 der Trägerplatte auf die ihr gegenüberliegende Wandfläche 15 des Trag teils 7 übertragen. Zwischen der in Bremsscheibendreh richtung 31 vorderen Stützfläche 29 der Trägerplatte der Bremsbacke 4 und der ihr gegenüberliegenden Wandfläche 14 des Tragteils 6 ist ein geringes Spiel vorhanden.

Der Bremssattel 5 ist mittels einer auf der der Bremsscheibe 2 abgekehrten Seite des Bremsträgers 1 angeordneten Zapfenführung 32 axial verschiebbar mit dem Bremsträger 1 verbunden. Zwischen der Zapfenführung 32 weist der Bremssattel 5 einen hydraulischen Brems betätigungszylinder 33 auf, der über eine Anschluß bohrung 34 mit Druckmittel versorgt wird. Der Kolben 35 des Betätigungszylinders 33 liegt mit seiner Stirn fläche unmittelbar an der zweiten Bremsbacke 4 an. Eine Gummischutzkappe schützt die Gleitfläche des Kolbens 35 vor Beschädigung und Verschmutzung. Auf der dem Betätigungszylinder 33 gegenüberliegenden Seite der Bremsscheibe 2 ruht der Bremssattel 5 auf den radialen Stirnflächen 36, 37 der Enden 23, 24 der Bremsbacke 3 und wird durch eine am Bremssattel 5 befestigte Blattfeder, die sich an den Tragteilen 6, 7 abstützt, gegen die Bremsbacke 3 gedrückt.

Zur Bremsenmitte hin sind die radial äußeren Stirn flächen 43, 44 der Bremsbacke 3 durch parallel zu den Stirnseiten 27, 28 verlaufende Stützflächen 38, 39 be grenzt, an denen der Bremssattel 5 mit seitlichen Flächen 40, 41 anliegt. Hierdurch wird der Bremssattel mit seinem dem Betätigungszylinder 33 entgegenge setzten Ende in Sekantenrichtung geführt. Gleichzeitig bildet der Bremssattel 5 mit seinem zwischen den Stütz flächen 38, 39 liegenden Teil eine Stütze, die zur Verminderung der Biegebeanspruchung an den Enden 23, 24 der Trägerplatte der Bremsbacke 3 führt. Die Enden der Bremsbacke 3 unterliegen daher auch bei größter Reibungskraft nur einer geringen elastischen Verformung. Die Bremsbacke 4 ist in gleicher Weise wie die Brems backe 3 ausgebildet, sie liegt jedoch mit ihren Enden 25, 26 nicht am Bremssattel 5 an.

Claims

1. Bremsbackenhalterung für eine Teilbelagscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit zwei in Sekanten richtung zur Bremsscheibe im Abstand voneinander ange ordneten, die Bremsscheibe übergreifenden und auf einer Seite der Bremsscheibe an einem Bremsträger befestigten Bremsträgerarmen (Tragteilen) und mit an den Bremsträgerarmen bzw. einem Bremsträgerteil in Bremsanlegerich tung verschiebbar geführten und abgestützten Brems backen, wobei die an den freien Enden der Bremsträgerarme ab gestützte erste, äußere Bremsbacke in Umfangsrichtung der Brems scheibe derart formschlüssig mit den Bremsträgerarmen verbun den ist, daß zumindest bei höheren Bremsanlegekräften die an dieser Bremsbacke auftretende Reibungskraft auf beide Bremsträgerarme übertragen wird, dadurch gekenn zeichnet, daß die auf der dem Bremsträger (1) zu gewandten Seite der Bremsscheibe (2) angeordnete zweite, innere Bremsbacke (4) formschlüssig ausschließlich an einer der Bremsenmitte zugewandten Wandfläche (17) des Bremsträgerarmes (Tragteiles (7)) oder des Bremsträgerteiles (1) auf der Scheibenauslaufseite abgestützt wird.

2. Bremsbackenhalterung nach Anspruch 1, bei der beide Bremsbacken jeweils an beiden Enden radial nach innen gerichtete Ansätze aufweisen, die zur Übertragung der Bremskraft an voneinander abgekehrten Wandflächen der Brems trägerarme bzw. des Bremsträgerteiles dienen, dadurch gekennzeichnet, daß an den Bremsträgerarmen (6, 7) oder am Bremsträgerteil (1) in dem Bereich, in dem sich im eingebauten Zustand die An sätze (23′, 24′) der zweiten Bremsbacke (4) befinden, Aussparungen (10, 11) vorgesehen sind, in die die Ansätze (23′, 24′) auch unter Bremskraftbelastung berührungsfrei hineinragen.

3. Bremsbackenhalterung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß beide Bremsbacken (34, 4) an einem Ende einen radial nach innen gerichteten Ansatz aufweisen, daß der Ansatz der ersten äußeren Bremsbacke (3) in eine Nut (8) des bezüglich der Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe (2) vorderen Bremsträgerarmes (6) eingreift und der Ansatz der zweiten inneren Bremsbacke (4) in eine Aus sparung (10) des bezüglich der Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe hinteren Bremsträgerarmes (6) bzw. Bremsträgerteiles des Bremsträgers (1) ragt.