DE19538144A1 - Verschleißendes Bauteil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft verschleißende Bauteile, vorzugsweise in Anlagen und/oder Maschinen für die Schrott-, Sperrmüll- oder Abfallaufbereitung, insbesondere Schleiß­ platten oder Schleißbleche, wie z. B. in Schrottscheren oder auch im weiteren Sinne dem Verschleiß ausgesetzte Auskleidungen von Maschinenbetten.

Bekannt sind allgemein technische Maßnahmen in der Maschinen- oder Anlagendiagnose, um einen Verschleißzustand im Betriebssystem zu erfassen und auszuwerten.

Aus dem Bereich der Kfz-Technik ist es bekannt, den Verschleißzustand von Bremsbele­ gen bei Erreichen eines Restbelages durch Kontaktelemente elektrisch zu erfassen und anzuzeigen.

Bei Anlagen oder Maschinen der Schrott-, Sperrmüll- oder Abfallaufbereitung besteht das Problem, die zum Schutz sowohl der Grundkonstruktion als auch der kraftübertragenden Maschinenelemente auswechselbar eingelegten Schleißplatten oder Schleißbleche recht­ zeitig auszuwechseln. Häufig wird der Verschleißzustand dieser Bauteile vom Betreiber der Anlage oder Maschine nicht rechtzeitig erkannt, oder es wird der Verschleißzustand je nach Einbaulage des jeweiligen verschleißenden Bauteils erst erkannt, wenn vorgelagerte Teile ausgebaut wurden.

So können z. B. bei Schrottscheren durch zu spätes Erkennen des Verschleißzustandes der der Baugruppe Schieberplatte beigefügten Schleißplatten erhebliche Schäden in der Grundkonstruktion und zusätzlich im hydraulischen System entstehen, weil durch den erhöhten Verschleiß die erforderliche gleitende Unterstützung bewegter Maschinenteile nicht mehr gewährleistet ist. Da dann die Last der Maschinenteile auch auf den Kolben des Hydraulikzylinders übertragen wird, verbiegt sich oder bricht die Kolbenstange, zumindest wird der Hydraulikzylinder stark verschlissen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit technisch einfachen Mitteln den Verschleißzustand von Bauteilen der eingangs genannten Art zu erfassen und damit die Betriebsfähigkeit bzw. Verfügbarkeit entsprechender Anlagen oder Maschinen zu gewährleisten bzw. zu erhöhen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß den Merkmalen der Ansprüche 1 bis 12 gelöst.

Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert werden. In den Zeich­ nungen zeigen

Fig. 1 eine Ausführung von korrespondierenden verschleißenden Bauteilen an der Schieberplatte einer Schrottschere in auszugsweiser Darstellung,

Fig. 2 die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausbildung zum Erkennen des Verschleißzustandes mit einem Infrarotgerät,

Fig. 3 eine weitere Ausführung in vereinfachter Darstellung eines Diagnose­ systems.

In Fig. 1 sind ausschnittsweise verschleißende Bauteile 1.1, 1.2 an einer Schieberplatte 8 einer nicht weiter erläuterten Schrottschere dargestellt. Die Schieberplatte 8 führt eine mit den Pfeilen angedeutete Hubbewegung aus. Die Schieberplatte 8 besitzt als Schleißplatte das Bauteil 1.1, welches auf einem ebenfalls als Schleißplatte ausgeführten Bauteil 1.2 einer Führungsbahn 1.3 der Schrottschere gleitet.

Wie in der Einzelheit x₁ dargestellt, weisen das Bauteil 1.1 ein elektrisches, schwachstrom­ durchflossenes Kontaktsystem 4 und das Bauteil 1.2 ein Element 2 auf welche zum Erfassen eines vorgegebenen Verschleißzustandes in die Bauteile 1.1, 1.2 eingelassen sind. Das Bauteil 1.1 ist so ausgestaltet, daß bei Erreichen des definierten Verschleißzustandes gemäß Einzelheit x₂ durch Unterbrechung des Kontaktes ein übertragbares Signal ausgelöst wird, welches die Veranlassung zum Auswechseln des verschlissenen Bauteiles 1.1 gibt. Auf der Seite der Führungsbahn 1.3 zeigt das entsprechend Einzelheit x₁ eingelassene Element 2 optisch wahrnehmbar den definierten Verschleißzustand des Bauteiles 1.2 an, wodurch das Auswechseln dieses Bauteils 1.2 veranlaßt wird. Das Element 2 kann vorzugsweise als z. B. signalfarbener Kunststoffstopfen ausgeführt und mittels einer Bohrung in dem verbleibenden, nicht verschleißenden Restmaterial des Bauteils 1.2 eingeklebt oder eingegossen sein.

Nach Fig. 2 wird der Grundgedanke der Erfindung vereinfacht dargestellt zum Erfassen eines vorgegebenen Verschleißzustandes an einem Bauteil 1 mittels Infrarotgerät 4 ange­ wendet. Dabei stellt das Bauteil 1 zugleich das somit nicht benötigte Element 2 oder einen nicht benötigten Sensor dar.

Durch die Kombination verschiedener erfindungsgemäße Merkmale kann - wie in Fig. 3 schematisch dargestellt - ein effizientes Diagnosesystem zur Erhöhung der Verfügbarkeit von Anlagen oder Maschinen des eingangs beschriebenen Anwendungsbereiches geschaf­ fen werden, wenn an der Anlage/Maschine an exponierten verschleißenden Stellen von Bauteilen 1 Sensoren im Sinne der Funktion der erfindungsgemäßen Elemente 2 angebracht werden. Über eine EDV-gestützte Auswerteeinrichtung 5 werden die Verschleißzustände in einem Anzeigegerät 6 analog oder digital sichtbar gemacht und sogar über ein Fernabfragemodul 7 kontrollierbar. Diese Einrichtung ermöglicht eine permanente Erfassung der jeweiligen Verschleißzustände, wodurch mittels der kontinuierlich Signale erzeugenden Sensoren eine Vorwarnung auf das Erreichen eines bestimmten Verschleißfortschritts besteht. Dabei kann die Signalübertragung durch Leitungen oder Funk erfolgen.

Bezugszeichenliste

1 Verschleißendes Bauteil einer Maschine
1.1 Bauteil der Schieberplatte
1.2 Bauteil der Führungsbahn
1.3 Führungsbahn
2 Element zum Erfassen des Verschleißzustandes
3 Infrarotgerät
4 elektrisches Kontaktsystem
5 Auswertegerät
6 Anzeigegerät
7 Fernabfragemodul
8 Schieberplatte

Claims (12)

1. Verschleißendes Bauteil, vorzugsweise in Anlagen und/oder Maschinen für die Schrott-, Sperrmüll- oder Abfallaufbereitung, insbesondere Schleißplatten oder Schleißbleche, wie z. B. in Schrottscheren, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (1, 1.1, 1.2) mindestens ein Element (2) zum Erfassen eines vorgegebenen Verschleißzustandes relativ zum Ausgangszustand aufweist.

2. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2) bei Erreichen eines definierten Verschleißzustandes optisch wahrnehmbar ist.

3. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2) einen elektrisch/elektronischen Sensor darstellt.

4. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2) aus einem maximal gleich hartem Material im Vergleich zum Material des Bauteils (1, 1.1, 1.2) mit einer von diesem unterscheidbaren Farbe besteht.

5. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschleißzustand mit einem Infrarotgerät (4) erfaßbar ist.

6. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschleißzustand mit einem Ultraschallgerät erfaßbar ist.

7. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor ein elektrisches Kontaktsystem (4) darstellt, welches bei Unterbrechung des Kontaktes durch Verschleiß ein übertragbares Signal erzeugt.

8. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2) lösbar oder unlösbar in einem verbleibenden Restmaterial des Bauteils (1, 1.1, 1.2) in einer Ausnehmung eingelassen ist (Fig. 1).

9. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2) an der nichtverschleißenden Rückseite des Bauteils (1, 1.1, 1.2) eingelassen ist.

10. Verschleißendes Bauteil nach Anspruch 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (2) aus einem zylindrischen Stopfen, vorzugsweise aus Kunststoff besteht und in einer Bohrung eingelassen ist.

11. Verschleißendes Bauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Bauteil (1, 1.1, 1,2) in einer Anlage oder Maschine mindestens ein Element (2) zum Erfassen des Verschleißzustandes aufweist.

12. Verschleißendes Bauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Bauteil (1) über mindestens ein Element (2) mit einem Auswertegerät (5), einem Anzeigegerät (6) und/oder einem Fernabfragemodul (7) in Verbindung steht und diese Kombination ein Diagnosesystem darstellt.